Der Gesellschafter

Freitag, den 4. Mai 1834.

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M schleunigst die Flucht und entkamen uner- kannt mit einem in einiger Entfernung war- ienden Auto. In der Eile mußten sie einige Gefäße zurücklassen, die zur Aufnahme von Benzin bestimmt waren, das sie sich aus den im Schuppen lagernden Fässern hatten holen wollen. Durch eine sofortige Umfrage gelang eZ in der Folge, den Besitzer dieser Gefäße und auch seine Helfer zu ermitteln. Es waren junge Burschen anfangs der zwanziger Jahre von Nürtingen. Im Laufe des Verhörs ge­standen sie, in die Enge getrieben, eine qanze Serie von Diebestaten, die bisher unaufgeklärt waren.

Tübingen, 3. Mai. (Der Führer des Reichs - SA. - Hochschulamts in Tübingen.) Am vergangenen Montag traf der Führer des Reichs-SA.-Hochschul- amts, Gruppenführer Dr. Ben necke, zu einem Besuch des Führers des SA.-Hochschul­amts Tübingen, Obersturmbannführer Schumann, hier ein. Nach einer kurzen Mst wurde am gleichen Tag noch die SA.- Sportschule Schadenweilerhof bei Rottenburg besichtigt, die der Gruppenführer als die schönste seines Bereichs bezeichnete. In Tübingen stattete er dann noch den Dienst­räumen des SA.-Hochschulamts einen Besuch ab. Gruppenführer Bennecke schenkte der Arbeit des hiesigen SA.-Hochschulamts, so­wie dem großen Entgegenkommen der Uni­versität, seine vollste Anerkennung.

Am Samstag verbrannte sich in Clee­bronn bei Brackenheim ein junger Mann das Gesicht beim Hochzeitsschießen.

In Unterhausen, OA. Reutlingen, siel der Gipsermeister Steinhilber von Pful­lingen so unglücklich vom Gerüst, daß er einen Schädelbruch erlitt.

Ein Lehrer in Siglingen, OA. Neckar­sulm, stürzte in der Nacht zum Mittwoch mit dem Motorrad und mußte mit schweren Verletzungen ins Bezirkskrankenhaus Neckar­sulm verbracht werden.

Das WaldfreibadSolitude" im Krum- bachtal ist von der Hitlerjugend angekauft worden und soll zu einem Jugendheim aus­gebaut werden.

Das Gewitter am Mittwochabend bescherte den Gemeinden Oberspeltach, Ban­zenweiler und Waldbuch bei Crails­heim verheerenden Hagelschlag.

In O b e r d i g i s h e i m wurde ein 12jäh- riger Junge von einer Kreuzotter gebissen.

Chormeister Musikleiter Spranz in Aalen kann am Samstag sein 50jähriges Dirigentenjubiläum feiern.

Bei der Entzündung des Maifeuers in Schramberg mit Petroleum erlitt ein junger Mann erhebliche Brandwunden am ganzen Körper. - ^

neu der Partei an der Spitze marschieren. Zum Schluß kam noch einiges aus dem Kastenwesen des Vereins und die Hitlerspende zur Sprache.

Verunglückt

Veihingen. Der bei der Firma Theurer-Na­gold beschäftigte Arbeiter Fritz Gauß von hier war am 1. Mai bei der Werkfeier der betreffenden Firma. Auf dem Heimweg stürzte er bei Unterschwandorf vom Fahrrad und ver­letzte sich schwer im Gesicht. Gleichzeitig vorüber­fahrende Passanten verbrachten ihn nach Unter­schwandorf und riefen den Arzt herbei, der ihn dann in bewußtlosem Zustand nach Hause brach­te Erst anderntags kam er wieder zum Bewußt­sein.

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Eine Luftfahrtwerbewoche

Für die Vevorstebcnbe LuftfabrtrverSewockie werden zur Zeit im Auftrag des Deutschen Luftsvortvcrbandes drei Millionen dieser Abzeichen gestickt.

