Leite 2 — Nr. 25!»
Ser grsßr MMunkprozetz
Berlin. 5. November.
Vor der 6. Strafkammer des Landgerichts Berlin begann Montag vormittag der große Rundfunkprozeß gegen die Rundfunkgewaltigen des alten Systems, Magnus, Bredow. Flesch und Genossen.
Die Anklage wurde vertreten durch den zuständigen Abteilungsleiter, Oberstaatsanwalt Dr. Reimer, der unterstützt wird von den Staatsanwaltschastsräten Seiden- spinn er und Stier. Ilm 10.20 Uhr er- öfsnete der Vorsitzende der 6. Strafkammer, Landgerichtsdirektor R o s e m a n n, die Verhandlung. Um bei der Dauer des Prozesses, der. zum Teil auch auf Rundfunk übertragen werden soll, durch etwaige Erkrankungen von Richtern keine Behinderung eintreten zu lassen, ist die Strafkammer außer mit den drei Richtern und zwei Laienbeisitzern mit einem bilssrichter und zwei Ersatzschöffen besetzt.
Beim Aufruf der Angeklagten wurde festgestellt , daß der Angeklagte Ernst Hardt fehlte. Es lag beim Gericht ein Telegramm dieses Angeklagten vor, in dem er mitteilt, daß er sich im St.-Annen-Hospital in Köln befinde. Der Verteidiger des Angeklagten Hardt beantragte, seinen Mandanten von der Pflicht zur Änwesenheit zu entbinden und, da er bloß reiseunfähig, aber vernehmungsfähig sei, ihn in Köln unter Beiordnung eines Pflichtverteidigers richterlich zu vernehmen. Staatsanwaltschaftsrat Seidenspinner stellt demgegenüber den Antrag, die Verhandlung auszusetzen, bis das ärztliche Gutachten über den Gesundheitszustand Hardts vorliege. Er hoffe, dieses spätestens in einer Viertel- bis einer halben Stunde übergeben zu können.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung teilte der Vertreter der Anklagebehörde das von ihm aus Köln übermittelte gerichtsärztliche Gutachten über den Angeklagten Ernst Hardt mit. Darnach sei der Angeklagte Hardt nicht vernehmungsfähig. Der Staatsanwalt be- zeichnete dieses Gutachten jedoch als unvollständig und beantragte entsprechend dem Antrag des Verteidigers, Hardt von seinem Erscheinen zur Verhandlung zu entbinden, bis ein endgültiges Gutachten vorliegt. Das Gericht beschloß nach kurzer Beratung demgemäß.
Als erster Angeklagter gab der frühere Staatssekretär im Reichspostministerium und Reichsrundfunkkommissar Dr. Hans Bre- dow eine Darstellung seines Lebenslaufes, in der er eingehend seine frühere Tätigkeit in den verschiedenen rundfunktechnischen Gesellschaften schilderte. Es folgte die Schilderung des Lebenslaufes des angeklagten früheren Rechtsanwaltes Dr. Magnus.
Bredow und Magnus sind gegenwärtig die beiden einzigen Angeklagten, die sich noch in Untersuchungshaft befinden. Die übrigen Angeklagten sind im Verlauf der Voruntersuchung aus der Haft entlassen, bzw. gegen Sicherheitsleistung mit der Durchführung der Untersuchungshaft verschont worden
Die übrigen Angeklagten sind der frühere Rundfunkintendant Dr. med. Har-Z Flesch, der 59jährige Rechtsanwalt und Notar Dr. Hans Otto (Leipzig), der 49jährige Kaufmann Dr. Felix Kohl (Leipzig), der 63jäh- rige Arzt Dr. Erwin Jäger (Leipzig), der 54jährige kaufmännische Direktor Paul Körte (Kandern in Baden) und der 59jäh- rige Bankdirektor Emil Iorek lBreslau).
Ursprünglich richtete sich die Anklage auch gegen den früheren Intendanten und Schriftsteller Fritz Bischon, der aber amnestiert worden ist. und gegen den srüheren Rechtsanwalt Dr. Erich Frey, der zurzeit flüchtig im Auslande weilt und gegen den das Verfahren wegen Abwesenheit vorläufig eingestellt worden ist.
