Der Gesellschafter
Freitag, den 26. Oktober 1934
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Die Erziehung des Arbeitsdienstes steht höher als alle Erziehung der Welt!
Reichsminister Rust
Berlin, 24. Oktober. I
Im Kultusministerium Unter den Linden empfing Reichsminister R u st eine Anzahl von jungen Studenten ersten und zweiten ! Semesters aus dem ganzen Reich, die sich ! zum Studium an . die Danziger Hochschule begeben. Schon der junge Student von heute komme in einer ganz anderen inneren Hal- ! jung an die Hochschule, als dies früher der > Fall gewesen sei. Er komme aus dem Arbeitsdienstlager. Das deutsche Volk besitze vieles nicht, was andere Völker haben; aber kd besitze dafür erwas. was diesen fehle: /ine unerhörte innere, politische, völkische Geschlossenheit. Der Sieg der Bewegung wäre n i ch t möglich gewesen, wenn die SA. nicht dagewesen wäre, die nicht nur Lmai- schutz war, sondern in der der neue deutsche Mensch geboren wurde. Der Arbeitsdienst habe diesem neuen Gedanken eine n v ch schärfere Prägung gegeben. Die E i- - ie h u n g des A r b e i t s d i e n st e? stehe höher als alle Erziehung der Welt. Es werde sich auch in Zukunft nicht vermeiden lassen, daß die eigentliche Führerschaft durch die Akademien gehe, aber es werde sich nicht mehr um eine ledigliche Jntellektuellen-Auslese handeln, sondern darum. die Fähigkeit zur Politischen Führung zu finden. Der Kamps, der früher der Prüfer gewesen sei, sei heute vorbei. An seine Stelle müsse eine ganz entschiedene Erziehung treten, die den Charakter Stunde um Stund? einer Prüfung unterziehe, denn auf der neuen Führergeneration stehe das Schicksal Deutschlands. Er ermahnte die jungen Studenten. ! den Volksgenossen in Danzig den Geist Adol? Hitlers zu zeigen und gab ihnen die besten Wünsche mit auf den Weg.
Der Vorsitzende der Danziger Studentenschaft. Nothdurst. dankte dem Minister und gab ihm die Versicherung ab, daß die Studenten seine Worte beherzigen würden. Im Anschluß daran richtete der Ncichsf>"ihrer° der Studenten noch einige Worte an die jungen Kameraden.
Ms neue Reichs- und preußische SririenimMermm
Berlin, 24. Oktober.
Die der Oeftentlichkeir bereits mitgeteilte Zusammenlegung des Reichsministeriums des Amern und des preußischen Ministeriums des Innern tritt nach einer Anordnung des Reichs- minister des Innern, Dr. Frick, am 1. Nov. 1934 in Kraft. Der Reichsminister hat am 23. Oktober den einheitlichen Geschäftsplan für das Gesamtministerium unterzeichnet. Dieses besteht darnach aus einer Zentralabteilnng, 6 Fachabteilungen und der Abteilung für den Arbeitsdienst. Die Zentralabteilnng steht unmittelbar unter dem Minister und wird von seinem ersten Stellvertreter, Staatssekretär Pfundtner, geleitet. Die 6 Fachabteilungen, von denen die Abteilungen I, IV und VI dem Staatssekretär Pfundtner, die Abteilungen II, III und V dem Staatssekretär Grauert unterstehen, betreffen:
I. Verfassung und Gesetzgebung, Leitung: Ministerialdirektor Dr. Nicolai,
II. Beamtentun: und Verwaltung, Leitung: Ministerialdirektor Dr. Schütze,
III. Polizei, Leitung- General der Landespolizei, Ministerialdirektor Daluege,
vor den Studenten
IV. Volksgesundheit. Leitung: Ministerialdirektor Dr. Eütt,
V. Kommunalverwaltung, Leitung: Ministerialdirektor Dr. Suren,
VI. Deutschtum, Leibesübungen und Kirche. Leitung: Ministerialdirektor Dr. Buttmann.
Die Abteilung Arbeitsdienst steht unter der Leitung des Reichskommissars für den Freiwilligen Arbeitsdienst, Staatssekretär Hierl.
Minister Dr. Frick zeichnet vom 1. Nov. ab: „Der Reichs- und preußische Minister des Innern."
Den obersten Reichs- und Landesbehörden hat Minister Dr. Frick durch einen Runderlatz von dieser Neuregelung Kenntnis gegeben.
Mojrs WjWlmn kriegt einen SerzsMg
Umfangreiche Patzfälscherzentrale entdeckt Warschau, 24. Oktober.
Die Polnischen Untersuchungsbehörden sind einer großen Organisation von Paßfälschern auf die Spur gekommen, deren Umfang alle bisher in Polen bekannten Fälscherbanden weit übertrifst. Unter Leitung eines gewissen Moses Schiffmann, der zu einem großen Vermögen gekommen ist. arbeiteten Zweigstellen seiner Fälscherorganisation in Warschau. Wilna, Bialystok. Krakau, und anderen polnischen Städten sowie im Auslande. Bisher sind etwa 100 Personen verhaftet worden.
