«eite 2 Nr. 108

Phänomen unseres Jahrhunderts, die natio­nalsozialistische Bewegung, nicht verstan­den und sie noch wenige Tage vor der Macht­ergreifung als belanglos abgetan. Wenn Män­ner, die damals so wenig Instinkt und so wenig Weitblick gezeigt hätten, sich heute das Recht nähmen, über öffentliche Fragen in Deutsch­land mitzureden, dann müsse man eigentlich die Befürchtung haben, daß sie heute genau so instinktlos sein würden wie gestern. Trotzdem lasse der nationalsozialistische Staat sie weiter arbeiten.

Dr. Goebbels schloß seine Ausführungen: Ich, der Reichspropagandaminister, bin stolz darauf, daß ich aus der Reihe der national­sozialistischen Journalisten hervorgegangen bin. Ich fühle mich deshalb der nationalsozialisti­schen Presse immer verbunden."

Reichsminister Goebbels verlas hierauf den betr. Erlaß, den wir an anderer Stelle wieder­geben.

Ae HnWW in PrchepM

Der nationalsozialistische Staat will keine uniforme Presse

Berlin, 8. Mai.

Das Schriftleitergesetz vom 1. Januar 1934 ist von der Reichsregierung zu dem Zweck er­lassen worden, um den deutschen Schriftleiter in seiner schöpferischen Arbeit für den natio­nalsozialistischen Aufbau unter eigener Ver­antwortung möglichst frei und selbständig arbeiten zu lassen. Nachdem nunmehr eine gewisse U e b e r g a n g s z e i t zur Einspie- lung dieses Gesetzes vergangen ist, hat Neichsminister Dr. Goebbels, als der verantwortliche Minister für die Gestaltung der Presse, an die Reichs- und Länderregie­rungen, sowie im Benehmen mit dem Reichs- Pressechef der NSDAP., Dr. Dietrich, an die Parteistellen eine Anweisung über d i e Handhabung der Pre s s e Poli t i k unter folgenden Gesichtspunkten erlassen:

1. Wenn nicht gewichtige Gründe eine andere Regelung erfordern, ist die Berichtersta t- tnng über öffentliche Veranstaltungen den Zeitungen selbst zu überlassen. In der Regel soll davon abgesehen werden, die Veröffent­lichung von Reden im amtlichen Text vorzu- schreibcn. Soll aus besonderen Gründen ein amtlicher Text herausgegeben werden, so soll dieser möglichst kurz abgefaßt sein. Vor allen Dingen soll davon abgesehen werden, die Be­richterstattung über amtliche oder parteiamt­liche Veranstaltungen durch behördliche Referenten und parteiamtliche Pressestellen vorweg zu nehmen. Der Ausschluß redaktioneller und freier journalisti­scher Mitarbeiter von der Berichterstattung, insbesondere auch von Provinz-, Kreis- und Ortsveranstaltnngen soll unterbleiben.

2. Soweit es die Staatserfordernisse ge­statten, soll von einer Nachrichten- und B e r i ch t e r st a t t n u g s s P e r r e abge­sehen werden, wobei zu Prüfen ist. ob und inwieweit bereits verfügte Sperren aufge­hoben werden können. Die Verhängung einer Gerichtssperre über den Stand be­stimmter öffentlicher Fragen. Vorgänge, Vorkommnisse, Anweisungen usw. soll als Ausnahme, nicht aber als Regel betrachtet werden.

3. Für die redaktionelle Arbeit der deutschen Zeitungen soll künftig als Richtlinie gelten, daß ihr innerhalb der Grenzen die sich ans dem Schriftleitergesrtz ergeben, ein m ö g l i ch st w e i t e r S P i e l- raum zu lassen ist. Der freien Kommentie- "rung nach eigenen Gesichtspunkten ist der Vorzug zu geben. Es soll daher auch mög­lichst für alle Fragen die eigene Stellung­nahme freigegeben werden, wobei erneut darauf hingewiesen wird, daß Auflagen nur von behördlicher Stelle erfolgen können.

Durch die vorstehende Behandlung von Fragen, die die Presse angehen, soll erreicht werden, daß durch die Presse die national­sozialistische Welt-, Staats- und Kulturauf­fassung im Volke vertieft werde.

