Januar 1834

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Der Gesellschaft«,

Donnerstag, den 25. Januar 1834.

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Zeitung

Staatssekretär Waldniann vor den Gevleiadevertretera

anliitzUch des Kreiskongreffes der NSDAP, in Nagold

Gemeinnutz vor Eigennutz

Slaatssekr. W aldman n stellte seiner Rede vor oen Bürgermeistern. Eemeinderäten. Eemeinde- und Körperfchaftsbeamten. die zum Kreiskongreß sehr zahlreich erschienen waren gewissermaßen dieses Motto voraus und gab gleichzeitig das gegenteilige Beispiel eines Gemeinderats. der den Antrag auf Ermäßigung der Jagdpacht ein­brachte. weil ... er selbst der Jagdpächter war. Dieser Fall und ähnliche Fälle sind eines Ge- meinderats unwürdig und erheischen in erster Linie von den Bürgermeistern, als herrschende Autorität, solche Antragsteller innerlich umzu­schmelzen.

Mit ungeheurem Tempo wurde von der Partei Stellung um Stellung erobert, trotzdem hat ein kleiner Teil deutscher Volksgenossen noch im ersten Vierteljahr 1933 geglaubt, daß der Kom­munismus nach uns kommen werde. Solche Zweifler werden noch Jahre nötig haben, um Nationalsozialisten zu werden. Troß des Sieges auf der ganzen Linie regt sich da und dort unsach­liche Kritik und troß Vernichtung aller Parteien, insondersheit des einst so ungeheuer mächtigen Zentrums, heißt es aufmerksam zu sein, denn gerade die alte Zentrumspolitik regt sich wieder, Doch die alten Kämpen der Bewegung und der Zuzug, der vom gleichen Idealismus beseelten Parteigenossen, werden solche Umtriebe aufzu- lialten wissen, denn, was in dieser Hinsicht war, kommt niemals wieder!

Das wichtigste Kapitel und eine wesentliche Aufgabe in der Gemeindeverwaltung ist die Ar­beitsbeschaffung, die mit großem Erfolg durch­geführt wurde: doch kann die Arbeitsbeschaffung nicht nur durch die Gemeinden betrieben werden. Es gilt besonders, produktive Arbeit zu leisten, wobei in erster Linie an die Feldbereinigung zu denken ist, durch die sich Ertragssteigerungen von 15 29 Prozent erzielen lassen.

Es gab eine Zeit, da war es für den Kaufmann. Arbeiter. Angestellten oder Beamten, die, das können wir doch behaupten, aus Idealismus zu uns kamen, eine Gefahr, Natio­nalsozialist zu sein und in dieser Eesahrenzeit konnte sich der Einzelne bewähren. Heute sind solche Eefahrenmomente nicht mehr vorhanden. Heute erhoffen Viele zu uns gestoßene auf Anstellung, Arbeit und vielleicht auch darauf eine Rolle spielen zu können, in die­sem Falle wird jedoch der Wunsch der Vater des Gedankens bleiben. Marxistische und liberalistische Gesinnung und auch die zentrüm- liche Einstellung, beispielsweise in der Frage der Jugendbewegung beweisen noch vielfach poli­tische Rückständigkeit ja auch Dummheit. Da ist es Aufgabe der Bürgermeister und Gemeinderäte, daß solche Gelegenheiten erfaßt und in aus­bauender Tendenz das reaktionäre Gedankengut solcher, in teilweise einflußreichen Stellungen befindlicher Menschen ausgeschaltet wird. Jeder Egoismus muß vollkommen ausgemerzt werden: in geschlossenem Zusammenhalt haben sich Alle in ernstem Idealismus gegen solche Ziele zu stellen. Dazu bedarf es aber eines Eefeitseins gegenüber allen Lockungen, bedarf es eines ein­wandfreien Charakters und Privatlebens in sitt­licher Beziehung und beruflicher Eignung.

Als ganz besonders ideale Stärkungsmittel drückte Staatssekretär Waldmann zwei Wünsche aus: 1. Daß sich jeder den neuesten Tonfilm

Hans Westmar" ansehen möchte, um zu be­greifen. aus welcher Notwendigkeit heraus der Partei das leuchtende Symbol, die Fahne, vor­angetragen wurde, das; das Braunhemd nötig war. die Saalschlachten, das Marschierenmüssen in den roten Vierteln und derHeil-Hitler- Grujz". 2. Daß sich jeder Partei- und Volksge­nosse das Buch ..Hitler, Mein Kampf" anschaf- > fen und sich darein vertiefen möge, dann wür- ! den manche Dinge aus überlebter Zeit von selbst ! verschwinden.

