Seite 4 Nr. 118

Der Gesellschafter

ZUM

von Frankreich nach England

Eine Brücke über den Aermelkana.l Warschau, 24. Mai.

Die ZeitmsgL'Echo de Varsovie" meldet aus Paris, daß ein polnischer Ingenieur, Adalbert Kramsztyk, der in Südamerika tätig ist, nach London und Paris gekommen sei, um einen Plan über den Bau einer Brücke, die England mit Frank­reich verbindet, vorzulegen. Die Ver­bindung Englands mit dem Kontinent ivll also nicht mehr, wie früher wiederholt ge­plant wurde, durch einen Tunnel erfolgen. Tie Brücke über den Aermelkanal würde genau um 40 Prozent weniger kosten als der Tunnel. Somit erscheint das Projekt so­wohl vom technischen als auch wirtschaft­lichen Standpunkt verwirklichbar.

Eine private Gesellschaft, zusammengesetzt aus Finanzleuten verschiedener Länder, sollte das nötige Baukapital stellen. Ihre Einnahmen würde die Gesellschaft im Er­trägnis der Eisenbahn und der Straße, die über die Brücke geführt werden, finden. Den Hauptgewinn würde jedoch eine künst­liche Insel, ansgestattet mit allem Luxus, abwerfen. Die Insel sollte genau in der Mitte zwischen den beiden Ufern gebaut werden.

Wenn Ingenieur Kramsztyk die Erlaubnis der zuständigen staatlichen Stellen erhält, so rechnet er damit, eine Aktiengesellschaft gründen zu können und mit dem Bau schon zu Beginn des nächsten Jahres anfangen zu können.

Kur-Wutz verursachte

Karlsruhe. 24. Mai

Von zuständiger Seite wird mitgeteilt, daß ein Vordringen in dem Unglücksstollen des Kalibergwerks Buggingen vorläufig nicht möglich ist. da die am Mittwoch vorgenommenen Proben gezeigt haben, daß sich in dem abgeriegelten Teil des Stollens noch Kohlenoxpdgase befinden. Tie Wetterproben werden nun täglich abgenom­men und die chemischen Untersnchunaen vom Chemischen Institut der Freiburger Universi­tät durchgeführt. Als Ursache des Un­glücks ist einwandfrei K n r z s ch l n ß fest- gestellt worden. Tie Bergung der 86 toten Bergknappen ist vor Anfang Juni nicht möglich.

jtzmal über dm

Postsendungen Südamerika -Deutschland in 5 Tagen

Berlin, 24. Mai.

Die Planmäßige Postlaufzeit von Natal (Brasilien) nach Deutschland konnte neuer­dings um nahezu I'/s Tage verbessert werden. Die Post hatte Natal am Freitag um 8.15 Uhr mit dem Transozeandienst der Lufthansa verlassen und war dann mit einem Heinckelschnellflugzeug. das am

Pfingstmontag in Stuttgart landete, wciter- befördert worden. Bereits am Dienstag konnte den Empfängern in Deutschland die Post aus Südamerika zugestellt werden.

Die Flugzeuge der Lufthansa haben bis­her 16mal den Ozean in regelmäßigen Post­flügen überflogen. Dabei sind die vorgesehe­nen Reisezeiten niemals ü bersch rit» t e n worden. Meistenteils wurden sie sogar erheblich verkürzt. Der bisherige Ozeanluftverkehr der Lufthansa hat allen Erwartungen voll entsprochen. Auf allen Flügen, die bei den verschiedenen Witte­rungsverhältnissen durchgeführt werden mußten, haben sich alle Einrichtungen be­währt. Beim letzten Flug hatten sich die Postsendungen auf etwa 20 000 Briese er­höht. Dies beweist, daß der Transozean­dienst der Lufthansa in den Kreisen der Wirtschaft schnell die Bedeutung erlangt hat, die einer derartigen Schnellverbindung zu­kommt.