Nach der ersten Vernehmung der Angeklagten, von denen, wie fest'gestellt wurde, keiner Vorstrafen aufzuweisen hat, wurde der Eröffnungsbeschluß verlesen. Den Angeklagten wird darin fortgesetzte Untreue und einzelnen von ihnen Unterschlagung und Urkundenfälschung zum Nachteil der Reichsrundfunkgesellschaft, sowie der örtlichen Sendegesellschaften Berlin (Funkstunde AG). Breslau. Frankfurt a. M„ Hamburg, Leipzig und Köln zur Last gelegt. Im wesentlichen richtet sich die Anklage gegen Magnus und Bredow.
In der Nachmittagssitzung beschloß das Gericht, das Verfahren gegen Hardt abzutrennen.
Die Angeklagten äußerten sich dann zu den Anklagepumien. Bredow erklärte, ob er seine Befugnisse im Rundfunk in strafbarer Weise überschritten habe, könne nur das Gericht entscheiden. Er sei sich keiner strafbaren Handlung bewußt. Dr. Magnus sägte u. a., er glaube, sich nicht strafbar gemacht zu haben. In den Fällen, wo er überhöhte Bezüge angenommen haben solle, glaube er dazu berechtigt gewesen zu sein, denn er habe in den meisten Fällen eine schriftliche Genehmigung seiner Vorgesetzten Behörde gehabt. Auch die übrigen Angeklagten beteuerten in ähnlichen Aeußerungen ihre Unschuld.
Bredow berichtete dann über den grundsätzlichen Aufbau des Rundfunks. Gegen 16 Uhr wurde die Verhandlung auf Dienstag vormittag vertagt.
Versäumte Abonnements
auf den »Gesellschafter"
können immer noch nachgeholt werden
Der Gesellschafter
Mselller MorimWag angeM aufgeklärt
Schwere südslawische Vorwürfe gegen Ungarn
Belgrad, 6. November.
Die halbamtliche „Breme", hält das Marseiller Verbrechen für nunmehr vollkommen geklärt. Nach dem Blatt soll die Untersuchung einwandfrei festgestellt baben, daß Pawe- liksch, der Che, der Terroristen- Organisation, den Auftrag zur Ermordung des Königs Alexander gegeben habe. Ferner habe der in Wien verhaftete Oberstleutnant Pertschewitsch auf Janka-Puszta durch das „Schwarze Los" eine Gruppe von drei Mann bestimmt, die den Befehl zum Anschlag erhalle-, hätten. Der Haupttäter Georgieffsei jedoch von Pawe- litsch ausgewählt worden. Er sei aus Italien nach Zürich gekommen und zwar in Gesellschaft von Kwaternik, wo die beiden die aus Ungarn kommende Gruppe erwartet hätten. Kwaternik habe an die Terroristen Geld und Waffen verteilt; die Waffen seien in Triest bei der Firma Angelini und Berns rdoi. gekauft worden. Die italienische Polizei habe dies zugegeben. Dieselbe Waffenfirma habe seit jeher mit Pawelitsch wegen der Ausrüstung der südslawischen Aufständischen in Verbindung gestanden, die in verschiedenen Lagern in Italien und Ungarn untergebracht gewesen seien-
Nach Abschluß der polizeilichen Untersuchung werde — der „Breme" zufolge — der Völkerbund das Wort erhalten, um den politischen Hintergrund des Anschlages zu klären. Süd- slawien werde aber noch mit Frankreich und der Kleinen Entente eii gcherd darüber beraten, ob und wann der Völkerbund angerufen werden solle.
Auch die „Politika" sagt daß der Mordauftrag von seiten des in Italien weilenden Pawelitsch gekommen sti, betont jedoch, daß der Hauptorganisator :er Verschwörung oer Oberstleutnant Pertschewitsch gewesen lei. Das Blatt wiederholt in diesem Zusammenhang seine B e- schuldigungengegendiehabsbur- gischen Legitimsten in Oesterreich und weist darauf hin, daß Pertschewitsch mit ihnen die engster Beziehungen unterhalten habe. Die monarchistischen Blatter in Wien, „Der Oesterreicher", „Wiener Zeitung" und „Reichspost" hätten ihn auch, ohne das Ergebnis der MaJeiller Untersuchung abzuwarten, sogleich verteidigt und ihn als einen „angesehenen und ehrenhafter. Mann" hingestellt. Die österreichischen Monarchisten seien wiederum ein wesentlicher Bestandteil der Wiener Regierunasfront.
