Nr. 293

Montag, 17. Dezember 1934

108. Jahrgang

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el und den chtsboum' r gerne entgegen -inhandlung.

»ttesdienste Oez. (3. Advents zt (Brecht), cm- ndergottesdienst. söhne nach Ver- 4. Advent ver- )r Abendgottes- nshs. Mittwoch belstunde. Jsels- Prediqt (Hohl) idmahl. Gottesdienste Freikirche) Oez. Vorm. 9.45 flüger), 1t Uhr abends 7.30 Uhr Mittwoch abend de (Pfl.) Zsels- g abend 8 Uhr fl.) Ebhausen: Predigt (Bäy- g 8 Uhr Vibel- c). Haiterbach: Predigt (Pfl ) Uhr Bibelstde.

ttesdienste

)ez. 87.30 Uhr . 7.30 Uhr Ge- des Kathol. .30 Uhr Eottes- ig. 10 Uhr Pre- Nagold. 2 Uhr ag abend 7.80 !ng des Kath. Mittwoch 6.45 in Rohrdorf.

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Das Gauprcjjcamt übergibt uns im Auftrag

der Gauleitung folgenden Artikel:

Plan kann sie sitzen sehen in der Ecke bei«, Biertisch, die Köpfe dicht zusammengesteckt, vom blauen Dunst umnebelt, wie sie sich unter dem Siegel tiefster Verschwiegenheit ihre so hoch­wichtigen, staatspolitisch )o sehr weisen Dinge erzählen. Dabei schaut einmal dieser, dann jener vielsagend und doch wieder schuldbewußt, in der Runde umher, ob wohl jemand mitge­lauscht hat. So sieht man's wohl am Biertisch. ,o bei den verschiedenen Kaffeeschwestern. Oo. sie haben sich viel zu erzählen! Wenn du hin- gehst, so meinst du gewiß, daß du in dieser serö ­sen Gesellschaft etwas Neues, Geheimnisvolles vielleicht noch nicht veröffentlichte Berichte aus dem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit oder von neuen großen Erfolgen im Winterhilfswerk er­fährst. Du glaubst auch vielleicht, man sprich: in diesemKränzchen" von der unermüdlichen, opfcrvollen und oft gar nicht erfreulichen Tätig keir der Parteigenossen in ihren verschiedenen Formationen oder man berät dort, wie mau wohl die stets mit Gefahren geladene, mit Lüge und Verleumdung vergiftete Atmosphäre des Auslands bereinigen cönnte. Das alles denkst du!

Aber da täuschst du dich gewaltig! Denn, kommst du näher, wirst du deinen Ohren nicht trauen, zu hören, daß es 1. Krieg geben wird (obwohl der Führer außenpolitisch in der allerletzten Zeit zum erstenmal seit vielen Jah­ren diese Gefahr gebannt hat), 2. wir wegen Rohstoffmangel werden zur Natur zurückkehren müssen (daß fick Herr Meyer, der das so genau wissen will, gestern erst, nur an sich denkend, mit zwei neuen Anzügen eingedeckt hat, das er­zählt er nicht). Nachdem diese beiden Themen gründlichst behandelt sind, kommt das dritte an die Reihe, etwa dies: Wissen Sie schon, daß der Kreisleiter von Horb, der Pg. Vogt, den ehemaligen Bürgermeister, seinen Vorgänger in Hochdorf, Herrn Pfeifle mit Gewalt aus seiner Stellung verdrängt hat, damit er selbst den Posten bekomme. Der Müller und Reisende ThomasPfaus fügt dann noch hinzu, daß es besser gewesen wäre, wenn man damals den Kreisleiter und jetzigen Bürgermeister Vogt eingesperrt hätte, als daß man den ande­ren in Schutzhaft nahm.

