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Der Gesellschafter

Kreisversammlung des NS.-Lehrerbundes

im Seminarfestsaal

Die Versammlung des NS.-Lehrerbundes am 14. Februar im Festsaal des Seminars war wieder von Musik umrahmt. Studieurat Schmid und Seminarlehrer Roth spielten alle 4 Sähe der Sonate in O-moll für Violine und Klavier van Schubert. Es war ein hoher Genus;, diesem feinen, tiefempfunde­nen Spiel zuzuhören. Unsere Kreisfahne war zum erstenmal unter uns. Zum Anfang der Versammlung wurden von Kreisobmann Bo­tz am er wieder eine Anzahl neuer Mitglieder verpflichtet und ihnen ihre Mitgliedskarte aus­händigt. Die feierliche Verpflichtung wurde mit dem Horst-Wessellied beendigt.

Studien-Assessor Dr. St ah leck er sprach nun in längeren Ausführungen über die Ras­senverhältnisse des Deutschen Volkes. Dieser Vortrag berührte in vieler Hinsicht Dinge, die jedes nachprüfen kann. Die Ausführungen zeig­ten. das; der Redner im Ausland sich mit offenen Augen umgesehen hat und seine dort gesammel­ten Erfahrungen zu verwerten versteht. Die kör­perlichen Merkmale der einzelnen Rassen sehte er bei den Zuhörern als bekannt voraus und uberging deswegen eine Schilderung derselben. Recht interessant waren aber seine Betrachtun­gen über Haltung und Bewegung des Körvers, weil sich darin mit dem körperlichen ein Teil des seelischen Wesens ausdrückt.

Die Nordrasse zeigt eine freie, aber beherrschte, sichere Körperhaltung. Der Körper wird als Ganzes bewegt, aber auch die Bewegungen find beherrscht und sparsam. Als typisch nordi­schen Tanz kann man etwa das Menuett an­sprechen. Die fälische Rasse steht breit, mehr schwerfällig als gesellschaftlich und auch die Be­wegungen sind schwerer, beharrender. Die dina­rische Rasse ist in ihrer Haltung hölzern und derb, aber frei. Ihre Bewegungen erinnern an Holzschnitzerei. Ein typisch dinarischer Tanz ist der Schuhplattler. Die westische Rasse stellt sich immer in Pose, recht zierlich und auffallend. Sie ist sehr bewegungsfreudig und die Bewe­gungen sind rasch und ruckartig. Ein typisch westi- scher Tanz wäre etwa der Tango, wie er in den westlichen Ländern getanzt wird. Die östl­iche Rasse ist in ihrer Haltung gemütlich und lässig, hat auch keine Scheu vor Enge und Be­rührung. Ihre Bewegungen sind verwaschen u. gemütlich. Typisch ostische Tänze wären etwa der Dreher und der Walzer.

Einen großen Raum nahm natürlich die Schil­derung des seelischen Erscheinungsbildes der ver­schiedenen Rassen ein. Nur einige ganz wichtige Punkte mögen daraus angeführt sein.

Die Nordrasse hält immer seelischen Abstand und bleibt sachlich und unabhängig. Ihr Ziel ist die großeLeistung". Auch im Religiösen bleibt sie ebenso sachlich und unabhängig. Das igene Gewissen ist der Wertmatzstab, das Au- enwelturteil spielt keine Rolle. Der nordische Mensch ist schöpferisch, heldisch, er ist der Haupt- träger des Idealismus, er ist aber schwer zu beurteilen. Der fälische Mensch ist der Vehar- rungstyp. Er ist der schollegebundene Bauer, der echte Niedersachse. Auch er wie die Leistung, aber nicht einmalig. Auch an der Religion hält er sehr fest. (Vergl. die gewaltsame Einführung des Christentums bei den Sachsen durch Karl den Großen). Der dinarische Mensch ist heiter und treu, ein guter Soldat. Er ist heldisch ver­anlagt. Der Redner hat in den Jahren 1929 und 1930 die Beobachtung gemacht, datz bei der »A. auffallend viele dinarische Typen zu sehen waren. Der Dinarier ist auch musikalisch begabt.

