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Der Gejelllckalter

Montag, den 24. Dezember 183 t

BerWörW gegen dm SiM-Ms

Gerüchte über die Berhastung Sinowjews und Kamenews

Der Rundfunkprozetz

Erpressungen eines Geisteskranken

Der Angeklagte Körte wurde zu der Be­schuldigung vernommen, daß er veranlaßt haben soll, die Prozeßkosten für den Inten­danten Hardt gegen dessen Privatsekretär Toeller durch die Werag zu übernehmen. Toeller war bis 1930 Privatsekretär von Hardt und wurde von diesem dann fristlos entlassen. In Briefen an Hardt drohte der Entlassene mit Enthüllungen über den Rundfunk und stellte erpresserische Forderungen. Hardt erstattete gegen Toeller eine Anzeige wegen Erpressung. Toeller wurde aber in dem Prozeß auf Grund des 8 51 freigesprochen. Körte hatte veranlaßt, daß die Prozeßkosten für Hardt in Höhe von rund 23 000 NM. von der Werag übernom­men werden. Außerdem ließ Körte Toeller eine Abfindung von 2300 NM. auszahlen.

Rechtsanwalt Joos teilte mit. er habe über ein Jahr lang mit diesem Fall zu tun gehabt, vor allem deshalb, weil sich aus die­ser Verhandlung zahlreiche Presseangriffe entwickelt hätten, die zu weiteren Prozessen führten. Die reinen Prozeßkosten hätten sich aus 14 000 RM. belaufen.

Vorsitzender: ..Der Vorstand hätte sich doch überlegen müssen, ob es zweckmäßig war. derartige Unsummen für Prozesse gegen einen Geisteskranken auszugeben."

Der Zeuge erklärt demgegenüber, daß es eine Existenzfrage für die Werag gewesen sei, sich gegen solche Angriffe zu ver­teidigen.

Im Anschluß an die Erörterung des Falles Toeller ging der Vorsitzende weiter auf Beschuldigungen ein. die gegen Körte wegen weiterer Uebernahme von Prozeß­kosten erhoben werden. Es stellte sich dabei u. a. heraus, daß die Werag einmal eine Zahlung von 900 RM. an ein Skan- dalblatt veranlaßte, das eine Prozeß­angelegenheit des Leiters der Opernabtei» lung des Kölner Senders ausgreisen wollte. Der Staatsanwalt erklärte in diesem Zu­sammenhang. es sei also eine Kleinig­keit gewesen, von der Werag Geld zu be­kommen. Man habe also nur mit Skan­dalartikeln zu drohen brauchen, um Schweigegelder zu bekommen.

Bis jetzt haben die sowjetrussischen amt­lichen Stellen die im Auslande verbreiteteten Nachrichten über die Verhaftung von Sinowje w (Apfelbaum) und Ka me­ne w (Rosenfeld) in keiner Weise bestätigt. Die sowjetrussischen Stellen haben allerdings Sinowjew und Kamenew öffent­lich angegriffen und sie als die gei­stigen Urheber sür den Mord an Kirow verantwortlich gemacht. Prawda" veröffentlicht am Freitag einen Leitartikel, in dem sie lehr stark mit der Sinowjew- und Kamenew-Gruppe ins Ge­richt geht und sie beschuldigt, daß sie die Partei von ihrem jetzigen politischen Kurs habe abbringen wollen. Die Partei denke nicht daran, sich mit der Poiltik dieser Gruppe abzugeben, sie würde vielmehr die allerschärfsten Maßnahmen gegen sie er­greifen.

In der letzten Zeit haben die Parteiinstan­zen in Moskau. Leningrad, Charkow und Kiew verschiedene Kommunisten sestgestellr. die mit dem jetzigen politischen Kurs unzu­frieden seien und in gleicher Weise gegen Sie Beschlüsse des 17. Parteikongresses ein­gingen.

