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Der Gesellschafter

Donnerstag, den 12. April 1831

nate, bei Seiffer wegen Hehlerei aus 20 NM.

Geldstrafe.

Eislingen a. F., 11. April. (B r a n d.) Am Dienstag abend gegen 9 Uhr ist im Oekonomie- Gebäude des Bauern Joh. Bier in der Schul- Ucße Feuer ausgebrochen, das sich sehr rasch ausbreitete und Scheuer, Schaf- stall sowie den Dachstock des Wohngebäudes in Asche legte. Das Innere des Wohn- aebäudes hat durch die großen Wassermassen her Eislinger Motorspritze, die dem Feuer enter größter Anstrengung zu Leibe rückte, erheblichen Schaden gelitten- Ein Ueber- qreisen des Feuers auf das Gebäude konnte verhindert werden. Das Vieh ist gerettet worden. Dagegen ist ein Teil des Mobiliars, soweit es nicht 'herausgebracht werden konnte, verbrannt oder unbrauchbar geworden. Die Krandursache ist noch nicht bekannt. Da der Feuerschein weithin sichtbar war. nahm man an, daß es innerhalb der Stadt Göppingen brenne. Es wurde deshalb der Löschzug alarmiert, der aber sofort wieder einrückte.

Leider ereignete sich während der Lösch- arbeiten noch ein schwerer Unfall- Bei der Anfahrt der großen Motorspritze konnte eine Frau Bohn infolge des großen Auflaufs nicht rasch genug ausweichen. Sie kam unter die Räder, wobei ihr die Füße abge-

uetfcht wurden. Sie mußte sofort ins

rankenhaus verbracht werden.

Nagold, den 12. April 193-1.

Wer Förderliches nicht vermag zu sagen, tut kluger, schweigt er völlig.

Dienstnachrichten

Der Herr Reichsstatthalter hat im Namen des Reichs den im Eeschäftskreis des Technischen Landesamts planmäßigen Vaurat der Bes.-Gr. 1a Lütze beim Straßen- und Wasserbauamt Calw zum Vorstand dieses Amts ernannt und dem Baumeister und Wasserbautechniker Reik in Horb eine Bezirksbaumeisterstelle der Ves.- Eruppe 8a im Eeschäftskreis des Technischen Landesamts übertragen.

Alle Vögel sind schon da ...

So heißts im glücklichen Kinderlieb, das die ganze Vogelschar jubelnd begrüßt. Sind sie wirk­lich alle wieoer eingetroffen, nachdem es wieder Lenz ist und die Sonne wieder wärmer strahlt, die uns alle Wintersorgen vergessen läßt? Die Zugvögel kommen mit einer Regelmäßigkeit und Pünktlichkeit in jedem Jahre wieder, die dem Naturfreund bekannt ist und die uns immer wieder wie ein Wunder vorkommt. Die Stare und die Feldlerchen sind die ersten Frühlings­boten. sie trejjen schon in der ersten Märzwoche bei uns ein, als könnten sie es nicht erwarten, vom Lenz und Frühling zu singen. In der zweiten Märzhälfte kommen die Bachstelzen zu­rück. und ihnen folgen, in diesem Jahre just mit dem Osterglockenklang, Rotschwänzchen und Schnepfe und Kiebitz und das Volk der Tauben. Für die Rauchschwalbe gilt der 4. April, für die Mehlschwalbe der 9. April als Umzugstag, da­zwischen hinein rufts: Kuckuckkuckuck und man klappert mit dem Gelbe und fragt, wie alt man wohl noch werde. Vunthänfling, Mönch, Schwarzblättchen und Baumpiper war­ten bis Mitte April, und ehe es Mai wird, sind auch Grasmücke und Nachtigall. Zeisig und Flie­genschnäpper, Laubsänger und Müllerchen wie­der da. um Hochzeit zu machen und zu singen, herzersreuenden Frühling. Und eigentlich An­fang Mai darf man es wahrhaft singen: Alle Vögel sind schon da, alle Vögel alle.