Als Anfug wurden die an den Herrn Reichs- : statthalter und an das Staatsministerium gerich­teten unzähligen Unterstützungsgesuche bezeich­net, besonders dann, wenn nach Erhebungen scstgestellt wirb, daß Bittsteller 410 Mark bezw. 449 Mark Monatseinkommen beziehen. Die Be­hörden haben ihr Augenmerk darauf zu richten, ! daß Stuttgart mit derartigen Elaboraten ver- j schont bleibt und solche Angelegenheiten inner- ! halb der Gemeinde ihre Erledigung finden, so > z. V. im Zusammenwirken zwischen Bürgermei­ster und Ortsgruppenleiter. oder Landrat und Kreisleiter.

Zum Kapitel Neuorganisation in der Gemein­deverwaltung unterstrich Staatssekretär Wald­mann die heutige Unabhängigkeit der Ortsvor­steher, die sich früher jeder Mehrheit, auch von links, oder gerade von dort, beugen mußten, weshalb sie jedoch heute nicht angefeindet wer­den dürfen. Heute ist der Ortsvorsteher, troß der Gemeinderars Führer der Gemeinde und hat das Recht, einen Beschluß des Gemeinderats zu beanstanden. Begründeter Einspruch desselben kann wohl den Gegenstand nochmals zur Be­ratung stellen, damit er durch ausgleichende Kor­rektur seine Erledigung findet. Zum Schluß wurde noch die Schaffung der Prüfungsanstalt für Körperschaften erwähnt, welche die Auf­gabe hat. in Gemeinden über 4090 Einwoh­nern eine staatliche Kontrolle über das Funk­tionieren der Gemeindeverwaltung auszuüben. Solche und ähnliche Prinzipien. Probleme und Ziele der Partei können nur dann gelöst wer­den. wenn diesen Bestrebungen vonseiten der Parteigenossen sachliche Unterstützung erfahren.

Nach Aeußerungen verschiedener Gemeindever­treter haben die Hörer von dieser Kommunal­politischen Aufklärung nur profitiert!

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Höchster Einsatz der Privatwirtschaft mutz verkannt werden!

Sobald der Frost nachläszt, werden die von der Reichsregierung in umfangreichem Maße bereitge­stellten Notstandsarbeiten wieder fortgeführt oder neu in Angriff genommen werden können. Allein auf den A r b e i t s a m t s b e z i r k Na­gold entfallen rund 49 derartiger Maßnah­men. Im ganzen Reiche werden in diesem Win­ter von den berufenen Stellen Anstrengungen in einem noch nie dagewesenen Ausmaße gemacht, um der Arbeitslosigkeit zu Leibe zu gehen.

Aber der Staat und vor allem die Kassen des Staates können nicht unbegrenzt in alle Ewig­keit die Arbeitslosigkeit zurückdämmen. Gott­fried Feder sagte im vergangenen Jahr einmal, das ungeheuerliche Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichsreqieruiig sei sozusagen die Morphium­spritze. die man dem kranken Wirtschaftskörper eingebe, damit sich seine Kräfte wieder belebten. Auf die Opfer und Anstrengungen des Reiches muß also in diesem Jahre ein Widerhall der > Privatwirtschaft, der einzelnen Werke und Be­triebe erfolgen. Wohl haben einige Zweige der Privatwirtschaft auch im vergangenen Jahr er­freuliche Anzeichen eines Wiederaufstiegs ge­zeigt: aber man darf sich damit nicht zufrieden geben und nur denken, das übrige wird ja schon der Staat besorgen. Die Beschäftigung bei Not­standsarbeiten ist für unsere arbeitslosen Volks­genossen immer noch kein Ersaß für die erstrebte Dauerstellung im eigentlichen Beruf. Jeder Be­trieb. jeder Handwerksmeister sollte sich schon jetzt überlegen:Kann ich einen oder mehrere Arbeitslose einstellen? Kann ich nicht vielleicht den oder jenen ein paar Tage früher einstellen oder ein paar Tage später entlassen, als ich eigentlich ursprünglich beabsichtigt hatte, um auch in meinem Teil der Arbeitslosigkeit zu steuern?"

