Der Gesellschafter
Samstag, den 12. Mai 1834.
Mai IM
»edckr.rertz,
warte >orm. g Uh, durch Cm,, ^tagung für rtsgruppe^ Teilnahme
vom NS- mschaft, - - Amt für
rgung nicht s oder Vers sind der n- Ich bitte er.
isrevisor.
sche Arbeit" inden Aus- he Arbeit" >g, den 27 . ätgart. Die enstaq. den n Mitglie- resse haben der unter-
is Nagold: »Pier.
telle
Mitglieder nd Sozial-
r
alte Post), st — Post-
E p p l e.
am Adolf
h t o l d.
miA
Oberamt iiche am °ein Ende
'n einem n Lausch der nd erlitt
öPPi n- astivagen
»
die NS.- t t erta - >ier Kin- nd Krisen Trau- Ehren- und un- et (Wir Schrift-
hs
enen die iben ein n. wider gezeitigt der Be- SA. rest- ches Beer Starren Dank
sibereich, Nagold, e stehen e natio- Beweis ner der kbarkeit.
i.b.
rer des ner und en Ver- itulierte nnschaft r neuen - Worte on dem er Verwahre möge! fortlaut , wurde er oor- n Akti- h durch .Turner il" auf ndlung.
Nr. IM
§citc »
MW
MM
Internationale Jagdgäste bei Göring
Ministerpräsident Göring empfing in seinem Blockhause „Karin Hall" in der Schorfheide eine Abordnung des Internationalen Jagdrates, denen er die Umgebung des Blockhauses zeigte. Von links nach rechts: Graf d'Adix, der Herzog von Ratibor. Ministerpräsident Göring und Generalforstmeister von Keudell.
Hermann Löns
Die Auffindung der sterblichen Ueberreste von Hermann Löns m der Champagne. ruft die Erinnerung wach an unseren unvergeßlichen Heide- u. Jagddichter, der am 26. September 19l4 bei einem Patrouillengang fiel.
Ein neuer Pressechef in Preußen
Ministerialrat Dr. Grihbach wurde vom Ministerpräsidenten Göring zum Leiter der Pressestelle des Preußischen Staatsministeriums ernannt.
Die Frühjahrsübungen der deutschen Flotte
Bom 7. bis 16. Mai finden in der westlichen mittleren Ostsee die diesjährigen Frühjahrs- Übungen der deutschen Flotte statt, an denen die Aufklärungsstreitkräste. die Linienschiffe, sowie das Panzerschiff .Deutschland" teilnehmen, das unser Bild rechts zeigt.
JuSen«!
k Zeitroman von Helmut Messerschmidt
Urheber-Rechtsschutz für die deutsche Ausgabe: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück (Sa.)
; 2. Fortsetzung.
Die vier Knaben sprachen kein Wort, als s sie sich in der ein wenig herben Sonntags- sriihe trafen, im Gleichschritt an der Ruhr entlang marschierten, dann den steilen Hang - des Stadtwaldes hinaufkletterten und schließ- / lich in dem von Furchen durchzogenen steinigen Wäldchen hinter dem Ausflugslokal »Alteburg" ankamen.
Zn der Mitte dieses verwucherten und zerrissenen Wäldchens wußten sie eine fast quadratische, ebene Fläche, in der eine einzige mächtige Buche stand.
Hier hielten sie an.
»Vater unser", sagte Bredenkamp leise,
^ und die Knaben zogen die Mützen ab. Dabei ! traten ihnen die Tränen in die Augen.
Bredenkamp reckte sich wieder aus und Würgte ein hochkommendes Schluchzen ab. qseine Stimme war rauh: s »Morgen wird Hans . . . begraben. Das m nichts für uns, das ist was für die Nach- ^ Barschaft. Wir haben ihm dafür zu nahe s Wanden. Wir wollen ihn nicht vergessen !*nd ihn darum nicht begraben, wie alle be- iraben werden.
Kopf hoch! Wir hatten einen Kameraden."
