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Der Seselllchasler
Frühlingswinde kamen zn Euch. zn mir. zu allen. Sie pochten an, rüttelten, nmhnien:
Wir rufen nach Schwert- und Weggenossen. alle zn dein einen großen Zweck zusammengerufeu. »in der Heilung des Lebens nn Schoße der Gemeinschaft zu dienen!
Das Morsche droht immer mehr zu stürzen. Wo sind die. die das Neue Leben der Zukunft vorbereiten?
Wo find die, die im Keime das Nene, kommende Volk darstellen?
Es gilt nicht, von außer her mit Geschrei vorzubcreiten! Nein, tief in der Stille müssen wir's tun! Einzeln und in Gemeinschaft. Beides! Je nach dem. Jedes von uns an seiner täglichen Stelle. Das große Wissen um gleichstrebende Kameraden draußen gibt helfende Kraft!
Wir brauchen diese Kraft. Denn die alte Macht ist noch überall äußerlich herrschend und mochte unser Neuwerdendes Niederdrücken. Da heißt es seine neue Lebenseinstellung einfach schweigend behaupten, manchmal heißt es auch stürmen.
Je nach dem! Doch Vorsicht! — Aber immer muß es ein Dennoch-sagen sein!
Wehe, wenn wir versagen! Dann kann das Zukünftige, das Neuwerdenwollende an der uns anvertrauten Stelle nicht kommen. Denn wir haben an unserer kleinen Stelle das Unsrige mit zu schaffen! Und im übrigen seien unsere Seelen täglich kriegsbereit gegen das Verkehrte und siegbereit für das Lichte!
Feiert, singt, tanzt froh am ersten Tag im Maien!
Jas Laienspiel der Fugend
Von Fritz Zorn
^ Das Laienspiel ist durch die Volkslied- und Heimatbewegung Gemeingut vieler Tausender von Deutschen geworden. Es ist entstanden aus dem künstlerischen Drang, der schlechtweg in jedem Angehörigen unseres Volkes lebt und schafft und der seine Erfüllung nicht in komplizierten Formen der modernen Theaterkultur der Nachkriegszeit finden konnte. Das Laienspiel wollte in Bejahung des deutschen Dramas bewußt sein Gegenstück — nicht Feind! — sein.
Man darf nicht vergessen, daß Volk und Jugend andere Bedürfnisse haben als der Intellektuelle. Der hatte -war dafür gesorgt, daß das deutsche Drania an dem rechten Platz und auf einer ungemein hohen Stufe stand, aber seine Theaterkultur erschöpfte sich in ihm, er bedachte nicht, daß das kunstliebende Publikum sich nicht lediglich aus Arbeitern des Geistes, sondern auch aus Arbeitern der Faust und aus Jugend zusammensetzte, die das Bedürfnis nach heiterer, leichter und anregender Kunst im Herzen trugen. So entstand das Laienspiel aus der Wandervogelbewegung heraus als Ausdruck der Volksseele. Bewußt paßte es sich zum größten Teile dem bäuerlichen Milieu an, behandelte es bäuerliche Art und Sitte. Man wollte mit diesen! Spiel ebenso wie mit dem Drama einen Einfluß ansüben, eine Erziehungsarbeit leisten und den Zuschauer auf die unversiegbaren Quellen deutscher Kraft Hinweisen. Das Dorf mit Linde, Brunnen, Weinschenke und Spinnstube sollte wieder in den Mittelpunkt de? Geschehens gerückt werden. Tie Menschen der Spiele und Handlungen waren einfache, manchmal allerdings zu einfache und einfältige Bauern. Fast immer waren die Stücke heiter und neben einem herzlichen, ursprünglichen Humor mit viel Bauernweisheit gewürzt
Die Jugend, die aus den Fesseln manchmal falscher und überspannter Autoritäten heraus wollte, sich aber freudig den wahren Autoritäten wie Familie, Vorgesetzter, Führer, Gemeinschaft unterordnete, wußte um die Wahrheit von Goethes Wort: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!"
Dazu kam das neue Gefühl der Gemeinschaft, das die aufbrechende Jugendbewegung in Jungen und Mädchen geweckt hatte. Auf gemeinsamen Heimabenden wurden Kulissen und Garderoben hergestellt, probte man die Volksstücke, um dann bei größeren Treffen und besonderen Anlässen seine Kunst zu bieten. Und das war hier das wichtige: die Jugendbewegung setzte neben Schiller und Goethe gleichberechtigt Hans Sachs, der wie durch ein Wunder neu ans der Vergessenheit erstand. Ueberall bildeten sich Spielgruppen, und das Wort von den Hans-Sachs-Spielen war bald der deutschen Jugend eine wohlbekannte und beliebte Parole.