Vraud am Schlotzberg

Gestern nachmittag war ein geistig beschränk­ter Mann am Schloßberg im Garten des Maler­meisters Walz mit Gartenarbeit beschäftigt, als er auf den unseeligen Gedanken kam, das dürre Gras abzubrennen. Naturgemäß entstand sofort ein Lauffeuer, das sich mit Windes­eile auf die Nachbargrundstücke links und rechts ausdehnte und sich auch gegen den Wald aus­zudehnen anschickte. Durch sofortige Hilfe aus dem nahen Forstwarthaus und durch das Herbei­eilen einiger entschlossener Männer konnte das Uebergreifen auf den Wald, unmittelbar an dem schmalen Saumweg verhindert und dort der Brand zum stehen gebracht werden. Das wert­volle Gartenhaus des Dentisten Holzinger ist jedoch samt Inventar restlos den Flammen zum Opfer gefallen.

Es ist dies nun innerhalb weniger Tage der dritte derartige Brandfall, der durch Leichtsinn verursacht wurde und kann nicht genug davor gewarnt werden, im Walde oder in der Nähe desselben mit Feuer zu hantieren.

Die Bevölkerung möge beim Schutz des kost­baren Waldgutes mithelfen und jeden zur An­zeige bringen, der gegen diese Vorschriften ver­stößt.

Zuwiderhandelnde werden sich über die exem­plarischen Strafen wundern, die über sie ver­hängt werden! (Siehe auch Anzeigenteils.

Mehr Arbeitsplätze im Mürz auch für Angestellte gemeldet

Die Stellenvermittlung der Deutschen Ange­stelltenschaft berichtet: Der Arbeitseinsatz für An­gehörige der Angestelltenberufe hat sich auch im März gebessert. In den ersten Wochen hielt sich me Zahl der gemeldeten offenen Posten aller­dings noch etwa auf der Höhe der Vormonate, unmittelbar nach der Rede des Führers zur Eröffnung der Arbeitschlacht am 21 . März be­lebte sich jedoch der Vermittlungsdienst auffal­lend. Durch die noch in den letzten Tagen des Monats verfügten Personalanforderungen konn­ten die Vermittlungsziffern der Vormonate überholt werden. Charakteristisch für die Ve-

Vom Ries, 11. April. (Skalpiert.) Das 5jährige Söhnchen des Landwirts Gott­fried Forschster in Enkingen machte sich in einem unbewachten Augenblick an einer Ackerwalze zu schaffen, als Plötzlich die Pferde anzogen und das Kind so unglücklich zu Boden stürzte, daß ihm beinahe die ganzeKopfhautabgerissen wurde. Das Kind wurde sofort in die Klinik nach Nördlingen gebracht.

Im Arbeitsamtsbezirk Reutlingen, der Orte wie Reutlingen, Tübingen, Münsingen, Urach umfaßt, ist erstaunlicherweise Rotten­burg dasjenige Oberamt, das mit 320 noch die meisten Arbeitslosen enthält.

Die Geschäfte des bisherigen ersten Vor^ sitzenden des Charitasverbandes werden vor­läufig von Domkapitular Stofer in Rot­te n b u r g weitergeführt.

Bei einem Brand in S a t t e n b e u r e n, OA. Saulgau. der durch einen 3V- Jahre alten Buben verursacht wurde, sind vier Schweine verbrannt.

Zum Abschied für Oberbürgermeister Spannagel in Ebingen fanden sich am Montag die städtischen Beamten und der Gemeinderat zu einer schlichten Abschieds­feier zusammen.

setzungsaufträge im einzelnen ist, daß sie, nament­lich, soweit es sich um Stellenangebote für kauf- männnisches Personal handelt, züm großen Teil aus Betrieben kommen, die mit Aufträgen aus dem Arbeitsbeschaffungsprogramm nichts zu tun haben.