Leider sieht und hört man in letzter Zeit nur allzuoft, daß zum Zwecke der Lohnersparnis nur junge und jüngste Arbeiter eingestellt werden ^ und 'die Arbeiter, die über 25 Jahre alt sind.

schon als zu alt gelten. Andererseits verweigern die Jugendlichen vielfach die Annahme einer Stelle in der Landhilfe oder in der Landwirt­schaft. so daß zum Schlüsse der Zustand eintritt, daß der Landwirt keine Leute mehr bekommt, die jugendlichen Arbeiter, die Arbeitsstellen in der Fabrik und beim Handwerker besetzen und die älteren und verheirateten Arbeitslosen von einer Besserung der Wirtschaftslage am eigenen Leibe gar nichts spüren. Man soll sich nicht darüber hinwsgtäuschen, daß auf diese Weise viel Verbitterung erzeugt wird. An alle Arbeitgeber ergeht die dringende Bitte:Denkt auch an die älteren Arbeitslosen; prüft nach, ob ihr nicht da und dort einen Familienvater ein- schieben könnt; überlegt euch, ob der Betrieb nicht einige Leute mehr vertragen kann, als augenblicklich unbedingt nötig sind!"

Den Jugendlichen aber muß gesagt werden, daß auch von ihnen Opfer verlangt werden. Es schadet keinem, wenn er zuerst einmal ein Jahr im Arbeitsdienst oder in der Landhilfe gearbei- ' tet hat. Dadurch werden zunächst einmal den älteren Arbeitslosen einige Arbeitsstellen frei­gemacht.

Das Arbeitsamt ist verpflichtet, insbesondere für die Unterbringung der alten Mitglieder der NSDAP., der SA., des Stahlhelm und der SS. Sorge zu tragen. Viele von diesen Leuten sind über 25 Jahre alt und Familienväter. An sie > muß bei der Arbeitsbeschaffung und der Arbeits- ! Vermittlung in erster Linie gedacht werden. Auch ihre Unterbringung, und zwar in Dauerstellen, wird nur dann gelingen, wenn die amtlichen Be­strebungen zur Behebung der Arbeitslosigkeit von der Privatwirtschaft in stärkster Weise un­terstützt werden. Das Reich hat in der Arbeits­beschaffung Uebermenschliches geleistet, möge nun die Privatwirtschaft ihrerseits den so erfolgreich begonnen Kampf gegen die Arbeitslosigkeit sieg­reich beenden. A.-A. Nagold.

Me Tamm erzWt m der Heimfahrt der Saarkiader

Rösle V a u in a n ii. die Führerin des B.d.M., deren Obhut die im Bezirk Nagold untergebrachten Saarkinder anvertraut wa­ren. begleitete am 8. Januar den Rücktrans­port bis ins Saargebiet, wo sie 5 Tage zu East war. Sie gibt uns über den Fahrtver­lauf und über das in der Heimat der Saar­länder Gesehene und Gehörte nachstehenden anschaulichen Bericht:

Daß der Abschied von den Pflegeeltern, den neuen Freuden und Freudinnen u. vom Schwarz­wald sehr tränenreich war. wurde seinerzeit imGesellschafter" ja bereits erwähnt und diese rührenden Abschiedsszenen wiederholten sich auf jeder Station, die dem Sonderzug Zuwachs brach­ten. In jedem Wagen war das gleiche Jammern und Klagen und man hatte gerade zu tun. die aufgewühlten kleinen Herzen einigermaßen zu beruhigen. Erst in Pforzheim, wo wir umsteigen mußten, wurde allenthalben das seelische Gleich­gewicht bei Tee und belegten Brötchen wieder hergestellt. Weiter ging die Fahrt über Karls­ruhe. Eermersheim, woselbst der Rhein über­quert wurde, nach Landau. Zweibrücken, immer durch prächtige Rauhreiflandschaft. Zweibrücken war die letzte Station, welche die Bekundung des Deutschtüms noch erlaubte und davon wurde freudigen Herzens Gebrauch gemacht. Das Deutschland- und das Horst-Wessellied, von den Indern angestimmt und von den Alten mitge- lungen. galt dem Mutterlande überm Rhein. VN Einöd kamen die französischen Zöllner zur Zollrevision in die Wagen, die glücklicherweise nichts zu beanstanden fanden ... In Pforzheim wurden zwei Wagen des Sonderzugs dem fahr­planmäßigen Schnellzug angehängt und da pas­pelte es einem Saarjungen, der in der Balinger Gegend einquartiert war. daß ihm Wäschestücke, die er von seinen Pflegeeltern geschenkt erhielt, von der Zollrevision abgenommen wurden: durch Vermittlung der Kreisleitung in St. Ingbert, die 32 Zrs. Strafe und 04 Frs. Zoll bezahlen mufite, betcrm der arme Junge seine Sachen "Wieder, den verschiedenen Heimatorten der Rinder war meist die halbe Gemeinde zum Empfang derselben anwesend und jo rührend wie der Abschied vom Schwarzwald, war das Wiedersehen mit Eltern und Geschwistern Das Lob über das gute und wohlgenährte Aussehen °er «rerienkolonisten war überall ungeteilt.

