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Ich verwahre mich in eurem Namen gegen diese ungehörigen Vorwürfe. Ich bezeuge vor aller Welt eure Zucht und eure Verläß­lichkeit und danke euch sür die disziplinierte Haltung, die ihr stets und auch dann ge­wahrt habt, als ihr täglich hören mußtet, wie der Führer unseres Reiches und die ver­antwortlichen Männer in Reich und Bewe­gung den gemeinsten Verleumdungen und Beichimvsunaen in Vreste und Versammlun­gen durch die Emigranten und Rückgliede­rungsgegner Preisgegeben waren, ohne daß ein wirksames Einschreiten der Regierungs- kommisfion des Saargebietes erfolgt ist.

Im Sinne unseres Führers, der um des europäischen Friedens willen sich an die Grenze des Möglichen hält, muß ich auch an eure Haltung und Disziplin nun noch höhere Anforderungen stellen, um so vor aller Welt das Unberechtigte der französischen Absichten kundzutun.

Ich ordne daher an: Vom tO. l. bis 10. 2. 1935 ist innerhalb einer Zone von 40 Kilo­metern längs des Saargebietes das Tragen seder Uniform verboten; Appelle. Aufmärsche oder Zusammenkünfte jeglicher Art fallen unter das gleiche Verbot.

Ich werde an die Schriftleiter der maß­gebenden Zeitungen des Auslandes Ein­ladungen ergehen lassen, sich vor, während und nach der Verbotszeit als Gast des Rei­ches im ehemaligen Grenzgebiet aufzuhalten, damit sie sich von der Abwegigkeit der gegen die L>N. und SS. erhobenen Vorwürfe aus eigener Scbau der Tinge überzeugen können.

Wir erklären feierlich, daß wir niemals Pntschabfichten gehabt haben. F ü r T e r r o- risten ist in unseren Reihen kein R a ii m. Wir haben zu der ungeheuerlichen Provokation, die in der Bereitstellung aus­ländischer Truppen zum Einmarsch in deut­sches Gebiet zum Ausdruck kommt, auch nicht den geringsten Anlaß gegeben. Wenn ich ein neues Opfer von eurer Haltung fordere, so tue ich es um des europäischen Friedens wil­len. den wir mit letzter Ehrlichkeit wollen.

gez. Bürckel.

Peeislreibera geht es jetzt an den Kragen

Berlin, 3. November.

Der Preußische Ministerpräsident hat fol­genden Erlaß an die Oberpräsidenten, Regie­rungspräsidenten und Polizeipräsidenten ge­richtet:

In Verfolg der dom Führer am Donners­tag abgehackten«« Besprechung mit den Neichsstatthaltern ordne ich an:

Die Oberpräsidenten. Regierungspräsiden­ten und Polizeipräsidenten haben in Fällen von Preissteigerungen, die nicht offiziell von Staatsstellcn genehmigt sind, besonders bei Preissteigerungen auf Le­bensmittel unverzüglich und in s ch 8 r s st e r F o r m e i n z u g r e i f e n. Be­reits vorbeugend sind Versuche solcher Preis­steigerungen zu unterbinden. Die Lebens­mittelpreise sind lausend zu überwachen. Ich mache auch daraus aufmerksam, daß ich nicht du'den werde, daß in irgendeiner Form ver­sucht wird, durch künstlich herbei­ges ührte Warenknappheit höhere Preise zu erzielen. Nachdem die meisten Lebensmittel Preise geregelt sind, besteht auch sür den Handel keinerlei Anlaß, irgendein Rinko einzukalknlieren. um dadurch zu höhe­ren Preisen zu gelangen.

In einer Zeit, da alle Opfer bringen sollen und gerade die Werktätige Bevölkerung be­reits ibre Opferwilligkcit für den Neuaufbau des Vaterlandes bewiesen hat. ist es ein Ver­brechen. wenn von einzelnen Seiten versucht wird, den privatkapitalistischen Profit über das allgemeine Volkswohl zu stellen. Die Strafe bierfür kann gar nicht hart genug bewegen sein. Ich hoffe und erwarte, daß bei stärkster Beobachtung der Preisentwicklung und der Versorounoslaae seitens der Behör­den keine irgendwie »eartete lleberteueruno vorkl""N"'n kann. Sollte sich trotzdem irgend­wo eine Verkenernng bemerkbar machen, so ist mir verkiinlich darüber umgehend tele- orav'iskch 7 berick-Kn. damit ich in der Lage bin, k-'k>it einrusckir-ktnn t-tz geht ietzt uw dos W"bl aller, insonderheit der schwer ar­beitenden und ni<bt beaüterten Volksgenosse"

SestllllW

bricht de» RemHM

Ministerpräsident Gömbös in Wien Wien. 4. November.