In Charkow wurde vor kurzem eine Or- ganisation unter Führung eines ausgeschlos- jenen Kommunisten namens Sokol sestge- stellt, die nach offiziellen Mitteilungen sich der Propaganda für den Fasch is- mus schuldig gemacht und die Spaltung der Partei betrieben haben soll. Gruppen dieser Art sollen auch innerhalb der Partei­organisation selbst festgestellt worden sein. Sinowjew und Kamenew werden ferner ille­gale Beziehungen zur Gruppe Syrzow (ehemaliger Vorsitzender des Rates der Volkskommissare Großrußlands) und R j u- tin (gewesener Sekretär der Moskauer Parteiorganisation) vorgeworfen, die sich in der Verbannung befinden, aber trotzdem und trotz aller Verwarnungen durch Einwirkung auf die Parteiinstanzen und die politische Polizei versucht haben sollen, innerhalb der Moskauer und anderer sowjetrussischer Par­teiorganisationen Verbündete zu finden, um

vie 'Partei von ihrem jetzigen Kurs, dem Stalin-Kurs, abzubringen. Kamenew und Sinowjew haben verwandtschaftliche Be­ziehungen zu Trotzki. dessen Anhänger aber in dieser Verschwörung keine Rolle zu spie­len scheinen.

Moskau. 21. Dezember.

Dem Zentralausschuß der Kommunisti­schen Partei wurden zahlreiche Entschließun­gen verschiedener Parteiorganisationen zu­gestellt, in denen die Politische Gruppe Sinowjew. Kamenew und Syrzow für den Mord an Kirow verantwortlich ge­macht Wird. Von der Parteileitung werden schärfste Maßnahmen gegen diese Gruppe, die die moralische Verantwortung an dem Mord trage, erwartet.

Eine Konferenz von Vertretern der Trup­penteile des Bundeskommissariats des Innern an der polnischen Grenze (OGPU.) hat das politische Büro des Zentralaus­schusses aufgesordert. Sinowjew. Kamenew und seine Anhänger aus der Partei auszu- schlietzen und sie als Hochverräter an der ! Sowjetdiktatur zu brandmckrken.

Die Behandlung der Kirow-Ermorduna nimmt in der offiziösen Sowjetpresse neuer­dings sonderbare Formen an. Ueber konkrete Ergebnisse der Untersuchung wurde seit dem 2. Dezember nichts weiteres mitgeteilt, statt dessen wurde auf dem Umweg über die Reso­lutionen der Moskauer und Leningrader Parteikomitces bekanntgegeben, daß der Mörder Kirows mit der früheren Sinowjew- Opposition innerhalb der Partei in Verbin­dung gestanden hätte. TieJswcstija" über­nehmen diese These, erweitern sie jedock durch Ausfälle gegen das Ausland, wobei im besonderen deutliche Anspielungen gegen Deutschland gerichtet werden.JAvestija" behaupten, gewisse Elemente der Smowjew- OPPosition hätten sich in Konterrevolutionäre verwandelt und gewisse Ideologen hätten Irrlehren verbreitet. Sie hätten erst behaup­tet. das Hindenburg-Deutschland sei nicht schlechter als die Sowjetunion und danach hätten sie sogar das faschistische Deutschland

verteidigt. Damit hingen auch verdächtige Verbindungen der Verbrecher zusammen.

Derartige Ausfükrungen der offiziösen ..Jswestija". mögen sie sich auch in verklau­sulierten Wendungen bewegen, verdienen scharse Zurückweisung. Die'Parteitreue in der Sowjetunion täten jedenfalls besser, ihre inneren Angelegenheiten unter sich auszu­machen und nickt Ablenkungsmanöver zu unternehmen, die den zwischenstaatlichen Be- ziehungen keinen Nutzen bringen können.

Gin Mihnachtsaufruj des Mjchshan-ümksimWiH

Berlin. 21. Dez. Neichshandwerksmeister Schmidt hat zum Weihnachtsfest an das Deutsche Handwerk einen Aufruf erlassen. Er dankt seinen Handwerkskameraden für das Verständnis, für die Disziplin und den Opsersinn. mit dem sie auf das viele Neue eingegangen sind. Das Handwerk sei ein gutes Stück weitergekommen in diesem Jahr. Der Nationalsozialismus habe dem Handwerk die allgemeine Pflichtorgam» sation und die handwerkliche Ehrengerichts- barkeit gegeben, und damit lebenswichtige Forderungen erfüllt, um die das Handwerk früher jahrzehntelang vergebens gekämpft habe. Das Handwerk habe jetzt endlich die nötigen Handhaben, um Ordnung in seinen Reihen zu schaffen und in unablässiger Er. ziehungs- und Reinigungsarbeit einen Handwerksstand zu formen, in dem überall nur zuverlässige, pünktliche und preiswür­dige Wertarbeit geleistet werde.