Die Frühjahrsentlastung der Angestellten­arbeitslosigkeit ist also Beweis für eine echte Konjunkturbelebung. Dafür spricht auch die Ver­hältnismäßig sehr niedrige Zahl von Angestell­ten, die sich im gekündigten Arbeitsverhältnis als Bewerber haben eintragen lassen. Weit­gehende Bemühungen, durch den Dienst der Stellenvermittlung, ältere Angestellte ohne be­sonderen Auftrag der Firmen in ihre alten Be­triebe zurückzuführen, waren leider nur sehr vereinzelt von Erfolg. Zwar haben einzelne grö­ßere Firmen von sich aus ihre früheren Mit­arbeiter zurückberufen. Alles in allem aber ist das Problem der älteren Angestellten nach wie vor akut. Dafür spricht auch die altersmäßige Gliederung der Vesetzungsaufträge. Ueberwie- gend werden immer wieder nur jüngere Kräf­te angefordert.

Ein Zeichen sich durchsetzenden Optimismusses ist die verstärkte Anmeldung von Bewerbern in ungekündigter Stellung. Stellungswechsel nach voraufqegangener Erweiterung und Ver­tiefung des Berufswissens der Bewerber in den Lehrgängen und Arbeitsgemeinschaften der Deut­schen Angestelltenschaft führte erstmalig wie­der in größerem Umfange zu Vermittlungen in Stellungen, in denen sich bessere Aufstiegs­möglichkeiten boten. Diese Entwicklung ist um­so mehr zu begrüßen, weil in einigen Bran­chen, wenn zunächst auch nur bezirklich begrenzt, als Folge einer nicht richtig geleiteten Lehr­lingsausbildung, im wesentlichen aber einer in den letzteren Jahren außerordentlich beengten Fluktuation jüngerer Gehilfen, Mangel an be- rufs- und facherfahrenen Bewerbern besteht. In richtiger Erkenntnis der Gefahren, die der Wirt­schaft von der Seite her drohen, versuchen auch Firmen, in Verbindung mit Stellenvermittlung und Berufsbildungseinrichtungen der Deut­schen Angestelltenschaft einen Vewerberaustausch anzubahnen, der als solcher in nichts die Mög­lichkeiten zur Besetzung neuer offener Posten mit Altstellungslosen beeinträchtigt.

Warnung

Zur Zeit kommen wieder H a u s i e r e r'mit Anzug- und Kostüm st offen und erzäh­len Unmögliches über Herkunft Preiswürdigkeit ihrer Stoffe. Meistens handelt es sich um ganz minderwertige Ware, die das Verschneidern nicht lohnt. Wer sich vor Schaden bewahren will, weist solche Händler von sich und deckt seinen Bedarf in Stoffen beim reellen ansässigen Geschäfts­mann. Baetzner.

NS.-Hago-Gauamtsleiter.

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Wie komme ich nach Stuttgart

zur Kundgebung

der Landesbauernschaft Württemberg?

Die Pressestelle der Landesbauernfchast Württemberg teilt mit:

Zu der am Freitag, den 13. April, vormittags 10 Uhr, in der Stadthalle in Stuttgart stattfindenden Kundgebung der Landesbauernfchast werden, wie schon mitgeteilt, von der Reichsbahn­direktion Stuttgart Sonderzüge von folgen­den Stationen aus nach Stuttgart und wie­der zurück gefahren: Heilbronn Hbhf. ab 6.10 Uhr, Mühlacker ab 6.48 Uhr, Calw ab 5.48 Uhr, Eutingen ab 6.25 Uhr, Tübingen ab 6.00 Uhr, Göppingen ab 6.21 Uhr, Gmünd ab 6.14 Uhr, Marbach a. N. ab 6.37 Uhr, Backnang ab 6.55 Uhr.

