Der Gesellschafter

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Mittwoch, den 3. Januar 133

dieser Eindruck verwischt werden muß. nm Frankreich von der augenfälligen moralischen schuld am Scheitern der Abrüstungsbespre- chnngen deireien zu können.

Heute Wammenkuntt Nr Kimen - Mussolini

Ter Tncc über Abrüstung und Völkerbund

in. 3>om, 2. Jan. Ter britische Außen­minister Sir S i in o n ist Dienstag abend in Nom eing. troffen und wird voraussichtlich im Laufe des heutigen Mittwoch eine l ä u - gere II n ! e r r e d u n g mit M n s s v - lini haben. Ter Gegenstand dieser Unter­haltung. der vielleicht entscheidende Beden- inng für das weitere Schicksal der Ab- i-üstiingsbeiprechnngen ziikommt. ist bekannt: Sir Simon will zunächst die Haltung Jta- iens in den beiden, die Politik der Groß­mächte beherrschenden Fragen A b r ü st » n g nid Völker b n ndSref o r m kennen erneu. B o m Erge b n is de r r ö m i - - chen B e s p r e ch n n g e n >v ird es ab - säug e n. ob Sir Si m v n a n ch » a ch Perlin ko m m e n io ird - falls er dazu noch Gelegenheit hat, da der Rücktritt Edens als Unterstaatssekretär des Aeußern mich in der englischen Presse als böses Sturmzeichen iür Simon angesehen wird.

M nssolinis Stell n n gnahme zu diesen Fragen nmreißt ein ans seiner Feder stammender NenjahrsanfsatzDas Jahr 1934" imPopolo d'Jtalia", in dem es n. a. heißt:

,.l6 Jahre nach dem Weltkriege müsse nun endlich die Herrschaft des Krieges liquidiert und das Werk des Aufbaues begonnen werden. Aber die internationale Lage ist dem Aufbau nicht günstig. Ter Völkerbund steht auf dem Spiele. Ent­weder er wird reformiert öder­er geht n n t e r. I t a l i e n will eine st ä n d i g e Z n s a m m e n a r - beit der Großmächte, damit auch eine friedliche Entwicklung der kleineren Staaten verbürgt sei.

Die Anstrengungen der Abrüstiingskon- ierenz sind bisher vergeblich gewesen. Europa und die ganze übrige Welt müssen von vorn ansangen, wenn sie zu bestimm­ten Ergebnissen kommen wollen. Soll dcr Völkerbund wirksam werden, dann müs­sen zwischen den Ländern mit widerstrei­tenden Interessen Abkommen geschlossen werden. Bringt das Jahr 1934 diese Ab­kommen nicht, so wird man höchstwahr­scheinlich zum alten S h st e m des Gleichgewichtes unter den Mächten z n r ü ck k e h r e n. Es bilden sich ja schon heute Allianzen fin­den Fall, daß der Völkerbund eingeht." Mau wird kaum fehlgehen. wenn man in diesen Jähen das nächste außenpvlitische Programm des Duce festgelegt sieht. Dieses Programm ist den französischen Plänen ge­rade entgegengesetzt. Sir Si m on wird s i ch n nn bald e n tscheid e.n m üsfe n. ob er sich ans den französischen S t.a n d p u n k t v d e r d i e A u f f a s s n n - gen festlegt, dieD e u t s ch land n n d Italien vertreten.

Autzenpoliiische Schweukung Oesterreichs

Dollfuß fordert Gleichberechtigung / Zu­sammenbruch des französischen Kurses

sk. Wien, 2. Jan. Am Silvesterabend sprach Bundeskanzler Tr. Dollfuß über alle österreichischen Sender zur Jahres­wende. Seine Rede kann als das erste Eingeständnis betrachtet wer­den, daß die Regierung nicht mehr imstande ist. gegen den Willen der Mehrheit der Bevöl­kerung Oesterreichs den franzö­sischen K u r sind e r A u ß e n p v l i t i k f o r t z u s e tz e u.

Nach langatmigen Erklärungen, was die Regierung alles sür den Wiederaufbau der Wirtschait im abgelausenen Jahre versucht hat und nach der Wiederholung der übli­chen Pliraseii von der Berteidiguug der Selbständigkeit" Oesterreichs erklärte der Bundeskanzler:

Daher dar! ich heute wohl auch ein ern­stes politisches Wort sagen: Es ist^ein Ge­bot der Selbstachtung, d a ß w ir Oe st e r - reicher die v o l i t i s ch e und n n m e - rische Gleichberechtigung mit allen Staaten verlangen. Eine Forderung, die wir ebenso wie alle jene brauchen, die unser Los teilen. Ein freund­schaftliches Verhältnis zu den andern Staaten ist nur möglich, wenn die Unter­schiede zwischen den Siegern und Besiegten endlich verschwinden. In allen diesen Punkten geht die deutsche mit der österreichischen Politik pa- r alle l."