Für diese Aeußernugen in der Rankenwirt- scyaft in Horb am 25. August 1934 konnte der so sehr rechtlich veranlagte Herr Thomas Pfaus keine Beweise erb-.ngen. Darum hat ihn -as Amtsgericht in Horb am 23. Oktober 1934 mit einer Gefängnisstrafe von einem Monat be­dacht und dem Verleumdeten die Befugnis zn- gesprochen, das rechtskräftige Urteil durch An- scylagen an der Rathaustafel öffentlich be­kanntzumachen.

Warum wir von dieser Angelegenheit Notiz nehmen? Weil sie uns typisch erscheint dafür, wie man aus dem Dunkeln heraus auf jede Art versucht, die führenden Parteigenossen im Ansehen der Oeffentlichkeit herabzusetzen. Wer könnte einen Parteigenossen, einen Kreisleiter oder ein Mitglied der Gauleitung nennen, dem nicht schon und sei es auch die untadeligste Persönlichkeit irgendeine Schmutzigkeit an den Rock gehängt worden wäre! Wer sind nun die Träger dieser Verleumdungen, wer sind die Leute, die den führenden Männern in Partei und Staat die Ehre absprechen und die Fähig­keiten aberkennen wollen? Es sind gerade die­jenigen, deren Unfähigkeit und Nachlässigkeit das deutsche Volk in 14 Jahren dem Abgrund entgegentrieben. Mögen sie den Marxisten, dem Zentrum oder der Reaktion angehören, weil üe heute andere mit Erfolg an der Arbeit sehen, reshalb verspritzen diese Kaltgestellten ihr Gift.

Der Alte Fritz hing seinerzeit eine Verleum­dung gegen seine eigene Person niedriger. Ein gutes Mittel, das wir nicht zu scheuen brau­chen. Wenn aber Partei und Staat durch das gewissen?- und verantwortungslose Gerede dunkler Ehrenmänner in Gefahr kommen, so Und Partei und Staat heute gewillt, alle Mittel

die Hand zu nehmen, um diesem Treiben ein ^nde zu machen. Den sehr ehrenwerten Herrn Thomas Pfaus in Horb würde nach dem neuen Gesetz eine Strafe bis zu zwei Jahren Gefängnis erwartet haben, wenn seine Bier« Ich reden unter dasGesetz zum Schutz von ! -kaat und Partei" vom 13. Dezember 1934 ge-

Vktmkeukk Kkox Polizist Wetzt auf SaarbriNener

Ernster Zwischenfall in Saarbrücken - Empörung der deutschen Bevölkerung

Saarbrücken, 16. Dezember.

Ein ebenso ernster wie bedauerlicher Zwi- saienfall hat sich in der Nacht vom Samstag zum Sonntag in Saarbrücken ereignet. Gegen 3 Uhr nachts fuhr ein mit drei Personen besetz­ter Personenkraftwagen an der Ecke Hohenzob lern- und Goebenstraße in starker Fahrt in eine Menschengruppe auf dem Bürgersteig. Der Kiaftwagenlenker, ein vor mehreren Wochen in der saarländischen Polizei eingestellter Poli­zeioffizier englischer Nationalität, hatte die Herrschaft über das Steuer verloren, da er sich in stark angetrunkenem Zustande befand. Vier Personen wurden bei dem Un­glück zu Boden geschleudert und sind teilweise erheblich zu Schaden gekommen. Besonders be­dauernswert sit es, daß dabei eine junge Frau verletzt wurde, die guter Hoffnung ist.