Nachdem alle Kinder wohlbehalten abgeliefert waren, wurden wir. die wir den Transport be­

gleiteten. Pfarrer Oelschläger mit Tochter. Hirsau. Frau Treudle-Wildbad, Frl. Förtsch- Valingen und ich in St. Ingbert einquartiert. Am nächsten Tage besuchten wir Mittelbexbach und die Ludwigstaler Erubengegend und konn­ten die Eltern, vieler unserer Pfleglinge spre­chen. Welchen Lockungen die Saarbewohner von französischer Seite ausgesetzt sind, beweisen Prä­mien bis 2500 Mark. Kinderzuschüsse bis 150 Mark und Naturalabgaben an Kohlen etc. im Falle sich eine Familie naturalisieren läßt. Doch trotz dieses blendenden Angebots und der gro­ßen Notlage, die allenthalben herrscht, bleiben die Leute, bis auf einzelne Ausnahmen stand­haft und man kann mit gutem Gewissen sagen, daß der Ruf nach der Vereinigung mit Deutsch­land hundertprozentig aus ehrlichen Herzen kommt.

Auffallend ist die Bevölkerungsdichte im Saar­gebiet und der Kinderreichtum der Familien: 5 Kinder scheinen ein guter Durchschnitt und ein Dutzend durchaus keine Seltenheit zu sein!

Am dritten Tag unternahmen wir. stets unter freundlicher Führung, eine Rundfahrt, die uns nach Neunkirchen brachte, das durch die furcht­bare Gaskesselexplosion zur traurigen Berühmt­heit geworden ist. ferner nach Sulzbach, Schnap- pach. das durch den Raubbau der Franzosen der­art unterminiert wurde, daß sich die Häuser senk­ten und neigten und die Kirche sich in einem derart bedrohlichen Zustand befindet, daß sie nicht mehr betreten werden darf. In Saar­brücken besichtigten wir den Flughafen, das Rat­haus mit historischem Rathaussaal, die Lud­wigskirche in ihrem herrlichen Barock und die Stadt überhaupt, auch fuhren wir zu den Spi- cherer Bergen, die unsere Großväter im Jahre 1870 stürmten, hinaus. In der Gegend von Warnd. wo die Deutsch-französische Grenze ver­läuft, tranken wir in einem Lokal auf welscher Seite Kaffee, der mir vielleicht nur deshalb so schlecht mundete, weil ich ihn außerhalb der Grenzen vorgesetzt bekam. Im Vorbeifahren sa­hen wir die Riesenhüttenwerte von Völklingen und Burbach. In Homburg, der Heimat der mei­sten Nagolder Ferienkinder besichtigten wir den interessanten Schloßberg, in dessen Innern erst im Jahre 1931 Höhlen von gewaltigem Ausmaß, terassenförmig, über 3 Stockwerke gestaltet, ent­deckt wurden, die angeblich aus Römerzeiten stammen und auch im 30jährigen Krieg eine Rolle gespielt haben.

Zusammensassend ist zu jagen, daß die Saar- bcvölkerung, trotz der Schikanen, der sie noch ein Jahr ausgesetzt sein wird, in unwandelbarer Treue zu uns hält und den Tag kaum erwartet, an dem die glückliche Vereinigung vollzogen wer­den wird.