Maifeier

Unterjettingen. Fast das ganze Dorf war auf den Beinen. Ob die Jugend sang und tanzte vomlustigen Maien" oder vomwickelnden Schuster", alles hat gefallen. Um 9 Uhr war Abmarsch zur Höhe, wo schon ein großer Holz­stoß aufs Anzünden wartete. Pünktlich um 9.30 Uhr sah man auch von den benachbarten Ort­schaften die brennenden Höhenfeuer. Der Wonne­mond hat gesiegt, verbrannt ist die Winternacht. Von der HI. wurden Sprechchöre und Gedichte vorgetragen. Schon in aller Frühe gm andern Morgen war das Wecken durch Trommler und Böllerschießen, daran schloß sich um 8 Uhr das Maiensingen vom Gesangverein an. Hierauf marschierte die Schuljugend mit ihren Lehrern an. Beim Festgottesdienst um 10 Uhr sprach der Ortsgeistliche zu einer großen Menschenmenge vom Segen der Arbeit und von der innigen Vereinigung von Gebet und Arbeit. Der Fest­zug am Nachmittag bot ein Bild der Einigkeit und Geschlossenheit. Voraus Herolde zu Pferd, Schuljugend, Maikönigin und Maigraf zu Pferd, BdM. und HI., verschiedene Gewerbegruppen, Wagen des Bauern, Sämann, Spinnnstuben, dann Beamte und Angestellte der Gemeinde. Zellenwart Pg. Schüle sprach nach Ankunft am Maibaum packende Worte zu den Anwesen­den. Die Siegerin im Reichsberufswettkampf wurde besonders geehrt und ihr ein Buch über­reicht. Für eine einwandfreie Uebertragung der Führerrede vom Tempelhofer Feld war genü­gend vorgesorgt. Heil unserem Führer und dem ganzen deutschen Reich!

Freudenstadts SA. ehrt Standartenführer Schmierer durch Fackelzug

Der Führer der SA.-Standarte 180, Ober­sturmbannführer Albert Schmierer-Freuden- stadt, ist zum Standartenführer befördert wor­den. Der ortsansässige SA.-Sturm 1/180 benützte gestern abend die Gelegenheit, seinen Kameraden, und in ihm vor allem einen alt­bewährten Kämpfer der NSDAP., noch beson­ders zu ehren. In Sechserreihen, im Scheine von Fackeln, unter den Klängen des Spielmanns­zugs und der Standartenkapelle marschierten die braunen Kolonnen durch die Straßen der Stadt vor die Schmierersche Wohnung. Der Va- denweiler Marsch klingt auf, Leuchtkugeln er­hellen den nächtlichen Himmel. Obersturmführer Graf überbringt die Glückwünsche der SA. und das erneute Gelöbnis treuer Gefolgschaft. Vom Balkon aus grüßt dann Standartenführer Schmierer seine Getreuen, mit denen er anschlie­ßend beim Kameradschaftsabend imMurg­taler Hof" zusammentraf.

Weitere Lokalnachrichten siehe Seite 5

Letzte Nachrichten

Eisenbahnunglück und Brande durch Hitze

llnwetterschäden in aller Welt

Warschau, 3. März.

Die Ortschaft Pawlowice bei Kilece in Kongreßpolen ist am Mittwoch durch eine Feuersbrunst fast völlig in Asche gelegt worden. 7 Personen sind in den Flammen umgekommen, außerdem haben mehrere Personen Verletzungen davongetragen. 94 Ge­höfte wurden völlig vernichtet, 3000 Per­sonen sind obdachlos. Der Schaden ist sehr groß.

Die Ortschaft Grabowo bei Thorn ist ebenfalls von einem Brande heimgesucht worden, dem 8 Gehöfte mit 26 Wirtschafts­gebäuden zum Opfer fielen. Ein 7jähriger Knabe hat in einem brennenden Haus den Tod gefunden. Außerdem sind 85 Stück Vieh in den Flammen umaekommen. 10 Fa­milien sind obdachlos. In beiden Fällen wird die Ursache des Brandes auf die herrschende große Hitze zurückgeführt.

Bei Zamosc in Kongreßpolen ist am gestri- gen Vormittag ein Personenzug, der sich auf der Fahrt nach Lublin befand, entgleist. Der Maschinist und sein Gehilfe trugen

kurlsluwtl. r Kavbär.verd.

Aufruf zum Ehrentag der SA.

Am 5. und 6. Mai 1934 ist der Ehrentag der SA. Es bedarf heute keiner besonderen Erklä­rungen mehr, um darzulegen, welches Verdienst die SA. um Volk und Staat hat, war doch fie es. die

trotz schwerster Anfeindungen trotz Verachtung, Hohn und Spott, trotz täglicher Todesdrohung, trotz wirtschaftlichen Ruins, der jedem An­gehörigen durch Verlust von Stellung und Geschäft drohte,

unweigerlich zum Führer ft and, und so erst den endlichen Sieg des National­sozialismus ermöglichte. Das Bürgertum trieb Vogelstrauß-Politik und harrte der Silber-Strei­fen, die ihm vorgesprochen waren. Der miß­leitete Arbeiter hoffte aus Moskau und war als williges Werkzeug fremder Hetzer der Feind feines eigenen Bruders geworden.

