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Fabrikbrand in Oranienburg
I» der tLbemischen Fabrik von Bvk-Gul- den in Oranienburg brach ein Grohfeuer aus, das das zweistöckige Fabrikgebäude samt einigen Lagerund Wohnräumen in Trümmer legte. Tie Feuerwebren der gesamten Umgebung mutzten sich lediglich auf de» Schub der umliegenden Gebäude beschränken.
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Die Dhnamitexplosion in La Libertad
Das erste Orignialbild von der furchtbaren Dnnamiterrlvsivn in der Haiensiadi La Libertad, im mittel- Mner'tfMnschen Ltnate Salvador: die Bewohner fliehen entfett durch die verannlmten.Strafen. Die Explosion des DnnamitlnaerZ forderte 2.")0 Tote und mehr als 1000 Verletzte.
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Der Sieger von Brzeziny
Der Bildtzaner Prof. Hugo Lederer bal eine Büste des Generals a. D. Libman» geschaffen. In diesem Jahre gedenkt das deutsche Volk des alten nationalsozialistischen Vorkämpfers auö einem besonderen Anlaß: fährt sich doch im Spätherbst zum 2V. Male der siegreiche Durchbruch bei Brzeziny, der eine ganze deutsche Armee aus der Umklammerung durch die Russen befreite und zu den glänzeuducu Veasieniaieu in der Kriegsgeschichte zählt.
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Gefangenentransport auf der Zugspitze
Aus der Zugspitze befindet sich Deutschlands höchst, Grenzwache, die die Aufgabe hat, in diesem schwie rigen Gelände de» unbesugtcii Grenzüüeriritt und den Schmuggel zu verhindern. Wird nun ein solche» Schmuggler gestellt, so wird er von den Grenzbeauiten aus seinen Schiern festgefchnallt und so zur Wachstube gezogen. Es ist dies das einzige Mittel den Berlins teten in Gewahrsam zn bringe», da er, wollte man ihn frei aui ieiucnSchiern belassen, jederzeit in sausender Schußfahrt entrinnen könnte.
Bismarck
in Teilen
Tieieu seltsamen Anblick konnte» dieser Tage die Münchener erleben: das aus der Ludwigsbrücke ausge stellte BiSmarckdent- mal wurde nach der Ionischen Säulenhalle des Deutschen Museums übernihrt. um dort einen Güren- vlatz zu finden.
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De* se-ttiet.-
Lonntag, 8. April
6 35 Huirulvnzcrt
8.15 Zeitangabe, Nacheichleu 8.20 Wetterbericht
8.25 Leibesübungen
8.40 Bauer, hör zu!
:>.i)v Evangelische Morgenseier
9.45 Feierstunde der Schassenden
10.15 Katholische Morgenseicr
11. vv Bollstümlichc Lieder
12. VV Richard-Wagncr-Feier 12.3V Militärlauzert
13. VV Kleines Kapitel der Zeit
13.15 Vom Neckar bis zur Isar
14.35 Baucrnfunk. „Die Frau im Reichserb- hosgefetz"
15.00 Kinderstuiide
18.vv Nachmillagstonzcrt
18.00 „Schwäbisch us zwoierloi Art"
18.35 Gott Vadder und Adam 18.5V Unterhaltsame Klaviermusik
19.10 Sportbericht
IV.3V Nioliumnsik
2V.NV Die Einführung aus dem Serail
22. vv Zeitangabe Nachrichten
22.15 Du mutzt Wilsen...
22.25 Ocrtliche Nachrichten, Weller- und Evorlbericht
22.40 Zwischeuprogramm
23. vv Tanzmusik 2t.v»—2.0v Nachtmusik.