! Es wurde ihm doch sehr schwer. Er halte surf Atem:
! »Hans Bungert ist . . . daran gestorben, tqß er zu weich war. Wir sind alle nicht Mter als er, aber . . . aber . . . das ist Egal, wir dürfen auf alle Fälle nicht klein :Meben. Wir haben die Pflicht, unsere Schuldigkeit zu tun! -
! Hans Bungert hat nicht mehr die Kraft
gehabt zum Durchhalten. Die haben wir noch. Die müssen wir behalten!
Wir wissen alle ganz genau, woran Hans gestorben ist. Er hat sich geopfert. Das soll ihm nie vergessen sein! Darin wollen wir ihn zum Vorbild nehmen! Treu bis zum Tod!
Auch wir wollen nicht mehr für uns selbst leben. Wir wollen opfern unsere ganze Kraft, unser ganzes Leben, damit es endlich besser wird und nicht alles versinkt.
Dazu müssen wir aber erst stark werden, stark in uns selber, damit unser Opferwerk Erfolg haben kann.
So fordere ich von euch und von mir, daß wir es Hans gleichtun und sein Andenken verewigen, indem wir von uns härteste Pflichterfüllung verlangen und uns jederzeit unbedenklich opfern, wenn es gilt, dem Vaterland und seiner Zukunft zu dienen und eine bessere Zeit zu erarbeiten.
ii.
Wir müssen eiserne Männer werden; denn es wird nicht mehr lange dauern, bis auch wir zum Dienst gerufen werden. So verlangt alles ernste Vorbereitung von uns.
Bis wir unter die Fahne gerufen werden, müssen wir uns ganz vollendet haben. Dazu ist vor allem eins notwendig: wir müssen so ernst werden, wie die ganze Zeit jetzt ist. Wir müssen so ernst bleiben, wie Hans Bungert uns gemacht hat. Jeder leichte Gedanke soll uns verhaßt sein. Wir haben Ernstes durchgemacht, Ernstes steht uns bevor. Dem wollen wir mit Ernst und Tapferkeit die Stirn biieten!"
Ludger Worringen räusperte sich, sagte dann mit feierlicher, bewegter Stimme: „Du hast recht, Heinrich. Wir vier wollen immer daran denken, daß wir einen fünfren zu ersetzen haben. Ich mache mit!"
Er reichte Bredenkamp di« rechte und Theo Strötgen die linke Hand.
Als Willi Barnscheid mit beiden Händen den Kreis schloß, fühlten sich die Knaben von der Feierlichkeit dieses Augenblickes so stark ergriffen, daß ihnen allen die Tränen kamen.
„Hart werden!" rief Bredenkamp.
55 Häuser eingeäschert
Die Trümmer des Dorfes Carlshos bei Golluow, das durch ein Großfeuer völlig ein- geäschert wurde. Insgesamt wurden 55 Häuser vernichtet. Man sieht auf dem Bild die Leichen der Haustiere, die in den Flammen den Tod fanden.
Japanische Marineoffiziere beim Reichspräsidenten
Der Chef des zur Zeit im Mittelländischen Meere ankernden japanischen Schulschiffgeschwaders Vizeadmiral Matushita ist in Begleitung mehrerer Offiziere in Berlin eingetroffen, wo er vom Reichspräsidenten empfangen wurde.
- !
-MM
Et/
MM
.7^
Eine Reichssingwoche
In Potsdam sind Arbeiter und Studenten aus allen deutschen Gauen zusammengekommen zur Eröffnung der ersten Reichssingwoche, die der Pflege des echten Volkstums
dienen soll.
Da schluckten sie die aufsteigende Rührung tapfer hinunter.
Und fühlten sich großer Aufgaben gewachsen.
*
Mit tiefem Ernst gingen sie in den Alltag zurück. Der Verwaltungslehrling Willi Barnscheid in das muffige Büro, der Schlosserlehrling Theo Strötgen in die lärmvolle Werkstatt, der angehende Eisenbahner Ludger Worringen in die unruhige Bahnmeisterei, der Präparand Heinrich Bredenkamp in den aufreibenden Kampf um Schulzensuren.
