Sekte s - N°. Ü5
Der Gesellschaft««
Mittwoch, den 7. M8»z 1081.
DelllsWd als Beispikl H« «ml. Abrüstung
M. Goebbels über die Ziele der lmtiottalsoziulistischen Politik Eine Unterredung mit dem „Matin"-Vertreter
keine Befehle zu erieilen: der gerinKte Hinweis feineiiett-? g-nüge, seine 's,sün>.ge werden ohne weileeeS an-Sgesüßel.
Ersolff eines schwäbischen Komponisten
Auf Veranlassung des Reichsministers Dr. E vebbels ist die in Albert Auer's Bkusikver- lag, Stuttgart erschienene Komposition für Män-
Paris, 5. März. !
Reichspropagandaminister Dr. Goeb- bels hat dem Berliner Vertreter des „Matin", Boss an, in einer Unterredung die Ziele der nationalsozialistischen Politik in, allgemeinen und gegenüber Frankreich mi besonderen auseinandergesetzt.
Dr. Goebbels führte u. a. aus:
Ich halte die meisten Handlungen unserer Regierung für geeignet, dem französischen Volke zu zeigen, daß wir endgültig der mehr- hundertjährigen blutigen Vergangenheit der Beziehungen beider Nationen ein Ende zu setzen wünschen. Unser Führer Adolf Hit- ler hat — nicht nur in Reden — eindringlich betont, daß nach endgültiger Regelung der Saarfrage, bei der eS sich um rein deutsches Gebiet handelt, keine Gebietssrage mehr trennend zwischen Frankreich und Deutschland stehen wird.
Eine Regelung der zwischen beiden Landern schwebenden Fragen wird um so leichter zu erzielen sein, als keine wirt- schaftlichen M e i n u n g 8 v e r s ch i e - denh eiten sie verhindern könnten. Da es nun feststeht, daß die lebenswichtigen In- teressen nicht auseinanderprallen, ist es dann zulässig, daß ein Mißverständnis verewigt wird, ganz einfach deshalb, weil das zu einer schlechten Angewohnheit geworden ist?
Der Berichterstatter des „Matin" wirft ei», daß der offenkundige Anfrüstungs- wunsch Deutschlands Frankreich beunruhige, das durch diese Tendenzen bedroht werde. Reichsminister Dr. Goebbels erwiderte, ich di» im Zweifel, ob das französische Volk sich auch hinreichend unsere Lage klar zu machen sucht. Wenn wir unsere geographische Lage betrachten, finden wir wenige natürliche Grenzen im Norden und Süden. Ganz Deutschland ist von starken, selbstbewußten und in vollem Aufstieg begriffenen Nationen umgeben. Diesen Aufstieg begrüßen wir übrigens, denn er kann nur in einer Entfaltung der europäischen Zivilisation zum Ausdruck kommen.
Es ist jedoch klar, daß wir, im Mittelpunkt des Kontinents gelegen, im gleichen Schritt mit diesen Nationen marschieren müssen. So wird man zweifellos leichter be- gleisen, warum wir die Gleichberechtigung fordern, die für uns eine Frage ans Leben und Tod ist.
Es handelt sich nicht darum und ich mochte diesen nach unserer Auffassung dogmatischen Standpunkt betonen, unseren Willen anderen Nationen aufznzwingen, denn der Nationalsozialismus bekennt sich zum absoluten Respekt der Rechte Anderer, sondern darum, die elementarsten Möglichkeiten zu erhalten, um uns zu schützen, wie wir auch dem srauzvsi- fchen Volk es nicht verargen, wenn es be- ! stimmte Maßnahmen im Hinblick aut seine Sicherheit ergreift. Es handelt sich also nicht um eine Aufrüstung, sondern eher darum, die Geister wieder zu beruhigen.