Daß die Saarkinder auch dieses Jahr wieder aus dem Kotzlendunst u. Rauch heraus, in land­schaftlich schönere uns gesundheitlich bessere Ge­genden kommen dürfen, dessen freuen sich alle, die schon einmal fort waren und diejenigen, denen das Neue erstmals bevorsteht, noch viel mehr. 40 000 Saarkinder sollen Heuer über ganz Deutschland verteilt werden und davon hat Oberschlesien bereits jetzt schon 3000 angenom­men, obwohl auch in diesem Industriegebiet die Rot groß ist. Daßunsere Schwarzwaldkinder" selbstredend wieder zu ihren alten Quartier­leuten möchten, läßt sich verstehen, denn es ist ihnen ja so gut ergangen und so sei auch hier der Wunsch angeknüpft. daß alle wieder so opfer­mutig einsteyen und mithelfen, an dem Brücken­bau von der Saarpfalz über den Rhein nach Deutschland.

Etwas Gastronomisches soll nicht vergessen wer­den: Die Schwabenspätzle scheinen den Kindern allenthalben ausgezeichnet gemundet zu haben, denn überall mußten wir das berühmte Rezept bekannt geben. R. B.

Die letzte Ehre!

Rohrdorf. Das große Mitfühlen an dem so überraschend gekommenen Todesfall des Schrei­nermeisters Friedrich Bäuerle fand an seiner Beerdigung seinen sprechenden Ausdruck. Es zeigte zugleich, daß der Heimgegangene nicht nur hier, sondern auch weit im Umkreis gern gesehen und wohlgelitten war. Von den hiesigen Vereinen nahmen daran teil: der Liederkranz, der Kriegerverein und der Radfahrer-Verein mit Fahnen und Banner. Von auswärts waren die Radfahrer-Vereine von Nagold u. Wald­dorf mit ihren Bannern gekommen, ein schö­nes Zeichen der Anhänglichkeit an ihren einsti­gen Bezirkskassier. Sehr stark vertreten war die Schreinerinnung des Bezirks, ebenfalls mit Fahne. Der Gemeinderat mit dem Bürger­meister und eine große Trauergemeinde schlos­sen sich an. Pfarrer Schrempf hatte zu seiner kraft- und trostspendenden Grabrede die Schrift­worte aus Mose 5. 32. 4 gewählt. Nach der

Ehrensalve senkten sich 0 Fahnen über dem offe­nen Grabe, an welchem Kränze niedergelegt wurden, vom Kriegerverein durch Vorstand Ehr. Bräuning, von der Schreinerinnung durch Obermeister Gabel-Nagold, vom Radfahrer­verein durch Vorstand Gotthilf Spitzenber­ger. Die Redner hoben die Treue, den Pflichten­eifer und die Kameradschaftsliebe des Verstorbe­nen hervor. Die Gesänge des Liederkranzes ver­tieften den Eindruck der sehr ernsten Stunde.

Ernennung

Calmbach. Der langjährige Oberarzt der Volksheilstätte Charlottenhöhe bei Calmbach. Dr. med. Richard Kranzfelder, ist ab 1 Februar 1934 zum leitenden Arzt des Sanato­riums Friedrich-Hilda-Eenefungsheim in Ober­weiler bei Vadenweiler ernannt worden.

Memento mori!

Zwerenberg. Am Dienstag gab die hiesige Gemeinde und eine große Zahl seiner Ver­wandten und Bekannten von nah und fern dem ältesten Mitbürger das letzte Geleite. Geboren am 14. Februar 1850 hat Altkronenwirt Fried­rich Theurer, das hohe Alter von annähernd 84 Jahren erleben dürfen. Wohl nie hat er in seinem an Müh und Arbeit überreichen Leben des Arztes verlangt und körperliche Gebrechen des Alters hat er still und ohne Klage getragen. Seine geistige Kraft hat das Alter kaum brechen können und bis in die kalten Wintertage hinein konnte man ihm unterwegs begegnen oder sah man ihn Sonntag um Sonntag, auf Stöcke ge­stützt zur Kirche gehen. An allem Geschehen nahm er bis zuletzt regen Anteil und gerne ist er mit einem zurückgewandert in die Zeiten seiner Ju­gend- und Mannesjahre. Für alles hatte er einen klaren Blick und ein sicheres Urteil. Noch im November hat er mit großem Interesse mit­geholfen bei der Beantwortung von mancherlei Fragen über Brauch und Sitte unserer Heimat. Als im Herbst sein Augenlicht rasch mehr und mehr abnahm, mußte er Zeitung und Buch aus der Hand legen, und wer mit ihm ins Gespräch kam. der durfte spüren, wie gleicherweise die Din­ge des ewigen Lebens in ihm lebendig waren. Nun ist er unerwartet in den Morgenstunden des Sonntags ohne Krankheit verschieden. Für die Angehörigen und für das Dorf war es eine große Ueberraschung. Er war einer jener Men­schen. die jederzeit für gute Nachbarschaft und treues Zusammenhalten im Dorf einstehen. So war er auch Mitbegründer des hiesigen Gesang­vereins im Jahre 1897. All die Jahre hindurch ist er dann nicht bloß ein Meister im Gesang gewesen, von dem man im Verein noch lange erzählen wird, sondern ist zugleich auch immer mit Ernst und Liebe treu zur Sache des Gesangs und des Vereins gestanden als lebendiges, blei­bendes Vorbild. Deshalb war es auch nur ein freudiges Abtragen alter Dankesschuld, wenn ihm der Verein dann und wann einige Lieder sang, zuletzt am Heiligen Abend, die ihn immer tief erfreuten. Im Verein und im Dorf wird man seiner noch lange und gerne gedenken. Er ruhe im Frieden!

