Donnerstag, den N. April 1--4
VMt!» .«ats„ano«
Do»»G«ie«W>>st*r"
vvi8n^
TMigiT' , . . ,
Kw-EW? VME Sandwertt mn 15. Wrtt tn SWNgart
titimrks
«KtijrtnS Mhrtiinicht geahnten machwollen KuMUldiMe,b«kng des württ.-bad.-hohenz. HandwerK scheint sich die bereits angekün- State Handwerkertagung am Sonntag, den 1b. April, vormittags 10.30 Uhr, in der Rotebühlkaserne in Stutt, gart zu entwickeln. Wie die Handwerkskam-
WUA«
W-Mtz
/ "«^8- - ^ V, " ,/ , .----M'dH
^U>T) 1 . ZOOlvvHt^SOl'LQs-iS^
i^^^v^kkiLkir^v
15. /^PKU. 1934. ' '
Lonc ksri^Le r^>7 ? s'i?^>-!krl-krr>Leir^>55>^u^ci
mer Stuttgart, in deren Händen in Vertun- düng mit der NS.-HAGO-Gauamtsleitung die Vorbereitung und Durchführung der gesamten Veranstaltung liegt, mitteilt, werden die Meldungen über die Teilnehmerzahlen aus ganz Württemberg und Baden immer größer. In über 40g r o ß e n Sonde r- zügen müssen am kommenden Sonntag die Angehörigen des Handwerks nach Stuttgart ge. bracht werden, deren Zahl mit den Meistern, Gesellen und Lehrlinge aus Stuttgart und dessen nähere Umgebung weit über 60 000 betragen wird.
Die außerordentliche Teilnahme des gesamten Handwerks au die. ser Kundgebung ist ein deutlicher Beweis für den trotz allen Schwierigkeiten der Vergangenheit im Handwerk erhaltenen ungebrochenen Lebenswillen, für die ihm eigene unzerstörbare Lebenskraft und für die unbedingte Bereitschaft. seine ganze Kraft für einen Aufbau der Nation im Sinne unseres Führers Adolf Hitler ein->»- setzen. Das sttdwestdeutsche Handwerk wird seinen unbeugsamen Willen knndtun in Treue unter Führung des kürzlich ernannten R eichs h a n d w e r k sführers Präsident Schmid t, das von der Reichsführung durch die Anerkennung als selbständiger Stand in dasselbe gesetzte Vertrauen in engster Verbundenheit von Meister, Geselle und Lehrling zu rechtfertigen. In straffer Organisation und Disziplin wird es seine Bedeutung für die Volksgemeinschaft in einer sogenannten Heerschau den vielen Ver. iretern der Reichsregierung, der württ. und badischen Landesregierungen und der gesamten Öffentlichkeit vor Augen führen.
Var Verhör der Frau Wertörr
Schweinfurt, l l , April.
Nach einer kurzen Pause wurde Montag :n die Vernehmung der Frau Werthei eingetreten. Eingangs wies der Vorsitzende auf die Selbstmordgedanken hin. die das Ehepaar Weither wiederholt geäußcrl haben loll. ferner auf den Umstand, daß es völlig ungeklärt sei, wie der Täter in das bzw. aus dem Mordzimmer habe gelangen können. Dadurch bleibe ein Verdacht der Mittäterschaft gegen Frau Weither bestehen und eine Entschädigung für dle seinerzeit erlittene Untersuchungshaft sei aus diesem Grunde abgelehnt worden.
Frau Weither schildert daun eingehend ihren Lebenslauf und betont, daß sie und ihr Mann sich früher in sehr guten finanziellen Verhältnissen befunden hätten „Wir hatten gut zusammeugelebt" fuhr Frau Weither fort. ..aber nachher, das muß ick gestehen, wurde das Verhältnis etwas getrübt weil mein Mann auch andere Frauen gern hatte. Aus 'iuanziellen Rücksichleu war der Tod meines Mannes nicht erwünscht und erst recht nicht notwendig." Die Eheleute Werther seien mit dem Chauffeur Liebig in den ersten Monaten zufrieden gewesen. Nachher aber babe sich Liebig sehr verändert.
In letzter Zeit, so fuhr die Zeugin fort, habe ich vor Liebig Angst gehabt. Er war mir unangenehm geworden. Er gab keine Antwort mehr und stand früh nicht mehr auf.
Vorsitzender: Sie sollen sich vor ihm gefürchtet haben?
Zeugin: Er war mir unheimlich geworden. Ich bin nicht mehr allein mit ihm im Auto gefahren.
