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Sir. 257

Der Gesellschaster

Donnerstag, Sen 15. November IgU

WMett-Mr-aiite für Prof. Ner-ius

London, 13. November.

Der Herzog von Kent nahm am Montag­abend an dem Jahresessen des chemischen In­stituts teil und überreichte bei dieser Gelegen­heit dein deutschen Chemiker Prof. Dr. Friede. Bergius aus Heidelberg die Melchett-Me- daille. Bergius hat bekanntlich auf dem Gebiet der Gewinnung von Oel aus Kohle Pionier­arbeit geleistet. Unter den Ehrengästen befand sich auch der deutsche Botschafter von Hösch. In seiner Rede erinnerte der Herzog von Kent daran, daß die Melchett-Medaille bisher vier­mal verliehen worden ei, und zwar an einen deutschen Industriellen, einen schwedischen Wissenschaftler, einen amerikanischen Indu­striellen und einen englischen Professor. Er sagte, jetzt werde die Medaille einem deutschen Gelehrten übergeben, der die Grundlage einer neuen Industrie geschaffen habe. Vor der Ver­anstaltung hatte Prof. Bergius bereits Ge­legenheit gehabt, im Gebäude der Geologischen Gesellschaft vor den Gelehrten des Instituts einen Vortrag zu halten überDie Schwierig­keiten eines Erfinders beim Aufbau einer großen Industrie."

Lastkraftwagen

ans 4« Meter Me abgeftürzt

Istanbul, 13. November.

Am Ufer eines Flusses bei Trapezunt stürzte ein Lastkraftwagen aus 40 Meter Höhe ab. Bon den Insassen, 7 Frauen, wur­den 5 getötet und 2 verwundet. Außerdem hat der Fahrer den Tod gefunden.

Beschäftigtenziffer noch nicht saisonbedingt!

Stuttgart, 13. Nov. Das natürliche und unvermeidliche jahreszeitliche Nachlassen der Beschäftigung in der Landwirtschaft, im Baugewerbe, im Gesundheitswesen und nn Gastwirts- und Fremdenverkehrsgewerbe hat nur in einigen Arbeitsamtsbezirten Süd­westdeutschlands im Oktober ein leichtes Lteigen der Arbeitslosenzahlen verursacht. Dank der Festigkeit der innerdeutschen Wirt­schaftskonjunktur wies aber die Mehrzqhl der Bezirke noch fallende Arbeitslosenzahlen auf, so daß als Gesamtergebnis eine für die vor­geschrittene Jahreszeit sehr beachtliche Sen- ! kung der Arbeitslosenzahl um 2823 Pevso- s nen zu verzeichnen ist. Hauptträger der Ent- ! lastung war immer noch die metallverarbei- ! tende Industrie, die für Facharbeiter. Hilfs- j arbeitet und Angestellte aufnahmefähig j blieb. Ferner ist die weitere Besserung des ! Beschäftigungsgrades im Nahrungsmittel- i gewerbe und im Bekleidungsgewerbe beson- ! ders zu erwähnen. Einzig die Gruppe der ! Lederherstellung und -Verarbeitung zeigt ! einen Beschäftigungsrückgang und leicht zu- - nehmende Arbeitslosenzahlen. s

Mit der Durchführung der Anordnung ' über die Verteilung der Arbeitskräfte hat die Bermittlungstätigkeit der Arbeitsämter eine starke Belebung erfahren. Die Bestre- vungen, ältere langfristige Arbeitslose wie­der in Beschäftigung zu bringen, hatten vie­lerorts bereits erfreulichen Erfolg, trotzdem infolge von Entlassungen aus dem Arbeits­dienst und irnolae von Abgängen aus der

Tragödie in

Neunfacher Opfertod

Landhilfe auch junge Leute wieder zur Ver­fügung standen. Der Einsatz von Notstands­arbeitern in den Maßnahmen der wertfchaf- fenden Arbeitslosenfürsorge und beim Bau von Reichsautobahnen und Neckarstaustufen ist gegenüber dem Vormonat nm ein Gerin­ges höher; er belief sich auf rund 16 000 Mann.