Auf die Frage, ob das deutsche Volk mit der Politik der Reichsregierung auch einverstanden sei, erwiderte Dr. Goebbels, die Volksbefragung vom 12. November beweist hinreichend, daß die erdrückende Mehrheit sich für das Friedensprogramm des Kanz- lers ausgesprochen hat. Dieses Programm ist nicht ein leeres Wort geblieben. Die Lisuidieruna des deutsch-polnischen Streit
falles beweist, daß Deutschland als Beispiel auf dem Gebiete dermo r a l i s ch e n A b r ü st u n g dienen kann. Wir wünschen diesen Frieden mit allen Völkern, die uns die Gleichberechtigung gönnen wollen, und wir glauben auch nicht, daß die inner-politischen Schwierigkeiten, mit denen andere Länder zu kämpfe» haben, unserem Volke dienen könnten.
Zum Schluß dementierte Dr. Goebbels sämtliche Gerüchte über Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Reichsregierung und erklärte, in der Reichsregierung herrsche volles Einvernehmen. Hitler brauche
nerchor mit Orchesterbegleitung: „Ein einig Volk" von Hermann Weidle, Stuttgart-Un- tertiirkheim von der Fachgruppe Musik des Kampfbundes für Deutsche Kultur in Berlin geprüft worden. Als Ergebnis wurde dem Verleger von dieser Stelle geschrieben, daß dicser Männercho, mit Frauenchor ad lib. „als eine ernst gemeinte gediegene Arbeit gut geeignet sei. bei vaterländischen Veranstaltungen gesungen zu werden," Dieses Chorwerk kam beim Deutschen Turnfest als Massenchor des Schwäbischen Sängerbundes. Gau Stuttgart, zu einer zweimaligen eindrucksvollen Aufführung.
Die Partitur ist zum Preise von 1.80 Kl vorrätig bei G. W. Zaiser. Nagold.
Natriumdampflampe für Autostraße«?
Znteresjalite Versuche
Das Problem der Nachtbeleuchtung viel- öesahrener Autostraßen hat die Fachleute >chon immer vor eine schwierige Aufgabe gestellt, da vor allen Dingen auch die Kostenrage hierbei eine wichtige, wenn nicht sogar oichtigste Rolle spielt. Mit dem Bau der Autostraßen ist dieses Problem immer mehr -,um Gegenstand von technischen Versuchen nid theoretischen Erörterungen geworden.
Zu der Nähe Berlins, übrigens, wie wir vvr kurzem mitteilen konnten, auch bei Stutt-
nach gelbes Licht aus. Erst nach etwa vier Minuten erreicht sie ihre volle Leuchtkraft. Die Lichtwirkung ans der Landstraße ist an sich nicht allzu stark, ermöglicht aber dennoch eine außerordentlich scharfe Sicht ans größere Entfernungen, so daß es möglich ist, daß die Fahrzeuge aus dieser Strecke, ohne den Verkehr im mindesten zu gefährden, mit vollkommen ausgeschalteten Scheinwerfern fahren können. Ein Fehler allerdings, de'c aber praktisch kaum in Wirksamkeit trete,, kann, haftet den Natriumdampflampen an: man kann Farbunterschiede in ihrem Lichte
Straßenbeleuchtung durch Natriumdampflampen
Slui der Berlin — HambiirgcrClnnis- sec, in der Nühe des Trnvven- nlmiic, splade > öberin, in eine Bernlcksüreae mit nennrriner Nnciil- beiemdinnc! für .vernnntoiiriiiien in Beiriet' ncnoni- rnen worden. 73 Nntrinuldampi Inmven tnnchen die Ci i nnen in ei» geli'lichesLichtnnd erienchten sic inn- Lell.
gart, sind jetzt die ersten praktischen Versuche der Nachtbeleuchtung von Antvmobilstraßen unternommen worden. Man hat dort aus einer Strecke von etwa IV- Kilometern in Abständen von 20 Metern sogenannte N a l r i n m d n inP f l a m P e n angebracht. Um eine Schattenwirknng zu vermeiden, sind die Lampen in einer Höhe von lO Metern in der Mitte über der Straße angebracht. Auch in der Art der Montierung der Lampen ist man vollkommen neue Wege gegangen. Früher hätte man alle 20 Meter einen Doppelmast errichtet, heute hingegen hat man nur alle 100 Meter einen solchen Mast errichtet und alle 20 Meter eine Lampe an einem in der Mitte über der Straße entlang geführten Drahtseil zum Aufhang gebracht.