Die Blätter spitzen ihre Angriffe auf Ungarn zu und belasten Budapest fast ausschließlich mit oer Verantwortung für den Königsmord. Auch die Heftigkeit der Angriffe hat keineswegs nachgelassen, sie steigert sich eher von Tag zu Tag. Es werden „Sanktionen" gegenüber Ungarn gefordert. Wi» verlautet, haben inzwischen die Behörden begonnen, einzelne ungarische Staatsbürger, die in Südslawien Geschäften nachgingen, auszuweisen.
Die halbamtliche „Breme" geht in einem Bericht aus Paris, in dem die „irredentistischen Vereine des Teß und Möwe" der Finanzierung des Königsmordes beschuldigt werden, zu direkten Angriffen au? den ungarischen Ministerpräsidenten Göm- bös über. Die in Frankreich vorhandenen Terroristen Pospischill. Rajitsch und Krals hätten, diesem Pariser „Vreme"-Bericht zufolge, gestanden, mit ungarischen Generalstabs- und Truppenoffizieren eng Msammengearbeitet zu haben. „Breme" nennt sogar eine Reihe dieser Offiziere mit Namen-
Ser NOamM
MtuWa > MUK
Budapest, 5. November.
Vor dem Strafsenat des Budapester Landgerichts begann am Montag unter starkem Andrang der Zuhörer die Schwurgerichtsverhandlung gegen den Eisenbahnattentäter Sylvester M atuschka , der in der Nacht zum 14. Setpember 1931 durch Sprengung des Eisenbahnübergangs bei Bia Tor- bagy den Balkan-Expreßzug zur Entgleisung brachte.
Als Matuschka hereingeführt wurde, versuchte er offenbar den Eindruck eines Irrsinnigen zu erwecken. Er zeigte einmal ein aufgeregtes, dann wieder ein scheues, gedrücktes Wesen. Die Verteidigung wird, wie man bereits weiß, den Nachweis zu erbringen suchen, daß Matuschka geistig unnormal ist. Der Generalstaatsanwalt verlas die umfangreiche Anklageschrift, in der Matuschka für die Eisenbahnattentate von Bia Tor- bagy, Jüterbog und Ansbach verantwortlich gemacht wird. Die Anklageschrift schildert, daß Matuschka nach eigenem Geständnis die Sprengung der Eisenbahnlinie Paris- Marseille und Paris-Ventimiglia vorbereitet hatte. Eingehend schildert die Anklageschrift die krankhafte Veranlagung des Angeklagten, erwähnt seine zahlreichen Frauenbekanntschaften in Wien und Budapest und berichtet, daß er in Berlin bereits am 6. August in einem Elektrogeschäft sich die notwendigen Materialien für den Anschlag besorgt und gleichzeitig mit den beiden Verkäuferinnen Zusammenkünfte verabredet habe. Nach der Anklageschrift hat Matuschka jetzt angegeben, daß der „Geist Leo", der ihn zum Anschlag getrieben habe, in der Person eines gewissen Leo Bergmann zu suchen sei. mit dem er 1927 eine
religiöse Sekte mit kommunistischem Einschlag gegründet habe. Matuschka war 1931 !N Berlin von neuem mit Leo Bergmann zur Errichtung einer Berliner Filiale dieser Sewe zi'sammengetroffen. Zum Schluß der Anklageschrift wird gegen Matuschka die An- kl" - ,vegen 22 mit Vorbedacht durchaesühr- j ten Morden und 14 Mordversuchen erhoben.
RevWiM -er SM-MW-MMr
verworfen
Leipzig, 5. November.
Der zweite Strafsenat des Reichsgerichts hat am Montag die Revisionen der im zweiten Horst-Wessel-Prozeß am 15. Juni vom Schwurgericht Berlin wegen Mordes zum Tode verurteilten Sally Epstein und Hans Ziegler entsprechend dem Antrag des Neichsanwalts als unbegründet verworfen. Die Todesurteile sind damit rechtskräftig geworden.
Durch die Entscheidung des Senats ist auch das Urteil gegen den dritten Beschwerdeführer Peter Stoll, gegen den das Schwurgericht wegen Beihilfe zum Mord auf 7V- Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrenrechtsverlust erkannte, bestätigt worden.
WjiltsrWswsrk im EaargMt genehmigt
Saarbrüaen, 5. November.
Nach wochenlangern Stillschweigen hat nunmehr die Regierungskommission endlich auf die Anfrage der karitativen Verbände des Saargebiets vom 5. Oktober hin das saarländische Winterhilfswerk genehmigt.