Der Vorsitzende lenkte dann das Verhör auf den Einbruch, der in der Nacht von» 1ö. zum l6. Oktober in Schloß Waltershausen verübt wurde und stellte an die Zeugin verschiedene Fragen, die diese ausführlich beantwortete.
Der Vorsitzende wies dann daraus hin. daß jetzt nur noch im Zusammenhang mit der zuletzt behandelten Angelegenheit stehende Fragen an die Zeugin gerichtet
werden konnten. Die wettere Vernehmung soll am DienStag erfolgen. Der Staatsanwalt sowohl, wie der Verteidiger Liebigs stellte an die Zeugin noch einige Fragen, die sie in den meisten Fällen mit den Worten Davon weiß ich gar nichts" beantwortete - Schließlich wurde die Verhandlung auf Dienstagvormittag aus 9 llhr vertagt.
Schweinsurt, 10. April. Am 6. Tage des Waltershau sener Mord- Prozesses wurde das Verhör der Frau Werth e r fortgesetzt. Frau Werther erklärt, am Tage vor dem Mord habe ihr Mann gesagt, der Einbruch in der Nacht zum 16. Oktober sei wahrscheinlich von Liebig verübt worden, denn er, der Mann, habe im Büro (Werkstatt) einen Dietrich gefunden. Er habe noch, bevor Liebig das Schloß verlassen, den Wachtmeister Reusch rufen wollen, um Liebig der- nehmen zu lassen und möglicherweise eine Anzeige zu erstatten. Den Charakter Liebigs schildert Frau Werther als verlogen.
Ter Vorsitzende geht dann über auf den 10. November, dem Tage vor dem Mord. Er stellt ungefähr die Vorgänge an dem Abend wie folgt fest: Frau. Werther sei ungefähr um 21 Uhr in ihr Schlafzimmer ge- gangen. Ihr Mann habe noch unten geweilt und nicht wie sonst mit ihr zusammen am Bett Karten gespielt. Er habe sich dann -ür die Nacht umgezogen und sei erst danach zu ihr gekvmnien, um ihr den Gute-Nacht- Kuß zu geben. Er habe dann die Tür zu seinem Zimmer hinter sich zugemacht. Ihr Mann werde wahrscheinlich noch etwas gelesen haben, während, sie eingeschlafen sei. Durch einen furchtbaren Schrei sei sie später aufgewacht. Die Tür sei ausgegangeu und im Türrahmen hätte Liebig gestanden. Er l-abe sofort augesangen zu knallen.
Der Vorsitzende fragt Frau Werther an- schließend, ob es wirklich Liebig war. ob der Knall ein Schußknall gewesen sei, und was das sür ein Schrei gewesen sei. Frau Wer- ther erklärte, es fei ein Wutschrei gewesen, sie könne nicht sagen, ob ihr Mann mitge- schrien habe. Der Vorsitzende macht die Zeugin darauf aufmerksam, daß ihre bisherigen Angaben über dieses Ereignis vielfach «ichr übereinstimmten, und ersucht sie, die Sache so zu erzählen, wie sie sich daran erinnere. Frau Werther erklärt darauf, sie fei. als sie
1
l
Donnerstag, 12. April
8,08 Choral, Zeitangabe, Wetterbericht
6.65 Gymnastik I
6,38 Gymnastik II
6,55 Zeitangabe, Mrübmeldungen
7.65 Wetterbericht
7,18 Friihkonzert
8.1k Wafseritandsmeldungen, Wetterbericht
8.28 KyiiMaslii
8.4k Landwirt! chaftSsmU
9,88—9,15 Fmiiwerbimgskonjert der Reich«. Postreklame
10.88 Nachrichten
16,18 D« Bürger »t»
18.50 Romantische Hausmusik II.2K Funkwerbimgskontert der Reichspost- reklcnnc Nuttgarr 11.KS Liiettrriericht 12.80 BalteMmtgk
13.88 Zeitangabe, Nachrichten, Eaardienst
13.10 Oertlichc Nachrichten, Wetterbericht
18.28 Operil-Otterschnitte
18.S8 Nachrichten
14.88—14.38 Im Wald und ans der Heide 1K.80 Ainderstunde
16.38 Für unsere Kleinen
16.88 Nachmittagskonzert
17.38 Volkskundliches vom April
17.58 Schallplaiten
18.00 „Lenbachs und Münchens golden« Zeit"
18 . 1 k Familie und Rasse
13.25 Spanischer Sprachunterricht
18.46 Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirt- schaflsfunk
1S.08 „Ein Heiratsantrag"
19.40 Vortrag über Oesterreich 20.00 Nachrichtendienst
28.16 Stunde der Nation: Deutsche Lieder der Gegenwart
21.15 „Erzähle, Kamerad!"