Die SA. aber kämpfte um Deutschland Opfer über Opfer wurden von jedem Angehöri­gen gebracht. Heute nun gibt sich Gelegenheit, ihr den Dank abzustatten, indem jedermann, der irgend kann, teilnimmt an der vom Herrn Neichsstatthalter genehmigten Sammlung für bedürftige SA.-Männer.

Der Führer der Brigade 154:

Weiß, Oberführer m. d. F. b.

Möge dieser Ausruf das erwartete Echo fin­den und sich die Nagolder Bevölkerung in er­probter Gebefreudigkeit ihrer Dankespslicht der SA. gegenüber bewußt sein. Die Sammlung wird am Samstag und Sonntag als Straßen-, Häuser- und Vetriebssammlung von der SA.. SAR., dem Reiter-, Motor- und Seminarsturm einschließlich deren Führer durchgefiihrt.

Der Führer der Standarte 65:

Jakob Baetzner, m. d. F. b.

Motor-SA.

Der für heute ängesetzte Dienst in Altensteig findet nicht statt; dafür versammelt sich der Trupp Nagold heute abend 8 Uhr im Trauben­saal zwecks Einteilung der Leute zum Sammel­dienst am 5. und 6. Mai.

Bungert, Truppfiihrer.

schwere, einige Pastagiere leichtere Verleb zungen davon- Bemerkenswert ist, daß als Ursache ebenfalls Hitze angegeben wird, wo­durch die Schienen sich erweitert und an der Unglücksstelle gelockert haben.

Hochwasser in der WesteW

Trier, 3. Mai.

Am Mittwoch nachmittag und im Laufe de- Abends ging über dem Trierer Bezirk, vor­nehmlich aber über der West-Eifel und dem Saarwald, ein schweres Gewitter nie­der. Ein Wolkenbruch entlud sich über einem Seitental des deutsch-luxemburgischen Grenz­flusses Our, in der Nähe von Dasdorf. Groß« Hagelkörner prasselten nieder. Der aus den Seitental kommende Bach führte bald Hoch­wasser, das in die Häuser eines Ortsteiles von Dasdorf eindrang. Die Bewohner flüchteten auf die Dächer, da die Wohnräume vom Wasser durchflutet wurden. Mauern eines Neubaues stürzten ein und Möbelstücke wurden vom Was­ser aus die Straße hinausgetragen; Gärten und Felder bieten ein Bild grenzenloser Ver­wüstung. In einem Garten stürzte ein Bienen­stand um, wobei sämtliche Bienenvölker ertran- ken. Das Kleinvieh konnte nur mit Mühe und Not gerettet werden.

Dillinger verwundet?

Chikago, 8 . Mai.

Die Suche nach dem gefürchteten amerika- Nischen Schwerverbrecher Dillinger hat erneut in größtem Ausmaße eingesetzt. Küre Kraftwagenpatrouille der Polizei fand am Mittwoch in Chikago an einer Straßenecke einen herrenlosen Kraftwagen, der sich als derselbe Wagen herausstellte, den Dillinger auf seiner Flucht aus dem Wald­lager in der Nähe von Mercer benutzt hatte. Anwohner erklärten, daß der Kraftwagen bereits seit 12 Stunden an der Straßen­ecke gestanden Hai. Der Führersitz des Wa­gens war mit Blutflecken bedeckt, so daß man annimmt, daß Dillinger durch Schüsse der verfolgenden Polizisten verletz: worden ist. Außerdem wurden im Kraft­wagen mehrere Patronenhülsen aufgefunden.

NTA.-Seidcnfabriken schließen

Angesichts der U e b e r e r z e u g u n g in der amerikanischen Seidenindustrie, die die Mehr­heit der Unternehmungen zwingt, mit Verlust zu arbeiten, hat die Code-Behörde für die dritte Maiwoche die Einstellung der Be­triebe angeordnet. 900 Fabriken mit 30 000 Arbeitern werden davon betrof­fen. Normalerweise würden 50 000 Arbeiter zur Untätigkeit gezwungen, doch ist bereits durch freiwillige Betriebseinschränkungen, die vor einiger Zeit erfolgten, die Zahl der Arbeiter um 20 000 herabgesetzt worden.