Auf die Hilferufe eilten mehrere Passanten zur Unglücksstelle, die sofort die Polizei alar­mierten und an den englischen Polizeioffizier das Verlangen stellten, vor den notwendigen polizeilichen Ermittlungen den Tatort nicht zu verlassen. Als er trotzdem Anstalten traf, den Wagen wieder in die Fahrbahn zu bringen, stellten sich ihm mehrere Personen in den Weg und machten abermals darauf aufmerksam, daß das Eintreffen der Polizeibeamten abgewartet werden müßte. Darauf zog der Engländer, ohne irgendwie bedroht zu sein, die Pistole und schoß, als ihm der Weg nicht freigegeben wurde, in die Menschenaruppe. Er gab zwei Schüsse ab, durch die eine Person verletzt wurde. Als er zum dritten Schuß anlegte, wurde ihm von einem der über das unmenschliche Verhalten aufgebrachten Passanten der Revolver entwun­den. Der Polizeioffizier, der sich in Zivilklei­dung befand, setzte sich heftig zur Wehr, so daß die Umstehenden gezwungen waren, den Rasen­den zu überwältigen.

Das Bekanntwerden dieses unentschuldbaren Vorfalls hat in der Bevölkerung der Stadt Saarbrücken berechtigte Entrüstung und Em­pörung ausgelöst. Die Verantwortlichen Stellen haben nunmehr die Pflicht, ebenso schnell zur Sühne dieser Untat zu schreiten, wie die Be­völkerung diese Sühne erwartet.

Protest bei der Abstimmungskommrssion

Der stellvertretende Landesleiter der Deut­schen Front, Nietmann, begab sich am Sonntag mittag nach Bekanntwerden und Prüfung des Zwischenfalles in Saarbrücken zu dem anwesenden holländischen Mitglied der Abstimmungskommission Herrn de Jongh. um gegen das undisziplinierte Ver­halten des englischen Polizeioffiziers, bei dem es sich wohlbemerkt nicht um einen Angehö­rigen der im Anmarsch befindlichen Abstim­mungspolizeitruppen handelt, schärfste Ver­wahrung einzulegen. Gleichzeitig verlangte Nietmann neben schnellster Ahndung vorbeu- gende Maßnahmen dafür, daß die Bevölke­rung in Zukunft vor derartigen Vorfällen bewahrt bleibe.

Massenkundgebung der Deutschen Front t» Saarbrücken

Zu Beginn der 3. Massenkundgebung im Rie- «uzelt an der Hellwigstraße nahm am Sonntag nachmittag der stellvertretende Landesleiter der Deutschen Front, Nietmann zu dem durch ein englisches Mitglied der Saarpolizei verursach­ten traurigen Vorfall Stellung. In seiner mit stürmischer Zustimmung von 50 000 saardeut-

->iten waren. Wir gtauven zwar, baß Sie Har­en aber gerechten Bestimmungen dieses Geset- -s dazu angetan sein werden, den Gerüchte­hern in Stadt und Land ein Ende zu berei- len, wen aber das Gesetz von seinen Redereien nicht abtzalten kann, der wird die neuen Straf­bestimmungen am eigenen Leibe zu spüren be­kommen.

Die Partei weiß, wie sie die Ehre aller ihr Angehörigen zu schützen hat. Die Partei wich sich von niemanden davon abhalten lassen, ihr Ansehen zu wahren!

Dies war ein letztes Wort an die Herren Thomas Pfaus und ander«.

scheu Volksgenossen aufgenommenen Erklärung vies er zunächst auf die ungeheure Disziplin Rn, die die Deutsche Front in allen ihren Ver- ßrmmlungcn bisher bewiesen habe. Sodann führte er aus:

Wir haben in den letzten Versammlungen «icht nur Anklage und Rückschau gehalten, son­dern wir haben auch auf die Stimmen hinge- wiesen, die in den letzten Tagen für eine Ver­ständigung zwischen den beiden großen Völkern Deutschland und Frankreich sprachen. Wir ! baden gesagt, daß wir ein Volk sind, das immer ' deutsch war und deutsch bleiben wird, und ein : Volk, das sich seine Ehre nicht nehmen läßt, i Man hat uns hier an der Saar immer wieder i gesagt: Haltet Disziplin. Wir haben 14 Jahre j lang unter den schwersten Verhältnissen Diszi- ! lllin gehalten. Wir werden sie auch weiter hal- ! Aber alle jene, die uns dauernd sagen,

: haltet Disziplin, sie mögen zunächst einmal da- : für sorgen, daß diese Disziplin auch von ihnen : gehalten wird.