In sich fühlten sie Festigkeit und Willensklarheit. Sie waren Männer geworden, wenn sie auch noch kurze Hosen trugen.
Bredenkamp stach mit seiner geistigen Frühreife durchaus nicht von der Mehrzahl seiner Mitschüler ab. Alle waren durch die harte Schule des Krieges gegangen, waren von Not und Entbehrung geschliffen worden, hatten durch grausame Erlebnisse, durch Elend und bittere Enttäuschungen bindurch- gemußt und waren längst über Kindereien hinaus.
Heinrich Bredenkamp sah auch seine Neigung zu Hanna-Schulte-Dieckhoven als Schwäche an und versuchte, sie aus seinem Herzen zu reißen. Aber da mühte er sich vergebens, und das verdroß ibn.
Zuweilen holte ihn Hanna von der Bahn ab. Dann sang sein Herz wieder. Später machte er sich Vorwürfe darüber, daß er einen Sonnenstrahl eingelassen hatte.
Ein paar Tage vor den Sommerferien kam sie mit entzündeten Augen. Da erschral er.
„Papa is geschossen!"
„Was?"
Sie hielt ein Taschentuch vor die Augen, schluchzte: „Schwerverwundet. Wir haben gestern . . . eine Karte gekriegt."
Was sollte er dazu sagen? Das war schlimm, sehr schlimm. Aber verwundet war noch nicht gefallen. Immerhin —
„Lungensteckschutz, schreibt ... die Schwester ..., un Opa ... Opa ... is gestern gleich umgesallen ..., wie er gelesen hat. Liese! ist sofort ... nach dem Dokter gelau
fen ... Schlaganfall ... hat der gesagt."
Bredenkamp genierte sich ein bißchen mit dem weinenden Mädchen im Menschengedräng« auf dem Bahnhofsvorplatz.
„Wein' man nicht," sagte er zärtlich, „das soll schon allens wieder gut werden. Ich geh jetzt mit rauf zu euch, komm."
Das Mädchen fühlte sich bei ihm geborgen rnd beruhigte sich allmählich. Sie gingen zu Frau Bredenkamp, erzählten ihr das neue Leid und machten sich dann auf den Weg.
Bredenkamp nahm Hanna bei der Hand »nd fand manches gute Trostwort für sie, ierichtete von jenen Tagen, in denen die Nachricht vom Heldentod seines Vaters ein« iraf, verglich manches unendlich traurige striegsschicksal mit dem, das nun über Dieck- jwvens hereingebrochen war.
Hanna war ihm von Herzen dankbar da- -ür, daß er ihren ersten tiefen Schmerz tragen half und bekam allmählich wieder zuversichtlichere Augen. Sein fester Glaube an die Ueberwindung der augenblicklichen Widerwärtigkeiten durch Erziehung des einzelnen zur Kraft, flößte auch ihr Mut ein, so daß sie ziemlich gefestigt mit ihm in ihr elterliches Gut eintrat.
„Hart werden!" nahm sich Bredenkamp vor, als sie in das Wohnhaus hineingingen.
Sie stiegen zum Schlafzimmer der Großeltern im ersten Stockwerk hinauf. Hanna klinkte leise eine Tür, und sie schritten auf den Zehen in einen dämmrigen, schlecht gelüfteten Raum.
In einem großen, mächtig breiten Bett lag der Opa mit gelblichweißem Gesicht, di« offenen Augen zur Decke gerichtet. Die alte Frau trippelte sofort herbei, ihre verschwol- lenen roten Augen gaben ihr ein seltsames, fleckiges Aussehen. Mit gequetschter Stimme, halb flüsternd, sagte sie: „Opa is half gelähmt. Dä Dokter weet noch nix, Wat hä mit öm malen soll. Et es got, Hannschen, dat du do bös, dä Opa hät all noch di ge- frogt. Gont ronner und lot't önk van de Lies Wat to eten gäwen!" Damit schob sie sie wieder auf Ken Korridor hinaus.
(Fortsetzung folgt).