Seite 2 Nr. 51

Der Gesellschafter

Freitag, den 2. März

Links-Kabinett Lerrvuk zurülkgetcrten

Madrid, 1. März

Der spanische Ministerpräsident Lerroux hat am Donnerstag mittag dem Staatspräsidenten den Gcsarntriicktritt des Kabinetts überreicht.

Der Staatspräsident hat den Rücktritt der Regierung Lerroux angenommen. Man glaubt, dag Lerroux wieder beauftragt werden wird nnd er dürfte ein Kabinett mit Rechtsradikalen, Katalanischer Liga und Agrariern zu bilden versuchen. Ob die katholische Volksaktien', in die Regierung eintreten wird, erscheint fraglich, da Gil Nobles noch kein unbedingtes Bekenntnis zur republikanischen Staatsform abgelegt hat, was den Staatspräsidenten veranlassen könnte, auf seine Mitwirkung zu verzichten. Anderer­seits aber hat am Mittwoch der Papst die spanischen Katholiken aufgefordert, vorbehalt­los die Republik anzuerkennen. Vielleicht wird also der Führer der Bolksaktion noch in letzter Stunde dem Willen des Vatikans ent­sprechend handeln.

Rvtmord an M.-Mmn

Tilsit. 2. Mär-,.

In Tilsit wurde der Sturmmauu Albert Stiegel vom Sturm 13/41 der Tilsiter SA. in der Nacht von: 23. zum 24. Februar nach einer Auseinandersetzung von eine m K o in- mn nisten durch einen Messerstich in den Danch so schwer verletzt, daß er am 28. Fe­bruar seinen Verletzungen erlag.

Stiegel hatte sich nach l2jahriger Dienstzeit bei der Reichswehr sofort der SA. angeschlossen nnd war ein treuer und vor-

bsisid-er Kämpfer des Führer?, Cr hinter­läßt Frau und zwei unmündige Kinder, die durch den Verlust des Ernährers in große Not geraten sind.

Kundgebung der Deutschen Misten

im Berliner Sportpalast

Berlin, 1. März. Im überfüllten Sport­palast fand heute abend eine Kund­gebung der Deutschen Christen statt, ans der der neue Reichsleiter grundsätzliche Ausfüh­rungen über die Sendung der Deutschen Christen machte. Neichsbischof Müller würde bei seinem Erscheinen mit großem Jubel empfangen.

Nach kurzen Ausführungen des Roichs- leiters der Deutschen Christen Tr. Kinder, die mit stürmischem Beifall ausgenommen wurden, ergriff Neichsbischof Müller, mi» Heilrufen und Händeklatschen empfangen, das Wort. Er begann mit der Erklärung,

^ daß er immer bewußt und mit voller Absicht Deutscher Christ war. sei und bleibe. Zu der Behauptung, die Deutschen Christen wollten einen neuen Wotanskult aufrechten, erklärte der Neichsbischof, es hieße diesen Verleum­dern zu viel Ehre antnn. wollte man da­gegen protestieren. Wenn in dieser Zeit harte Kritik am Christentum geübt wurde, so sei das nicht einmal zu bedauern. Diese Kritik solle zu strenger S e l b st P r ü f ii n g mahnen, wo die Schuld dafür zu suchen sei. daß sich große Massen von der Kirche ab­gewandt Hütten.

Wenn die Diener der Kirche in engster

Gemeinschaft mit dem Volke gestanden,

die Sprache gesprochen hätten, die das

Volk versteht, dann wäre der Zustand

wahrscheinlich ein ganz anderer.

Durch die Einigung der 28 Landeskirchen sei ein 400 Jahre altes Sehnen in Erfüllung gegangen. Christentum sei die Art, die Gott und sein Reich dem Menschen nüherbringe. Das Christentum sei nicht aus dem Juden­tum erwachsen, sondern im Kampfe gegen das Judentum geworden. Po­sitives Christentum müsse wieder zum Ge­meingut des Volkes werden.

Im Schlußwort verlas Pfarrer Tausch ein Begrüßungstelegramm der Deutschen Chri­sten aus "dem Saargebiet und schloß mit eineni Heil ans den Führer, in das die Teil­nehmer der Kundgebung begeistert einstimm­ten.

Mordsall Min» NM sich

Paris, 1. März.