Ob Sie blond sind oder dunkel, davon hängt es ab, welche besonderen Stoffe Ihr Haar zu seiner Pflege benötigt. Dementsprechend nehmen Frauen mit dunklem Haar Schwarzkopf-Schaum- ponmit Nadclholzteer", Blondinenmit Ka­millen - Extrakt", ferner gibt es eine neutrale Sortemit Veilchengcruch". Jedem Beutel Schwarzkopf-Schaumpon für 20 Pfennig liegtHaarglanz" bei, der das Haar neutralisiert und ihm Festigkeit, Elastizi- tat und wundervollen Glanz verleiht. -

Aus Stadt und Land

Nagold, den 4. Mai 1934.

Glaubt ihr, ein Sarg könne mir imponieren? Kein tüchtiger Mensch, läßt seiner Brust den Glauben an Un­sterblichkeit rauben. Goethe.

Dienstnachrichten

Der Herr Landesbischof hat die Dekanats- und und l. Pfarrstelle in Plieningen dem Dekan Otto in Nagold übertragen.

SA.-Ehrentag

Am 5. und 6. Mai werden in Nagold, wie überall Haus-, Betriebs- und Stratzensamm- lungen für bedürftige SA.-Männer durchge­führt.

Vergegenwärtige sich jedermann, was er der SA. zu danken hat und bekunde er diesen ver­dienten Dank durch eine, seinen Verhältnissen entsprechende Opfergabe (Siehe auch Schwarzes Brett).

Platzkonzert

Im Rahmen des SA. -Ehrentags wird die Standartenkapelle 65 am Samstag von 67 Uhr abends und am Sonntag von 11 bis

12.30 Uhr auf dem Adolf Hitlerplatz (nicht Pavillons konzertieren.

Manöverball!!!

Die Vauramädle lachet, Wenn Einquartierung kommt

Wer kennt es nicht. Ihr. vom alten deutschen Kommiß, dieses begeisterungsfähige Soldatenlied, angesichts einer Ortsunterkunft im Manöver?

Denkt Euch noch, wenn man nach einem, sagen wir mal-Km.-Marsch ins Quartier kam, hundsrackermüde, mit wunden Pedalen, die man beim Fußappell begucken ließ? Er­innert Ihr Euch, wie man trotzdem nachher im Dorfkrug tanzte, wie der Lump am Stecken? Das war Manöverromantik und die soll am Samstag abend wieder einmal aufleben! Wir find zwar keine Grenadiere, Musketiere, Füsi­liere. Pioniere, Kanoniere, keine Ulanen und Dragoner, auch ist nicht herbstliche Manöver­zeit, sondern wir sind Soldaten Adolf Hitlers und halten im Maien einenManöverball" ab, zu welchem die ganze Bevölkerung von Nagold und weitem Umkreis recht herzlich eingeladen ist. Alt und Jung, Männer, Frauen und Mäd­chen, schlank und vollschlank, werden erwartet.

Der Eintrittspreis ist billig, nicht der Rede wert, der Tanz ist kostenlos. Es wird nicht nur Tango, sondern auch Polka getanzt.

Die beiden großen Säle der Stadt stehen zur Verfügung der Löwen- und der Trau- bensaal Anfang je 8 Uhr. Kassenöffnung

7.30 Uhr. Das Ende ist noch nicht vorauszu­sehen !

Deutsche, etzt Hammelfleisch

Bei der Werbeveranstaltung der Württ. Land- wirtschaftskammer für vermehrten Hammel­fleischgenuß am 17. Januar 1934 ist mitgeteili worden, daß die Reichsregierung sich zum Ziel gesetzt habe, die einheimische Wollgewinnung soweit zu fördern, daß Deutschland bei der Deckung seines Wollbedarfs künftig nicht mehr so abhängig vom Ausland ist wie bisher. Der Rückgang der Schafhaltung auf etwa 314 Mil­lionen Tiere haben es mit sich gebracht, daß der Wollbedarf zu 95 v. H. durch Einfuhr gedeckt werden müsse. Die für die Schafe nutzbaren Futterflächen Deutschlands reichen für ein Mehr­faches der gegenwärtigen Stückzahl an Schafen aus, so daß es vom Standpunkt der Futter- «ufbringug keinem Anstand begegne, die Schas- Zahl zunächst auf etwa 10 Millionen Tiere, später vielleicht bis auf20 Millionen Tiere zu steigern und so die Einfuhr von Wolle auf etwa die Hälfte des Eesamtbedarfs herabzu­drücken. Dagegen erwachsen bei dieser Aus­dehnung der Schafhaltung ganz erhebliche Schwierigkeiten für die Unterbringung des neben der Wolle mehr anfallenden Schaffleisches, zu­mal da die bisher vorhanden gewesenen und so­weit wie möglich ausgentttzten Ausfuhrmöglich­keiten für Schlachtschafe oder Schaffleisch immer geringer werden. Deshalb ist es nötig, daß in Deutschland, besonders auch in Süddeutschland, die vielfach bestehende, aber unbegründete Ab­neigung gegen den Genuß von Schaf- (Ham- mel-)Fleisch überwunden und daß auch dieses