«riegsjktmldenrMlung mit Finnin«- als Musterbeispiel

Washington, 8. Mai.

Der Sprecher im Repräsentantenhaus, Rainy, erklärte in einer Pressekonferenz, wie er erfahre, beabsichtigte Rvosevelt eine Kriegsschuldenregelung mit Finnland zu treffen. Finnland i st bekanntlich das einzige Land, das sich nicht in Zahlungsverzug befindet. Roosevelt werde, so erklärte Rainy weiter, nach Abschluß des Abkommens ähnliche Ab­machungen mit anderen Ländern empfehlen. Es wurde angedeutet, daß die Regelung mit Finnland der übrigen Welt zeigen solle, was Amerika tun würde, falls sich die in Zah­lungsverzug befindlichen Siaateu bereit­erklären sollten, die fälligen Zahlungen zu leisten.

Samuel Insult im Gefängnis

Chikago, 8. Mai. Samuel Insull ist am Dienstag dem Bundesgericht in Chikago vor- gesührt worden. Er wird der betrügerischen Benutzung der Post und der Verletzung des Bankerottgesetzes beschuldigt. Da er die ver- langte Bürgschaft in Höhe von 200000 Dollar nicht stellen konnte, wurde er nicht wieder auf -reien Fuß gesetzt, so»^-"-" in das Gefängnis übergeführü

Der Gesellschafter

Trauer über ganz Deutschland

Das ganze Reich nimmt an dem Bugginger Grubenunglück Anteil Die toten Helden der Arbeit werden geehrt

Mittwoch, den 9 . Mai 1831

dem Burbach-Konzern eine Schachtaniacie Da die Förderung außerordentlich ergiebw war, wurde vor einigen Jahren der zweit? Schacht angelegt. Die Förderung betrug w

Buggingen, 8. Mai.

Entblößten Hauptes stehen wir an der Bahre von 86 roten Bergleuten, die in der Grube des Kali-Bergwerks Buggingen den schrecklichen Flammentod erlitten haben. Wir drücken im Geiste den vom Schmerz erfüllten Ehefrauen und Müttern die Hund, um un­sere herzliche Anteilnahme an ihrem wehen Schmerz zu bezeugen. Ganz Deutschland steht im Zeichen der Trauer und jeder deutsche Arbeitsmann ehrt in stillem Gedenken den Heldentod dieser Kämpen der Arbeit. Die Flaggen senken sich ihnen zu Ehren aus Halbmast.

Das Reichsoberhaupt, Reichspräsi­den t v o n H i n d e n b u r g, hat an den Reichsstatthalter von Baden folgendes Tele­gramm gerichtet:

Tief erschüttert durch die Nachricht von der Grubenkatastrophe im Kali-Bergwerk Buggingen bitte ich Sie, den Hinterbliebenen der in treuer Pflichterfüllung in so bedauer­licher Weise ums Leben gekommenen Berg­leute die Versicherung meiner tiefempfun­denen Anteilnahme zu übermitteln."

Ebenso ging vom Führe r bei der Ver­waltung des Kali-Bergwerks ein Telegramm ein, in dem es heißt:

Die Nachricht von dem schweren Unglück, das durch den Brand im Kaliwerk Buggin­gen verursacht ist, und so vielen braven Bergleuten das Leben gekostet hat, hat mich tief ergriffen. Ich bitte, allen von dem Un­glück betroffenen Familien meine herzliche Anteilnahme auszusprechen."

Auch der R e i ch s w i r t s ch a f t s m i n i- ster hat in einem Telegramm sein tiefstes Beileid zum Ausdruck gebracht.

Die Kollegen der toten Bergleute im Ruhr gebiet, die tagtäglich denselben Gefahren ausgesetzt sind, haben ganz beson­deren Anteil an dem tragischen Geschick ihrer Badener Arbeitskameräduen genommen. Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter Stein hat im Namen der Reichsbetriebsgemeinschaft Bergbau und der NSBO. Westfalen der Werklsitung und den Hinterbliebenen der 86 Bergknappen telegraphisch sein Beileid über­mittelt. Die deutsche Bergarbeiterschaft und die gesamte Deutsche Arbeitsfront, heißt es in dem Telegramm, gedenken trauernd ihrer toten Kameraden in Buggingen, die für das deutsche Vaterland, und die Volksgemein­schaft ihr Leben auf dem Felde der Arbeit ließen.