Ter Schleier um das Geheimnis des rätsel­haften Todes des Gerichtsarztes Prince beginnt sich ganz allmählich zu lüften. Be­deutung verdiente in diesem Zusammenhang die Altssage einer jungen Frau, die am Tage der Abreise Prince auf dem Pariser Bahnhof Lose für einen wohltätigen Zweck verkauft habe. Die Zeugin konnte eine ge­naue Personalbeschreibung des Mannes geben, der mit stark ausländischem Akzent gesprochen habe.

Diese Aussage gewinnt noch dadurch Be­deutung, daß die Personalbeschreibung mit den Erklärungen eines Nüssen übercin- stimmt, der im Zug nach Dijon einen Mann bemerkte, der sehr sorgfältig alle Abteile beobachtete. Beim Eintreffen de? Zuges in Dijon habe er sich au die Sperre gestellt und noch einmal alle Reisenden an sich vorüber­gehen lassen.

Schließlich ist auch das Geschäft gefunden worden, in dein das Messer gekwckt wurde, das blutbefleckt neben der Leiche Prince lag.

Versäumte Abonnements

auf denGesellschafter­können immer noch nackig« holt weiden

MniWkuo erhiili rille« Kaiser

Der letzte Sohn des Himmels wird gekrönt

Als am gestrigen Tage der neue Kaiser von Mandschukuo gekrönt wurde, sind gerade zwei Jahre vergangen, seit das Reich, über das er jetzt herrscht, gegründet und der schlichte Mr. Henri Pu Hi" alsChef der Exekutive" an seine Spitze gestellt wurde. Am 9. Marz 1932 bezog er seinBüro" und ernannte am folgenden Tage seine Minister.

Lange Jahre hatte er still und kärglich in der Verbannung gelebt. Aber dieser Mr. Pu Pi, der jetzt eben 28 Jahre geworden ist, w a r schon früher einmal Kaiser, und zwar saß er auf dem Drachenthron des himm­lischen Reiches. Ter letzte Sohn des Himmels wird jetzt der erste Kaiser von Mandschukuo ein Schicksal, wie es selten in der Weltgeschichte anzutreffen ist. Als im Jahre 1908 die Kai­serin-Witwe von China, die bedeutende Tzn Hai, starb, da wurde die Kaiserwürde ans ihren damals zweijährigen Neffen übertragen, den Sohn des Prinzen Chnn.

Als das Kind zur Herrschaft kam, raunte man sich bereits zu, daß es der letzte Kaiser von China sein werde, und man zitierte eine alte Prophezeiung in demLied von den Kuchen", in der vorausgesagt wird, daß die Mandschu- Dynastie, wie sie mit einem .Kind auf dem Arm seiner Mutter begonnen habe, ebenso enden werde. Was man geahnt hatte, ging rasch in Erfüllung. Schon 1912 mußte der Kaiser, da­mals ein achtjähriger Knabe, abdanken, und die 276jährige Herrschaft des Ta Ching-Ge- schlechtes fand ein Ende.

Aas Aötiullgsmenroniell seiner Vater

Pu Pis neue Krönung in seiner Hauptstadt Hsinkiug geht nach den langen Vorbereitungen mit großem Pomp vor sich; sie schließt sich auch in mancher Hinsicht an das Zeremo­niell an, das seine Vorfahren befolgen mußten, wenn sievom Himmel die Herrschaft über die Welt erhielten",den Gipfel erstiegen" und sich auf den Drachenthron setzten. Aber naturge­mäß muß der Glan- dieses Herrschers von fremden Gnaden, der inmitten unruhiger Ver­hältnisse das Zepter ergreift, vor jener fabel- haften Majestät verblassen, die früher die Söhne Himmels umgab und die in ihrer Thronbesteigung zum Ansdruck kam.

Einst galt der Kaiser von China für den In­begriff aller Macht auf Erden und wurde als Gott verehrt. Alles, was er benutzte und be­rührte, war heilig nnd tabu; er selbst zeigte sich mir den Anserwählten; die übrigen Sterb­

lichen mußten an seiner Statt seinen Thron oder einen mit gelbem Seidentnch ausgeschla­genen Stuhl anbeten.

Die Krönung vollzog sich auf Grund uralten und feierlichen Zeremoniells. Danach soll, wenn sich alle Mitglieder der Kaiserfamilie und die Hofbeamten unter unzähligen Verbeugun­gen, Niederwerfungen und Umzüge versammelt haben,zur bestimmten Stunde der Präsident des Amtes der heiligen Riten seine Majestät bitten, seine Trauer abzulegen und durch das Tor des östlichen Palastes zum linken Tor des mittleren Palastes zu schreiten, wo seine Ma­jestät vor dem Altar seines verewigten kaiser­lichen Vaters ehrfürchtiglich verkündet, daß er die Krone empfangen wird. Dabei soll er drei­mal niederknien und sich neunmal verbeugen."