21.35 Klaviermusik von Friedrich Shopin 22.08 Zeitangabe, Nachrichten
22.15 Du mußt wissen...
22.25 Oertliche Nachrichten, Wetter- und Sportbericht
22,48 Zwischenprogramid - -
23.88 Frühlingskantate -, «-
24.88—1.88 Nachtmusik. ^
Freitag, 18. April
6.88 Choral, Zeitangabe, Wetterbericht 6.85 Gymnastik I 6.30 Gymnastik II
6.55 Zeitangabe, Frühmekdunse»
7.05 Wetterbericht
7.18 Frühlongert
8.15 Wasserstandsmeldnngeii, Wetterbericht
8.25 Gymnastik
8.45—9.88 Landwirtschaftssunk 18.80 Nachrichten , .
18.18 Orgelkonzert
10.48 Frühlingslieder
11.88 Xylophon und Ziehharmonika
11.25 Funkwerbungskonzcrt der Reichspost
reklanie Stuttgart
11.55 Wetterbericht 12.08 Mittagskonzert
13.88 Zeitangabe, Nachrichten, Saardtenst
13.10 Oertliche Nachrichten, Wetterbericht 13.20 MittagSkvnzert
13.58 Nachrichten
14.88—14.38 Mittagslonzerk
14.58 Deutsche Barockmusil
15.28 Tante Näle erzählt I
15.48 Lieder
16.88 Nachmittagskonzert
17.30 Vogelblumen und Blumenvöget
17.45 Das Saxophon spieltl 18.08 Die Kletterer
18.28 Vom Matur bis zur Immatrikulation — Was der angehende Studierende wissen muh
18.45 Zeitangabe, Wetterbericht, SlNidwirt- schaftsfnnk
19.09 Eine kleine Abendmusil
28.89 Nachrichtendienst
26.15 Stunde der Nation: „In Sache« Wolt- haichkrabbe". Fische »nd Fischer rufen um Hilfe
21.65 Konzert
22.28 Zeitangabe, Nachrichten,
22.35 Oertliche Nachrichte«, W«tt«r- und Sportbericht
22.45 Ztoifchenprogranun 23.00 Vom Schicksal des deutschen Geistes: „Dle Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"
24.86-1.88 Nachtmusik.
Samstag, 14. April
6.88 Choral, Zeitangabe, Wetterbericht
6,85 Gymnastik I
6,38 Gymnastik II
6.55 Zeitangabe, Frühmeldungen
7.65 Wetterbericht
7.10 Frühkonzert
8.15 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht
8.25 Gymnastik
8.45—9.08 Landwirtschaftssunk
18.88 Nachrichten
18.18 Lieder aus romantischer Zeit
18.38 Minnelieder und Balladen
11.88 Schumann Musik
11.25 Fuulwerbuugslvuzert Ser Reichspotz- reklame Stuttgart
11.55 Wetterbericht 12.00 MtttagSkonzert
13.08 Zeitangabe, Nachrichten, Gaardieast
13.18 Oertliche Nachrichten, Wetterbericht
13.28 Feucht-Fröhliches
13.58 Nachrichten
14.00 Wien im Walzertakt
14.38 Jugendfunk
15.10 Lernt morsen
15.35 Der Glanz der Stimme!
16.68 Nachmittagskonzert
17.88 Alte Tanzmusik
18.88 „Vorbereitungen sür Europa Schwimm Meisterschaften 1934"
18.15 Tanzmusik
18.59 Zeitangabe, Wetterbericht 19.98 HSndel-Stunde
28.88 Nachrichtendienst 20.05 Saarländische Umschau
20.15 Bunter Abend des Südsunls und Lee NS.-Gemetnschast „Kraft durch Freude'
22.88 Zeitangabe, Nachrichten
22.15 Du mußt »bissen ...
22.25 Oertliche Nachrichten, Weiler- und Sportbericht
22.48 Zwischenprogramm LZ.VO Bunles Kabarett
1
i
<
e
Bor 433 Jahren
El« altehrwUrdiges Dokument aus dem Jahre 1801
Von einem Lehrer des Bezirks wurde uns dieser Tage ein 433 Jahre altes, wundervoll handgeschriebenes Pergament freundlicherweise zur Verfügung gestellt, das unbewußt seiner historischen Bedeutung von irgend einer Seite, mit Makulatur zur Papiermühle gegeben wurden und schon zum Einstampfen verurteilt war, doch die beiden, leider beschädigten Siegel ließen die Seltenheit des Schriftstückes erkennen und cs vor der Vernichtung bewahren.