Die Zechen des Nührreviers flaggen aus Anlaß des Unglücks Mittwoch abend Halki­rn a st.

Ziemlich ausgeschlossen erscheint wohl das Gerücht, daß um 11 Uhr, also eine Stunde nach Ausbruch des Brandes, ein Tele­phonanruf von den Eingeschlossenen ge­hört worden sei. Nach dem übereinstimmen­den Gutachten der Aerzte ist der Tod der Bergleute wenige Minuten nach Ausbrechen des Brandes eingetreten.

Besonders erwähnt muß werden die bei­spiellose Heldenhaftigkeit der Rettungsmann­schaften, die unter Einsatz ihres Lebens immer und immer wieder gegen die Rauch- und Easschwaden vorzudringen versuchten, leider jedoch immer und immer wieder von der Erfolglosigkeit ihres Tuns überzeugt wurden.

Finanzielle Sille für die Sinterbliebenen

Die Stiftung für Opfer der Arbeit hat den Hinterbliebenen der verunglückten Bug- ginger Bergleute als erste Hilfe den Betrag von 50 000 Reichsmark zur Verfügung gestellt. Der ehrenamtliche Geschäftsführer der Stiftung, Oberregierungsrat Dr. Zieg­ler vom Propagandaministerium hat sich persönlich nach Buggingen begeben, um an Ort und Stelle den Witwen und Waisen eine vorläufige Unterstützung zuteil werden zu lassen und die Frage der weiteren Unter­stützung durch die Stiftung zu Prüfen.

Hilfsmaßnahmen für die Ange­hörigen der Verunglückten wurden sofort durch den Landesleiter der NS.-Volkswohl- fahrt in Angriff genommen. Von der Firma Freudenberger in Weinheim wurden 3000 NM. angegeben, der Präsident des Deutschen Charitasverbandes. Prälat Dr. Kreutz, hat 3000 RM. als Beitrag zur ersten Hilfe zugesagt. Der Badische Spar­kassen- und Giroverband hat 1000 RM. zur Verfügung gestellt. Ferner hat der Betriebs­gemeinschaftsleiter des Nuhrbergbaues eben­falls einen namhaften Geldbetrag überreicht.

Gruppenführer Lud in hat im Namen der SA.-Gruppe Südwest für die Hinter­bliebenen der SA.-Männer 2 0 000 R M. gespendet.

Wie das Reichsarbeitsministerium mit­teilt. haben die zuständigen Sozialverfiche- rungsträger zur Linderung der ersten Not au jede -Hinterbliebene der in Buggingen verunglückten Bergleute bereits als Vor- fchuß auf das Sterbegeld den durchschnitlichen! Betrag Von 120 NM. -un­gezählt. Ebenso wird spätestens am 9. Mai ein angemessener Vorschuß ans die Hinter­bliebenenrente geleistet werden.

Die beschleunigte Feststellung der Renten

W»_

Aerrte begrünt rmsev ueuerr Roma«:

«nEerin Ftaniirier

Helmut Messerschmidt, der Verfasser dieses RomanwerkeS, schildert und zeichnet hier Menscheuschicksale, die nicht der Phantasie entspringen: es sind ülut- warme Menschen, die uns hier begegnen, Menschen, die mit uns die Letzten erlebnisreichen Jahre durchwanderten, die sich mit harter Faust und starkem Glauben au das Leben durchkämpfen. Der Schauplatz der fesselnden Handlung ist die Ruhr. Junge, frische Menschen erlebten die gewaltsame Ruhrbesetzung durch - französische Soldateska. Die deutschen Herzen fanden sich zur Gemeinsamkeit, zu einer Schicksalsgemeinschaft, die auch in der folgenden harten Zeit des Berufs- kampfes nicht zersprang. Mit Spannung verfolgt der Leser daS Liebesschicksal - zweier junger Seelen, die sich tapfer durch das wirre Heute des Lebens hindurch- tasten. Der Roman schlägt den allerweltsklugenAlten" von gestern ihr Vorurteil . gegen die heutige lebensfrohe und -freudige Jugend zu Boden und zeichnet mit scharfen Strichen ein mutiges, lebensbejahendes Menschentum. Wir sind gewiß, ^ ^

daß unsere Leser diesen Roman mit großem Interesse verfolgen.