Der Neichshandwerksmeister verweist wei­ter auf die Handwerksbelebung, die infolge der staatlichen Maßnahmen ein­getreten sei.

Der Kampf gegen Schwarzarbeit und Preisschleuöerei, gegen Regiebetriebe und an­dere handwerkschädliche Betriebe werde wei- ter geführt. Gegen veraltete Vorurteile werde eine Fülle von Aufklärungsarbeit ge­leistet. Im Sinne des alten handwerklichen DreiklangMeister. Geselle und Lehrling" gelte es. aus den Handwerksbetrieben immer mehr Zellen echter Volksgemein, schüft zu machen. Einem Handwerksstand, der im. Ausbau des neuen Deutschand sein Bestes gebe, werde auch von Partei und Staat die gebührende Anerkennung und das ihm gemäße Recht werden.

Donnerstag, 27. Dezember

6.00 Laucruiunk und Weuerberichl

8.10 Cboral Morgcnivruch

6.15 Gymnastik

6.30 Zeitangabe. Wetterbericht, Früb- meidungen

8.45 Gymnastik 7.00 Frübkonzert

8.15 Gymnastik iür die Fra»

8.30 Wetterbericht. Wasicrstandsmel- dungen, Franenfnnk

9.00 Sendcvausc 10.09 Nachrichten

10.15 Komvositioncn von Paul Coenen

10.45 Der junge Beethoven

11.15 Fnnkrverbungokonier!

11.45 Wetterbericht und Bauer«!»»! 13.00 Zeitangabe, Saardtenit

13.05 Nachrichten. Wetterbericht

13.15 Mittagskomcrt

Schöne deutsche Stimmen

14.15 Sendevauie

15.00 Lieder von Aböls Fensen

15.15 Joses Haydn: Trio mr Klavier Violine und Violoncello

15.30 Fraucnstunde

StottdruckgehLimnäsc

18.00 Nachmittagskonzert

In der Pause von 17.3017.40: Archiv für Funkrecht"

18.00 Svanischer Sprachunterricht

18.15 Kurzgespräch

18.30 'Allerlei Kurzweil (Schallplatten) 19.00 Unterhaltungskonzert

20.00 Nachrichtendienst

20.10 Reichsfenduug: Unsere Saar De« Weg frei zur Verständigung 30.40 Zum Tanze erklinge« die Geigen

21.30Hinter goldnem Wolkenrand" 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter­und Sportbericht

22.20 Aus Washington: Worüber man in Amerika spricht

22.30 Tanzmnsik 24.00 Nachtkonzert

1.00 -2.00 Nachtmunk

Freitag. 28. Dezember

6.00 Banerutunk und Wetterbericht

6.10 Choral Morgenlvruch

6.15 Gymnastik

6.30 Zeitangabe, Wetterbericht. Friih- meldungen

6.45 Gymnastik

7.00 Frübkonzert

8.15 Gymnastik sür die Fra«

8.30 Wetterbericht, Wasierstandsmcl- dungen, Franenfnnk

9.00 Sendevauie 10.00 Nachrichten 10.16 MnfizierÜuude

11.15 Fnnkwcrbungskonzeri

11.45 Wetterbericht und Bauernfnnk 12.00 Mittagskouzcrt

13.00 Zeitangabe, Saardienst 13.05 Nachrichten. Wetterbericht

13.15 Musik ans der Zopfzeit (Schallplattenkonzert,

14.15 Sen-evanie

14.45 Rnnte Licdsolge

15.15 Tante Nöte erzählt!'

15.30 Kiuderstunde

Die beiden Wanderer"

18.00 Nachmittagskonzeri

17.30 Deutsche Hansmnsik

18.00 Stuttgarter Schüler musiziere»!

18.30 Eine Viertelstunde Paul Lincke

18.45Im alten Jahr zu guter Stunde Dreht Euch noch einmal in der Runde!"