Die Gesamtzahl der Arbeits­losen, die bei den südwestdeutschen Ar­beitsämtern vorgemerkt waren, betrug am 31. Oktober d. I. 108 050 Personen. 86 427 Männer und 21 623 Franen. Auf Württem­berg und Hohenzollern kamen 24 964 Ar­beitslose. 20 286 Männer und 4678 Frauen und auf Baden 83 086 Arbeitslose, 66 141 Männer und 16 945 Frauen. Die Inan­spruchnahme der Unterstützungseinrichtungen ist in der Arbeitslosenversicherung um 1013 Hauptunterstützungsempfänger gestiegen. In der Kri'mfürsorge ist die Zahl der Unter­stützten um 1285 Personen zurückgegangen und auch die öffentliche Fürsorge wurde um rund 1000 Wohlfahrtserwerbslose entlastet.

Ter Ltand an unterstützten Arbeitslosen war am 31. Oktober folgender: in der ver­sicherungsmäßigen Arbeitslosenunterstützung 16 032 Personen (14 463 Männer. 1569 Frauen), in der Krisenfürsorge 37 888 Per­sonen (30 406 bzw. 7482). Die Gesamtzahl der Hauptunterstützungsempfünger betrug 53 920 Personen (44 869 bzw. 9051); davon kamen auf Württemberg und Hohenzollern 10 553 Personen (9063 bzw. 1490) und auf Baden 43 367 (35 806 bzw. 7561). Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen belief sich nach dem vorläufigen Zählergebnis auf insgesamt 21 991 und zwar auf 3973 in Württemberg und aus 18 018 in Baden.

Heitere Narrenfitzung in Pfullendorf

Alte Sitten sollen hschgehalten werden.

Pfullendorf, 13. Nov. Die Hauptverjam- lung der Vereinigung Schwäbisch-Ale­mannischer Narrenzünfte fand letzten Sonntag in der alten Narrenstadt Pfullendorf statt und nahm dank Ver­güten Vorarbeit des Präsidiums, das schon am Samstag abend zusammengetreten war. und dank des Interesses, das die Stadtver­waltung der Veranstaltung entgegenbrachte, einen sehr eindrucksvollen Verlauf. Von 38 der Vereinigung angeschlossenen Zünften waren 29 mit etwa 250 Vertretern aus Ba­den Württemberg und Hohenzollern erschie­nen. Präsident F i s ch e r-Villingen eröffnete die Versammlung im Schwaiiensaal mit herzlichen Begrüßungsworten. Nach Ent­gegennahme des Jahres- und Kassenberichts wurde zur Aenderung der Satzung geschrit­ten, die notwendig wurde, weil die An­meldung der Vereinigung bei der Reichs­kulturkammer erfolgte. Der Vorschlag des Präsidiums fand einstimmige Annahme. Als Tagungsort für die nächste Hauptver­sammlung wurde Bräunlingen be­stimmt. Als man zu der Frage der Abhal­tung des großen Narrentreffens 1935 schritt, nahm die Aussprache ziemlich hitzigeFor- men an. Beworben hatten sich die Städte Oberndorf a. N. und Offenburg.

Zunftmeister Dr. Biesenberger und Bürgermeister F r i tz begründeten den Nn-

Schanghai

.befreiter" Frauen

Der NerchskommWr M Preisüberwachung macht rE

Berlin, 13. November. Im Reichsgesetzblatt wird eine Verordnung des Reichskornmissars für Preisüberwachung, Dr. Gördeler, über Preisbindungen und gegen Ber- teuerung der Bedarfsdeckung ver­öffentlicht. Im Paragraphen 1 ist sie im we­sentlichen eine Wiederholung der vom Herrn Reichswirtschaftsminister erlassenen Verord­nung vom 16. 5. 1934.

Sie bestimmt in ß 1, daß Verbände und an­dere Zusammenschlüsse öffentlichen oder bür­gerlichen Rechts Preise, Mindestspannen, Höchstnachlässe und Mindestzuschläge nur nochmitEinwilligungdesReichs- kommissars oder seiner Beauftragten fest­setzen, verabreden, empfehlen oder zum Nach­teil der Abnehmer des Kleinhändlers verändern dürfen.