Ter Nest der Rede verlor sich wieder in Phrasen über daswahre Deutschtum", das Herr Dollfuß für sich gepachtet zu haben glaubt.

Ein weiterer Beweis, daß die österreichi­sche Negierung einzulenken wünscht, ist die nunmehr tatsächlich erfolgte Ent­lassung des Gauleiters Leo­pold aus dem Konzentrationslager, die Einstellung des Hochverratsversahrens gegen den erst kürzlich verhafteten Wiener Gau­leiter Frauenfeld und die Begnadi­gung und Haftentlassung des wegen des An­schlages auf Tr. Steidle erst im November zu drei Jahren Kerker verurteilten Wer- nrr von Alven sieben.

Belagerungszustand in Rumänien

Anghelescn Nachfolger des ermordeten Duca

Bukarest, 2. Jan. Der frühere Unterrichts­minister Anghelescn ist zum Ministerpräsi­denten ernannt worden.

Ter dritte an dem Anschlag auf Tncas be­teiligte Student, dem es zu entkommen ge­lungen war, wurde heute vormittag im Bahnhof Comarnic sestgenommen.

Der erste Ministerrat des neuen Kabinetts Anghelescn hat eine Proklamation an das Volk erlassen, in der zur Anfrechterhaltung der. Ordnung und Ruhe und nationalen Einigkeit in Anbetracht des schwer,.! Un­glücks, das das rumänische Volk durch den Tod Ducas getroffen hat, anfgefordert wird.

Ter Ministerrat trat Samstag nachmittag nochmals zusammen und beschloß die A ns- r u f n n g des Bel a g e r n ngsz n st a n - des vom 3 0. Dezember. 12 Uhr n a ch t s, an. Ter Ministerrat beschloß außer­dem, sämtliche Amp..eilten im öffentlichen Dienst ihres Amts zu entheben, wenn sie sich irgendwie in politischen Vereinigungen ter­roristischen Charakters betätigt haben sollten.

Tie Stadt Sinaia wurde Samstag durch eine neue Explosion auf dem Bahnhof alar­miert. Es handelte sich wahrscheinlich nm einen Papierböllcr, der mit sehr starker Detonation in die Luft ging. Es ist noch nicht sestgestcllt worden, ob er nach dem Attentat auf Dnca dort znrückgelassen war, oder znm Zeitpunkt der Ueberführnng der Leiche Ducas in den Bnkarester Zug zur Explosion ge­bracht wurde. Ter Urheber konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Gerüchte, die über ein neues Attentat gegen hochgestellte Persönlichkeiten in Umlauf kamen, erwiesen sich als falsch.

Im Zusammenhang mit der Verhängung des Belagerungszustandes sind jetzt Aiisfüh- rungsbestimmungen erlassen worden. Tie Bevölkerung ist verpflichtet, bis zu m 2. Januar sämtliche Waffen ab- zu liefern. Das Tragen von Uniformen und Abzeichen privater Organisationen ist untersagt. Oeffentliche Versammlungen, Kundgebungen und Umzüge sind verboten. Die Polizeistunde ist aus 12 Uhr festgesetzt worden.

Der Führer

dankt seinen Mitkämpfern

Reujahrsschreiben Adolf Hitlers

München, 2. Jan. Ans Anlaß der Jahres­wende hat Adolf Hitler an eine Reihe führender Parteigenossen persönliche Schrei­ben gerichtet.

Im Schreiben an den Stellvertreter des Führers. Reichsminister Rudolf Heß, heißt es:Seit dem Jahre 1920 haben Sie Ihre Treue und Ihre Fähigkeiten mir und damit der Bewegung zur Verfügung gestellt. Freud und Leid bis in das Gefängnis haben Sie in den langen Jahren mit mir geteilt."

An Stabschef der SA., Reichsminister Ernst Nöhm:Es ist in erster Linie Tein Verdienst, wenn ich schon nach wenigen Jah­ren ein politisches Instrument erhalten konnte, das es mir ermöglichte, im Kampf nm die Macht den Kampf gegen die mar­xistischen Gegner endgültig zu bestehen."

