cn 18. Januar 1934.
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le Leser finden. Es Einsicht dienen, die tzungen des Zukiinf- e Einsicht nämlich, das Ziel der Reise llt als in der Seele
angegebenen Bücher Buchhandlung E. W. gen entgegen.
imsaht 8 Seiten, embcr 1933 — 2588
orstamt Wildderg
»Holz- und -Verkauf
tag, den 2V. Januar
4 Uhr in Wildberg .Krone", aus Stadt- >. Hint. Gemeindsruch, Allmandwäld- K Rmtr. Eiche: 31 r. Lbh.: 9 Pr. Na- Pr. Reisig: 48 Flä- 15 Haufen.
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G«tt» S — Nr. 12 Der SejeSjchaster
Die Wliillt« Srllllhsötze im DM« ReU mnmkW
Vizekanzler von Pape» über die Pflichten der Katholiken im neuen Staat
vletwitz, 14. Jan. Vizekanzler von Papen hielt am Sonntagnachmittag in Gleiwitz im Rahmen einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher eine programmatische Rede über „Die christlichen Grundsätze des Dritten Reichs", bei der er sich nach einem kurzen Rückblick auf die Aera des kapitalistischen Systems mit der Frage beschäftigte, inwieweit die früheren päpstlichen Rund- chreiben mit den heutigen Grundsätzen des Dritten Reiches in Einklang zu bringen seren.
„Diese Rundschreiben," führte von Papen ans, „sind für uns immer das A und O aller sozialen und soziologischen Ueberlegungen gewesen. Um sie aber in die Tat umznsetzen, bedarf es noch einer elementaren Umwälzung der gesellschaftlichen Begriffe, die die bisherigen Zeitalter beherrschten. Dem Führer des neuen Deutschland, Adolf Hitler, war es Vorbehalten geblieben, die darin enthaltenen Richtlinien beim gesellschaftlichen Aufbau des Dritten Reiches in die Wirklichkeit umzusetzen."
Diese Uebereinstimmung der Richtlinien katholischer Auffassung mit den Prinzipien des Dritten Reiches wies der Redner an Hand von Zitaten aus „Quadragesimo anno" nach, so insbesondere bei den Problemeen von Kapi - talund Arbeit und denen derEntpr o- letarisierung des Proletariats zur Schaffung einer wahren deutschen Volksgemeinschaft.
Das wichtigste Kapitel aus der päpstlichen Weisung ist jenes über dieneueGe - sellschastsordnung. betitelt „Socie- tatis ordo instaurandus". aus dem von Papen einige Kernsätze über die notwendige Zusammenarbeit der Stände zitierte, „denen man nicht nach der Zugehörigkeit zur einen oder anderen Arbeitsmarktpartei, sondern nach den verschiedenen gesellschaftlichen Funktionen des Einzelnen angehört."
Auch die Beleuchtung des Eigentumsbegriffs in der Enzyklika ruft uns das Programmwort des Nationalsozialismus „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" ins Gedächtnis. Aber er hat dieses Wort nicht in blasser Theorie gelassen, sondern er hat es in glutvolle Wirklichkeit umgesetzt.
Wohin wir also sehen, überall erbl i k« ken wir eine glückliche Harmonie und volle Uebereinstimmung zwischen den Forderungen der „Q ua - oragesimoanno" und der nationalsozialistischen Politik. Das Dritte Reich unter der Führung Adolf Hit- lers ist, das darf man füglich behaupten, der ersteStaatderWelt, in dem die hehren Grundsätze der Päpste nicht nur aner- kann t, sondern, was viel wert- voller ist, in die Praxis umgesetzi wordensind.
Vizekanzler v. Papen wandte sich hieraus gegen den Hirtenbrief der österreichischen Bischöfe mit folgenden Ausführungen: Es ist keine Einmischung in österreichische Verhältnisse, wenn ich zu dem Hirtenbrief der österreichischen Bischöfe Stellung nehme. Sondern es ist eine berechtigte und notwendige Abwehr gegen die ungewöhnliche Einmischung des österreichischen Episkopates in innerdeutsche Verhältnisse.
Der Hirtenbrief spricht von dem Zwist mit dem deutschen Brudervolk?, der in seinem tiefsten Wesen im religiösen Gedankenkreise des Nationalsozialismus begründet sei. Man kann nur annehmen, daß die Schwere dieses Vorwurfs den hochwürdigsten Bischöfen nicht bewußt geworden ist.