ß 2 verbietet Erzeugern und Großhändlern, ohne vorherige Einwilligung des Reichskom­missars Kleinhandelspreise festzusetzen oder zum Nachteil der Abnehmer zu verändern. Damit wird der unbegrenzten Herausgabe neuer Markenartikel ein Riegel vorgeschoben. Der Reichskommissar wird die Genehmigung für neue Markenartikel nur erteilen, wenn die Ware hinreichende Qualität für einen mar­kenwürdigen Schutz aufweist und die Preisstellung in allen Teilen angemessen ist.

tz 3 untersagt, den Weg der Ware vom Erzeuger zum Verbraucher durch Einschaltung volkswirtschaftlich entbehrlicher Zwischenstellen aller Art zu erschweren, zu verlangsamen oder zu verteuern. Damit soll selbstverständlich

nicht die volkswirtschaftlich notwendige Funk­tion des großen Einzelhandels angetastet wer­den. Sie ist im Gegenteil unentbehrlich. Wenn jeder Verbraucher seinen ganzen Warenbedarf bei den verschiedenen Erzeugern decken würde, würde er ein Mehrfaches seines Einkommens verreisen müssen. Betroffen werden sollen hier­mit aber diejenigen Zwischenschaltungen auf dem Wege der Ware vom Erzeuger zum Ver­braucher, die entbehrlich sind und irgend eine volkswirtschaftlich berechligte und nützliche Wirkung nicht mehr haben. Damit auch hier keine Unklarheiten in der Prosts entstehen, ha: sich der Reichskommissar die Entscheidung darüber Vorbehalten, ob die Zwischen­stelle im einzelnen Fall volkswirtschaftlich ent­behrlich ist oder nicht.

Beim Reichskommissar für Preisüber­wachung gehen täglich Klagen ein, daß bei Ver­trägen, die vor einigen Wochen oder Monaten fest abgeschlossen sind, der Verkäufer jetzt die Lieferung nur zu erhöhtem Preise oder zu sonstigen verschlechterten Liefe- rungs- oder Zahlungsbedingun­gen ausführen will.

Es wird darauf hingewiesen, daß ein solches Verhalten bei zu festen Bedingungen abgeschlos­senen Verträgen vollkommen rechtswidrig ist und Einhaltung abgeschlossener fester Ver­träge zu den selbstverständlichen Gepflogenhei­ten eines ehrbaren Kaufmannes gehört.

Auch Verbände, die Preise bestimmt haben, haben häufig versucht, auf ihre Verbands­angehörigen einen Druck dahin auszuüben, daß selbst solche Waren zu den neuen höheren Prei­sen abzusetzen sind, die noch zu einer Zeit eiu- gekauft sind, als Preisbindungen oder A«f- lagen nicht bestanden.

Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß nach Auffassung des Reichskommissars diese Versuche,Altware" späteren Preisbindungen Ä>er verschärften Absatzbedingungen zn unter­werfen, unzulässig stikds

Bäuerliche Tracht im ötMbild Soslars

Goslar, 13. Nvvrmber.

Goslars Gepräge als Reichsbauernstadt kommt von Tag zu Tag mehr zum Ausdruck. Dazu tragen vor allem die Trachtengruppen bei, die aus den verschiedensten Landes­bauernschaften eingelrofsen sind. Neben die­sen Gruppen beleben die bereits eingetrofse- nen Thing-Gäste daZ Straßenbild.

Die Sondertagungen nahmen schon in früher Morgenstunde ihren Fortgang. Reichs­abteilungsleiter Vetter setzt seine Ausklä- rungs- und Schulungsarbei4 für die plan­mäßige Regelung der Getreidewirtschaft und des Marktes der bäuerlichen Erzeugnisse überhaupt in Sondertagungen der Hauptab­teilungen III und lV fort. In einer Sonder- tagung des Beirates der Neichshauptabtei- lung I gab Staatsrat Helmut Reinke einen Ueberblick über die im Verlauf des vergan­genen Jahres vom agrarpolitischen Apparat der NSDAP, geleistete Erziehungsarbeit am deutschen Bauerntum. Er verwies auf die künftig noch zu leistende Arbeit zur bewußt weltanschaulichen Erziehung des deutschen Bauern.

Mörder Knospe hingerichtet Oels (Schlesien), 13. November.

Am 13. November 1934 ist der am 2. Okto­ber t911 geborene Josef Knospe in Oels hingerichtet worden. Knospe war am 22. März 1934 vvni Schwurgericht in Oels wegen Raubmordes an der Kolonial- warenhändlerinElseWeinertin Freyhan zum Tode verurteilt worden.

Der preußische Ministerpräsident hat von seinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, da der Verurteilte, der wiederholt, darunter wegen schweren Raubes, vorbestraft ist. sein Opier, daS ihm früher sogar Wohl­taten erwiesen hatte, in rohester Weise zu Tode gemartert hat.

og. London, 13. November.