An Neichsiührer der SS. Himmler: Ans den Schutzstaffeln eine gewaltige und in ihrer Art einzig dastehende Organisation entwickelt zu haben, ist Ihr Verdienst. Sie haben damit der nationalsozialistischen Revo­lution eine blindergebene Stvßtrnppe, dem nationalsozialistischen Staat eine unerschüt­terliche Politische Garde gegeben, die den Rassegebanken unserer Bewegung in ihrem eigenen Fleisch und Blut verkörpert."

An Neichsminister Dr. Goebbels:Di» Eroberung der Reichshauptstadt ist Ihr Ver­dienst. Sie haben aber darüber hinaus die Propaganda der Partei zu jener unerhört scharfen Waffe gemacht, der im Laufe der Jahre ein Gegner nach dem anderen erlegen war."

An Neichsminister, Ministerpräsident Göring:Sie haben wesentlich mitgehol­fen, die Voraussetzungen zum 30. Januar zu schaffen."

An den Führer der Deutschen Arbeits­front, Dr. L e h:Es war die Aufgabe der nationalsozialistischen Bewegung, nicht zu versuchen, durch falsche Maßnahmen die anderen Parteien zu zertrümmern, als viel­mehr durch eine unerhörte Aufklärung ihnen die Menschen zu entziehen und durch eine vorbildliche Organisation in der neuen Be- w.-gung zu verankern. Am Ausbau dieser Organisation in einer schweren Zeit treu j

und hervorragend gewirkt zu haben, ist I Verdienst."

An den Neichsarbeitsminister und Bunde sichrer des Stahlhelms, Franz Seldte:

Eine der schwersten Aufgaben war d Herstellung einer nationaleil Einheitsfro: durch Zusammensügen der Kräfte, die in d großen Linie gleiche Ziele verfolgten. Es i W>r außerordentliches Verdienst,'mein lieb Parteigenosse Seldte, wenn es gelang, dl nach der nationalsozialistischen Partei grö! ten nationalen Verband mit uns zu eiw kmiheit zu berschinelzen. Tie Eingliedernr des Stahlhelms in die SA. wird als selten. Beispiel einer groß gesehenen nationale Pflicht sür immer in höchsten Ehren null denen weiterleben, die im Jahre 1933 dnr die nationale Revolution die Erhebung d. deutschen Volkes gelingen ließen.

Das Siel bleib,:

Nie ArbeiiSdienilvMi

Reichsarbeitsführer, Staatssekretär Hier! an die deutsche Jugend

Berlin, 2. Jan. Neichsarbeitsführe Staatssekretär Hierl richtete heute aber im Rundfunk zum Jahreswechsel eine Ai spräche nn die deutsche Jugend, in der . sich mck Nachdruck gegen die Anschauung d. alten Systems wandte, das im Arbeit­dienst nur einen Notbehelf zur B eseit - gung der Arbe i t slosenfrage g sehen habe. Ter Arbeitsdienst sei etwas vi Größeres als nur eine vorübergehende An Hilfe im Kampfe gegen die Arbeitslosigkei Auch wenn wir die Arbeitslosigkeit schon lig überwunden hätten, müßten wir an d. Forderung der Arbeitsdienstpflicht sestha ten. weil wir den Arbeitsdienst als die gros Schule der Politischen Erziehung znm neue deutschen Arbeiterdienst, zum deutschen S. zialismus nicht entbehren wollen und nicl entbehren können.

Die Staatspolitik der Regierung hat i diesem Jahre den Zeitpunkt zur Einführiu der Arbeitsdienstpflicht noch nicht gekommen era ch t e t. Als Ziel bleil die allgemeine Arbeitsdienst Pflicht unverrückbar bestehen und al unsere Arbeit im freiwilligen Arbeitsdien des verflossenen Jahres war mit dem Bli auf dieses Ziel gerichtet.

Mt hWMll

MWutMhu StuttMtM wird

Württemberg wird zum Berkehrszentrum Zwei Jahre lang werden 12 bis 15 888 Alaun beschäftigt Ein grandioses Bauwerk Zahlreiche Albgemeinden werden für die Wirtschaft erschlossen Bei Weilheim Bau eines 2,4 Kilometer langen Tunnels

Wiesensteig erhält einen 78 Meter hohen Biadukt

Stuttgart, den 3. Januar 1934.