Dann erscheint eine große Prozession üerPala st beamten und bittet seine Ma­jestät, seine kaiserlichen Gewänder anzulegen und sich zürn Palast seiner Mutter zu begeben, um ihr seine Verehrung zu beweisen. Die Kaiserin-Witwe empfängt ihn inmitten ihres Hofstaates auf ihrem Thron, vor dem er drei­mal niederkniet und sich neunmal verneigt. Nach diesem Akt der Pietät begibt sich der Kai­ser zu dem goldenen Wagen, der seiner harrt. Der Beamte des astronomischen Amtes empfängt ihn am Palasttor, und wenn er das Zeichen gibt, daß der genau berechnete, glück­liche Augenblick gekommen ist, besteigt der neue Herrscher die goldene Karosse, nnd der Krö­nungszug geht nun nach dem Palaste des Schutzes, wo der Kaiser sich niederläßt und wo alle Großen des Reiches ihm huldigen, indem sie vor ihm niederknicn und sich neunmal ver­neigen.

Dann fordert der Präsident des Amtes der heiligen Riten den Herrscher ans:Besteige den Kaiserthron!" Der Kaiser erhebt sich von sei­nem Sitz, und der Krönnngszug bewegt sich in derselben Ordnung nach dem Palaste des Frie­dens, wo der Sohn des Himmels auf dem Drachenthron Platz nimmt, das Gesicht nach Süden. Es folgt eine neue Huldigung, bei der sich alle neunmal auf den Boden werfen. Dann wird die Krönungs-Proklamation förmlich be­siegelt und im ganzen Lande verbreitet. Das alte Zeremoniell umschloß noch eine Fülle klei­nerer Weihehandlnngen. Das Ganze war ein aufs sorgfältigste ausgearbeitetes System aus religiöser Anbetung und prunkhafter Schaustellung, das alle mit Ehrfurcht und Demut vor dem Einen er­füllen sollte, der vom Himmel als sein Sohn anerkannt und znm Gott erhoben wird.

LMnaArtchten Ein 2 «,WriM Vatermörder

! Stuttgart, 1. März.

! Vom Schwurgericht Stuttgart wurde ^ am Mittwoch der zwanzigjährige Kauf- ! mannslehrliug Herbert Jauch, der in ! der Verzweiflung seinen Vater getötet hatte, zu 10 Jahren Zuchthaus unter gleichzeitiger > Empfehlung an die Gnadeninstanz verurteilt, l Während der Verhandlung ergab sich ein trostloses Bild über die Familienverhältiiisse der Jauch?. Der Vater, der an einem immer starker austretenden Nervenleiden litt, führte jeweils deine Nachhausekoenmen große Nadauszenen aus, verfolgte die Frau, warf ihr Kannen nnd Häfen nach nnd schlug ans sie ein, so daß sic öfters um Hilfe schreiend vor ihm flüchten mußte. Dies alles hatte der Verurteilte mit anzusehen. Als aber der Vater auch nach ihm langte nnd zuschlug, da riß ihm die Geduld. An einem Abend, als ihn der alte Jauch von neuem bedrohte, ging er rasch in sein Zimmer, holte das dort liegende Stilett nnd, zu dem Tobenden -u rück kehrend stach wie wahnsin­nig ans ihn ein, bis dieser s cli w e r röchelnd zusammenbra ch. Damit aber nicht genug, holte der junge Jauch in der Küche das Beil nnd spaltete dann in i t diesem den Schädel des Vaters.

Das Gericht sah keine Veranlassung, dem Angeklagten die gesetzliche Mindeststrafe zu erlassen, kam aber zu der Meinung, daß diese Strafe angesichts dessen, was der Angeklagte und seine Mutter alles erduldet hatten, und im Hinblick ans den Haß, der sich deshalb in ihnen angesammelt habe, zu hoch sei. nnd empfahl den Angeklagten der Gnaden- i n st a n z.

Stuttgart, 1. März.