Montag, 9. April
6.VV Choral, Zeitangabe, Wetterbericht 8.V5 Gymnastik I
8.SV Gymnastik II 0.55 Zeitangabe, Friihmelduugcn 7.V5 Wetterbericht
7.10 Frnhkanzcrt
8.15 WasserstandSiueldullgeu, Weilerberichl 8.25—8.45 Gymuastit I v.vv Nachrichten iu.lv Franz Liszt "0.40 ZtgeuNermclvdieii l l.vv Was die Heimat singt
11.25 Funkwerbimgslonzcrr der Reichspostreklame Elultgart
11.55 Wetlcrbcrichl
12.00 Von Heitnak nnd Vaterland
13.00 Zeitangabe, Nachrichten, Euardienst
13.10 Oertliche Nachrichten, Wetterbericht
13.20 MiUagskonzert
13.5V Nachrichten
1 4.00—14.38 Mittagskonzert
15.15 Altiiaiienische Meister 1 V.VO Nachmittaqetvnzert 17.VV Tanzmnsit
17.45 Bon Kopf zn Kops — „Ter Werdegang eines Buches"
18.00 Jugendfunk
18.25 Französischer Sprachunterricht
18.45 Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirt» schaflssnnk
19.00 Uitterhattungs-Koiizert
19.40 Vortrag über Oesterreich
20.99 Nachrichtendienst
20.15 Stunde der Nation: Spiegel des schlichten Lebens
21.99 Schwöb. Anekdoten
21.15 Unterhaltungskonzert aus Operette»
22.0V Zeitangabe, Nachrichten
22.15 Du mutzt wissen . , .
22.25 Oertliche Nachrichten, Wetter- u. Spori- bericht
22.40 Zwischenprogramm 23.00 vleltcre Tanzmusil 24.00—1.08 Nachtmusik.
Dienstag, 19. April
s.oo Choral, Zeitangabe, Wetterbericht
8.05 Gymnastik I
0.38 Gymnastik II
S.S5 Zeitangabe, Frühmcldnngen
7.05 Wetterbericht
7.10 Frnhkonzert
8.15 Wasscrstandsmeldungen, Wetterbericht 8.25—8.45 Gymnastik
8.45—9.00 Landwirtschaftsfimt 19.89 Nachrichten 1V.19 Musil für Violoncello
10.40 Bekannte Sänger
11.25 Fnntwerbungskonzert der Reichspost- rektame Stuttgart
11.55 Wetterbericht 12.vv MiUagskonzert
13.00 Zeitangabe, Nachrichten, Saardienst
13.10 Oertliche Nachrichten, Wetterbericht
13.29 Opcrettenlieder 13.59 Nachrichten
14.00—14.30 Parademärsche ehemaliger Gncdcregimcntcr
^ 15.VV Klavierstücke Stuttgarter Komponisten
15.30 Blumenstnndc
16.vv NachmiltagSlonzert
17.3V Landwirtschasissunk
17.45 „Der Mann im Moor"
1S.VV Die Kamera
18.15 Ans Wirtscho.it und Arbeit 0.25 Italienischer Sprachunterricht
,8.45 Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirl- schaftsfunk
19.00 TaS Opfer des Friedrich List. Eine Hördichtung von Fritz Meingaft 20.00 Nachrichtendienst
20.15 Stunde der Nation: Deutsche Tonfetzer der Gegenwart
21.15 Richard Wagner: Das Siegfried-Idyll
22. VV Zeitangabe, Nachrichten
22.15 Du mutzt wissen . . .
22.25 Oertliche Nachrichten, Wetter- u, Sportbericht
22.40 Zwischcnprogramm
23. VV Künstler von Ruf vor dem Mikrophon
24. vv -l.vv Nachtmusik.
Mittwoch» 11. April
6,vü Choral, Zeitangabe, Wetterbericht 8.05 Gymnastik I > 6.30 Gymnastit II !6.55 Zeitangabe, Frühmeldungeu 7.85 Wetterbericht 7.1V Frnhkonzert
8.15 Wasserstandsmelduiigen, Wetterbericht , 8.25 Gymnastik 8.45—9.VV Landwirtschastsfunk IV.VV Nachrichten
10.10 Frauenstnnde
10.40 Lieder und Balladen
11.vv Streichquartett in O-Dur von Mozart
11.25 Funlwcrbungslonzert der Reichspost- rctiame Stuttgart
11.55 Wetterbericht 12.00 Mittagslonzert
13. VV Zeitangabe, Nachrichten, Saardienst
13.10 Oertliche Nachrichten, Wetterbericht I3.2V Mittagskonzert I
13,50 Nachrichten
14. vv—14.30 Mittagskonzert II
15. vv Mnsizierstundc
15.35 Lieder und Arien 18.VV Nachmitlagstonzert
17.30 Der juristische Ratgeber: Die Rate und ihre Folgen
17.45 Langomusil 18.00 Jugendsuni
18.25 Franken im Frühling
18.35 Vom ewigen Auftrag des Dichters
18.45 Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirt- schaslsfunk
19,00 Der russische Kirchenchor Berlin von der „Russischen Bruderhilfe" singt
19.39 Militär-Symphonie ((i-Dur) von Joseph Haydn
20.00 Nachrichtendienst
20.10 Saarländische Umschau
29.39 „Nus unserer Wunschmappe"