Wir haben erst kürzlich mitgeteilt, das; der Bau der Neichsautostraße für Württemberg vom Reich genehmigt wurde und daß damit Württemberg verkehrspolitisch zu einem Zentralpunkt Süddeutschlands werden wird. Rascher, als wir geglaubt haben, wird die Reichsautostraße in Angriff genommen. Gestern teilte Oberregierungsrat Dr. Stahl­eck e r in einer Pressebesprechung, die in der Reichsstatthalterei stattfand, mit, daß noch im Laufe des Januar mit dem Bau der Neichsautostraße StuttgartUlm begonnen Werde. Es handelt sich um ein grandioses Bauwerk, das für die württembergische Ver­kehrspolitik und gleichzeitig für die Arbeits­beschaffung von ungeheurer Bedeutung ist. Die rasche Durchführung dieses Projektes ist ausschließlich der Initiative und der uner­müdlichen Vorarbeit unseres Herrn Neichs- statthalters Murr zu danken. Ter Bau der Autobahn, dessen Finanzierung nicht leicht war, bringt Zehntausenden von Arbeitern in Württemberg Arbeit und Brot und gleich­zeitig unserer Industrie neue Aufträge und Belebung und Gesundung der Wirtschaft. Von Bedeutung ist vor allem, daß die Reichs­autobahn auch wirtschaftlich ein neues Gebiet in Württemberg erschlie­ßen wird, da die Linienführung durch vor­wiegend landwirtschaftliche Gebiete führt, die von den Wirtschaftszentren abseits liegen. Von Stuttgart, das der Knotenpunkt Süd­deutschlands für die Autostraßen wird, führt die Bahn über Echterdingen, Köngen, Kirch- heim hinaus auf die Schwäbische Alb nach Wiesensteig und von dort weiter Uber die Albhochsläche bis an Ulm heran. Nördlich vo: Ulm führt die Bahn in der Richtung Unter-Elchingen, das an der Bahn­linie zwischen Ulm und Langenau liegt, weiter. Wir sind überzeugt, daß dieses gran­diose Werk Württemberg einen ungeheuren Aufschwung bringen wird. Der National­sozialismus hat sich große Ziele gesteckt und er wird ebenso wie im Verkehr auf allen Gebieten der Wirtschaft Neues und Großes schassen.

Tie Pressebesprechung wurde eingeleitet nüt einem Vortrag von Oberregierungsrat Dr. Stahlecker, der dieses grandiose Bauwerk als einen Wendepunkt für den würt- tembergischen Verkehr bezeichnet. Es sei salsch. wenn gesagt werde, die neuen "Auto­straßen würden eine Konkurrenz der Eisen­bahn bedeuten. Vielmehr sei es so. daß die neuen Autostraßen die Weiterentwicklung der Eisenbahn darstelle. Ter Verkehr sucht neue Wege und neue Ausdehnungsmöglichkeiten und Württemberg, das wirtschaftlich im Süden Deutschlands ein Hauptzentrum dar­stellt. mußte daran! achten, daß es im Nah­men dieses großen Projektes entsprechend in den Mittelpunkt gerückt wird. Es sei ledig­lich der Initiative unseres Herrn Neichsstatt-

halters zu verdanken, daß dieses m "Zuge Bauwerk in Württemberg zur sofortigen A usführung komme.

Roch diesen Monat soll der erste Spaten­stich der Autobahn in Württemberg er­folgen.

Stuttgart soll zum Knotenpunkt der Auto­bahn werden. Der Bauaufwand soll etwa 35 bis 40 Millionen betragen. Tausende von Arbeitern werden durch den Bau Arbeit er­halten. Bei der Ausführung des Baues wird vorwiegend darauf geachtet, daß möglichst viel Handarbeit geleistet und die Ma­schine etwas zurückgedrängt wird.

Es, ist selbstverständlich, daß ein solches Projekt zuvor eine ungeheure Fülle von Vor­arbeiten mit sich brachte. So hat sich Würt­temberg verpflichtet, auf die Dauer eines Jahres eine Vorfinanzierung von 7 Millionen Mark zur Verfügung zu stellen, die von der Gesellschaft Reichsauto­bahn verzinst werden. Der hierzu notwen­dige Grund und Boden wird vom württ. Staal unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die württ. Industrie und die Städte Stutt­gart und Klm haben für die Kosten des Grunderwcrbs eine ganz beträchtliche Summe als freiwillige Spende aufgebracht.