Auch Neichsminister Dr. Goebbels, Neichsarbeitsminister Seldte, Neichsstatt- halter M u r r, Ministerpräsident Mengen- thaler, sowie der Reichsstand der Deut­schen Industrie, haben herzlich gehaltene Bei­leidstelegramme gesandt.

Gin letzter TeleMnanruj ?

Wie gestern schon berichtet, ist das flam­mende Grab endgültig von dem übrigen Teil des Schachtes abgeschlossen worden, nachdem eine Rettung der 86 Bergleute, unter denen sich übrigens 45 SA.-Kame­ra d e u befanden, ausgeschlossen war. Da­mit hat man sich die Möglichkeit verschafft, nach erfolgter Löschung des Brandes eine erfolgreiche Bergungsaktion vorznnehmen. Im anderen Fall hätte vor allem die Gefahr bestanden, daß das Feuer die in den Stollen lagernden S p r e n g it o i i v o r rate er­reichen würde, was eine vollständige Ver­nichtung der Grube und damit auch die Unmöglichkeit einer Bergung der Toten be­deutet hätte. Tie Absperrung des Feuers erfolgte erst, nachdem medizinische Sachver­ständige festgestellt hatten, daß die Ein- geschlossenen der Hitze und den giftigen Gasen erlegen sein müssen. Es war selbst­verständlich ein schwerer Entschluß, aber er mußte aewaat werden.

uns der Unfallknappschaftsverstcherung ist üngeleitet. Die verunglückten 86 Bergleute zaben 65 Witwen rmd 107 Kinder unter 15 Jahren hinterlassen.

Socklmzige Schweizer Sammlung

TieBasler Nachrichten" veröffentlichen einen Aufruf zu einer Sammlung zur Unterstützung der Hinterbliebenen der ver­unglückten Bergleute von Buggingen. In dem Aufruf wird aus die enge Volksverbundenheit der Schweiz mit dem benachbarten alemanni­schen Baden hiugewieseu, die dazu zwinge, den schwer geprüften Mitmenschen beizuspriugen. Ter Aufruf schließt mit den Worten: Dir Not ist gewaltig, das Elend erschütternd. Wir bit­ten deshalb unsere Leser, ihr Scherflein zur Linderung beizutrageu. Möge es eine wahre Pfingstspende werden!

Sie Geschichte des Bergwerks

Nachdem durch den Krieg Elsaß und die elsässischeu Kalibergwerke verloren gegangen waren, unternahm man in der Markgräfler Gegend westlich von Müllheim in der gleichen Höhe, in der die elsässischeu Kali­bergwerke liegen, Bohrungen nach Kali, die sehr bald zur Entdeckung eines überaus starken Kalilagers führten. Die badische Negierung unterstützte sodann de» Fortaana der Bohrungen und errichtete mit

Französiiches Beileid zum GklibenungW

Anläßlich des Grubenunglücks in Buggy, gen hat der französische Minister für öffeim liehe Arbeiten ein Beileidstelegramm an den Neichsarbeitsminister gerichtet. Auch Präsj. dent Roux, der Vorsitzende des Aufsichts­rats der Socists Commerciale des Portassis d'Alface, hat an das Deutsche Kali-Shndikgt ein Beileidstelegramm gerichtet.

Württemberg

Schrcksalstage eines unglücklichen Kindes

Was die kleine Helene Schnait­mann alles erleben mußte

! ^

Göppingen, 8. Mai, Nach 4 Wochen bangen ! Harrens ist nun endlich die kleine neun- i jährige Helene Schnait mann von ihrer traurigen Fahrt in die Welt wieder zurück- gekehrt. Eine ganze Stadt, ja ein ganzes Land bangte um das Schicksal des kleinen Mädchens, in dessen Jugendzeit ein so bitte­rer Tropfen fallen mußte. Einem gewissen- - losen, arbeitsscheuen Frauenzimmer in die s Hände fallen und ihr unstetes, abenteuer­bitteres Los teilen zu müssen, ist gewiß ein biteres Los für ein kleines Mädel, dem bei der Geburt sowieso nicht das Glück un­beschwerter Kindheit in die WiegeMMgt worden ist.