Gemse-Vorkommen im Hochschwarzwald

Frcudenstadt. Dieser Tage wurde von derS. Z." berichret. daß im südlichen Schwarzwald und zwar im felsigen oberen Höllental eine Gemse ge­sichtet wurde. Hierzu kann ergänzend mitgeteilt werden, daß sich schon ab und zu Gemsen im Hochschwarzwald verirrt hatten. Im Dezember 1881 wurde in der Umgebung von St. Blasien eine Gemse beobachtet und in dem berühmten strengen Winter 1879 80 fanden sich zwei ver­sprengte Gemsen im Feldberggebiet über dem Höllental ein, offenbar in den gleichen felsigen Gefilden, in denen sich gegenwärtig die Gemse aufhält. Weiter erzählt die Chronik, daß sich auch in den Felshängen des südlichen Herzogenhorns, im Ruckenwald und am Finsterbühl in den acht­ziger Jahren einmal zwei Gemsen gezeigt haben, die jeoch eines Tages oder Nachts nach den alpinen Firnen zurückkehrten.

Ein Mrussunfall beschäftigt das Reichsgericht

Horb, 24. Jan. Bei Prüfungsarbeiten an den Felswänden längs der Bahnstrecke bei Horb a. N. hatte sich am 15. März v. Js. ein folgenschwerer Unfall ereignet Bei dem angeseilt arbeitenden Monteur T. war die zur Befestigung des Seiles dienende Oese des Traggnrtes gerissen, der Arbeiter ab - gestürzt und mit zerschmetter­te m S ch ä d e l t o t l i e g e n g e b l i e b e n.

Der Vorfall trug dem die Arbeiten beauf­sichtigenden Rottenführer St. ein Straf­verfahren wegen fahrlässiger Tötung ein. Ihm wurde zur Last gelegt, daß er den Traggurt nicht genügend auf seine Halt­barkeit geprüft und so den Unfall schuldhaft verursacht hätte. Die Untersuchung des Falles ergab jedoch, daß der Angeklagte die beiden zur Verfügung stehenden Traggurte vorher genau durchgeprüft und dann den Unglücks- gnrt als den besser in Stand befindlichen ausgewählt hatte. Risse und Sprünge im Leder waren nicht wahrzunehmen gewesen, io daß eher anzunehmen ist, daß in erster Linie das unvorsichtige Verhalten des Verunglückten selbst am Unfall schuld war. Trotz mehrfacher Warnungen hatte er sich nämlich nicht, wie vorgeschrieben, zur Entlastung des Trag­gnrtes mit einer Hand am Seil sestzuhalten, sondern mit deni ganzen Gewicht des Kör­pers am Gurt hängend und ohne mit den Füßen gegen das Felsgestein zu treten, gearbeitet. Dadurch war eine Ucber- l a st u n g des Materials erfolgt. Ent­gegen dem Antrag des Reichsanwalts, der mit der örtlichen Staatsanwaltschaft ein Verschulden des Rottenführers für vor­liegend erachtete, gelangte das Reichs­gericht jedoch am Freitag auf Grund der bindenden Feststellungen der Vorinstanz zur kestätigung des ergangenen Freispruchs