Wie uns von der Gailbetriebszelleuabicilnng Wiirttcmberg/Hohcnzollern mitgcteilt wird, ist jetzt die Finanzierung de s H auscs d e r D e n t s ch e ii Arbeit in Stutt­gart endgültig s i ch c r g e st e l l t. Gau- betriebszeltenobmanu Fritz S ch u i z hat wegen der Finanzierung wiederholt mit dem Schatz­amt der Deutschen Arbeitsfront in Berlin per­sönliche Verhandlungen geführt und nun war gestern der Schatzmeister der DAF., Pg. Brinckmann, Persönlich in Stuttgart und hat in Begleitung von Pg. Schulz eine ein­gehende Besichtigung des Neubaues in der Kanzlcistratze vorgenommcn. Dabei überzeugte er sich von der Zweckmäßigkeit des neuen Hau­ses der Deutschen Arbeit in Stuttgart und drückte seine Bereitwilligkeit zur Finanzierung aus.

Nunmehr werden in den nächsten Tagen die Arbeiten am Neubau i» verstärktem Maße fortgesetzt und viele fleißige Hände werden das Werk rasch vollenden. Industrie und Handwerk erhalten dabei neue Arbeit und durch sie mancher Volksgenosse Ver- dienstundBrot.

Das neue Haus der Deutschen Arbeitsfront in Stuttgart wird noch in diesem Jahre seiner schönen Bestimmung ein Heim des Stuttgarter Arbeitertums zu sein zugeführt werden.

Naugeümbe auf anfteigeuder Kurve

Stuttgart, 1. März. Der Beschäftigungs­grad im württ. Baugewerbe hat im Februar Angenommen, nachdem eine günstigere Witte­rung eingesetzt hat. Die Belebung zeigt sich bereits auf dem privaten wie industriellen und öffentlichen Baumarkt. Die Preisverhältnisse sind unbefriedigend.In der Ziegel-Indu­strie ist die Beschäftigung lebhafter geworden. Die Nachfrage hat sich gesteigert, ebenso in der Gips-Industrie. Der Absatz in der Zenient- nnd Kalk-Industrie ist der Jahreszeit entspre­chend zufriedenstellend.

Aus Stadt

Nagold, den 2. März 1031, I

Treue bis zum Tode, das ist die Summe der gegenseitigen Pflichten eines verheirateten Paares.

* !

DerAlte Turm

ist nun seit gestern auch blind, d, h. man hat seine 4 Zifferblätter ebenfalls heruntergeholt, um sie auch schön herzurichten, wie die seines Nachbarn auf St. Leonhardt. Vis zur Konfir­mation am 18. März sollen beide Turmuhren wieder in Ordnung sein. Wer inzwischen die genaue Zeit wissen will, muß sie sich im Rund­funk sagen lassen oder bei den Uhrmachern Fr. Günther bezw. A. Heuser Vorbeigehen; dies sind für solche, die keine Taschen- oder Armbanduhren besitzen, die drei Möglichkeiten,

Verhüteter Autounfall

Ein von Nagold her kommender Kraftwagen (Mercedes) hatte gegen 20.50 Uhr das Kurhaus Waldlust passiert und fuhr mit mittlerer Ge­schwindigkeit die Herrenberger Straße hinauf. Etwa in der Mitte des Straßenabschnittes bog der Wagen plötzlich um einen rechten Winkel nach links ab und steuerte direkt auf den Ab­grund zu, prallte aber zum Glück gegen einen ! (mit der Nummer 127 markierten) Baum. So j wurde das Auto, wie durch ein Wunder vor j dem Absturz bewahrt. Die Insassen kamen mit

Das Deutsche Luftfahrt-Museum «jeder geöffnet

Stuttgart, 1. März.

Das Deutsche Lustsahrtmuseum Stuttgart. Zweigstelle Böblingen, ist ab 1. März allge­mein wieder für d i e O e f f e n t l i ch k est zugänglich.

Das Museum ist zur Besichtigung geöffnete werktags von 812 und 1317 Uhr. an Sonn- und Feiertagen von 1012 und 1413 Uhr.

Zuvalldenkarten bekommen ein neues Gesicht

Stuttgart, 1. März. Bei der Invalidenver­sicherung werden vom 1. März ab neue Quit- tnngskarten eingeführt. Es handelt'sich dabei jedoch lediglich um technische Äe n de­in u gen, um eine zweckmäßigere Gestaltung der Ouittnngskarten. Die Farbe der Quit- tuiigskarten bleibt unverändert gelb, ebenso die der Selbstversicherer grau.