Die Reichsbahndirektion hat uns auf An­frage mitgeieilt, daß sie die Anschlüsse v v n I a g st s e l d i n H e i l b r o n n, von Aalen in Gmünd und von Welz­heim in Schorndorf abwartet. Grund­sätzlich gilt folgendes: Die 60proz. Fahr- p r e i s'e r m ü ß i g u n g für die in Frage stehenden Sonderzüge wird von allen Statio­nen sämtlicher Anschlußstrecken gewährt, so­weit die Entfernung von den Stationen der

Anschlußstrecken bis zu den Ausgangsstatio­nen der Sonderzüge nicht größer sind, als die Sonderzugsstrecken selbst. Dort wo keine A n s ch l u ßmöglichkeiten bestehen, empfiehlt es sich, daß die Teilnehmer sich mit Hilfe anderer Verkehrsmittel aufdie A u 8- gangsstationen der Sonder zöge begeben. Soweit Anschlüße von Stationen der privaten Nebenbahnen auf Sonderzüge, z. B. von Weisfach, in Korntal oder von Gön­ningen in Reutlingen usw. gegeben find, werden, wie aut Anfrage mitgeteilt wurde. 51» Prozent Fahrpreisermäßigung gewahrt. Das Gesamtgebiet, aus dem also am kom­menden Freitag mit ganz bedeutender Er­mäßigung nach Stuttgart und wieder zurück­gefahren werden kann, ist demnach bedeutend größer, als dies bei Betrachtung der Sonder­zugsfahrpläne der Fall zu sein scheint.

Nach Eintreffen der Sonderzüge in Stutt­gart begeben sich sämtliche Teilnehmer zu­nächst auf den Hauptweg der unmittelbar der Längsseite des Hauptbahnhofs gegen­überliegenden Anlagen.

Zur Zeit besteht erhöhte

MlddmdzeW!

Seid vorsichtig mit Feuer im Wild und in der Näbe d-sselb>n!l!

Schuluugslager des VdM. Saarkundgebung

Wart. Am 11. August wurde im Leibrock- schen Anwesen vom VdM. Obergau 20 Württemberg ein Schulungslager eröffnet. Das­selbe soll zunächst während der Dauer eines Jahres 3040 Mädchen Gelegenheit geben, sich im Geiste des Nationalsozialismus erziehen zu lassen. Diese Mädchen, welche zum größten Teil aus dem städtischen Berufsleben kommen, sollen hier oben durch ernste Arbeit in der Haus- und Landwirtschaft, sowie in der Kleinkinderpflege zu echten, deutschen Frauen gründlich herange­bildet werden. Der VdM. stellt sich hier mutig in ein großes Werk; denn diese z. T. dringend erforderliche Umschulung der weiblichen Stadt­jugend wird für unser Volk in Zukunft von be­sonders wichtiger Bedeutung sein. Das Schu­lungslager. welches unter der Leitung der Lager- fllhrerin, Frl. Wille, steht, begrüßen wir auch im Interesse unserer hiesigen weiblichen Dorf­jugend. umsomehr, als auch in unserem Ort seit einiger Zeit sich eine VdM.-Gruppe befindet. Wir hoffen, bei nächster Gelegenheit eingehen­der berichten zu können. Saarkundge­bung. Am vergangenen Sonntag fand auch hier eine von der NSDAP, veranstaltete öffent­liche Saarkundgebung statt. Hierbei sprach Orts­gruppenleiter S ch ö t t l e-Ebhausen über die Bedeutung der Saarsrage für jeden einzelnen unserer Volksgenossen.

HotelWaldhorn" in den Besitz der Calwer

Bank Lbergegangen.

Calw. Das einst weithin berühmte Hotel Waldhorn" in Calw ist in letzter Zeit in Zwangsversteigerung geraten. Es kann nur als ein äußerst betrübliches Bild für die Lage des heu­tigen Gastwirtsgewerbes bezeichnet werden, daß sich für das weiträumige in bester Lage stehende Anwesen auch zu außergewöhnlich billigem Preis überhaupt kein Käufer zeigte, so daß es die Cal­wer Bank als zweite Hypothekengläubigerin übernehmen mußte.