Die Lampen selbst strahlen im Gegensatz zu den sonst gebräuchlichen Glühbirnen keine Temperatur aus, sondern sind sogenannte ..Gasentladungslampen". Beim Einschalten des Lichtes leuchtet die Natriumlampe zunächst rot auf und strahlt dann nach und
nicht erkennen. Alle Gegenstände erscheinen einfarbig. Nur leuchtende Farben, also etwa grüne oder rote Scheinwerfer, oder die Rückstrahler von Automobilen und die roten Katzenaugen bei Fahrrädern sind in ihrer Farbwirkimg zu unterscheiden.
Der hervorragendste Vorteil der neuen Beleuchtungsart liegt jedoch in ihrer Wirt- schaftlichkeit. Der Kostenpunkt der Natriumdampflampen beläuft sich aus nur etwa ein Drittel der bisherigen Beleuchtnngsarten
Diese ersten Praktischen Versuche mi> d. n neuen Lampen werden nun ergeben, ob sieh diese Beleuchtung vielleicht auch für Autobahnen eignen würde. Allerdings muß schon jetzt gesagt werden, daß, wenn auch die Unterhaltungskosten dieser neuen Nachtbeleuchtung erheblich niedriger liegen würden als bei einer Beleuchtung der Autostraßen nach den alten Verfahren, die Anlage der Natriumdampflampen doch erhebliche Kosten verursachen würde.
Das Somuierhilfswerk „Mutter und Kind'
Wie der Staat die Familie schätzt
Bei der Arbeit der NS.-BolkSwvhlsahrt steht die Keimzelle des Staates, die Familie, im Vordergrund. Deshalb wird fetzt die nächste Hilfe der werdenden Mutter und d e ni wachsenden Kinde gebracht. Unter dem Motto „M u r - ter und Kind" kommt jetzt die Erziehung zur Selbsthilfe der deutschen Mutter und da mit die Ablösung von der Fremdhilse.
Tie NS.-Vvlkswohtsahrt geht dabei von der Erkenntnis aus, daß die Eesundhattung der Mütter entscheidend für die Gesunderhaltung der deutschen Jugend und damit des ganzen Volkes ist. Es kommt hierbei nicht auf eine schematische M as s e n fü r s o r g e, sondern auf eine individuelle Hilfe von Mensch zu Mensch an. Das Hilsswerk wird die werdende Mutter, die kinderreiche Mutter, die verwitwete und geschiedene Mutter und die ledige Mutter und deren Kinder erfassen. Tie Organisation stützt sich aus 35 Gaue, 1000 Kreise und etwa 80 000 Ortsgruppen der NS.-Volkswohlsahrt.
Zum Ausgabenkreis gehört die Wirtschaft- liehe Hilfe, die vornehmlich ans S achte i st u n g e n , z. B. Ernährungsbeihilse für Mutter und Kind, insbesondere Mitchliese- rnng, Znsatznahrung, Kleiderbeihilfe, Sauq-
-öeel st*—
liugSansstener, Heizbeihil'e u»b Betten beschaffniig besteht. Kino.rreichen Müitern werden Haushalt- und Wirtschastsveihilfeu gestellt. Tie ArbeitSbeihilfe soll dem Vater, aber auch den erwerbsfähigen Kindern einen Arbeitsplatz vermitteln. Verheiratete, erwerbstätige Mütter, grundsätzlich Mütter mit drei und mehr Kindern, werden zukünftig aus dem Erwerbsleben herausgezogen. Sie sollen sich ganz der Familie widmen.
Für die werdenden Mütter werden B e - r a du n g s sie l l e n für ärztliche, rechtliche und persönliche Beratung errichten Mütter- knrse nnt praktischen Anleitungen, vor allem aus dem Gebiet der Säuglingspflege, adgichaV teil und, wenn erforderlich, Haushalthilse gestellt. Tie gleichen Bi aß nah men gelten auch für ledige Mütter. In geeigneten Fällen soll z. B. durch Arbeitsvermittlung für den Vater und eine einmalige Beihilfe zur Eri- stenzgründung aus E h e schließ n n g hin gewirkt werden.