lieber die technische Seite der-Reichsanto- bahn StuttgartUlm machte hierauf Präsi­dent Bänder aufschlußreiche Mitteilungen. Vorgesehen sind

zwei Fahrbahnen mit je 7V- Meter reiner Fahrbahn,

so daß sich die gesamte Straßenbreite ein­schließlich der Grünflächen und der Nasen­streifen aus 23 Meter beläuft. Mit den Däm­men und Einschnitten ergibt sich sogar eine durchschnittliche Straßenbreite von insgesamt 4 0 Metern, deren Steigung nicht über 6 Prozent betragen darf. Ferner soll aus dieser Straße, die ausschließlich sür den Kraftwagenverkehr bestimmt ist, eine Min­destgeschwindigkeit von 100 Kilometer einge- halten werden.

Bezüglich der Linienfü h r u n g wurde die Luftlinie StuttgartUlm gewählt. Alan hatte sich die Frage gestellt, ob die Bahn durch das Filstal aufwärts über Plochingen, Göppingen und Geislingen gelegt werden soll. Die technische Erwägung sprach jedoch dagegen. Tenn eS wäre überaus schwierig geworden, im stark besiedelten Filstal eine Fahrbahn von nahezu 40 Meter Breite zu schassen. Zahlreiche mittlere Existenzen wären durch die Landenteignung betroffen worden, und ganze Ortschaften hätten niedergerissen werden müssen. Das mußte unter allen Um­ständen vermieden werden. So kam man zu der glücklicheren und besseren Lösung, die Autobahn über die Geislinger, Blanbeurer und Nlmer Alb zu führen, also durch landwirtschaftliche Bezirke, die von der Natur nicht besonders gesegnet sind,

wnd:rn nur dürftigen Lebensunterhalt bl reu und l > durch die Autobahn wirtschas L-ch erschloslcn werden.

Das Bauerntum au! der Alb hat unglei schwerer um seine Existenz zu ringen als d> Bauer in de» gesegneteren Gegenden. Tah> ist es um so erfreulicher, daß gleichzeitig ni der Autobahn in die Albdörfer neue Ex sten.z- und Arbeitsmöglichkeileu getragi werden. Tie "Auswirkung wird sich natü lich erst in etwa 10 oder 15 Jahren zeige».

Die technischen Schwierigkeiten für dl Bau sind im allgemeinen nicht sehr grv Zunächst führt die Linie über die Filder weg. Bei .T e n k e n d v r f muß ein 3( Meter langer Biadukt gebaut werden. T größten Schwierigkeiten ergeben sich au? de Ausstieg zur Schwäbischen Alb. Bei Wie!e: steig müssen zwei Tu u n e I s mit je 7' Meter F--hrbahnbreite Meter lich

Weites erstellt werden.

Tis Länge des Tunnc'.S wird etwa 2,4 Kill >"-Oer betragen '

Die Nutertunnelnng wird vermutlich der Gegend von WeilheimReußenstein e folgen. Die gesamte «teigung aut die A bis zum Filstal wird einschließlich des Tin nels eine Strecke von vier Kilometer u» fassen. Um nun die Straße auf der Hoä fläche der Alb zu halten und das Filstal z überqueren, wird

bei Wiesensteig ein Viadukt von 588 Mete, Länge und 78 Meter Tiefe errichtet.

Es handelt sich hier nm ein riesiges impi faules Bauwerk, wie es auf dem europäische Kontinent noch nirgends zu linden ist.

Die Znbringerlinien der Reichsautobah sind Sache deS würltembergischen Staate Bei der Autobahn galt im übrigen di Grundsatz: keinerlei Kreuzung mit andere Straßen und Eisenbahnen. Ebensoweni kommt ein Fußgänger- und Fnhrwerksvei kehr in Frage. Man darf der weiteren En: Wicklung der Arbeit mit größtem Jnteresi entgegensetzen.

Jedenfalls wird mit dem Bauwerk, bc dem 1 21 5 0 0 0 Ata n n zwei Jahre lau Beschäftigung finden werden, neues Lebei und neues Blut in unsere Wirtschastskanül fließen.

Gruppenführer Min zum Jahreswechsel

Stuttgart, 2. Januar.

Ter Führer der SA.-Gruppe Südwest Gruppenführer L n d i n, erläßt znm Jahres­wechsel folgenden G r n p p c n - T a g e s b e- '>'0 I :

Am Ende des JahreS 1033 ist es meine Pflicht, allen Führern und Männern der Gruppe Südwest für ihren Opfermut und ihre Pflichttreue zu danken. Kein Außen-