Schon seit Monaten gingen langwierige und mühsame Verhandlungen um das Winterhilfs- Werk, das zunächst verboten wurde, da die So- zio.Tbteilung der Deutschen Front eingeschalte! m. Vierin erblickte die Regierungskommission m alten Methoden eine Gefährdung der Ab- stü. .nngsvorbereitungen und nahm allein mV- Mitarbeit zu wohltätigen Zwecken zum ' das gesamte Winterhilfswerk zu verbie ten. Nunmehr hat sie sich jedoch endlich entschlossen, das so dringend notwendige Unterstützungswerk der notleidenoen Saarländer zu genehmigen. Es muß außerordentlich bedauert werden, daß so viel wertvolle Zeit verstreichen mußte, ehe mit dem Winterhilfswerk begonnen werden konnte. Vorarbeft und Durchführungen konnten nicht rechtzeitig in Angriff genommen werden, da die Erlaubnis der Regierungskommission unnötigerweise Wochen auf sich warten ließ. Ein kostbarer Mona, ging für die Betreuung der Aermstcn des Saargebiets zwecklos verloren.
Opposition
meidet den spanischen Landtag
Madrid, 5. November.
Tie Parteiausschüsse der Sozialdemokraten und der Linksrepublikaner hielten am Sonntagabend Besprechungen ab, um die Frage der Teilnahme an den am Montag wieder beginnenden Sitzungen des spanischen Landtags zu erörtern. Die Sozialdemokratie faßte den Beschluß, den Parlamentstagungen bis auf weiteres f-ernzubleiben, was sie mit der Verlängerung der Pressezensur über die Sitzungsberichte begründete. Auch die bürgerlichen Linksparteien entschieden in diesem Sinne. Lediglich die baskischen Na - tionalisten erklärten, im Landtag erscheinen zu wollen, wobei sie jedoch schon jetzt daraus hinwiesen, daß sie der Regierung das Vertrauensvotum nicht erteilen können.
Im Landtag wird also am Montag nur die hinter dem Kabinett Lerroux stehende Mehrheit vertreten sein, während die gesamte Opposition, ausgenommen die Basken, nicht anwesend sein wird. Zweidrittelmehrheit erfordernde Beschlüsse können daher nicht gefaßt werden, es sei denn, daß die Regierung sich entschlösse, die Sozialdemokratische Partei für illegal zu erklären.
Dr.Mdeler ReMmmiiWr sür PttkUrmil-W
Berlin, 5. November.
Das Reichskabinelt irat am Montag vormittag zu einer Sitzung zusammen, in welcher der Führer und Reichskanzler das solzende Gesetz über Bestellung eines Reichs- wmmissars für Preisüberwachung vorlegte.
Das Gesetz hat folgenden Wortlaut:
8 1. Bis zum 1. Juli 1935 werden die durch das Gesetz über die Uebertragung der Aufgaben und Befugnisse des Reichskommissars für Preisüberwachung vom 15. Juli 1933 (Reichsgesetzblatt 1. Seite 490) dem Reichswirtschaftsn nister und dem Reichs- Minister für Ernährung und Landwirtschaft übertragenen Ausgaben und Befugnisse durch einen Reichskommissar für Preis- Überwachung ausgeübt. Die Aufgaben und Befugnisse erstrecken sich auch auf Preise von Körperschaften des öffentlichen Rechts und von Verbänden, deren Bildung in Gesetzen oder Verordnungen angeordnet ist oder die auf Grund besonderer gesetzlicher Ermäch- tiaunaen aebildet sind.
—_ Dienstag, Len 8. Nov emdcr IM
8 2. Der Reichskommissar für Preisüber- wachung wird vom Reichskanzler errianw Er untersteht dem Reichskanzler und haseinen Sitz in Berlin.
Nach der Annahme dieses Gesetzes duu-k das Neichskabinett hat der Führer und Reichskanzler den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig. Dr. Gördeler, zum Reichs, kommissar für Preisüberwachung ernannt.
Auf eine Anfrage faßt Oberbürgermeister Dr. Gördeler seine nächsten. Ziele als Neichskommissar für Preisüberwachung kurz in folgenden Worten zusammen:
„Ich werde eine Preisüberwachung durchführen, die sich nach vernünftigen Wirtschaftlichen Gesetzen richtet. Ich werde gegen alle rücksichtslos Vorgehen, die diese Gesetze mißachten und durch ungerechtfertigte Preistreibereien der Gesamtheit Schaden zufügen. Um diese für unser Volk dringend notwendigen Aufgaben durchführen zu können, bitte ich um die Mitarbeit aller."