Der ungarische Ministerpräsident Göm­bös ist am Sonntag um 12,15 Uhr zum Besuch des Bundeskanzlers Schuschnigg in Wien eingetroffen. Gömbös reist in Beglei­tung seiner Frau. Er wird von Wien nach Nom Weiterreisen.

Die Wiener Besprechungen werden haupt­sächlich den in letzter Zeit zwischen Ungarn und Oesterreich entstandenen wirtschaftspoli­tischen Schwierigkeiten gelten.

Die österreichische Regierung hat sich trotz der Vorzugsvereinbarung des römi­schen Paktes bisher geweigert, den unga­rischen Weizenüberschutz in den vereinbar­ten Mengen zu übernehmen und soll statt dessen nach hiesigen Meldungen mit fran­zösischen Stellen wegen Einfuhr französi­schen Weizens nach Oesterreich in Verhand­lungen getreten fein.

An den Wiener Besprechungen werden ferner

Der Gesellschafter

kulturelle Vereinbarungen zwischen den bei­den Ländern, ähnlich den zwischen Deutsch­land und Ungarn bereits getroffenen Ab­machungen, erörtert werden.

Das Hauptinteresse richtet sich hier auf den Besuch des Ministerpräsidenten bei Mussolini und Suvich. Von gut- unterrichteter Seite verlautet, daß Minister- vräsident Gömbös in Nom in erster Linie die künftige Stellung Italiens zu Ungarn und den ungarischen Revisionsforderungen klären will. Tie letzten Verhandlungen zwischen Italien und der französischen Regierung haben in hiesigen maßgebenden Kreisen den Eindruck hervorgerufen, daß von französischer Seite von der italienischen Negierung die Aufgabe der bisherigen Unterstützung der Nevisions- iorderungen Ungarns verlangt worden ist als Gegenleistung für eine französische Be­rücksichtigung der italienischen Flotten- und Kolonialforderungen. Man nimmt ferner an, daß in Rom zwischen Mussolini und Gömbös eingehend die gegenwärtigen Svan- nungen in Südosteuropa, die weitere Stel­lung der italienischen Negierung zu Südsla- wien, die Beziebunaen iwiickmn Unaarn und Südslawien und die Untersuchung der Alten- täte erörtert werden.

In hiesigen diplomatischen Kreisen wird die Vermutung ausgesprochen, daß auch die deutsch-italienischen Bezie­hungenwährend des römischen Aufenthalts des Ministerpräsi­denten Gömbös zur Sprache kom­men werden. Konkrete Abmachungen zwischen Italien und Ungarn kommen nach Lage der Tinge gegenwärtig nicht in Frage. Gömbös beabsichtigt, Ende nächster Woche wieder in Budapest einzutreffen.

Eik ErrmalssriverMur Br Asturien

Madrid, 5. N vember.

Der Ministerrat hat die Ernennung eines Generalgouverneurs für das Aufstandsgebiet Asturien be schlossen. Er wird mit weitgehendsten Voll­machten ausgerüstet und mit der Vertretung sämtlicher Ministerien im dortigen Gebiet be­auftragt. Unter anderem hat er die Säuberung der Lehrerschaft vorzunehmen, die zum großen Teil rein kommunistisch eingestellt ist und ganz wesentlich zum Ausbruch des Aufstandes bei­getragen hat.

Heber den Wiederaufbau der Stadt Oviedoist noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden. Die Kosten dürften sich auf 130 Millionen Peseten belaufen. Die Regierung hat die Stillegung aller der Gruben in Asturien angeordnet, die bisher vom Staate Zuwendungen erhielten, da sich herausgestellt hat, daß der größte Teil der staatlichen Unter- stützungsgelder zur Bildung und Aufrechterhal­tung der Roten Garde in Asturien verwendet worden ist.

Ferner ist für Asturien jeder Waffenverkauf, sowie das Waffentragen auf für Leute, die im Besitze eines Waffenscheines sind, verboten worden.