Es handelt sich um einen Vertrag zwischen den Gemeinden Wildberg und Effringen, der aus einem Streitfall zweier Bürger zustande kam und die „Waidgrenze der Rosse" zum Gegenstand hat.
Dem Original, dessen altertümliches Amtsdeutsch von einem gewöhnlichen Sterblichen, schwerlich zu entziffern ist, war gleichzeitig eine sicherlich sehr zeitraubende wortgetreue Ueber- fetzung beigegeben, welche uns den Abdruck überhaupt ermöglichte.
In der sicheren Annahme, daß das alte Original weite Kreise interessieren wird, haben wir es im Schaufenster unserer Buchhandlung auf einige Tage ausgestellt.
Nun der Wortlaut:
Vertrag zwuschen Wiltpg ond Lff- ring wie yedertail mit den Rosien zu waid faren soll und mag
ICH, 1) Wolfs von gultlingen, Ritter, Vogt n Wiltberg 2), vnnd Ich, Vernhart Vetter 3), Keller 4) daselb, bekennen vnnd S) kund kund offenbar menglich 6) mit disem brieff, das 7) für vns kamen sind die Ersamen Wien 8) Burgermaister, gericht vnd gemaind der Skat Wiltperg 9) an ainem, vnnd der Schulthais Haimburgen, gericht vnd gemaind des Dorfs Effringen andertaile, Hand vns fürbracht vnd Zu erkennen geben, wie sich etlich Spenn 10k vnd Irrung am Zutrib der von Effringen Roß halb an ourn 11) zwuschen inen schwebe. So
sy dann zu baiden parthien lange Zir ainander ersucht, bekümmert vnd angefochten vnd doch bis diser Zit kain entlicher beschlus noch ustrag nit ervolgt; deshalb vnd darumb baid parthien vns von amptz wegen in Solichen iren Spen- nen sy gütlich zu verhören. Auch Solich ir Spenn in ogenschin 12) zu besichtigen vnd sy deren fürohin zu verainigen vnd betragen ersucht vnd gebetten. Hieruff baid parthien solich ir Spenn vnd Irrung willkürlich 13) vnd wohlbedachtlich Kinder vns zu ustrag versetzt vnd Hindergang getan haben, wie vnd welcher maß wir sy deß- halb vnd darumb nswisen, verainigen vnd ent- schaiden ungewegert..... dem zu leben volg vnd stak 14) zu tun wulich IS) vnd vngevärlich. So wir nun baiden parthien von Amptz wegen vnd sunst genaigt sind, damit sy auch witer gegenainander in schaden nit ingefürt noch vertieft werden, haben wir baid parthien nach irem Fürtrag. Red, widerred vnd gnügsamlicher verhör, mitsampt etlicher kuntschaft 16), Ouch nach dem wir den Span in Ogenschin besichtiget haben, entschaiden, usgesprochen vnd uff vest vol- gent mainung geaint vnd betragen. Nämlich anfangs alß das fürohin solicher vnwil 17), Spenn vnd Irrung, zwuschen baiden parthien deßhalb erwachsn, gantz tod vnd ab Harssen (?) vnd sin. Im andern: Das 18) dise von Effringen nnnfürohin zu öwigen Ziten den weg von des Vonetz weg vnderm mulhart herin mit irem Rosien geruwiglich 19) waiden, nutzen, niessen vnd gepruchen sollent vnd mögent dis an Bern- hart Vetter. Kellers acker, doch sollent sy mit solichen iren Rosien vnder solichen Weg hin ab nit faren in dhein 20) weis noch weg. Die von Effringen sollent Ouch die weg die Nagolt hinuff bis an der Closterfroweii Wer 21) zu Rutin mit iren Rosien zu waiden nit faren, weder nietzen noch niessen in dhein 20) weg. Im dritten: So sollen vnnd miigent die von Wiltperg nun fürohin zu ewigen 22) Zitten diß