r westische Mensch ist der Darbietungstyp. T" ist immer auf der Suche nach Publikum.

ur Tiere hat er kein Empfinden. Die Arbeit .-scheint ihm als Fluch, sie hindert ihn am öffentlichen Auftreten. Sein Ziel ist ein möglichst ruhiges Rentnerleben. Auch im Religiösen hat er eine Freude am Aeutzerlichen. Der Augen­blick beherrscht ihn völlig. Der ostische Mensch ist schwer zu schildern. Er ist fleißig, emsig, sparsam, treu und verläßlich im kleinen Rah­men. Er hat aber eine geringe Schöpferkraft. In der Religion sucht er eineZuflucht, einen Unterschlupf. Mit der nordischen Rassenseele ist

der ostische Mensch der Hauptträger des deutschen Wesens.

Wohl der wichtigste und interessanteste Teil des Vortrags befaßte sich nun mit der Frage: Wie wirkt sich eine solche Mischung von Ras­senseelen aus? Der rein verstandesmäßig Den- ! kende wird Kosmopolit werden, das sehen wir bei den Juden. Intellektualistisches Ausdeuten und rechnerisches Schlußfolgern, das ist jüdisches Wesen. Die deutsche Geschichte zeigt das deutsche Volk deutlich als Rasseqemisch. Betrachten wir nur die Stilwechsel l901 1914 19241934. Mit demselben Arbeiter, der im Jahr 1920 im Ruhr­gebiet den kommunistischen Aufstand macht, kann 1923 eine andere Führung den aktiven und passi­ven Widerstand durchführen. Das Ausland ver­steht alle diese Dinge nicht und ist deswegen uns gegenüber immer etwas unsicher und wir sind ihm unsympathisch. Eine schwere seelische Spal­tung geht mitten durch jeden einzelnen von uns hindurch und wir brauchen deshalb starke Bin­dungen. die bei uns sehr leicht gelockert wer­den. Die deutschen Rassen verstehen sich noch, da die meisten Einzeldeutschen gemischtrassig sind. In den letzten Jahrzehnten ging die Nord­rasse an Zahl und Einfluß immer mehr zurück und die Ostrasse stieg auf, die von fremden Spaltpilzen (Juden) vorgespannnt wurde. Die deutschen Rassen reagieren leicht auf Einflüsse von außen und deshalb schritt die Zersetzung in unsrem Volk mehr und mehr fort. Ein einziger Mann Adolf Hitler - hat diese Zersetzung aufgehalten und zwar einzig und allein durch den Glauben an Deutschland, weil er wußte und glaubte, daß das deutsche Volk über den Ras­sen steht, daß es mehr leisten kann, als jede Grundrasse allein. Daß eine Verständigung zwischen den einzelnen Rassen möglich isst das zeigte der 12. November 1933. Der ostische Mensch wird nicht mehr abgestotzen von nordi­scher Art, der nordische Mensch weiß, das; cr mitgetragen wird vom Volk usw. Unsere Wirt­schaftslage braucht Leistungsmenschen. Und wenn der ostische Mensch die Hochleistungen der Nord­rasse wieder einebnet, so ist das nicht schlimm, solange wir noch genügend Nordrasse haben Unter diesem Gesichtspunkt müssen wir auch die Forderung nachAufnordung" des deutschen Volkes verstehen. Nur wer in Geschlechterfolgen denken kann, versteht das. Die Nordrasse braucht Natur und dem dient nun schon man­ches. was im Dritten Reich bisher geleistet wurde, z, B. die Stützung des Bauernstandes, Erhofgesetz, Siedlung usw. Der nordische Stil muß bei uns herrschen, wie er sich bei uns schon in der Politik im Führergedanken durch­gesetzt hat. Was können wir als Einzelmen­schen zur Aufnordung beitragen? Und selbst er­ziehen dahin, daß wir den nordischen Rassenstil möglichst gut vertreten können. Auf die Ju­gend können wir einwirken durch Erziehung, indem wir die eine Rasseanlage fördern u die andere unterdrücken. Die Kulturgüter, die wir an die Jugend und an das Volk hinbringen, müssen danach ausgesucht werden. Der Sinn für Schlichtheit und Eindeutigkeit des Wesens, wie er sich etwa bei Friedrich dem Großen oder Hilter zeigt, muß in allen Deutschen wieder ge­weckt werden.