Der Ministerpräsident erklärte, daß die Pressezensur auch für die Berichterstattung über die Sitzungen des spanischen Parlaments auf­rechterhalten bleibt. Ferner wurde miige teilt, haß die Linksrepüblikaniscve Partei ebenso wie die Sozialdemokraten bis Ptzt noch keinen Ent­schluß über ihre Beteiligung an den Sitzungen des Landtages gefaßt haben.

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soll die Arktis erforschen

Der Plan des Professors Dr. Weickmann Ueberwinternde Gelehrtengruppe

Leipzig, 2. November.

Professor Dr. Weickmann, ein Teilneh­mer an der Polarfahrt desGraf Zeppelin", entwickelte in einer Rede anläßlich der Feier des 525jährigea Bestehens der Universität Leipzig einen bemerkenswerten Expeditions­plan. Er denkt an die Erforschung des riesigen, noch unbekannten Gebietes zwischen dem P o l, Alaska und der Wrangel-Jnsel mit Hilfe des im nächsten Jahre fertiggestellten neuen Luftschiffes. Professor Pr- Weickmann, der Meteorologe ist, beabsichtige, das Luftschiff zusammen mit einer Gruppe von Gelehrten arbeiten zu lassen, die in dem zu er­forschenden Gebiet überwintern würden. Pro­fessor Dr. Weickmann denkt dabei an eine Gruppe von höchstens vier Wissenschaftlern, die mit allen Fragen der Geophysik, der Ozeano­graphie, der Biologie und der anderen in Frage kommenden Wissenschaften vertraut sein müß­ten und die von dem Luftschiff mit sämtlichen, Material in den Mittelpunkt ihres Arbeitsfel­des zu bringen und nach der Arbeit wieder ab­zuholen seien. Von '"iten der Wissenschasi stände also der Durchführung einer derartige'- Expedition nichts im Wege.

Aber auch die Zeppelinwerft in Friedrichs­hasen hält eine Expedition ins Polargebiet mu dem neuen Luftschiff durchaus für mög ! lich. Dr. D « rr, der berühmte Chefkonstruk teur des Luftschiffbaues in Friedrichshasen, er klarte jedenfalls, ein solcher Plan sei bereits schon anläßlich der Polarfahrt desGras Zcp Pelin" erwogen worden. Man habe ihn dam- wegen fehlender Geldmittel aufgebe« müsse«. Vom technischen Standpunkt aus seien durchaus keine Einwände zu erheben. Ein Luftkreuzer vom Zeppelin-Typ sei in der Lag«,

ohne Gefahr für das Schiff und die Be­satzung in den arktischen Regionen nieder­gehen zu können. Besonders auf dem neuen Zeppelin setze man große Hoffnungen, oa er bedeutend leistungsfähiger als derGraf Zeppelin" sein werde und über sine» vielgrößerenAktionsradius verfügen werde.

Württemberg

Versammlung - EMM. Zrauenverems

Stuttgart, 4. November.

Unter dem Vorsitz von Frau Emma Lau­tenschlager fand die 54. Generalver­sammlung des Schwäbischen Frauenvereins statt. Die Vorsitzende gab einleitend .einen Bericht über die Geschäftsführung des Ver­eins in den abgelaufenen drei Jahren. Sie konnte dabei feststellen, daß die in den Jah­ren 1928 und 1930 errichteten Bauten (Gar­tensaal mit Kinderhorten. Hortenraum, Schulwaschküche usw.) sich sehr bewährt hätten und daß der neue Aufschwung der Vereinsarbeit, der bereits bei der letzten Mit­gliederversammlung im Dezember 1931 fest­gestellt werden konnte, in den letzten Jahren erfreulicherweise angedauert habe. Hierauf erstatteten die S ch u l l e i t e r i n n e n, Frl. Nusfer, Frl. Bauer, Frau Wölffler und Frl. Gfrörer Jahresberichte der Haushaltungsschule, der Kochschule, der Frauenschule für Volkspflege und des Frö- belseminars. In der hierauf vorgenommenen Wahl der Vorsitzenden Frau Emma Lau- tenschlager bat. von ihrer Wiederwahl ab­zusehen wurde Frau Else Kötzle zur Vorsitzenden des Schwäbischen Frauen­vereins gewählt. Frau Kötzle nahm das Amt an und sagte ihrer Vorgängerin, Frau Lautenschlager, aufrichtigen Dank für die von ihr geleistete langjährige und außer­ordentlich verdienstvolle Tätigkeit im Schwä­bischen Frauenverein.