Dieses Hilfswerk wird nach Ausbau und Umfang einzigartig in der Geschichte des Sozialismus sein. Wer sich zur Volksgemeinschaft bekennt. der fühlt sich auch mitverant- wörtlich und wird nicht anftehen, sein Deutschtum, seine Gesinnung durch die Tat. den Sozialismus der Tat, zu be- weisen.
Freiwillige Helfer, tapfere Soldaten der Nächstenliebe sind nicht nur willkommen, sie sind auch dringend notwendig.
Der lang e^eA'Lt'
Ein Volksrvman auS Schwaben Von Iden ko von Kraft Nachdruck verboten
-j
Erzählen? Das war keine leichte Sache für die Magd, deren Seele noch so aufgewühlt war, daß sie tanm die Worte zu setzen wußte. Erzählen? Konnte man das überhaupt erzählen:
Gestern nacht — sie brachte es mir nach und nach hervor — sei sie, wie üblich, um ihre Zeit hinaufgegangen, um sich schlafen zu legen. Ulrike, das Schankmädchen, habe eben erst vor einer knappen Viertelstunde die große Gästestnbe zugemacht, wo einige Herren, darunter auch der Herr Amtmann Ruoff und der Schultheiß, ziemlich lange gesessen hätten. Der Mond wäre zwar nicht mehr am Himmel gestanden, aber es sei doch hell genug gewesen, daß sie ohne Licht hätte gehen können. Da plötzlich — sie sei gerade zu dem Treppenabsatz gekommen, wo der Gang nach ihrer Dachkammer abzweige — hätte sie hinter sich ein Geräusch gehört. Und wie sie sich umschaute, da habe sich hinter ihr eine weiße Gestalt erhoben „Grad aus den Bodenbrettern raus. Schwanenwirt, wie der Teiffel im Käsperlethea- ter!" —, sei immer großer und größer geworden und dann mit lautlosen Schritten auf sie zugegnngen. offenbar, um sie mit in die Hölle zu ziehen.
Einen Augenblick habe sie kein Glied zu rühren vermocht. Dann jedoch, als der Geist fast schon die Hand nach ihr auSgestreckt habe, wäre ihr das Leben zurückgekommen. Wie wahnsinnig sei sie die kurze Treppe em» porgrstffrmt, habe sich mit Bett, Nachttisch
7
und Kommode in ihrer Kammer verbarrikadiert und sei dann bis zum glockenhellen ! Morgen schlaflos und völlig angcklcidct dagelegen. bis endlich die Wirtin gekommen ser, um zu sehen, ob sie krank wäre. Da erst habe- sie sich heransgetraut.
Jetzt aber wolle sie fort, und wenn man versuchen sollte, sie zu halten, so würde sie sich im Neckar ertränken. „Lieber als christliche Leich im Wasser, als mit höllischen Geistern aus dem gleichen Gang wohnen, Schwnnenwirt!"
Christian Kühnle saß da und wußte nicht, was er sagen sollte. Wenn die Jnlle ging, so empfahl sich höchstwahrscheinlich auch das Schankmädchen; und ob er dann überhaupt noch Leute ins Haus bekäme, war bei dem Aberglauben der „saudummen Banernschä- del", wie er sich ansdrückte, höchst zweifelhaft. Dabei aber gestand er sich freilich, daß auch er zu diesen saudummen Banernschä- deln gehörte; denn wenn er auch hin und wieder den Mund voll nahm, ein aufgeklärter Mann glaube nicht an so alberne Weibergeschichten, so zitterte er im Grunde seiner Seele bei jedem knarrenden Brett ans Gängen und Treppen; ja. Nachbarn gegenüber, die ungläubig die Köpfe schüttelten oder allzu überlegen taten, versuchte er oft und oft, sein Hausgespenst möglichst überzeugend zu verteidigen.