22.90 Zeitangabe, Nachrichten
22.15 Weltpolitischer Monatsbericht 22.4V Oertliche Nachrichten, Weiter und
Sportbericht 23.00 Indische Musil
23.30 Neue italienische Klaviermusik 24,00—1,00 Nachtmusik.
DeetanHeHeAer
Ein Volksroman aus Schwabe»
Von Zdenko von Kraft
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Auch jetzt tat sie ihm den Witten. Nach einer Minute schon brannte die kleine Lampe auf der Kommode nnd beleuchtete das arme, bescheidene Idyll dieser noch imansgereisten Liebe. Denn über Händedrücken, Umarmungen und immer wieder erneute Küste kam sie nicht hinaus. Zwar die innere Leidenschaft war groß nnd das Feuer vvrgeschürt. Allein die Bändigung durch Zucht und Ehre war noch stärker und mächtiger. Und so kauerten sie denn still nebeneinander. Wange an Wange gedrückt, schauten sie in die Flamme, die rot und qualmig durch die Stube schwelte, illid waren schon darum sehr glücklich, weit sie den Mut gesunden hatten, sich nach ihrem Glück zn bücken,
„Jetzt, Müdle, jetzt haben wir's g'snuden! Gelt? Jetzt kenn' ich den Weg, lind wenn sie uns nit zneinanderlasjen im Guten, so müssen sie zufrieden sein, wenn wir unS finden nn Schlimmen,"
„Herr Jesus, wie du daherredst !" Erschreck! wollte sie ihm den Mund znhalten.
Er aber bemächtigte sich ihrer Hand und küßte sie stürmisch, jeden Finger einzeln, „Ich schwätz', mie's in mir ist cimvendig. Und in dir ist's auch so! Ganz attnrat so, Bärbel! Nur, weil du ein Mädle bist und dich in Zucht Hang, traust dich nit, dein' Sach' so herausznsagen . . . Hab' ich nit recht?"
Sie nickte, fand aber doch nicht den Mut, auch zugleich in Worten zu bekennen. Sie Wich aus. „Mußt halt ein bißle Geduld haben, Eber! Weißt?"
„Geduld, Geduld — und immer Geduld! Was soll anders werden mit der Geduld, wenn die Alten nix wissen wollen von unsrer Lieb'? Geduld ist gut für ein' L>ach', die unter allen Umständen kommen muß einmal. Aber was nur kommt, wenn wir's selber schaffen, Mädle, — das Pfeift uns was ans unsere Geduld!"
Sie nickte abermals. Fühlte, daß er recht hatte. War im Grunde sehr glücklich, daß er nicht geduldig sein wollte. Und ganz plötzlich Ivari sie ihre Arme um seinen Hals: drückte seilten Kopf an ihre Brust. „Guck, Schätzte: Ich inein' ja auch nit Geduld bis zum Jüngsten Tag! Das tüt' ich ja selbst nit aus- halteu. Aber vielleicht kommt's doch noch so, daß der liebe Gott ein Einsehen hat mit uns »nd uns znsammcntnt, wie's recht ist? Ein bißlc märten muß man halt allweil, und wir sind jung genug dazu. Ich bleib' dir ganz g'wiß treu, Eber! Ganz g'wiß! Und wenn auch du mir treu bleibst-"
„Ich?" Er streckte die Hand nach ihr. „Na, wart, Mädle! Na, wart! Wenn du mir so saudumm heransschwätzt, so zeig' ich dir's! Als ob ich nicht genug Gelegenheit hätt',
wenn ich nit-Na, wart, Mädle! Na.
wart!"
Aber sie brauchte gar nicht zu warten. Im nächsten Augenblick hatte er sie aus seine Knie gezogen und küßte sie, daß sie freilich nicht länger fragen konnte, ob er ihr treu bleiben würde.
Endlich gab er sie frei. „So —! Jetzet weißt es! Und jetzet--"
Mit einer heftigen Bewegung hielt sie ihm Plötzlich den Mund zu. „Psfst!"
„Was denn, Bärbele?"