Die Hafenwache der östlichen Mole von Schanghai wunderte sich wohl über die neun eleganten hübschen jungen Mädchen, die kürz­lich über den Damm geschritten kamen. Hübsche, elegante junge Damen, nein, das sieht die Wache nicht alle Tage. Sie schöpfte weiter kei­nen Verdacht, denn sogar Buddha weiß es ja kaum mehr, auf was für Einfälle diesemo­dernen Mädchen" gelegen.üch kommen, noch dazu solche Töchter reicher Häuser ... die wissen ja nie, was sie mit ihrer Zeit beginnen.

So Pilgerten denn die neun zierlichen Mäd­chen ungehindert bis an die Spitze des Damm­baues. Dort zog die älteste derselben einen langen starken Strick heraus und begann schwei­gend die Hände ihrer Gefährtinnen nach der Reihe aneinander zu fesseln. Dann gab sie ein Zeichen und stürzte sich als ^ rste ins Meer. Die übrigen folgten. Sie kämpften Wohl noch etwas mit den Wellen, aber nicht einen Hilfe­ruf hörte man am Ufer . . .

Noch immer hielten die Posten diese Sache, die sie mit erstaunten Augen verfolgt hatten, für einen neuen Sport oder die Austragung einer verrückten Wette. Solange, bis die Wellen im Kampfe mit den neun jungen Menschen siebten und sie begruben. Man fand ihre Leichen spater viele Kilometer weiter südlich an der Küste angespült. Sie waren noch aneinander gefesselt, nur die letzte, ein vierzehnjähriges Mädel, hatte sich befreit.

Ganz Schanghai geriet in Aufruhr, zumal es sich bei den jungen Mädchen um die Töchter hoher Beamter und Würdenträger handelte. Die Motive dieses grauenvollen neunfachen Selbstmordes enthüllte d'nn dieser nachgelassene erschütternd« Brief:

Wir werfen unser unwichtiges Leben nicht von uns, weil wir selbst darin besonders hart zu leiden hatten oder in Zukunft leiden zu müssen glauben. Wir tun es vielmehr und

lun es nickst geöankentos!, um durch unsere Tat China aufzurütteln aus langem Schlaf und diesem dunklen, in Mystizismus und Vorurtei­len befangenen Land die Augen zu öffnen. Wir sterben, um Tausenden von Leidensgefährtin­nen zu helfen und Generationen von kommen­den chinesischen Frauen: Wir sterben, um die chinesische Frau von der Sklaverei der un­freien Gattenwahl zu befreien. Wir haben die tiefste Verehrung für unsere Vorfahren, aber die Gesetze, die sie uns gaben, galten für eine andere Zeit. Damals waren, sie die Grundlagen des Volkstums, der Gesundheit, der Religion, der Wohlfahrt. Heute sind sie nichts als ein entsetzliches Joch, unter dem Menschen unserer Zeit zusammenbrechen müssen. Warum hat man uns studieren lassen, uns den äußeren Lebensstil einer neuen Zest angewöhnt und unsere Köpfe eigenen Gedanken erschlossen? Hätte man uns in der dumpfen Dunkelheit früherer Franengeschleckiter belassen, so brauch­ten wir nicht der tiefsten Verzweiflung zu ver­fallen, weil die Erziehung und Ahnenverehrung uns befiehlt, den Mann zu nehmen, anzu­erkennen und zu achten und ihm in Treue an­zugehören, den wir meist noch niemals gesehen haben, und den die Eltern oder sonstige An­gehörige für uns bestimmten. Wohl heißt die neue Formel der Eheschließung: Ich gelobe mich dem Mann meiner eigenen Wahl, der die Zustimmung meiner tief verehrten Eltern fand! Aber das alles so bestätigen es Tausende von jungen Chinesinnen ist nichts als eine Formel. In Wirklichkeit werden wir heute wie vor hundert Jahren verhandelt und verkauft nach dem Willen der anderen. Wir neun sind alle verheiratet oder verlobt worden auf diese Weise aber es ist nicht unser eigenes Schick­sal, das uns zu diesem Schritt treibt." Dann folgten die Namen der neun jungen Mädchen. Ob sie durch ihren heroischen Schritt erreichen werden, was sie sich vorgesetzt?

Haustür-Plakette des Winterhilfswerks für den Monat November.