Im Anfang zwar hatte er sich ab und zu einmal aus die Lauer gelegt; allein er ließ es bald bleiben. Seil ihm in halbem Rausch tatsächlich der Geist begegnet war, an dem er bisher zu zweifeln gewagt, schienen ihm die „Weibergeschichten" nicht mehr halb so unwahrscheinlich. Er fragte unter der Hand da und dort Leute, die er für wissend und aufgeklärt hielt. Sie zuckten nur die Achseln. Und als dann einmal zufällig der Herr Pfarrer bei seiner Predigt gesagt hatte: „Der Teufel schläft nicht!", da verhängte er sich
in dies priesterliche Wort, so daß er fortan des WahneS war. den Bösen in einer seiner vielen Gestalten wider seinen Willen im „Schwanen" zu beherbergen, was ihm üble Tage und ruhelose Nächte eintrug. Denn der Teufel bezahlte nichts, verscheuchte aber Gäste und Hausgesinde, so daß es mit dem geruhigen Leben im „Schwanen" jählings zu Ende war.
„Guck, Julle". begann Christian, nachdem er lange schweigend in sein Glas hinemge- schant hatte, in dem eine kleine Mücke ängstlich um ihr Leben zappelte, „du behauptest, einen Geist g'sehen zu haben?"
„Hab ich auch!" zeierte die Magd. „Hab ich auch! Nach Pech und Schwefel hat er g'stnnken, wie der Leibhaftige!"
„Der Teufel geht aber sein Lebtag nit als Gespenst, Jnlle!"
„Der Teufel kann gehen, wie er will... Wenn Ihr mich nur auch gehen laßt, Schwanenwirt!"
Herrn Kühnle ging der Faden uns. „Aber ich brauch dich doch - zum Teufel!"
„Zn dem komm' ich auch, wenn ich noch länger dableib'!"
„Schau Midle: Könnt's nit sein, baß es bloß eine abg'schiedene Seele war?"
„Und wenn schon, Schwanenwirt: Die soll sich wo anders einqnartieren als in einer Wirtschaft, wo ich Großmagd bin!"
„Es ist dir dveß aber weiter nix geschehen? Du hast dich nur elend verschreckt . . . Das begreif ich. Aber deswegen kannst du doch nit dein G'schäft hinschmeißen und auf die Gast' laufen?"
„Ueberallhin lieber, als wo Seelen aus den Brettern 'ranswachsen, wo sie nix zu suchen haben!"
Mit einem schnellen Griff fuhr Christian in sein Glas, fischte dre Mücke heraus und wischte sie sich ans Hosenbein. Dabei warf er einen fragenden Blick auf seine Frau.
Die strich sich mit beiden Händen glättend über das straff gescheitelte Haar, das, wie ansgemalt, ans ihrer niedrigen Stirn klebte. „Mann, ich kann dir mt raten. Geheuer ist's ans keinen Fall. Das beste wärst du sprächst nnt dem Herrn Amtmann. Der hat studteri und kann dir am besten sagen, was da zu machen ist."
„Mit dem Amtmann? Kann sein, daß du recht hast, Frau, Ich versuch s! Und wenn der nir weiß —?" Er erhob sich mit einen« mannhaften Entschluß. „Jetzt marsch ins Bettt^Wer übermorgen zur Proklamation ans Stuttgart will, muß morgen noch tüchtig schaffen! Vorwärts, Julle! In deim- Stub hinaus! Ich trag' dir das Licht!"
„Das G'spenst, Schwanenwirt! Das G'spenst! Wenn's mir nun den Kopf in's G'nick dreht —?"
Christian Kühnle wurde ungeduldig. „Wenn's uns wirklich wieder auf der Trepp' begegnen sollt', so dreh' ich ihm selber den Kragen um!"
„Mann, versündig dich nit!" rief Frau Elsbeth, die Hände unter dem stattlichen Doppelkinn faltend.
Er aber hatte schon die Tür ausgelassen. Mit wuchtigen Schritten, wie um sich selber Mut zu machen, trabte er hinaus und zog die sich sträubende Großmagd hinter sich her. Elsbeth trug ihnen das Talglicht nach.
Darf ein Pfarrer an Spuk g l a u den?
Ein Mann, der studiert hat, muß natürlich in allen Dingen des Lebens klüger und beschlagener fern als ein gewöhnlicher Wirt, der sich doch nur so nach und nach und gleichsam von hintenherum die Weisheit aneignet, die von Rechts wegen eigentlich nur unter die zünftigen Perücken der Herren Magister und Professoren gehört.
Fortsetzung folgt.