Seit jener früheren bedingten Ablehnung einzelner Programmpunkte der nationalsozialistischen Partei durch den deutschen Episkopat ist doch eine grundlegende Aenderung eingetreten. Tie österreichischen Bischöfe versuchen, vier „Grundirrtümer" herauszuarbeiten: „Rassenhaß, radikaler Antisemitismus, extremes Nationalitätenprinzip, national-kirchliche Bestrebungen".
Nach kurzer und treffender Widerlegung dieser falschen Behauptungen erklärte v. Papen feierlichst:
„Ich spreche im Namen des deutschen Katholizismus, wenn ich sage, daß der öster- reichische Hirtenbrief in geschichtlicher Stunde her Frage der Schicksalsgemeinschast des gesamtdeutschen Volkes einen s ch l e ch t e » Dienst aeleistet bat.
Wir chentschen Katholiken, so schloß der Vizekanzler, wollen mit g a n- zer Seele und voll st er Ueberzen g u n g h i n t e r A d o l f H i t l e r » n d seiner Regierung stehen. Wir bewundern seine Vaterlandsliebe, seine Tatkraft und seine staatsmännische Weisheit. Der deutsche Katholizismus muß in dieser geschichtlichen Stunde heraus ans der Negation, heraus aus dein Ghetto, er muß am Neubau des Dritten Reiches seinen tätigen Anteil nehmen, denn nur bei unumschränkter Hingabe an das große Werk sind wir auch berechtigt, das zu fordern, was uns aus katholischem Denken heraus unerläßlich scheint."
Ehescheidungen gehen zurück
Der Württemberger ist ein verhältnismäßig treuer Ehegatte
Mit der Heiligkeit der Ehe ging es im mar- xistischen Staatsshstem immer mehr bergab. Es galt als „modern", mindestens einmal geschieden zu sein. Die Zunahme der Ar- beitslosigkeit und die sonstigen schlechten Wirtschaftsverhältnisse trugen allerdings oftmals zu einer Zerrüttung einer Ehe bei. Mit dem Niedergang der sozialen und moralischen Lebensverhältnisse, namentlich in den letzten fünf Jahren, nahm die Zahl der Ehescheidungen von Jahr zu Jahr zu.
Es ist bezeichnend für den Rückgang der ehelichen Sitte, und Moral, daß die Ehe- scheidnngsziffern der Vorkriegszeit ganz erheblich unter den Scheidungsziffern der Nachkriegszeit liegen. Im Jahre 1913 kamen auf jeweils hunderttausend Einwohner im Reichsdurchschnitt 2 7,9 Ehescheidungen, dagegen im Jahre 1932 bereits 65. A Gründe für die Ehescheidungen steht an erster Stelle mit 49,4 r. H. die Verletzung der ehelichen Pflinsten,
Im Jahre 1932, dem letzten vorliegenden Ehescheidungsergebnis, wurden insgesamt 4L 202 Ehen geschieden. Auf jeweils tausend bestehende Ehen kamen demnach 29,7 Ehescheidungen. Von den rund 599 600 im Jahre 1932 geschlossenen Ehen wurden im gleichen Jahre bereits 61 Ehen wieder geschieden. Nach Ablauf des 1. Ehejahres wurden von jeweils 10 000 Ehen 19,1 Ehen wieder geschieden, im 2. Ehejahre schwoll die Scheidungsziffer bereu, auf 42,5 an und im 3. Ehejahr wurden von je 10 000 Ehen sogar 56,tz Ehen geschieden. Dre größte Scheioungshäu- figkeit wurde nach l bis 6 Ehejahren festgestellt.
Nach der Erhebung der Zahl der Ehescheidungen stir die einzelnen Länder und Provinzen ergab sich für das Land Württemberg ein sehr giinsti- ges Ergebnis.
Die Württemberger gehören m denjenigen Mensche«, die n ich t Ie '. ch t f e r t i g h eira- t e n, und daher si«d in Württemberg die Ehescheidungen im Verhältnis zu anderen Ländern und Prot inzen als äußer st niedrig zubezeichnen. Auf jeweils 100 000 Einwohner kamen im Jahre 1932 in dem Land Württemberg nur 35,8 Ehescheidun- g e n. Die Gesamtzahl der Ehescheidungen betrug in Württemberg innerhalb eines Jab res
11932) insgesamt 952. Der Reichsdurch schnitt der Ehescheidungen belief sich, wie ge sagt, ans 65 'hescheidungen, also nahezu das Doppelte bei jeweils 100 000 Einwohnern.