Ueberaus reicher Beifall zeigte dem Redner, daß er mit seinen Ausführungen sich den Dank aller Zuhörer erworben hatte. Kreisobmanir

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erobert Kerl!»

Der unseren Lesern gebotene spannende TatsachenberichtDie SA. erobert Berlin" von Wilfrid Bade ist soeben als Buch in einer mit Bildern versehenen Volksausgabe zum Preise von 2,Sü M gebunden erschienen und stets vorrätig in der

Buchhandlung Zaiser Nagold

Bodamer gab diesem Dauke beredten Ausdruck. Nach weiteren Ausführungen des Kreisobmanus, die sich in der Hauptsache mit dem Eaupartei- tag befaßten, konnte er biese arbeitsreiche, aber interessante Versammlung mit einemSieg- Heil" auf den Führer schließen.

Kinderreiche Mütter werden bevorzugt

Die Zeit, da kinderreiche Eltern ge­ächtet undgesellschaftlich unmöglich" waren, > da es zumgute!' Ton" gehörte, kinderlos zu ! sein, sind endgültig vorbei. So hat jetzt das l Reichsinnenmiui'terium die Anregung zur b e- vorzugten Abfertigung kinderreicher Mütter "bei Behördeustellen gegeben. Diese Anregung, kinderreiche Mütter zu ehren und die erbgesunde, kinderreiche Familie besonders zu schützen, verdient auch für Württemberg Be­achtung.

Das Staatsministerium hat daher angeord­net, datz kinderreiche Mütter, die sich in geeig­neter Weise, insbesondere durch die Mitglieds­karte des Reichsbunds der Kinderreichen aus- weisen, bei allen Staats-, Gemeinde- und son­stigen öffentlichen Behörden bevorzugt zu be­handeln und abznfertigen sind.

Der deutsche Sender

bringt am Sonntag, den 18. Februar 15.30 Uhr unter der BezeichnungBilder aus der deutschen Arbeitsfront mit Dr. Ley durch die Knufmannsschule des DHV." einen Hör­bericht über den Besuch des Führers der deut­schen Arbeitsfront Pg. Dr. Ley, des Führers der deutschen Angestelltenschaft Pg. Gauleiter Albert Förster und dem stellvertretenden Lei­ter der deutschen Angestelltenschaft Pg. August Haid, in der Berliner Kaufmnnnsschule des DSV.

Ser Mm tei Wes Melier»

Richtfest in der Reichskanzlei

Berlin, 15. Febr. In dem Umbau oer Wohnung des Führers fand das Richtfest statt. In der großen Halle hatten sich etwa 130 Arbeiter und Angestellte der bei dein Bau tätigen Firmen versammelt. Der Führer hatte sie zu einem einfachen Imbiß ein­geladen. Der Saal war mit den Fahnen des Dritten Reiches und mit Grün und Blumen­schmuck versehen. Jeder der Teilnehmer er­hielt in Anerkennung der geleisteten Arbeit vom Führer ein Geldgeschenk.

Adolf Hitler hatte es sich nicht nehmen lassen, inmitten der Arbeiter dieses Richtfest zu feiern. Er ergriff während der Feier selbst das Wort und gab seiner besonderen Freude darüber Ausdruck, unter den Ar­beitern zu sein. In seinen weiteren Aus­führungen st r e i f t e er auch die Lag! und Entwicklung in Oesterreich. Er verwies darauf, daß sein Ziel nicht die Förderung irgendeiner Klasse sei; für ihn gebe es nicht Bürgertum und Proletariat, sondern nur die gemeinsame Arbeit an: Staat.