Dem Flugplan des Transozeandienstes entsprechend werden die nächsten drei Postflüge, die ebenfalls mit 14tägigem Abstand ausgeführt werden, vom Luftschiff Graf Zeppelin" übernommen. Ab Juli werden die Flugzeuge der Lufthansa gemein­sam mit dem Luftschiff den Dienst auf der genannten Strecke zu einem wöchent­lichen in jeder Richtung verdichten.

Selbstmörderin verursacht Gasexplosion

Saarbrücken, 24. Mai.

Als Folge eines Selbstmordes ereig­nete sich am Donnerstag vormittag in der französischen Dominialschule in D u d - Weiler eine Gasexplosion, die ein Men­schenleben forderte. Der Schuldiener Wagner wurde gegen Vs4 Uhr früh wach. Er stellte starken Gasgeruch in der Wohnung fest. Im Pförtnerzimmer fand er seine Frau auf dem Boden liegend auf. Als er das elek­trische Licht einschaltete, erfolgte eine hef­tige Explosion, die im ganzen Ort zu hören war. Am Schulhaus gingen die Fen­ster in Trümmer und auch einige Türen wurden eingerückt. Wagner lief, am gan­zen Körper brennend, ans dem Pförtnerzimmer auf den Hof zum Brunnen, wo er versuchte, die Flammen mit Wasser ;u ersticken. Ihm kam der Direktor der Schule zu Hilfe, der auch den Gashahn zudrehte. Polizei konnte den Brand ini Zimmer schnell löschen.

Ter Schuldiener ist seinen Verletzungen im Krankenhaus e r l e ge n. Tie Frau war nach den Feststellungen der Aerzte bereits vor der Explosion an Gasvergiftung gestorben. Wagner konnte vor seinem Tode noch an­geben, daß seine Frau schwer nerven­krank gewesen sei und bereits vor drei EM'ren "inen Selbstmordversuch unternom­men hatte.

Lastwagcntransoort für Arbeitsdienst verboten Hierl bei den Verletzten in Hirschberg Berlin, 24. Mai.

Staatssekretär Hierl, der zu seinem Be­dauern verhindert war, an der gestrigen Trauerfeier für die bei Hirschberg tödlich ver­

unglückten Arbeitsdienstsreiwilligen teilzuneh­men, ist am Donnerstag morgen nach Hirsch­berg gefahren, um die verwundeten Kameraden des Arbeitsdienstes im dortigen Krankenhaus zu besuchen.

Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, ist ein Erlaß der Reichsleitung des Freiwil­ligen Arbeitsdienstes in Vorbereitung, wonach Mr Transport von Arbeitsdienstkameraden auf Lastkraftwagen, außer in dringenden Fällen, verboten wird.

Betrunkener führt tn ein Schaufenster

Eine Tote, zwei Schwerverletzte

Berlin, 24. Mai.

Am Dönhoffplatz, einer der verkehrsreich­sten Stellen Berlins, ereignete sich am Mittwochnachmittag ein schweres Verkehrs­unglück. Eine Kraftdroschke streifte einen Personenkraftwagen und sauste in das Schaufenster eines Schirmgefchäf - tes. Drei Personen, die sich die Auslagen des Geschäftes anfahen, wurden dabei schwer verletzt. Eine Frau ist während der Beförderung ins Krankenhaus Ver­sio r b e n. Eine zweite Frau mußte sich einer längeren Operation unterziehen. Ein Mann trug schwere Bein-, Hand- und Gesichtsver­letzungen davon. Der Lenker der Kraft­droschke, der keinerlei Verletzungen erhalten hat, war betrunken.