nachbestimpten wege alle sament vnnd sonderlich init iren Rosien waiden. nutzen, niessen vnd gebruchen nach irem liepsten willen vnnd ge- vallen, On der effringen irrung, inred vnd widersprechen, doch der vorangezögten von effringen gerechtigkeit vnübergrisfenlich, Item 23) anfangs den weg von der pruck im Weltzgraben an ourdern mulhart uff der langen Halden hinaus, biß für Bernhart Vetter, des kellers acker an end, verglich mügent die von Wiltperg für ushin vorangezögten weg so dann die von eff- rinqen Zugep .... Hand mit inen nutzen vnd niessen on der von effringen inred, Nämlich von des Vonetz weg von Effringen herab gat, bis an der Closterfrowen von Rutin mer vnder Conrat Hainrichmans wis 24) genant die krum wis. Jtm den weg wider herin biß uff best! mpte pruck 25) im wöltgraben Jtm von der yetzgenantten pruck hinuff zu dem bildstock am effringer weg an ... . acker. Jtm von demselben bildstock of Vernhart Vetter, des Kellers acker. Jtm darnach den alten bülacher weg hin- us bis zu der laimgrnben. Jtm von der laimgrüben den weg herin biß zu dem bildstock der am Hensin Wingarters uff Bülacher staig. Item von dem selben bildstock den weg hinus biß uff Lutzenpruck an den weg uff den Kugel hinus zwischen Vernhart Vetter, des kellers vnnd des Käufelins 26) ackern schlecht an des Rerlins acker hinab uff den wald vnnd Oberhalb dem wald hinuff bis an den weg der von Wiltberg in des Weingarters wald gat. Vff Solich yetz angezögten weld vnnd weg 27) Sollent die von effringen mit iren Rosien zu waiden nit faren noch gebruchen, usgenomen vorangezögten ier gerechtigkait mügent so gebruchen. wie vor stat, mit ferner noch witer, Sonder Wiltperg daruff vnnd daran gentzlich vnnd gar vngesumpt vnnd ongeirrt lanssen 28) : Ouch sollent die von effringen mit iren Rosien usf jetzbestimpt weg vnnd weld ain keinen enden weder daruff noch hinüber faren, auch nitt zugescheen verhengen noch gestatten,in dhein 20) wis 29) noch weg. Sunst mügent die von effringen usserhalb diß Vertrags mit iren Rossen, wie von alter her gewesen ist. wol faren doch doch vnverletzung disem Vertrag, So dann baid bestimpt parthien
für sich vnnd ire nachkomen bei güten truwen 30) in rechter warhait all obgeschriben fachen, pnnckten vnnd artikel in disem brieff begriffen, war 31), vest, Stat vnnd vnverprochen zu halten, Sonder dem volg vnd stat zu tund versprochen zugesagt Hand 32), dawider nit zu sin. Ouch zu gescheen nit verhengen, weder haimlich noch offenlich, in dhein wis noch weg, bös sind vnd us zug hierin gentzlich vermittelt vnd hinden gesetzt. Vnd das zu waren 33) Vrkund haben wir solichs entschids endvertrags denen von Wiltperg usf ir Beger ain brieff minder vnnser Vers Jnsigel 34), So wir durch ir baider par- lhien berger vnd bit, uns vnd vnsern erben on schaden, offenlich an diesen brieff gehangen, Vnnd gegeben uff Dornstag nach Sandt Michels des Hailigen Ertzengels tage, von der gepurt Christy gezalr fünfzehnhundert vnnd ain Jare.
1) Die Urschrift enthält keine Satzzeichen: zum besseren Ueberblick wurden solche vom Abschreiber beigefügt. 2) Wildberg gehörte seit 1440 zu Württemberg. 3) ein Hans Vetter. Herzog Ulrichs erster Lehrer, ist in Wildberg geboren : er starb in Ulm 1515: vielleicht ein Sohn des Kellers, 4) Rent- beamter. 5) Für den Buchstaben u am Anfang eines Worts wird fast immer ein v verwendet. 6) männiglich, jedermann. 7) daß. 8) für ei steht oft i und sür au u. alemanisch. 9) Wildberg wird abwechslungsweise mit p und b, Effringen groß und klein geschrieben. 10) Späne - Feindschaft. 11) seither. 12) Augenschein, statt a öfters o. 13) freiwillig. 14) Volk und Stadt. 15) willig. 16) Zeugenvernehmung. 17) Unwille. 18) daß. 19) ungestört. 20) kein. 21) Wehr, 22) das einemal Lwig, das andremal ewig. 23) ferner, desgleichen: abgekürzt itm. 24) Wiese. 25) Brücke. 26) Ein Balthasar Käufselin ist in Wildberg um 1490 geboren: er starb als Professor der Theologie in Tübingen 1539. 27) Wäldern und Wegen, 28) lassen? 29) Weise. 30) Treuen. 31) wahr, 32) haben. 33) wahren. 34) von beiden Siegeln sind nur noch Bruchstücke vorhan- „„ den.