Ein Land müsse sich mit den vorhandenen Faktoren, nämlich der Arbeitskraft und den Fähigkeiten der Bewohner, mit dem vor­handenen Boden und dessen Fruchtbarkeit ab- sinden. Deutsche hätten zu jeder Zeit be­wiesen, daß sie in der Geschichte der Völker auf allen Gebieten Großes und Größtes ge­leistet hätten.

Das erste Ziel der Regierung des Dritte» Reiches sei, die Wirtschaftsnot in Deutsch­land durch Schaffung neuer Pro­duktionsmöglichkeiten, aber auch Absatzmöglichkeiten zu beheben. Sein heutiger Besuch auf dem Bau zeige seine

Samstag, den 17. Februar

der «statte an, wo er vor 25 Jahren selk ! unter Arbeitern angefangen habe zu arbeite, « Dem Arbeiter müsse wieder der Stolz m, seine Arbeit und das geschaffene Werk a ^ erzogen werden. Arbeit in jeder Form > Dienst am Volke. In engstem Zusammen! I Hang mit dem Wirtschastsproblem stehe Arbeitsbeschaffung. Dieses größte Probien zu losen durch Ausnützung des Bodensin, ^ seiner Bodenschätze sei das Ziel sein ^ Politik.

In diesem Zusammenhang wies der Reichs, j kanzler ans die Schaffung vvn Autostrgkxy ' hin die ein dringendes Bedürfnis seien, Sy wie er, der Kanzler, immer wieder in da? Volk gehe, um die Verbindung mit dem Bog : nicht zu verlieren, so sei es auch notwendig ^ daß die gesamte Regierung immer wieder ! an das Volk appelliere und sich immer wie- ° der neue Kraft aus dem Volke hvle, :

Das erste Regierungsjahr des Tritten Reiches habe gezeigt, daß im Gegensatz den früheren Negierungen große Erfolge er- zielt worden seien. Wider Erwarten gut sej , die Verringerung der Zahl der Arbeitslosen ^ gelungen. Auch die Schaffung von Arbeit i durch den Umbau seiner Wohnung, wie die ' Schaffung von Neubauten überhaupt, falle ia den Rahmen der Arbeitsbeschaffung und diene damit der Verringerung der Arbeits­losigkeit.

Am Schluß betonte der Führer noch ein­mal seine Freude, inmitten der Arbeiter weilen zu können. Das Bauhandwerk sei in, Gegensatz zu vielen anderen Berufen der schönste, weil der Bauhaudwerkcr und der Bauarbeiter den Erfolg seiner Arbeit in sei­nem Werk Praktisch vor Augen habe, und dieses Werk überdaure oft Jahrzehnte. Jahrhunderte und sogar Jahrtausende.

Die Rede des Führers wurde mit lebhaf- - tem Beifall ausgenommen. Der Bauführer dankte Advlf Hitler in kurzen Worten für seine Ausführungen und für die gütige Ein- ! ladmig. Die Arbeiter blieben noch Stunden ! unter fröhlichen Gesängen zusammen. !

Dieses Richtfest zeigte, wie auch das in: ! Braunen Hans in München, wieder einmm ! die innere Verbundenheit des Führers mit seinen Volksgenossen.

Humor

Der größte englische Schauspieler Barry Sulln van spielte einmal den König Richard III, in Shakespeares gleichnamigen Schauspiel.

Bei den Worten:Ein Pferd, ein Pferd, ein Königreich für ein Pferd! rief ein Stimme von der Galerie:

Warum ein Pferd? Kann es nicht auch ei : Esel sein?"

Sullivan wandte sich der Galerie zu und er­widerte :

All right, kommen Sie runter."

Die Kontrolle

.Du Gottlieb, wie spät war es eigentlich, all- du von unserem Kegelabend nach Hause kamst?"

Mensch, woher soll ich denn das wissen? - Meine Frau ist doch verreist."

Befangen?