Schwere Strafe gegen Mlchpanscher

Heidenheim, 5. Nov. Eine Landwirtsehefrau aus dem Bezirk und deren Tochter wurden vom hiesigen Amtsgericht wegen eines Vergehens gegen das Nahrungsmittelgesetz zu einer Geld­strafe von 20 bezw. 80 RM. verurteilt; die bei­den haben auch noch die Kosten des Verfahrens und die Milchuntersuchung zu tragen.

Schwerer sufamMmM

Sigmaringen, 4. November. Am Freitag nachmittag ereignete sich beim Bahnüber­gang in der Fürst-Wilhelm-Straße ein be­dauerlicher Verkehrsunsall. Ein Auto aus Mägerkingen, OA. Reutlingen, wollte, aus Richtung Sigmaringendorf kommend, in die Bahnhvgieaße eiubiegen, als ein Motorradfahrer von Sigmari-ngendorf von der Stadt her die Wilhelmstraße in mäßigem Tempo herunterkam. Er fuhr auf den Kühler und das linke Vorderrad aus und wurde gegen das Bankett der Straße geworfen, wo er mit einem Beinbruch und einer star­ken Kopfwunde liegen blieb. Der ge­rufene Arzt legte die notwendigen Verbünde an und sorgte iür Ueberführung des Ver­unglückten ins LondeSkrankeiihans.

Eine verbildliche Zat

Reutlingen, 4. November. Eine hiesige Textilfirma, die nicht genannt sein will, hat den Fonds der bisherigen Pensionskasse für Angestellte um mehr als das Doppelte erhöht und nunmehr in diese Altersversorgung sämtliche Ge­folgschaftsangehörige, also Arbei­ter und Angestellte, e i n g e s ch l o s s e n, so daß jedes Mitglied der Betriebsgemeinschast bei dauernder Arbeitsunfähigkeit oder bei erreichter gesetzlicher Altersgrenze in den Ge­nuß dieser segensreichen Einrichtung kommt. Der nunmehrige Gesamtfonds von 128 000 Mark wird von der Firma mit 5 Prozent verzinst und die Zinsen fließen ebenfalls die­sem Fonds zu.

Zolgenfchwmr Jufammenprak

Gmünd, 4. Nov. Am Donnerstag nach­mittag, als gerade ein heftiger Graupel­sturm herrschte, ereignete sich unmittelbar oberhalb des Deinbacher Bahnhofs ein schwerer Verkehrsunfall. Ein Kraftwagen kam von Stuttgart her die Steige abwärts. Ein Motorradfahrer, der etwa 30jährige Jennewein von Weit­mars. fuhr dem Wagen aus Richtung Gmünd entgegen. Etwa 50- 80 Meter nach der Kurve prallten die beiden Fahrzeuge z u- sammen. Dabei wurde dem Motorrrad- sahrer das linke Knie so durchschnit­ten und zerschmettert, das das Bein ver­loren sein dürfte. Der Schwerverletzte wurde von der Gmünder Sanitätskolonne ins Spital verbracht.

Poppenweiler, OA. Ludwigsburg, 4. Nov. (Mit heißem Wasser gegen den Sohn.) Zu einer ernstlichen Auseinander­setzung kam es dieser Tage in einer im hie­sigen Armenhaus wohnhaften Familie. Der Vater geriet, wie schon öfter, mit seinem ältesten 19jährigen Sohn in einen Wort­wechsel, wobei auch die Mutter die Par­tei des Sohnes nahm. Beide sollen dann

Montag, de» 5. November igzz

gegen den Mann tätlich geworden sein, der im Verlauf des Haechgemenges einen aus dem Ofen stehenden Hafen 'mit heißem Wasser nahm und ihn dem Sohn über Kopf und Schultern goß. Der junge Mann erlitt sehr erhebliche Brüh­wunden an Kopf, Schultern und Armen und wurde in da? Kreiskrankenhaus einae- liefert.

Eutingen b. Pforzheim, 4. November. (Z u- sam men stoß.) BeimNößle", einer ge­fährlichen Straßenecke, stießen ein Fernlast­zug aus der Pfalz und ein Psorzheimer Motorrad zusammen. Der Kraftradfahrer und sein Begleiter wurden in weitem Bogen aus die Straße geschleudert und blieben schwerverletzt bewußtlos liegen, während das Kraftfahrzeug vollständig in Trümmer ging. Die beiden Ver­unglückten, ein 25jähriger Elektrotechniker und ein 29 Jahre alter Installateur, wurden ins Krankenhaus verbracht. Ihre Verletzun­gen sind glücklicherweise nicht lebens­gefährlich.