Württemberg
Stuttgart, 5. Nov. In der Zeit vom 2S. bis 31. Oktober wurden bei 1138 Genossenschaftskassen 32 845 Posten niit einem Gesamtbetrag von 2 221 596 NM. einbezahlt. Davon fallen auf den 30. Oktober, den Nationalspartag, 23 297 Posten mit einem G e - samtbetrag von 1330 5 12 NM. Schätzt man nach diesen Feststellungen aus ein Gesamtergebnis bei den insgesamt vor- liandenen 1567 Genossenschaften, so müßten sich für die Tage vom 29. bis 31. Oktober 44 562 Posten mit einem Gesamtbetrag von 8 014 185 NM. ergeben. Davon würden aus den 30. Oktober 31 608 Posten mit insgesamt 1 805 227 NM. entfallen.
Das Ergebnis des Nationalspartags bei den ländlichen Genossenschaften ist gegenüber demjenigen des Vorjahrs ganz wesentlich gestiegen. In die Herbstmonate füllt bekanntlich der Hauptteil der jährlichen Einnahmen des Bauern. Es zeigt sich also deutlich, daß der Sinn zum Sparen bnv. zur Inanspruchnahme der ländlichen Genostenichaftskasten mehr und mehr wächst und daß die Einsicht im Bauernvolk in erfreulicher Weise durchdringt. daß das Geld nicht in die Schublade oder den Strumpf gehört, sondern auf der Kaste der allgemeinen Volkswirtschaft zugute kommen muß.
AvMMK
in GsMmgW bei Balingen
Balingen, 6. Nov. Samstag abend brach gegen Vs8 Uhr in Geislingen in einer am Niedberg liegenden Häusergruppe ein großer Brand aus, dem 3 Gebäude zum Opfer fielen. Es sind dies die Anwesen des Friedrich Schneider, des Clemens Sch laich und Johannes Walther. Die Häuser waren zusammengebaut, so daß das Feuer, das in einem der Anwesen entstanden war, sich rasch auf die übrigen beiden ausdehnte. Neben der Ortsseuerwehr griff auch noch die Feuerwehr aus Balingen ein. Nach Eintreffen der letzteren war der Brandherd in Bälde eingedämmt und das Feuer nach kurzer Tätigkeit gelöscht. Das anliegende Anwesen des Adolf H ü uß- ler wurde auch in Mitleidenschaft gezogen, konnte jedoch durch die anstrengende Tätigkeit der Feuerwehren noch gerettet werden. Ueber die Brandursache ist bis jetzt iwcki nichts bekannt-
setzer festgenommen
Lauffen a. N., 5. November. Die hiesige Ortspolizei nahm am Freitag abend den in Nordheim wohnhaften 41 Jahre alten Arbeiter Johann Wolf, gebürtig von Oberingelheim, fest. Wolf hat, nachdem er seine Erwerbslosenun'terstützung zum größten Teil in Alkohol umgesetzt hatte, kommunistische Ideen verbreitet.
MmMrprDdent Mergenthaler bei den Junglehrern
Der 2. Eßlinger Fortbildungslehrgang eröffnet
Eßlingen, 5. Nov. Mit einer schlichten Feier wurde am Samstag der zweite Fortbildungslehrgang für Junglehrer und Junglehre- rinnen im Seminar Eßlingen eröffnet. Dabei hielt -Ministerpräsident und Kultminister Mergenthaler eine Ansprache, in der er u. a. betonte, daß in diesen Lehrgängen den jungen Lehrern das nationalsozialistische Gedankengut praktisch nahegelegt werden solle. Das gemeinsame Leben solle in Kameradschaft alle verbinden und im Geländesport müsse ein früher vernachlässigter Zweig der Ausbildung zu seinem Recht kommen. Endziel des Lehrgangs müsse sein, daß der junge Lehrer neben seinem Fachkönnen vor allem die nationalsozialistische Gesinnung im Herzen trage und überall am Neubau des Rei-. ches mitarbeitet. So müßten Lehrer herangebildet werden, die wirklich berufen seien zur Erziehung der Jugend, einer Jugend, die dereinst Trägerin des Staates ist. Dw Feier war umrahmt von einem Orgelvorsviel und zwei Chören unter der Leitung von Musikdirektor Nagel.