Chauffeur, der wegen Sachbeschädigung äuge klagt ist:Den Herrn Staatsanwalt muß ich wegen Befangenheit ablehnen!"

Richter:Wieso, wegen Befangenheit?" Den habe ich nämlich auch mal angefahrentz

Was bedeutet denn die Gießkanne da auf der: Tisch?"

Da Hab' ich Salz reingetan, ich Hab' nämlich den Salzstreuer verlegt."

entert

Ein Tatsachenbericht von den Kämpfen der NSDAP, um die Relchshauptstadt SH Von Wilfrid Bade

19)3 dx Verlsg Lvorr L Üirld 6. w. b. 8 Macken

Ja, wie könnte es auch nun anders kom- n»en, als daß der Führer die Regierung über- ,Mmt. Auch Schulz zweifelt mm nicht inehr daran. Er erinnert sich wie die anderen, daß es parlamentarische Gepflogenheit ist, dem Führer der stärksten Partei die Regierungs­bildung zu übertragen. Und morgen wird also Adolf Hitler Kanzler sein.

Der Morgen kvmmt und der Mittag kommt und Adolf Hitler wird nicht deutscher Reichs- kanzler. Man macht eine Ausnahme, Man bietet ihm den Posten des Vizekanzlers an.

Der Wagen des Führers, der vor dein Ho­tel Kaiserhof steht, ist dicht umlagert Vvn der SA. Es geht das Gerücht, daß sogar einige engste Vertraute dem Führer geraten haben, nachzugeben und den Spatz in der Hand der Laube aus dem Dache vorzuziehen, wie es seit alters her Brauch aller abwägenden, klu­gen und weisen Menschen gewesen ist.

Die SA. vertraut, sie glaubt nicht daran. Dafür hat sie nicht 300 Tote und 30 000 Ver­wundete hergegeben.

Und als der Führer aus seinem Hotel her­auskommt und den Wagen besteigt, um in die Reichskanzlei zu den Verhandlungen zu fahren, da sausen tausend und tausend Arme und Hände der treuen SA. zum Himmel, be- st^vörend. bittend und tausendfach brausen Kie Ruse über den Platz:Bleib hart!!!" Führer, gib nicht nach!"Alles oder nichts!"

Und der Führer sieht einen Augenblick über seine SA. hinweg und lächelt ihr zu und

dann hebt er seine Hand. Und in seinem: männlichen Gesicht ist ein unvergeßlicher Ausdruck von Entschlossenheit.

Die SA. weiß Bescheid.

Sie weiß Vvr allem und erstens und letz­tens, daß ihr Führer das Wvrt Kvmprvmiß nicht kennt.

Auch die SA. kennt es nicht und damit ist alles gut.

Im Hochsommer ereignet sich der Zusam­menstoß vvn Potempn.

Einige Zeit vorher hat die Regierung, nicht zuletzt auf das heftige Drängen der SA.-Füh- rer hin, eine Notverordnung erlaßen, die scharfe und schärfste Strafen aus politischen Terror setzt.

Denn die Führer der SA. haben keine Lust, ihre besten Leute durch die feigen Mord­manieren der Kommune zu verlieren.

Die fünf schlesischen SA.-Männer werden verhaftet und vor ein Svndergericht gestellt, vor eines jener Sondergerichte, die gegen bol­schewistische Mörder vorgesehen waren.

In allen SA.-Stürmen des Reiches ist stil­ler Alarm ohne Kommando. Niemand hat einen Befehl dazu gegeben, aber sie halten sich am Tage, da das Urteil ausgesprochen werden soll, zumeist in ihren Sturmlokaleu auf. Sie wissen, das Svndergericht bedeutet: auf Tod und Leben.

Es geht um den Kopf ihrer Kameraden

Am 22. August wird das Urteil gefällt.

. . . verurteilt zum Tode . . .

. . . verurteilt zum Tode . . .

. . . verurteilt zum Tode . . .

Fünf Angeklagte, fünf Todesurteile.