Interessant ist der folgende Rückblick auf die Ehescheidungsziffern der Vorkriegszeit und der letzten Jahre. Auf jeweils 100 000 Einwohner kamen in Württemberg:
1913 — 14,8 Ehescheidungen
1930 — 41,3 Ehescheidungen
1931 — 35,7 Ehescheidungen
1932 — 35,8 Ehescheidungen
Soweit die bisherigen Teilergebnisse für das Jahr 1933 zu übersehen sind, haben seit der Machtergreifung des Nationalsozialismus die Ehescheidungen einen Rückgang aufzuweisen. Der Aufklärungsarbeit der nationalsozialistischen Volksregie- rung ist es ,u darcken, daß die E h e g e in e r n- schc. ft wieder als etwas Heiliges angesehen wird. wc.
Me AmmdW de; 8 kW; zmu LAS de; Einzelhandels
Das Wirtschastsministerinm hat an das Polizeipräsidium Stuttgart, die Oberämter, die Ortspolizeibehörden und die Bürgermeisterämter einen Erlaß über die Anwendung des Gesetzes zum Schutze des Einzelhandels herausgegeben. Im Anhang wird ein Rundschreiben des Reichswirtschaftsministers auszugsweise bekanntgegeben. Darin ist die Klärung einiger bei der Handhabung der Bestimmungen des Art. I des Gesetzes entstandenen rechtlichen Zweifelsfragen besonders interessant.
Das Verbot der Errichtung neuer Verkauf s st e l^ e n gilt, dem Zweck des Gesetzes und dem Wortlaut seines
j Bvrjp.ru ches entsprechend. ledialich^tü^
j Kein Haus
! ohne den „Gesellschafter"
! die nationalsozialistische Tageszeitung
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E i n z e l h a n d e l ?- o e r k a u f s st e l l e n. Verkaufsstellen, die ausschließlich dem Absatz von Waren an Wiederverkäufe!: dienen und deshalb zum Großhandel zu zählen sind, werden daher von dem Verbot nicht betroffen. Aus dem gleichen Grund erstreckt sich die Sperre auch nicht auf solche Verkaufsstellen. die als Hilss bet rieb eines anderen Unternehmens (z. B. eines handwerklichen oder landwirtschaftlichen Betriebs) angesehen werden müssen. Als selbsthergestellte Waren dürften hierbei nicht nur solche Waren anznsehen sein, deren gesamte Herstellung ausschließlich in dem betreffen- d»n Hauptbetrieb vorgenommen worden ist. wnderu auch solche Waren, bei denen die handwerkliche Tätigkeit sich aus die Weiterverarbeitung von Halbfabrikaten beschränkt. Dagegen wird eine Bearbeitung, die lediglich der verkaufsfertigen Herrichtung der Waren dient, nicht bereits als deren Herstellung anzuerkennen sein. Soweit daher z. B. der Inhaber eines Fleischerladens
seine handwerkliche Tätigkeit darauf beschränkt, von einem Fleischgroßmarkt fertig geschlachtet bezogene Tiere für den Fleischverkauf an den Verbraucher zu zerlegen, und auch die zum Verkauf gelangenden Wurstwaren nicht überwiegend selbst herstellt, sondern von anderen Unternehmern fertig bezieht, bestehen keine Bedenken, einen solchen Betrieb als Verkaufsstelle im Sinne des 8 2 Abs. 1 zu behandeln.