20.00 Nachrichtendienst

20.15 Reichssendnus:

Heitere Tonkunst-

21.00 Carl Schuricht dirigiert die Ber­liner Philharmoniker 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter- nnd Sportbericht

22.15 Saarländer sprechen 22.30Theodor Fontane"

Zum 115. Geburtstag 23.00 Svätmusik 24.VV Nachtmusik 1.00-2.00 Nachtmusik

Samstag, 29. Dezember

6.00 Banernsnnk und Wetterbericht 6.10 Cboral Morgenspruch

6.15 Gymnastik

6.30 Zeitangabe. Wetterbericht, Früh- meldungen

6.45 Gymnastik

7.00 Frübkonzert lSckallvlattenI

8.15 Gymnastik sür die Frau

8.30 Wetterbericht, Wafserstandsuicl- dungen

8.35 Sendevanse

10.15 Wilhelm Friedeman« Bach: Sonate k'-Dnr sür 2 Klaviere

10.30 Alte Lieder im Volkston

10.45 Nordische Musik

11.15 Fnnkmerbnngskonzert

11.45 Wetterbericht und Banernsnnk 12.00 Mittagskonzert

13.00 Zeitangabe, Saardtenft 13.05 Nachrichten. Wetterbericht

13.15 Mittagskonzert (Schallplatte«)

14.15 Bnnte Mnstk

15.00 Alltagsheldeu -er Luft

16.00 Der bunte Samotag-Nachmttiag

18.00Tonbericht der Woche"

18.30 Ein Znnft-Aben-

19.30 Volkslieder der Saar 20.00 Nachrichtendienst 20.05 Saarumfchau >

20.15 Großer bunter Abend

22.00 Zeitangabe, Stach richten, Wetter­und Sportbericht

22.20 Das letzte Drittel deS Eisbockeo- kampses

Eine kanadische Mannschaft gegen den Sieger im Internat. Turnier in Garmisch-Partenkirchen

22.45 Tanzsunk 24.002.00 Nachtmusik

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(Urheberschutz durch L. Ackermann, Romonzentrole Stuttgart)

54s

Seit ein paar Tagen war ein neuer Sommergast in die gegenüberliegende Pension eingezogen. Christa kannte drüben alle. Es waren ein paar deutsche bürger­liche Familien. Der einzelne Herr, der sie gestern so auf- merksam gemustert, kam ihr bekannt vor, doch wußte sie nicht, wo sie ihn schon gesehen haben könnte.

Er war sehr groß und sehr hager. Seine Augen Hal­len einen hinterlistigen Blick. Christa hatte sich unange­nehm berührt abgewandt.

Auch heute stand er drüben am Fenster, von der Gardine verborgen, und beobachtete sie. Sein verlebtes Gesicht nahm einen zynischen Ausdruck an.

Diese junge Frau war ein Leckerbissen," wenn seine Ahnung ihn nicht trog, wenn sie wirklich Frau von Rosen war, dann sollte ihm dieser Leckerbissen noch begehrens­werter sein. Dann konnte er sich zu gleicher Zeit furchtbar an seinem Todfeind rächen.

Er sann nach.

Wohl konnte die junge Mutter hier jene junge Dame sein, die damals an jenem verhängnisvollen Rennen Dietz von Rosen an seinem Arm führte. Dann hatte sie sich allerdings sehr zu ihrem Vorteil verändert. Er hatte nur ein blasses, unscheinbares Persönchen in Erinnerung, wel­ches aber immerhin einige Ähnlichkeit mit der blühenden jungen Frau da unten im Garten hatte. Die Gewißheit sollte ihm nicht schwer fallen.

,Am Abend hatte er sie

Es war wirklich die Frau des verhaßten Mannes. Nun konnte der Tanz beginnen. Hans Friesen war noch

nicht von der Bildfläche verschwunden, wer das gedacht hatte, war im Irrtum. Der schöne Dietz schien seine Fa- milie fortgebracht zu haben, um freie Bahn für seine Er­folge zu besitzen. Besser konnte es sich allerdings nicht tref­fen. Von nun an strich er um sie herum wie ein Raubtier um seine Beute.