Kraftwagen und Kraftrad

Althengstett. Hier hat sich dieser Tage in den späten Nachmittagsstunden an der Straßen­kreuzung beimAdler" ein Verkehrsunfall er­eignet. Als der Maschinenhändler G. Dongus von Gechingen mit feinem Kraftunzgen aus Richtung Ostelsheim die Kreuzung durchfahren wollte, rannte von Calw her kommend der Motorradfahrer W. Wencher von Simmoz- heim in rascher Fahrt in die Flanke des Wa­gens hinein. Der Motorradfahrer stürzte hier­bei so unglücklich von seinem Fahrzeug, daß er sich nicht unerhebliche Verletzungen am Gesäß und einen Riß des Mastdarms zuzog.

Ahldorf, OA. Horb, 11. April. (VomFar- renandieDeckegedrückt.) Der 42 I. alte Farrenhalter Joh. Teufel wurde am Montag von einem Farren gepackt und an die Stalldecke gedrückt. Der Farren ließ ihn dann fallen und unbehelligt neben sich im Stande liegen. Teufel, der übel zugerichtet worden war, wurde ins Krankenhaus Horb verbracht, wo er sofort einer Operation unterzogen wurde, da die Beckengegend durch das Horn aufgerissen wurde. Durch den Druck an die Stalldecke wurde dieWirbels ule verletzt.

Gerichtssaal

Wegen unberechtigtem Tragen der SA.-Uniform 6 Wochen Gefängnis

Der S. Z. entnehmen wir nachste­henden Gerichtsbericht:

Am Dienstag wurde vor dem Amtsgericht Freudenstadt ein junger Rheinländer zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt, weil er ohne Be­rechtigung eine SA.-llniform getragen hat. Er gehörte in Godesberg einer Sturmabteilung an, aus der er aber dann ausgeschlossen wurde, weil er ohne Wissen der SA. wegen einer ehrenrührigen Sache vorbestraft war, ja die Ge­fängnisstrafe, zu der er verurteilt worden, noch nicht einmal angetreten hatte. Um sich nun in ein Gebiet des Reiches zu begeben, das nach seiner Aussage im Strafvollzug milder sei, als in Preußen, machte er sich zu Fuß ins Württem- berger Land auf. Er war früher schon einmal auf Schusters Rappen durch die Lande geritten,

kartelumll.; klaobckr.vsrl».

Oeffeutliche Versammlung der NSDAP.

am Samstag, den 14. Apül, abends 8 Uhr, im Löwensaal,

Oktsgruppenleitung: Kubach.

Hitlerjugend Ges. 1/HI/12K

Infolge Stellenwechsels des seitherigen Geld verwalters Eugen Preuninger wird ab heute Jg. Richard Schaber im Hause Eugen Schiler, Nagold, die Kasse weiterführen.

Lt. Befehl der Gebietsführung Württemberg muß jeder Hitlerjunge den HI.-Mantel besitze». Derselbe kostet 26.50 Mark und kann in bis zu 20 Monatsraten bezahlt werden. Der Mantel kann auch ohne weiteres als Zivilmantel getra­gen werden. Die Eebietsführung empfiehlt drin­gend. den Mantel sofort anzuschaffen, da der Preis kaum länger auf dieser Höhe gehalten werden kann. Die Maßzettel sind daher sofort bei mir abzuholen.

HI. Gef. 1/IH/12K: Bechtold.

BdM.

Heute abend punkt 8.30 Uhr Singen.

Lotte Villinger.

Schaft Straßburg

Freitag morgen 6.30 Uhr auf dem Adolf-Hit- lerplatz mit Brotbeutel. Kleidung: Vraunkleid.