Nach dem Kriege lebte im engen Kreise nationaler Jugend dieser Brauch wieder aus und
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fand in der Laienspielbewegung von Welcher Blachetta seine Krönung. Das Spiel führt den Menschen wieder zur Einfachheit und Schlichtheit, zur Ehrlichkeit und Geradheit und wird deswegen, gleich, wer es aufführt, die Unterstützung des Staates finden.
Wir sehen somit eine klare Entwicklung der Lheaterkultur vor uns: In den großen Theatern wird das deutsche Drama blühen und gedeihen wie noch nie in der deutschen Geistesgeschichte. Draußen in der Natur, in den Wäldern, ans den Lagern der Jugend und in den kleinen Räumen bäuerlicher Dorfschenken wird die Jugend das Laienspiel erstehen lassen.
Es wird der Ausdruck dessen sein, was Jugend und Volk bewegt, und es wird vor eine gewaltige Aufgabe gestellt werden: die Erziehung des deutschen Menschen zu seiner Art. Darum ist uns auch das Laienspiel nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck, wie er schöner und erstrebenswerter nicht gedacht werden kann: zur geistigen Bodenständigmachung der Nation und zur Wiedergeburt der reinen deutschen Seele, zum Erstarken bäuerlichen Wesens und nicht zuletzt zur Heranbildung einer Jugend, ans die die einmal kommende Generation mit Stolz zurückblicken soll in dein Gedanken: es 'waren Söhne unseres Volkes!
Ansere Maöels an -er
Mief aus dem UmfchlüungMger Wart
Nahe dem kleinen Schwarzwalddors liegt unser Haus, umrahmt von Tannen und Birken. ES haben sich arbeitslose Großstadt- mädchen bei uns zusammengesundeii. die sich umschulen lassen wollen. Was verstehen wir unter Umschulung? Mädchen, die durch ihre Arbeitslosigkeit aus jeder Gemeinschaft herausgerissen sind, durch zweckmäßige Schulung in Haus- und Landwirtschaft in nationalsozialistischem Geist zu bewußt deutschen, verantwortungsvollen Frauen und Mädchen zu erziehen, die in der Arbeit wieder Sinn und Ziel finden sollen.
Morgens uni Vs6 Uhr fängt bei nn? ein reges Arbeiten an. Vier Gruppen verteilen sich aus die verschiedenen Gebiete der Hauswirtschaft. Mit heißen Köpfen stehen sie in der Küche und lernen viele guten Sachen kochen. In der Nähstube wird die Lager- kleidung genäht, mit fieberhafter Eile arbeiten sie daran, denn am I. Mai soll sie fertig sein. Im Hans ist der Frühjahrsputz schon vorbei und darüber sind alle recht froh. Tie schönste Arbeit steht nn? noch bevor: Die Betreuung der Säuglinge. lO können nur aufnehnien. heute freut sieh schon jede, dort sti arbeiten. Unsere Hanpiarbeit umfaßt Gartenbau, Landwirtschaft und Tierpflege.
Gegenwärtig gibt es da unendlich viel zu werken. Mit Ausdauer arbeiten unsere Mädchen, auch sie freuen sich, ein Stück fertige Arbeit zu sehen. Wir haben uns die Ausgabe gestellt, einerseits unsere Mädchen praktisch in die Landarbeit einzuführen, andererseits den Boden zweckmäßig zn bewirtschaften. Nicht allein die Art des persönlichen Zusammenlebens soll unsere Groß- ! stadtmädchen zum Weg des inneren und äußeren Geordnetseins bringen, sondern das !>oll in erster Linie die Verbundenheit mit : unserer eigenen Erde bewirken. Diese Ver- ^ bnndenheit wirkt sich noch weiter aus in dem : Zusammenleben mit unseren Nachbarn. Die i Bauern haben uns bereitwillig in ihren ^ Kreis ausgenommen und stehen uns mit guten, Rat und ihrer tätigen Hilfe zur Seite. Auch wir versuchen diese Gemeinschaft zu Pflegen durch Sing- und Tanzabende mit der Dorfjngend. Ferner wollen wir bei Krankheitsfällen Helsen und wenn unsere Mädels geschult sind, sie als Hanshilfen cin- ! ietzen.
Wir hoffen, daß wir dadurch an dem großen Werk unseres Führers unseren Teil !dazn beitragen können.
Sem Führer
Das ist die Wahrheit, die mich Dir verband: ich suchte Dich und fand mein Vaterland. Ich war ein Blatt im unbegrenzten Raum, nun bist Du Heimat mir und bist ineui
Baum,
Wie weit verweht, verginge ich nn Wind, wärst Du nicht Kraft, die von der Wurzel
rinnt.