Fleisch überall mehr als bisher genossen wirö. Insbesondere muß von sämtlichen Gast- und Speisehäusern erwartet werden, daß auch sie sich im nationalen Interesse auf eine ständige Führung von Hammelgerichten ein­stellen.

Der Florianstag

Am Freitag, den 4. Mai, ist der Florians- tag. In den katholischen Gegenden gibt es bei der Landbevölkerung neben St. Leonhard kaum einen volkstümlicheren Heiligen als den St. Florian. In der Stube über dem Ofen oder außen an der bemalten Wand­front sieht man ihn abgebildet, wie er ein Scheffel Wasser auf ein brennendes Haus gießt. St. Fortan steht als Schutzheili­ger in Brand- und Feuersgefahr in großem Ansehen. Unter seinem Bild fin­det sich zumeist der Hausspruch:Heiliger Flori, beschütz' dies Haus und lösch' jed's ungute Feuer aus", oder humorvoll:Hei­liger Florian verschon' mein Hans, zünd' andere an!".

Mit dem Florianstag sind berfchiedenen- orts noch Volksbräuche verbunden. Teils schüttet man Wasser übers Haus, um es vor Schaden zu bewahren, teils läßt man das Feuer ausgehen und zündet es dann mit besonderer Feierlichkeit wieder an. Der hl. Florian ist der Patron der Schmiede und auch der Kaminkehrer. In verschiedenen Gegenden Altbayerns halten die Schmiede noch den alten Brauch in Ehren, nämlich am Tage des hl. Florian kein Feuer in der Esse zu unterhalten.

Gemeinnutz vor Eigennutz!

Also her mit dem Geschäft! '

O ja, so denken manche Zeitgenossen und wenn ihr Wunsch nicht spornstreichs in Erfüllung geht, sind sie schrecklich beleidigt und beginnen auf der Stelle in allen Ton­arten zu meckern. Tritt man ihnen etwas zu nahe, werfen sie sich in Positur:

Der Nationalsozialismus will dochGe­meinnutz vor Eigennutz! Nun hat dieser Tage die Stadtgemeinde Soundso einen größeren Auftrag zu vergeben gehabt und ausgerech­net das Angebot meines schärfsten Konkur­renten hat sie angenommen. Wo bleibt da eigentlich der Gemeinnutz, wenn i ch nicht be­rücksichtigt werde?" ^

Armer Kerl! Du bist aber wirklich kurz­sichtig und könntest dich ruhig mitsamt deinemNationalsozialismus" einbalsamie­ren lassen!

Generalversammlung

Emmingen. Vergangenen Sonntag fand hier die ordentliche Generalversammlung der Mol­kerei- und Darlehenskasse mit Gleich­schaltung im Gasthaus zum Lamm statt, der auch Kreisbauernführer Kayser beiwohnte. Nach der Begrüßung wurde die Jahresrechnung und Bilanz vorgetragen und den Vorständen und dem Rechner Entlastung erteilt. In einer Inständigen Rede schilderte ein Beauftragter der Zentralstelle Stuttgart das Genossenschafts­wesen und die Geldregelung im neuen Reich und ermahnte zur engsten Zusammenarbeit innerhalb des Vereins.

Versammlung des Militär- und Vet.-Vcreins

Oberschwandorf. Vereinsführer I. Brenner hatte die Mitglieder des Militär- und Vetera- nenvereins im Anschluß an die Maikundgebung in das Gasthausz. Hirsch" eingeladen. Nach der Begrüßung erfolgte die Ehrung der drei Kameraden Joh. Besser,. Bürgermeister, Friedrich Walz, Straßenwart u. Joh. Georg Walz, Straßenwart für 25jährige Zu­gehörigkeit zum Kriegerbund. Sie erhielten Urkunde und Ehrenschild. Sodann wurde die Stellung der Kriegervereine im nationalsozia­listischen Staate erörtert. Um allen Zweifeln zu begegnen, muß gesagt werden, daß die Krie­gervereine im dritten Reiche mit den Formatio­