Dagegen sind solche Unternehmungen nicht als Einzelhandelsverkaufsstellen zu betrachten, die hauptsächlich der Vornahme gewerblicher Leistungen dienen und bei denen der Warenverkauf nicht über den üblichen Rahmen eines Zubehörgeschäfts hinausgeht (z. B. Friseurgeschäft. Reparaturwerkstätten). Das gleiche gilt für S P e i s e Hauswirtschaften und Trinkhallen, so lange in diesen nur solche Waren seilgehalten werden, die nach den Anschauungen des Verkehrs zur Befriedigung der Gäste erforderlich und daher als zum Schankwirtschaftsgewerbe gehörig anzusehen sind. Ferner muß eine Einzelhandelsverkaufsstelle überall da angenommen werden, wo in einer an sich als Hilssbetrieb eines anderen Unternehmens eingerichteten Verkaufsstelle außer den der Branche dieses Betriebes entsprechenden, ganz oder überwiegend aus dem Hauptbetrieb stammenden Waren auch branchenfremde Waren feilgehalten werden oder über den Rahmen eines Zubehörgeschäftes hinaus Waren zum Verkauf bereit gehalten werden, die mit den gewerblichen Leistungen des Betriebs in keiner unmittelbaren Verbindung stehen <z. B. Verkauf von Gold- und Silberwaren in Uhrmachergeschäften oder von Tabakwaren in Friseurläden).
Auf die Errichtung von Bahnhosver- kauss st eilen dürfte die Vorschrift des 8 2 Abs. 1 ohne jede Einschränkung Anwendung finden. Das Verbot des 8 2 Abs. 1 gilt nur für solche Einzelhandelsverkanfs- stellen, in denen Waren zum Verkauf frei- gehalten werden. Als Errichtung einer neuen Verkaufsstelle ist nicht die Begründung des betreffenden Unternehmens als solchen, sondern die Eröffnung der Verkaufsstelle zum Zweck des Einzelverkaufs an das Publikum anzusehen. In dem Fall eines wirtschaftlich notwendigen und üblichen Wechsels zwischen Sommer- und Wintersaisonbetrieb dürfte die Annahme einer Neuerri htung dann nicht möglich sein, wenn der Inhaber des Geschäfts bereits im Vorjahr, also vor Inkrafttreten der Sperre, einen entsprechenden Betrieb unterhalten hat.
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Ern Tatsachenbericht von den Kämpfen der NSDAP, um die Reichshauptstadt 24j Von Wilsrid Bade
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Und Redakteur Dembitzer diktiert: „Es ist anznnehmen, daß der Alleinverantwvrttiche an den skandalösen Vorgängen, der Gauleiter Goebbels, bereits in den nächsten Tagen verhaftet werden wird. Es liegen schiverwiegende Beweise dafür vor, daß er nicht nur zum Hausfriedensbruch aufgefordert hat, sonder» daß er auch persönlich an der Vorbereitung zum Landesverrat teilgenom- men hat. Vor allein aber füllt ans ihn die schwerste moralische Schuld - - die Schuld, an dein von seinen SA.-Leuten nieuchlings vergossenen Blute."
„Ich möchte sofort die Korrektur lesen, soll sofort gesetzt werden." sagt Dembitzer zu dein Boten, der das Manuskript in die Setzerei bringt.
Dembitzer ist sehr schlechter Laune.
.Dalr!" brüllt er dem Boten nach, „die Ueberschrift!"
lind haut über sein Manuskript in großen ! Buchstaben:
„Bor der Verhaftung Dr. Goebbels."
lind dann kommen in den Zeitungen lleine. boshafte und hämische Notizen. ' !
„Geht Goebbels nach Lberschlesieii?" fragt die Mittagszeilnug.
lind dann erzählt sie. daß der Berliner ^ Gauleiter flüchten will und daß er seine ver- z tüh^m Leute im Stich lassen wird. Sogar ! settn"SA. im Stiche lassen, die jetzt ansängt, ! die Gefängnisse zu füllen. j
Seht, so ruft die Asphaltpresse, so ist euer Führer in Berlin.
Kaum gehts schief, schon reißt er ans und läßt euch im Dreck sitzen.
Aber die Herren von der hohen Politik in der Presse werden wieder von neuem sehr nervös, als sie gewisse Nachrichten erhalten.
Was sagt denn die SA. zu ihrem Doktors Haben die Herren sich erkundigt?
Nun, die SA. lacht.
Aber daß der SA. das Lachen noch einmal vergehen wird, dafür soll gesorgt werden.
Wieder erscheinen kleine und größere, nelle Notizen. Adolf Hitler hat den Doktor Goebbels mit schweren Vorwürfen überhäuft! Heftige Zerwürfnisse hat es gegeben zwischen dem Diktator in München und seinem Gauleiter tn Berlin! Der Oberbandit ist endlich in Ungnade gefallen! Goebbels wird strafversetzt!
Was sagt die Berliner SA. dazu?
Nun, die SA. lacht.
Tie SA. glaubt es nicht.