Ich glaub an Dich, denn Tn bist die Nation, ich glaub an Deutschland, weil Tn
Deutschlands Sohn.
Baldur v v » S ch i r a ch.
Fungvvik uns Fahrt
Schwerbenagelte Stieselsohlen schlagen in gleichem Schritt und Tritt über grobes Pflaster den Albbergen zu. „Vorwärts, vorwärts . . .!" schmettern frische Biibenstiinmen in den Herbstnebel hinaus. Bald liegen die letzten Häuser hinter lins, wir sind der „Zivilisation" für ein paar Stunden entronnen.' Jetzt sind wir in flutendes Sonnengold getaucht, dann werden wir von reißenden Nebelfetzen verschlungen. Ein eisiger Nordost feg! daher, er gehl durch Mark und Bein. Aber was tuts. wir wollen ihm trotzen in ungebändigter Wildheit. So marschieren wir manche Stunde, dann taucht ein Haus ans dem Nebel ans. noch eins, der ganze Hof. Wir sind in St. Johann. Ta legen wir mal unsere Assen ab und stolpern dann weiter durch Feld und Wald, dem Schashaus aui der Glemser Heide zu. Ein Kundschafter hat gemldet. daß sich dort HI.- oder DJ.-Kame- raden aus Svndelsingen aufhalten. Wir freuen uns schon, denen unsere Frenndschai! auf etwas derbe, handgreifliche Art bezeugen zu dürfen. Aber —. der Vogel ist ausgeflogen. Verglimmende Holzreste und Wursthäute — o die Schlamper — sagen alles. Wir bauen ab, in Richtung Höllenlöcher. Bald beginnt ein Kriechen und Klettern über mächtige Felsblöcke. Die Junge» sperren Mund und Augen auf über diese „pfundige" wilde Schlucht und diese Felsenzacken.
Keine Spur von Sondelfingen. Na, dann müssen wir eben ein eigenes Geschält ansmachen. Der zweite Zug haut ab und verschanzt sich im Gelände: dem ersten dämmert? schon, was er zu tun hat. Da steht nämlich ein Schafhaus in der Gegend. Fix wird es von denen vom 2. Zug anfmontiert und der ganze Saftladen darin verstaut. Fenster und Türen werden verrammelt. In ihrem Eifer vergessen aber die Helden ihre Zungen an- znbinden und so hört sichs von außen wie ein Gänsestall an. Hernmstreichende Späher haben bald den Braten gerochen und ihre ganze Streitmacht herbeigeholt. Die bombardiert nun von allen Seiten Türen und Fenster. — Zwecklos. — Die Angreifer merken, „so kommen wir nicht weiter!" Da hat einer Schneid und versucht, trotz Gegenwehr !zu einem Fensterloch einznsteigeii: Schon ist l er von innen bemerkt, er wird vollends j hereingezogen und gegerbt wie ein Hundsfell, i Ein Zweiter, ein dritter, ein vierter steigt ! nach, und schon wälzt sich ein Knäuel bal- ^ gender Buben am Boden. Einer macht sich : frei und stürzt zur Tür. Mit Aufbietung ' aller Kraft reißt er Balte» und Prügel zur Seite und die Tür von innen auf. Mit Geheul stürzt die Mente herein und nun beginnt ein Wüten Mann an Mann. Steine, Prügel. Arme. Beine. Schafmist, alles fliegt in wirrem Durcheinander durch die Luft. Ein mörderisechs Geschrei läßt die Wände erzittern. als ob die Hölle losgelassen wäre.
Der Kamps ist entschieden, die Festung genommen. Die Kämpfer nehmen ihre „Toten" ans lind schare» sich zusammen. Los gehts, in die warme Kncchtsstnbe von St. Johann. Rasch wird die Gemüsesuppe mit dein Rauchfleisch im Magen verstaut und dann singen wir unsere Fahrtenlieder. Mit leuchtenden Augen zieh! das Fähnlein am Abend in die heimatlichen Mauern ein.
Emil Sulzbergcr.
Fähuleiuführer Jnug-Siegfried.
Frühling
0»t« kreuncl«
! Nun blüht in Stadt und Land der Flieder
auf,
Blau ist die Welt von all den Blütendolden. Und Himmelsschlüssel jeden Grund vergolden. Und Vogelschlag klingt süß zn mir heraus.
Die jungen Saaten stehen hoch und dicht, Sie standen nicht so schön seit langen
Jahren. --
Ich sah die Roggenmuhme drüber fahren. Lächelnd und stolz im weißen Mittagslicht.