Bleich und abgemagert steht sie vo^Ws. und ihr Anblick verrät, daß sie keine schönen ! Tage hinter sich und daß das auf den ein- ' gegangenen Postkarten der Entführerin her­vorgehobene Wohlbefinden des Kindes nichl weit her war. Beinahe förmlich in Lumpen gehüllt, mit zerrissenen Kleidern und Schuhen und vollkommen mit Ungeziefer behaftet, nahm sie ihr Onkel in E r f u r t. wo die Meier aufgegriffen wurde, in Empfang. Nach ihren eigenen Schilderungen hatte die kleine Helene ihren Namen ablegen und denjenigen der Entführerin annehmen müssen. Von i Stuttgart aus. wo sich die Meier wegen eines erhaltenen Stadtverweises nur eine Nacht mit ihr aufgehalten hatte, sei die Landstraße ihr Weg gewesen. Um der Ver­folgung rascher und sicherer zu entgehen, wurden jeweils Kraftfahrzeuge angehalten, die beide immer wieder ein Stück Wegs Mit­nahmen. Sie feien in L u d w i g s b n r g.

H e i l b r o n n. Nürnberg. Karls­ruhe. Pforzheim. Wiesbaden. Leipzig und anderen Städten gewesen, aber nie habe sie während der Nacht ein Bett gesehen. Immer sei in Strohmieten und Heilhäusern Unterschlupf gesucht worden, wo nicht selten auch Münnergesellschaft dabei war. Für ihre Entführeriu habe sie betteln müssen, und damit sie mehr Mitleid errege, habe man ihr die Kleider zerrissen und zer- schnitten. Das erbettelte Geld habe die Meier in Zigaretten umgesetzt. Etwas Warmes zum Essen hätte sie kaum bekommen, seit sie von zu Hause weg war.

Neber die von der Entführeriu erfahrene Behandlung machte die kleine Helene ein saures Gesicht und erwähnte, daß sie wegen Kleinigkeiten, besonders wenn sie nicht fol­gen und nach Hause wollte, wiederholt ge­züchtigt wurde. Eine Reihe blauer Flecken bestätigen diöse Schilderung und die ärzt­liche Untersuchung wird ergeben, inwieweit das Kind, dessen Körperkonstitution außer­ordentlich schwach ist. durch die Strapazen und seelischen Leiden sowie durch das Bei­sammensein mit der Entführeriu Schaden gelitten hat. Das Bild, das man aus der Erzählung des Kindes gewinnt, ist so traurig und trostlos, daß man es kaum in Worten wiedergeben kann und es ist nur zu wün­schen, daß die Entführeriu ihre gerechte Strafe erhält.

Trotz aller erlebten Leiden ist das Mäd­chen, nachdem es sich nun in sicherer Obhut bei feinen Verwandten weiß, wieder fröh­lich, zeigt ein leichtes Lächeln und ist für jedes gute Wort dankbar. Besondere Ach­tung zeigt es der Polizei, vor der es bisher immer eine große Angst hatte, weil sie es war, die es der Entführeriu entriß und wieder in seine Heimat zurückkehren ließ. Ob das Kind allerdings wieder in die Hände seiner Stiefmutter zurückgegeben wird, steht noch nicht fest. Sehr wahrscheinlich wird es zunächst in der Obhut der Verwandten blei­ben, bis eine endgültige Regelung getrof­fen ist.

In Tettnang ist eine ältere Wäscherin infolge einer Geschwulst nachts im Bett er­stickt.

Einbrecher suchten in der Joseph-Weiß- Schule in R e u t l i n g e n die Pulte der Lehrer in den oberen Stockwerken zu er­brechen.

Die bisherige Wandelhalle imHirsauer Kurpark soll in einen geschmackvollen, mo­dernen Kursaal umgebaut werden, der auck eine größere Tanzfläche erhalten soll.

Nach einer neuen Bestimmung beträgt die Kurtaxe in Freudenstadt ab Himmelfahri bis Ende Juni 50 Pfennig je Tag und Per­son.