WU»W

Jeder Volksgenosse muß die Plakette bis -um 20. November erworben haben und sie als Zeichen seiner Mitarbeit am Wiitterhilfswerk an seine Haustür befestigen.

trag Oberndorfs, während Rechtsanwalt Schäfer den Standpunkt Offenburgs vertrat. Obwohl viel für Oberndorf sprach, stimmten die badischen Zünfte fast geschlossen für Ofsenburg. Das Stimmenverhältnis war 20:8. Die neue Satzung, die nm einige we­sentliche Punkte erweitert ist gegenüber der bisherigen, geht den Zünften demnächst im Druck zu. Für Verdienste um die Narren­sache wurden dein Zunftpräsidenten Fischer-Billingen und Bürgermeister und Kreisleiter W e i ß h a u P t-Pfullendorf der PsullendorferStegstrecker-Orden" verliehen. Mit Dankesworten und einem Sieg-Heil auf den Führer wurde die Bormittagssitzung vom Präsidenten geschlossen.

Unter Führung des Stadtvorstands und des Stadtbaumeisters fand nach dem Mit- tagessen eine Besichtigung der Sehenswür­digkeiten statt. Um 3 Uhr begann der gesel­lige Teil im Schwanensaal. Unter Mitwir- kung des Kampfbundorchesters, der Pfullen- dorfer Jungnarren, des Stockacher grob­günstigen Narrengerichts, der Waldshuter Zunft und der Stockacher Zimmermanns­gilde wickelte sich eine Vortragsfolge ab, die an Witz und Zugkraft nichts zu wünschen übrig ließ und die vielen Narrenbrüder und Gäste aufs heiterste unterhielt. Der Pfullen- dorfer Schwartemnagen, der von lieblichen Trachtenmädchen gereicht wurde, spielte dar­in keine kleine Rolle. Mit dem Wunsch, daß die von den Vätern überkommenen Sit­ten und Bräuche auch in Zukunft hochgehal­ten werden mögen, wofür sich ja die Ver­einigung mit allen Mitteln einseht, verließen die vielen auswärtigen Vertreter das gast­liche Pfullendorf.

286 WM. FOdMNNNM'KMtl

für dw WiriterWe

Wie alle Gaue Deutschlands wird sich auch cher Fußballgan Württemberg am 21. Novem­ber in den Dienst der Winternothilfe stellen. Alle Fußballspieler sind an diesem Tage aus dem Plan, sei es als Spieler, sei cs als Zu­schauer. Jeder wird also nach besten Kräften sein Teil dazu beitragen, daß auch in diesem Jahre wieder, noch mehr als im Vorjahre, durch die Tatkraft der Fußballer Württembergs ein ansehnlicher Betrag dem Winterhilsswerk zur Verfügung gestellt werden kann.

Mit 28V Fußballmannschaften in allen Tei­len des Gaugebiets stellen sich unsere Vereine in den Dienst der Winterhilfe. Neben den 3VVV an diesem Tag aktiv tätigen Fußballspielern erwarten wir von den übrigen Aktiven und Jugendlichen und allen Passiven Mitgliedern unserer 70V Fußballvereine im Gaugebiet, daß sie die Nothilfespiele besuchen, in ihrem Be­kanntenkreis für den Besuch der Spiele werbe« und darüber hinaus ein Opfer bringen, indem sie sich bei den Sammlungen innerhalb ihres Vereins oder auf dem Sportplatz nach Kräften beteiligen.

(gez.) Erich Ritzen, Fußball-Gauführer, (gez.) Dr. G. Schümm, Gausportwart.

Humor

Warum schicken Sie Ihren Jungen ins Gym­nasium und nicht lieber in eine Mittelschule?"

Ja, wissen Sie, ich lasse den Jungen Latein lernen, weil er durchaus Jäger werden will!"

Wenn ich sage, der Mann har mehr Geld als Verstand, so braucht das doch nicht zu be­deuten. daß er reich ist!

Kammersänger Leo Slezak hatte einmal den Lohengrin zu singen. In­folge einer Unachtsamkeit fuhr der Schwan ohne ihn davon. Aber er fragt ganz trocken: Wann gebt der nächste Schwan?"

Nachträgliches zur Schillerseier..."

Sie. vor dem Schaufenster eines Modesalons: Schau dir nur mal diesen entzückenden Hut an."

Er:Was kümmert uns der Hut. laß uns weitergehen."