Die neue Quittungskarte enthält u, a, zu­künftig einen ausdrücklichen Hinweis auf den letzten Umtanschterrnin, da sich bisher ans dem Fehlen eines solchen Hinweises vielfach Nach­teile für die Versicherten und Schwierigkeiten für die Verwaltung ergaben. Bei den Perso­nalien ist die BezeichnungBerufsstelluiig" durchBeschäftigungsart" ersetzt worden. Die vorhandenen Borräte an alten Quittnngskar- ten können aufgebraucht weiden.

sÄkuWKes MM eines Zungen

Hailsingen, OA. Rvttenburg. I.März. Ein eigenartiges Unglück geschah am Mittwoch dadurch, daß ein achtjähriger Knabe, der beim Stel.zenlanfen ans dem Kirchplatz die steinernen Stufen herabsteigen wollte, in­folge des regnerischen Wetters ausglitt und derart gegen die U m z ä n n u n g geschleu­dert wurde, daß er buchstäblich aufge­spießt wurde von einer Stakete, deren Spitze das ganze Kinn von untenher bis ,nr Zunge durchbohrte. Nach Anlegen eines Notverbandes durch die barm­herzigen Schwestern, wurde die Wunde des Jungen durch den herbeigerusenen Arzt ge­näht und behandelt.

Laut Beschluß de? NeichskabineU? wird aus I. April ds. Js. die Lberpoftdirettion K o n st a n z ansgehoben,

Ter N ö r d l i n g e r Polizei ist cs am Donnerstag gelungen, den ans der Go- fangenenaiistalt in Schwäb. Hall eiitwiepenen Hühnccdieb Josef Murr von Gnnzbnrg wie­der dingfest zu machen.

Bei Grabarbeiten in N a v e n s b u r g wurde ein in einem 2 Vierer Uesen Graben beschäftigter Arbeiter von herabstür-eliden Erbmassen verschüttet. Er mußte schwer ver­letzt ins Krankenhaus gebracht werden.

In Oberndorf a. N. wurde in einer Sitzung im RathauSsaal die Gründung des OrtsführerringeZ vorgenommcn.

Der frühere demokratische Landtagsabge- ordnete Oberbürgermeister Adolf SP ei in Tübingen begeht in diesen Tagen seinen 60. Geburtstag.

In Leutkircy wurde vieler Tage eine 9Vs Zentner schwere San geschlachtet.

Auf dem Brandweiher in R i n d e n m oos brach am Mittwoch ein vier Jahre alter Junge auf dem Eis ein. Er konnte von einer zufällig vorübergehenden Frau gerettet wer­den.

Im Winterhalbjahr 1933/34 haben 80 Be­werber die Schlußprüfling an der Höheren Maschinenbauschule in Eßlingen bestan­den und damit die Befähigung zur Aus­übung des Jngemeurberuses erworben.

Die Elisabethenkirche in 11 l m beabsichtigt, in absehbarer Zeit bei der Kr.iegergedächtnis- kirche einen Turm zu erstellen.

Im bisherigen Seminargebände in Gmünd fand am Mittwoch im Beisein von Vertretern der Landeskirche anläßlich der Einrichtung des evangelischen Landes­waisenhauses eine Begrüßungsfeier statt.

und Land

dem Schrecken davon. Der Sachschaden scheint verhältnismäßig gering gewesen zu sein.

Betrügerische Grutzbestellerin

In den letzten Tagen trat im Enztal u, a. Gemeinden eine Betrügerin unter falschem Na­men auf, derenSpezalitüt" darin besteht, daß sie mit Vorliebe einzeln stehende Frauen, bezw. abgelegene Häuser anfsucht, und von fingierten Personen unter allerhand Märchen Grüße aus­richtet, um Beherbergung und Verpflegung zu erhallen. In der Regel brachte sie auch vor, daß sie bei der Bank usw. eine größere Erbschaft ab­zuholen habe und werde sie die Gastgeber schad­los halten. Sie bestellte sogar in einem Falle ein Auto zur Fahrt nach der Bank - verschwand aber bevor das Auto eintraf.

Am 28. 2. ereilte sie in Nagold das Schicksal, nachdem sie auch dort eine Gastrolle gegeben hatte und wurde vom Stationskommando dem Amtsgericht übergeben. Es stellte sich heraus, daß cs sich um eine rückfällige Betrügerin han­delt, die in Stuttgart und vermutlich auch an- anderswo Betrügereien begangen hatte.

Die Betrügerin ist 40 Jahre alt, 1,64 Meter groß, schmächtig, hat mageres Gesicht, melierte Haare; trug braunen Wintermantel mit schwar­zem Pelzkragen, Etwaige weitere Fälle wol­len dem Stationskommando Nagold oder der nächsten Landjäger- oder Polizeistelle gemeldet werden.