Handel und Verkehr

Amerikas Automobilausfuhr ist im Steigen

Durch die amerikanischen Handelsausweise wird die Aufmerksamkeit der Automobilwelt auf die Anstrengungen gelenkt, die Amerikas Automobilindustrie gegenwärtig unter dem Schutz ihres Valutadumpings zur Eroberung des Weltmarktes unternimmt. Die Ausfuhr von Kraftwagen ist, der Stückzahl nach gerech­net, um 83 Prozent gegenüber dem Vormonat, um rund 192 Prozent gegenüber dem gleichen Monat des letzten Jahres gestiegen. Deutsch­land wird diese ernsthafte Gefahr bei seinen Exportbestrebungen unter keinen Umständen außer acht lassen dürfen.

Die internationale Petrolenm- komerm ist gescheiter!

Nach neuesten amerikanischen Meldungen ist die Zusammenkunft der internationalen Petroleummagnaten mit den Russen in Lon­don ohne praktisches Ergebnis und damit ohne Erfolg geblieben. Die gefährliche Klippe, an der die Verhandlungen gescheitert sind, ist an­scheinend das Jrakol, das demnächst in gewal­tigen Mengen zu laufen beginnt und eine Be­drohung für die amerikanischen und anderen Konkurrenten darstellt. Auch der von den Rus­sen verlangte Anteil am europäischen Geschäft bildet einen Stein des Anstoßes, der diesmal den Weg zu einem internationalen Ueberein- kommen versperrt zu haben scheint. Die anar­chischen Zustände auf dem Weltpetroleummarkt werden damit vorerst weiter andaueru.

_ Freitag, den 28. Mai IM.

Viehmärkte. B ibe r a ch: Farren 170 bis 250, Ochsen 230375, Kühe 180830, Kal- beln 280360, Juugriuder 100175 Mark E huinge n/G ä u: Kühe 160280, Käst binnen 300380, Rinder 80280, 1 Paar Ochsen 840 Mark. R o t t w e i l: Jungk Arbeitspferde 5501150, ältere Pferde 250 l bis 450, schwere Ochsen das Paar 650850 Ausctzliuge das Paar 450-580, trächtige Kühe 260380. Wurstkühe 100180. träch. tige Kalbiunen 260390, Rinder 80260 Zuchtfarren 480 Mark.

Schweinemärkte. B i b e r a ch: Mutter- schweine 100125, Milchschwcine 1623, Läufer 3540 Mark. Blau selben- Milchschweine 1621 Mark. Cr eg lim gen: Milchschweiue 1519 Mark. Gai l- d o r f: Milchschweine 1421 Mk. Heil- b r v uu : Milchschweine 1523, Läufer 3V bis 45 Mark. Niederstetten: Milch­schweiue 1720 Mk. Rottweil: Milch schweine 1319, Läufer 26 Mark. -Spai- chiugeu: Milchschweine 11 16 Mark. S ch a r u h ausc n a. F,: Milchschweiue 12 bis 16. Läufer 32 Mark. Waugeni. A.- Ferkel 1320 Mark.

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ZeitschrMenschao

Eine Straße, die nur von Angehörigen einer Familie bewohnt wird

existiert in der deutschen Stadt Valdivia in Chile. Deutsche Kolonisten haben vor 80 und mehr Jahren hier im südamerikanischen Urwald zuerst ihre Hütten aufgeschlagen und heute breitet sich hier ein blühendes Gemeinwesen aus. das in Landschaft. Architektur, kulturellen Ein­richtungen überall deutschen Geist verrät. Die neue Wochenschau (Verlag W. Eirardet, Essen) plaudert über diese Pioniere des Deutsch­tums in llebersee und zeigt dazu eine Anzahl aufschlußreicher Bilder. Auch sonst gibt es in diesem Heft wieder mancherlei Wissenswertes aus aüer Welt, aus Politik, Kunst und Le­ben zu sehen und lesen.

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Nagold, 25. Mai 1934.

Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teil­nahme, die wir während dem Kranksein und beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen

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erfahren durften, sagen wir herzlichen Dank. Ins­besondere danken wir für die trostreichen Worte am Grabe, sowie für die liebevolle Pflege der Schwester an ihrem Krankenlager.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Ioh. Gg. Reichert

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