„Sei still! Da ist wer gegangen —!"
„Wo?"
„Draußen ans der Trepp'!"
„Irrst dich auch nit?"
Bärbel war aufgesprungen nnd an die Tür gehuscht.
Auch Eberhard erhob sich. Wahrhaftig: Nun hörte er's auch. Gleichmäßige Schritte, ganz leise zwar, aber deutlich vernehmbar. Sie schienen die Treppe empvrzusteigen.
Das Mädchen zitterte vor Angst, „Wer'? nur sein mag, Eber?"
„Vielleicht dein Vater?"
„Oder gar das Gespenst?"
Sie blieb noch lange lauschend an der Tür. Nur ganz allmählich gelang es Eberhard, sie wieder ihrer heimlichen Liebe zn- rückzugeben. Ganz frei wie zuvor wurde sie aber nicht mehr: Die Angst vor dem Ungewissen verschüttete ihre Leidenschaft . . .
Die Schritte auf der Treppe draußen waren durchaus keine Geisterschritte. Es waren die Schritte des langen Pfeffer, nnd sic klangen nur deshalb so gedämpft, weil er seine Stiefel in der Hand trug und ans wollenen Socken ging. Eine geringe Lösung eines großen Verdachtes ...
Und doch war Bärbeles Unruhe nicht ganz unbegründet. Wenn sie sich fortan nicht mehr frei, ja beinahe beobachtet vvrkam, so war's nicht eben weit weg von den Tatsachen, Pfeffer hatte das Licht in ihrer Kammer gar wohl gesehen. Die Eifersucht hatte ihm die Wände durchleuchtet. Und als er an ihrer Tür vorübcrkam, unter der ein dünner Lichtstrahl in die Finsternis des Stiegen- hanses herausqnoll, hatte er auch eine flüsternde Stimme gehört, die dem Ohr bestätigte, woran das Auge so gern gezweifclt hätte . . . O du armer, törichter Pfeffer!
War er wirklich so arm? Ach nein! Das Sentimentale lag der derbdreisten Schel- menseele so wenig, daß sie schnell all ihre Schnurren ins Feld schickte, um es wieder hinauszutreiben. Arm? Der ewig muntere, sich selbst belächelnde, das ganze Land, so
weit es ihm unter die Beine kam. zum Narren haltende Schalk — Und arm? Unsinn! Es war wohl nur so. daß auch in dieses leichtfertige Vagabnndenherz einmal etwas Von jenem Leuchten fiel, das über alle» Narrheiten scheint und noch in Snfs oder Fluch das Ewigmenschliche dem Ewiggötl lichen annähcrt nnd so jene Brücke schlägt die jeder ausdcnten mag. wie ihm eben zumute ist: als das rettungslose Hinab oder das erlösende Empor,
Wie es David Pfeffer für feinen eigenen Gebrauch ausdentete? Zunächst gar nicht. Solange noch die Erde fest unter seinen Schritten lag, hielt er sich an das fröhlich- behagliche Gradaus nnd überließ es seinem Herzen, mit dem kleinen Schmerz und dei großen Enttäuschung ans eigene Faust fertig zu werden . , .
Mit mehr Nachdruck, a!s cr vielleicht sonst getan hätte, pflasterte er seine Stiefel, von denen noch der Schnee nnd straßendreck troff, in die Ecke nnd begann sich zu entkleiden, Ter Kuckuck was ging es ihn schließlich an. was die Tochter des Schwa- nenwirts in ihrer Kammer trieb? War fit etwa seine «chwester? Seine Verlobte? Wahrhaftig es gab noch andere Mädchen in Schwaben, die mindestens ebenso hübsch waren wie sie. Und zugänglicher als sie, Unh weniger zngeschnürt.
War cr doch soeben erst ans Waiblingen gekommen, wo er ans einer Hochzeit ansgespielt hatte. Ta waren'?- gleich zwei auf einmal gewesen, die ihm Aengelchcn gemacht hatten, daß es nur so eilte Art hatte. Ilnd wie die gewachsen waren! Prall und fest und überall wohl ausgernndet. daß ihm der FiedelbvHen manchmal fast mitten im Spie! steckenbleiben wollte, wenn er sie ansah. Teufel — er hatte es wahrhaftig nicht nö tig, sich nach der Bärbel den HalS anszu- reuten! Fortsetzung folgt.j