Und die SA. sagt, daß das alles ein ganz verdammter Presseschwindel sei.
Und die SA. sagt weiter, daß sie wisse, ganz genau wisse, daß die Presse lüge.
In de» Casvs, in den Salons, in den Rc- dattivnsstuben, in den Zirkeln und Klignen und Kvnventikeln sind gewisse Herren außer sich, daß es jemand in Berlin geben lönnte. der der Presse nicht glaubt.
Herr Dembitzer schwitzt eines Tage? vor Wonne. Es givt in der Presse viele solche Dembitzers, leider viel zu viele. Und die SÄ. bekommt diese Dembitzers zu spüren.
Herr Dembitzer hat eine wundervolle Nachricht bekommen.
Goebbels reist nach Stuttgart!
Die jüdischen Herren in der Presse freuen sich still und sie freuen sich laut. Sie haben vom ersten Tage an, da die NSDAP, in Berlin sichtbar wurde, die ungeheure Gefahr erkannt und sie haben diese Gefahr sicherlich nicht unterschätzt. ES gab auch bei dieser Presse Männer, die auf ihre Art rechtschaffen waren, aber sie ließen sich widerstandslos von der Mehrheit des jüdischen Gesindels, das sich unter ihnen breit machte, an die Wand drücken. Und auch sie, kraft ihrer Weltanschauung, sahen mit Besorgnis einer Partei entgegen, die von deutschem Rafsegesühl, deutscher Vaterlandsliebe und völkischer Verbundenheit besessen war.
Eine Stunde später, nachdem Dembitzer die wundervolle Nachricht erhalten hat, schießen die RotativnSmaschiiien ihre Blätter aus und Blatt um Blatt hat eine große Ueber- schrist.
„Goebbels nach Stuttgart geflohen!"
„Bor der Verhaftung von Goebbels?"
„Geht Goebbels über die Grenze?"
„Goebbels läßt seine Anhänger im Stich!"
Auch der SÄ.-Mann Schulz kauft sich so sin frisches Blatt. Uud liest. Und tippt Herma uu etwas heftig in die Seite.
„Au verdammt!" schreit dieser. „Was..."
„Schnauze!" sagt Schulz, „stell dich mal ordentlich hin und hör zu. Kannste nich fest- siellen, wann der Dvktvr aus Stuttgart wie- dertvmmt? Daun holn wir ihn nämlich ab, verstehst?? Und so ist er noch niemals ab- gehvlt worden, wie wir ihn avholen werden, oerstehste?"
Hermann ist hingerissen.
„Mensch . . ." stottert er, „das is een janz jroßartiger Jedanke, ich . .
„Ruhe!" sagt Schulz, „und stikum, Hermann!"
„Stikum, Ehrensache!"
Und die beiden SA.-Männer, die ja eigentlich verboten sind, gehen auf die Pirsch und ruhen nicht eher, bis sie wissen, wann ein bestimmter Schnellzug mit einem bestimmieii Mann in einen bestimmten Berliner Bahnhof cinlausen wird.
Und am übernächsten Tage bummeln 'merkwürdig viele Leute in der Königgrätzer Straße herum. Sie scheinen mächtig viel Zeit zu haben. Sie stehe» mal vor dem Hotel Exzelsior und besehen sich gelangweilt den Eingang und machen ein Paar bescheidene WU?- über den Portier, dann schlendern sie am Anhalter Bahnhof vorbei und besehen sich die ankvmmcndcn Droschken, dann besehen sie sich mal die Möckernstraße und auch ein Stück der Anhaltstraße und dergleichen.
Schließlich werden es immer mehr solcher Leute, die da hcriimbnmmeln und sich zunicken und sich auch manchmal etwas Heiteres zurnfen und als es dunkel wird, stellen Tausende und Tausende ans dem Askanischen Platz und immer noch kommen welche hinzu.
Von den Straßenbahnen, die vorbeifahren, springen ganze Trauben von Menschen ab lind ans den Omnibussen, die hier halten, springen wieder andere Menschentrauben und die beiden Schupos auf dem Platz werden etwas unsicher.
Was geht denn da vor sich?
Man wird also auf alle Fälle einmal zur Wache telephonieren und dort vvrbereilen.
Aber die Menge, die sich da angesammelt hat gibt nicht den mindesten Grund zur Besorgnis. ^ ^
(Forts. folat.)