Christa war mit ihrem Urteil über ihn längst fertig. Ein ganz gewöhnlicher Abenteurer, der nicht einmal der Verachtung wert war. Sein verlebtes Gesicht ekelte sie an. Sie dachte an das schöne bräunliche Gesicht ihres Mannes und war gefeit gegen jeden Blick. Friesen knirschte mit den Zähnen. Das fehlte noch, daß der Ver­haßte auch hier Sieger blieb, ohne da zu sein. Aber eine Gelegenheit würde kommen und er würde sie nicht ver­passen.

Christa unternahm wieder ihre Spaziergänge. Der Kleine war ja bei Tante Eveline in den besten Händen. Sie ging zwischen den Wiesen dahin und ihre kleinen Hände konnten den Strauß kaum noch fassen, den sie ge­pflückt. Sie achtete nicht daraus, daß sie schon ziemlich weit vom Dorfe weg war und sich noch immer weiter davon entfernte. Wohl hatte sie ein paar Wolken am blauen Himmel bemerkt, sie aber nicht beachtet. Sie schienen ihr nicht gefährlich. Sie liebte nun einmal diese Einsamkeit der Natur. Da umzog sich der Himmel ganz plötzlich. Der Donner rollte schon in nächster Nähe. Christa hatte noch kein Gewitter in den Bergen belebt und wußte nicht, daß sie sich im Nu zusammengezogen und entluden. Das kleine Tal war erfüllt von zuckenden Blitzen.

Christa preßte die Hände vor das Gesicht. Sie schrie laut auf. Da sah sie dicht vor sich eine Hütte, die ihr wie ein himmlischer Wink schien. Dex Regen prasselte hernie­der und Christa war bereits vollkommen durchnäßt, als sie die Tür der Hütte endlich erreicht hatte.. In der Ecke befand sich ein Haufen Heu. Erschöpft ließ sie sich darauf nieder. Tiefe Reue befiel sie. Warum war sie so weit sort- gegangen? Wie würde Tante Eveline sich ängstigen, die

doch nun schon so viel Leid inil ihr durchgemacht hatte. .

Da wurde die Tür geöffnet und eine lange Gestalt trat herein. Christa konnte das Gesicht in der Dämme­rung nicht gleich erkennen. Dann aber zuckte sie erschrok- ken zurück. Es war der ihr so unsympathische Fremde.

Er machte ihr eine Verbeugung, und ein Blitz zuckte in diesem Augenblick durch den Raum und beleuchtete sein Gesicht. Christa sah ein triumphierendes Leuchten darauf. Ein wahnsinniger Schreck ging durch sie hin. Sie wollte fort, um jeden Preis fort, und wenn die Hölle draußen losgelassen wäre.

Sie sprang auf und strebte zur Tür. Da griff der Fremde nach ihrer Hand.

Bleiben Sie doch, meine Gnädigste, es hat keinen Zweck, in dieses Unwetter hinauszugehen. Ich freue mich riesig, endlich Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen," sagte er.

Sie entzog ihm die Hand mit Abscheu.Ich bin die Frau eines ehrenwerten Mannes, es gelüstet Mich nicht nach fremden Herrenbekanntschaften," sagte sie hoheits- voll.

Er lachte laut auf.

Darüber läßt sich reden," sagte er.

Sie wandte sich ab. Jetzt erst, in diesem Augenblick fühlte sie, daß eine schöne Frau, wenn sie sich irgendwo allein aufhält, als Freiwild von jedem Abenteurer be­trachtet würde. Sie wich in die äußerste Ecke zurück, wäh­rend er die Tür versperrte.

Der schöne Dietz müßte mir eigentlich noch dankbar sein, wenn ich mich seiner reizenden Frau annehme," sagte er.

Sie sah ihn an, als sie verächtlich sagte:Sie ken­nen meinen Mann und wagen, mich derartig zu beleidi­gen?"

Er lachte zynisch auf.Eben darum, schöne Frau. Ich habe allen Grund, mich an meinem berühmten Riva­len zu rächen." l/.m-u, folgt,,