! Wir setzen alles daran, um eine freie Abstim- ' inung zu garantieren, Zwischenfälle unmöglich j z- machen und dem vom Völkerbund eingesetz- ! ten Regime die ihm durch den Schiedsgerichts« j vertrag übertragene Ausgabe so leicht wie mög­lich zu machen. Aber wir müssen verlangen,

^ daß diese Behörde uns garantieren kann, Satz j sie wirklich Sachwaltern: einer Bevölkerung ist.

die am 13. Januar endgültig zu entscheiden wünscht, welchem Lande sie auf ewig angehö­ren will.

Es ist leider heute noch em Unglücksfall vor- ekommen. Wir, die wir Disziplin halten, aben seinerzeit oermngt -- in Nichtverken­nung der Tatsache, daß die Abstimmungskom­mission eine sehr schwere Aufgabe hat daß neutrales Militär ins Saargebiet kommandiert werde, dem Polizeigewalt zu übertragen wäre, um eine ungehinderte Abstimmung zu garan­tieren. Wir hatten hier an die Erfahrungen gedacht, die wir mit der französischen Besatzung gemacht hatten. Wir haben gehofft, daß diese Mahnungen im Auslande Beachtung finden würden.' Es ist sehr schwer für eine neutrale Macht, sich in unsere Seele hineinzudenken. Aber die Disziplin, die man von uns verlangt, sie muß auch von denen gehalten werden, die über uns gestellt sind, und darum sprechen wir von einem Unglücksfall. Wir haben nicht nur Disziplin gehalten, wir haben auch ein unge­heures Vertrauen aufgebracht. Wir haben ge­sagt: Wir wollen Euch noch einmal vertrauen, daß Ihr tatsächlich Eures Amtes neutral und unbeeinflußt waltet, und daß Ihr die Diszi­plin wahrt, wie ihr es von uns verlangt. Wir wollen auf die Methode Hinweisen, die bei die­sem Unglück gezeigt wurde und auf die man Hinweisen muß, weil wir unsere Ehre zu ver­teidigen haben. »

!Führer, befiehl, wir folgen!"

! Dr. Goebbels auf dem Berliner Gautag

Berlin, 15. Dezember.

: Aus dem Gautag des Gaues Groß-Berlin

^ der NSDAP., der am Freitag abend im j überfüllten Sportpalast abgehalten wurde, i hielt der Gauleiter Reichsminister Dr. Goeb- j bels eine mehr als zweistündige große Rede ! vor den Parteigenoffen in der er u. a. aus- , führte:

^ Konnte man im vorigen Jahr den Herois­mus in Kämpfen und Vormärschen zeigen. ! so mußte in diesem Jahr der Heroismus in einem entsagungsvollen Sichhingeben an die ! Aufgaben des Alltags gezeigt werden. Das I ist derselbe Unterschied, der zwischen den j Taten des Kriegsjahres 1914 und denen der j letzten Kriegsjahre besteht. Niemand wird die ! Soldaten in den Schützengräben der Cham- ! pagne als weniger mutig und männlich be­zeichnen wollen, als etwa jene Kriegsfrei­willigen. die bei Langemarck mit dem Deutschlandlied dem Feinde entgegenstürm­ten. Nur fordert das entsagungsvolle Opfer des Heroismus mehr Charakterstärke.