Lilo Götz.

doch muß er dabei die Erfahrung gemacht ha­ben, daß man mehrAutoglück" hatte, wenn man eine SA.-Uniform trug. Also legte er sich, wbwohl er nicht dazu berechtigt war, das ihm verbotene Braun der nationalsozialistischen Be­wegung an und machte sich auf gen Württem­berg. Er hatte wirklich Glück, denn ein Auto nahm ihm bis Karlsruhe mit. Vor dort er­reichte er auf gleiche Weise Freudenstadt, wo er sich mittags auf das Standartenzimmer am Marktplatz begab, um man staune über diese Frechheit! dort als SA.-Mann um ein Essen und etwas Geld zu bitten. Er solle am Abend wieder vorbeikommen, lautete der Be­scheid, denn dann sei auch der Standartenfüh­rer zu sprechen. Die Standarte 180 erkundigte sich nun telegraphisch sofort in Godesberg nach der Person dieses jungen Mannes, der es aber vorgezogen hatte, schleunigst das Weite zu suchen. In Baiersbronn versuchte er das gleiche Mannöver wie in Freudenstadt beim Ortsgrup- pcnführer der NSDAP., der aber schon im Bild darüber war, wenn er vor sich hatte. Er ließ ihn durch die Ortspolizei festnehmen, der er aber kurz vor dem Rathaus in Richtung Schönmünzach entwischte. Doch sollte er sich nicht mehr allzulange seiner Freiheit erfreuen: in Schönmünzach wurde er gefaßt und gestern hörte er gefaßt den Urteilsspruch des Amtsge­richts Freudenstadt an.

Bei dieser Gelegenheit seien zur allgemeinen Erklärung nochmals die Gesetze wegen Tragens einer Uniform oder eines Abzeichens der natio­nalsozialistischen Bewegung veröffentlicht. Sie lauten:

Wer eine Uniform des Verbandes, der hinter der Negierung der nationalen Erhebung steht, im Besitze hat, ohne dazu als Mitglied oder sonstwie befugt zu sein, wird mit Gefäng­nis bis zu zwei Jahren bestraft.

Wer die Uniform oder ein die Mitgliedschaft kennzeichnendes Abzeichen eines solchen Verbandes trägt, ohne Mitglied des Verbandes zu sei«, wird mit Gefängnis nicht unter einem Monat Monat bestraft."

Letzte Nachrichten GMtvirWaftm werden kontrolliert

Berlin, 11. April. Der Neichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat neuer­dings die Landesregierungen gebeten, die Polizeibehörden zu ersuchen, eine verstärkte Kontrolle über die Einhaltung der Kenn­zeichnung wegen Verwendung von Butter und Margarine in Gastwirtschaften und Bäckereien vorzunehmen.

Handtvorkskulide wird SsKWulfath

Berlin, 11. April. Wie der Reichsstand des Deutschen Handwerks mitteilt, ist der bisherige Generalsekretär des Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertages, Dr. M e u s ch - Hamburg, mit Vorlesungen und Hebungen über Handwerkskunde beauftragt worden- Er verrritt damit die Handwerks­kunde in der rechts- und staatswisfenschoft- lichen Fakultät der Universität Göttingen. Ferner besteht an der Handelshochschule Königsberg ein Seminar für Handwerks- kundc unter Leitung von Prof. Dr. Rößle.

M-lverksmeisker als SA-SruppeiiMker

Berlin, 11. April.

Der Schnhmachermeister Artur Heß i« Plauen i. V. ist vom Brigadeführer zum Gruppenführer der SN. befördert worden. Reichshandwerksführer Schmidt hat ihm ein Glückwunschtelegramm gesandt.

Flügel des Genter Altarbildes gestohlen

Unbekannte Täter haben aus der Knche St. Bavo in Gent einen Flügel des berühmten Altarbildes von van Dpck gestohlen.

Ein Teil des mehrflügeligen Genter Altar- -bildes befand sich lange im Berliner Kaiser- Friedrich-Museum. Auf Grund des Versail­ler Vertrages mußten die kostbaren Gemälde an Belgien ansgeliefert werden.

Aus Stadt und Land

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