Grnibingen, OA Göppingen, 5. Nov. (A r- 'eitsbeginn für die Reichsanto- ahn). Die Vorarbeiten für das Streckenlos er Reichsautobahn GruibingenDeutsches Haus sind dieser Tage ' c Angriff genommen worden. Zur Zeit werden die Profile ange­bracht. Wie man hört, werden die Hauptarbei­ten während des Winters in der Nähe der Ortschaft durchgeführt werden.

Vom Vodensee, 4. Nov. iNationak- s o z i a l i st i s ch e K o m m u n a l p o l i t i k.) In der letzten Stadtratssitzung in Lindau lBodensee) wurde die Einführung der Bürger­steuer für das Jahr >935 einstimmig geneh­migt. Wie Bürgermeister Tr. Siebert mit­teilte. wurden in diesem Jahre in Lindau 70 Ne u w o h n u n g e n erstellt und IV- Millionen Reichsmark sür diese Bauten ver­wendet. Dadurch gelang es, die Zahl der Arbeitslosen in Lindau auf 120 zu senken.

Tübingen, 4. Nov. «Von der Landes- Universität.) Ter Reichsstatthalter in Württemberg hat im Namen des Reichs die ordentliche Professur für neutestamentliche Einleitung und Exegese an der kath.-theol. Fakultät der Universität Tübingen dem Pri­vatdozenten Dr. Stephan Lösch daselbst übertragen.

Heilbronn. 4. Nov. (Dem Sohn das H a u s a n g e z ü n d e t.) Am Mittwoch brach im Anwesen eines Landwirts in Do nu­tz ronn ein Brand aus, dem in kurzer Zeit die Scheuer und Stallung zum Opfer fielen. Das daneben gelegene Wohnhaus konnte nur durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr gerettet werden. Nach dem Ergeb­nis der kriminalpolireilichen Ermittlung lieg! zweifellos Brand st ist izng vor. Täter ist der Vater des Brandgeschädigten, der 63 Jahre alte Christian Roller von Maad, OA. Marbach, der bis zum Brandausbruch bei seinem Sohn gewohnt hat und seitdem flüchtig ist. Roller treibt sich mit Wahr­scheinlichkeit in Heilbronn oder in der Um­gebung der Stadt umher.

Heilbronn. 4. November. (Non einem Auto angefahren.) Am Freitag wurde in Neckargartach ein 48 Jahre alter Arbeiter aus Bonfeld mit seinem Fahrrad von einem Personenkraftwagen erfaßt, zu Boden geschleudert und schließlich ge­schleift. Er trug neben einem Bruch des linken Oberschenkels schwere innere Verletzungen davon und mußte in das Städtische Krankenhaus verbracht werden.

Ein 58 Jahre alter Insasse der Landesfürsorge­anstalt Markgröningen wurde auf dem Weg zur Anstalt von einer Radfahrerin angefah­ren. Er erlitt einen Schädelbruch und ist anderntags gestorben.

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In einem Anfall geistiger Umnachtung hat sich in Wössingen bei Ellwangen eine schon länger nervenleidende Ehefrau daS Leben genom­men.

Am Freitag stürzte in der Svnnengasse in Heilbronn der 7jährige Sohn eines Arbeiters aus einem Fenster der im 3. Stock gelegenen elter­lichen Wohnung ans die Straße. Er trug mehrere Kopfverletzungen davon und mußte in das Städt. Krankenhaus verbracht werden.

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Seit Freitag mittag ist der Buchhalter einer Baufirma in D o r n st a d t bei Blanbeuren mit den gesamten Lohngeldern in Höhe von zirka 10 000 Mark abgängig.

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In Eßlingen ist in einem Keller der Neckar­straße vermutlich dadurch ein Brand ausge­brochen, daß ein Fußgänger in den auf den Gegweg mündenden, undicht abgeschlossenen Luft­schacht ein brennendes Streichholz oder einen brennenden Ziaaret teure st ge­worfen hat.

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In erfreulicher körperlicher und geistiger Rüstig­keit feierte am Samstag in der Lindenschmiede bei Sigmaringendorf die alte Lindenschmiedin, Frau Frieda Lieb, ihren 80. Geburtstag.

Am Samstag konnte Oberlehrer i. N. Rudolf Knaupp in Nürtingen (geb. in Holzmaden. Kreis Kirchheim u. T.) seinen 70. Geburtstag be- gehen.