Auf das Gebiet der Innen Politik eingehend, dessen Erörterung den größten Teil seiner Rede ausmachte, verwies der Gauleiter auf die auf den einzelnen Teilge­bieten zu verzeichnenden Erfolge. Wir haben jetzt zweimal ein Winterhilfswerk organisiert: es ist festzustellen. daß die Mecke­rer dieses Werk im vorigen Jahr noch als eine grandiose Leistung betrachteten. Dies­mal nehmen sie es schon als eine Selbstver­ständlichkeil hin und fragen nur,' warum nicht noch mehr geleistet wird. Wir wollen und muffen den Meckerern ihre eigene Nich­tigkeit Vorhalten und eine klare und deut­liche Sprache mit ihnen reden. Wir setzen dem Intellekt die Intelligenz gegenüber. Bon den paar Miesmachern werden wir uns auch nicht die Freude an unseren großen natio­nalen Demonstrationen verderben kaffen. Alle vergifteten Pfeile der Reaktion hinter- lasten bei uns höchstens Ehrennarben. Mit ehernem Schritt geht die Geschichte über diese Meckerer hinweg, und wir können ihnen nur sagen, daß sie eher ihre eigenen Zähne annagen werden. atS den Stein unteres Staatsgebäudes.

Dr. Goebbels kam dann noch einmal auf den Kirchenkonflikt zu sprechen, den er schon am Mittwoch in seiner Rede in Trier ! behandelt hatte. Er legte erneut die Grund- j gedanken dar, die der Staat zur Kirchen- srage einnimmt. benutzte aber auch die Ge­

legenheit. Mißverständnisse auszuräumen, die sich da und dort aus seinen Worten ergeben haben. Ich habe in meiner Trierer Rede behauptet: Für den Atheismus, für die Gott- und Sittenlosigkeit und dem charakterlichen Verfall des ganzen Volkes war neben der Sozialdemokratie vor allem das Zen- ! krum verantwortlich, denn seine Bundes- ! genostenschaft mit der Sozialdemokratie, io ! erklärte der Gauleiter unter dem stürmischen § Beifall der Parteigenosten, hat ja das alles ! erst möglich gemacht. Ich habe nicht fest- ! zustellen versucht, daß die katholischen Kir- j chenfürsten sich nicht gegen den Atheismus j gewandt hätten, sondern nur. daß sie sich j nicht gegen die Partei gewandt haben, die sie Ursache dessen war. Das ist ein kleiner llnterschied von sehr großem Belang. Mich interessiert, was die. die uns heute Heiden­tum vorwerfen, damals gegen Sozialdemo­kratie und Zentrum getan haben. Und da wird die Ernte sehr mager und dünn ans- ! fallen, denn ich kann mich nicht erinnern, daß irgendwo in diesen Reihen ein flammen­des Protestwort gegen diese Parteien er­hoben worden wäre.

Der Minister legte am Schluß seiner Rede, die immer und immer wieder von Beifallsstürmen unterbrochen wurde, das Bekenntnis zur deutschen Frie- densbereitschafl ab und unterstrich die deutsche Forderung nach Gleichberechti- gung unter Beseitigung der Trennung zwi- scheu Sieger und Besiegten, von der dann alle Völker einen Vorteil hätten. Tosender Beifall setzte ein, als er ausrief: Wir sind keine Radaumacher und keine nationalisti- schen Chauvinisten, sondern Freunde unse­res Volkes und können nicht schweigend zu- sehen, daß man durch die Hetze einer aus- ländischen Rüstungspresse einen ganzen Erd­teil in einen neuen Krieg hineinzureden ver­sucht. Es ist kein ZufaÜ. daß die Frontsol­daten sich überall der Frage der Verständi­gung der Völker annehmen.

Abschließend gedachte Reichsmrnister Dr. Goebbels. während sich die im Saal versam­melten Parteigenosten ergriffen von den Plätzen erhoben, des Führers und der großen Verantwortung, die er mit Kraft und Liebe zum Volk für uns alle trägt. Ihm dienend, rief Dr. Goebbels aus, wollen wir auch dem künftigen Jahr mit Zuversicht, Vertrauen und Hoffnung entgegensetzen nach der Parole: Führer befiehl wir folgen!