Ein einziger Entrüstnngsschrei geht durch die SA., aber auch durch die ganze Partei, aber auch durch das ganze Reich. Die Her­ren des Sondergerichts müssen von allen gn- , ten Geistern vollkommen verlassen gewesen

sein. Fünf patriotische, saubere, ehrliche Män­ner. die im Kampfe gegen den bolschewisti­schen Wahnsinn, gegen das teuflischste Zer- störlingspriuzlp, das die Welt jk erfunden hat, standen, sollten den Kopf verlieren.

Daß der Sturm 34 außer Rand und Band war und einer rvie der andere wie ein Tiger im Käsig in der Sturmbnde herumrannte, ist zu begreifen. Bis Schulz in den Tumult einen ganz schlichten, einfältigen und from­men Satz sagt. ,

Laß man", sagt ec ruhig,laß man. Der Führer holt sie schon raus." Und seine SA.- Männer starren ihn einen Augenblick betrof­fen an und werden etwas stiller.

Indessen wird in den Berichten der Links­presse der gerichtete Bolschewik fast ein Heili­ger und die fünf verurteilten SA.-Männer werden sadistische Bestien, die man ansrvtten muß.

Mitten hinein in diese Orgie Vvn Wut, Haß, Schadenfreude, Verhetzung und Schmutz schlügt ein kurzes Telegramm.

Dieses Telegramm ist ansgegeben in Mün­chen, wurde empfangen in Potempa, dem Sitz der Prozeßverhandlung und war adres­siert an die in ns zu Tode verurteilten SA.- Männer und war unterschrieben von Adolf Hitler.

DaS Telegramm lautete:

Meine Kameraden!

Angesichts dieses ungeheuerlichen Blnt- urteilS fühle ich mich mit euch in unbe­grenzter Treue verbunden, eure Freiheit ist von diesen! Augenblick an eine Frage unserer Ehre, der Kampf gegen eine Re­gierung, unter der dieses möglich war, unsere Pflicht Adolf Hitler".

Schulz liest dieses Telegramm seinen SA.- Lenten vor. Diesmal durchbraust kein Jubel- rus das Sturmlokat. Und auch Schulz sagt

nicht ein einziges Wvrt als Kommentar da- ' zu. In ihren Herzen aber hat sich mit diesem Telegramm der Begriff der Treue vollendet. Der Führer hat das Schicksal seiner fünf unbekannten SA.-Männer in Schlesien in seine starken Hände genommen.

Jedes Wvrt, das über dieses Telegramm gewechselt wird, ist zu viel. Der Wutsturm in der gesamten SA. ist mit einem Male er­loschen. Und noch der geringste und kleinste und unbedeutendste SA.-Mann fühlt aus einmal wie me zuvor, daß ihm sein braunes Hemd, seine braune Mütze und sein Abzeichen auf der Krnvatte eine Garantie dafür ist. daß niemand, wer es auch sei, mit ihm Schindluder treiben darf.

Und dann kvmmt wieder eine Wahl und dann kommen wieder Verhandlungen und dann kommt wieder eine Ablehnung.

In der armen, gehetzten und gequälten Presse, die nicht mehr aus und ein weiß vor Ratlosigkeit und Unentschlossenheit, ist ein jämmerliches Durcheinander.

Gerüchte werden angesetzt, ausgekocht, dünsten ans und zerplatzen. Kombinationen aller Sorten werden gebraut und schleunigst wieder ausgegossen.

Ministerlisten werden entworfen und wie­der zerrissen.

Und schließlich liest inan in der Presse, daß Deutschland ein Tollhaus geworden sei.

Aber inmitten der SA. wird in dieser Zeit alles sauber und klar. Wer da schwach ist läuft davon und das ist gut. Wer da lau ist, drückt sich in die Büsche und das ist gut.

Und dann steht die tz-A. eisern und un­durchdringlich.

Sie denkt sich ihr Teil und wartet. Sie wartet auf das Kommando, mag dieses Kom­mando lauten, wie es will.

Fortsetzung folgt

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