Schifsmann selbst erlag einem Herzschlag, als die Polizei seine Wshnunx betrat. Die Zahl der in Umlauf gesetzten falschen Pässe ist bisher unbekannt, geht aber nach Ansicht der Polizei in die Hundert e. Die Fälscherorganisation arbeitete einerseits, um Strafverfolgte oder Fahnenflüchtige aus Polen herauszubringen, andererseits um Flüchtlinge aus Rußland mit polnischen Pässen zu versehen und nach Amerika, Frankreich usw. zu bringen. Die Paßfälschungen wurden durch die Aufmerksamkeit eines, Grenzbeamten entdeckt, dem es ausgefallen war, daß einige in verschiedenen Städten ausgestellte Pässe die gleiche Handschrift bei den Personalangabcn aufwiefen.
MMaus Bürger opferten vergeblich
Ablieferung antibolschewistischer Spende vergessen
Warschau, 24. Oktober.
Nach Warschauer Blättermeldungen wurde bei der Revision einer Kasse in der Warschauer städtischen Wohlsahrtsabteilung eine versiegelte Kiste gefunden, die große Summen an Papiergeld, Silbergeld, sowie Ringe und Schmuckstücke enthielt. Es stellte sich heraus, daß es sich um Opfergaben der Warschauer Bürger aus dem Jahre 1920 handelt, die damals während des bolschewistischen Vormarsches auf Warschau fLrden Staatsschutz gegeben wurden. Sie haben die staatlichen Kassen niemals erreicht, da man sie in der Stadtverwaltung vergaß. Inzwischen sind die Banknoten, die eine sehr große Summe dargestellt hatten, längst entwertet, und nur noch die Schmuckstücke können jetzt dem Finanzministerium abgeliefert werden. ,
6lM W sich selbst beschW-
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Das Versagen in der sowjetrussjischen Lebensmittelversorgung
sp. Reval, 24. Oktober.
Der Skandal der Lebensmittelversorgung im Sowjetparadies wird von Tag zu Tag größer. So hat jetzt der oberste Staatsanwalt der Sowjetunion, Akulow, ein Strafverfahren gegen zahlreiche Beamte eingeleitet, die ungeheure Mengen von Früchten und Gemüsen verfaulen ließen. In der Krim allein wurden kürzlich fast 30 Waggon mit Gemüsen und Früchten, die völlig verfault waren, beschlagnahmt, so daß sie nicht mehr an die hungernde Bevölkerung ausgegeben werden konnten.
Wie peinlich den Machthabern im Kreml diese Ernährungskatastrophe ist, geht ans einer unscheinbaren und lakonisch kurzen Meldung der Sowjetpresse hervor, wonach einige „Parteischädlinge" wegen der Verbreitung einer Broschüre des Diktators Stalin gemaßregelt wurden. Stalin habe diese Broschüre schon vor längerer Zeit einziehen lassen. Warum er dies getan hat, darüber gibt die Broschüre selbst Auskunft. Es handelt sich nämlich um die 1929 erschienene Schrift des „roten Zaren", die den anspruchsvollen Titel „Das Jahr des gewaltigen Umschwunges" trägt. Dort kann man u. a. folgendes lesen:
„Dank dem fortschreitenden Wachstum der Kolchosh und Towchosh — also der kollektivierten Bauernwirtschaften und der Staatsgüter — überwinden wir erfolgreich die sogenannte Broikrisc ... Es känn kein Zweifel mehr bestehen, daß innerhalb von höchstens drei Jahren unser Land zu den „brotreichsten" Ländern, nein — zum „b r o t r e i ch st e n" Land der Erde geworden sein wird."
So konnte Stalin im November 1929 schreiben. Da in der Sowjetunion der Ernte- crtrag 1934 wieder um ein Beträchtliches geringer ist als im Vorjahr, das Vorjahr aber in vielen Gebieten Sowjetrußlands eine furchtbare Hungersnot mit sich gebracht hat, ist es begreiflich, daß Stalin jetzt seine eigene Broschüre verbietet.
MOMlUNS MM SMYkMMN KM 2. ZMM 1W5
Neuyork, 24. Oktober.
Wie aus Flemington (Neu Jersey) berichtet wird, hat. das Gericht ans Antrag des Staatsanwalts den Verhandlimasbeginn in dem Prozeß gegen Hauptmann wegen Entf ü hrung u nd Ermordung des Li ndbergb-Kindes ans den 2. Januar 1935 festgesetzt.
Neuer Zexti!?;§eik ln den Bereinigten Staaten?
Neuyork, 24. Oktober.
Der Vizepräsident des amerikanischen Textilarbeiterverbandes, Gorman, erklärte am Mittwoch in Washington, daß der Ausbruch eines neuen großen Streiks in der Textil indnstrie innerhalb der n ä ch st e n 10 T a g e durchaus möglich sei. Die Lage sei infolge der Stellungnahme der Arbeitgeber gegenüber den Textilarbeitern, die an dem kürzlichen Generalstreik teilgenommen haben, äußerst kritisch, namentlich in den Südstaaten. Der Streikausschuß werde am Frei- taa in Neuvork zu.den Streikfordcrnnaen zahl
reicher lokaler Gewerkschaften Stellung nehmen.
Die Erklärung Gormans erfolgte gerade in dem Augenblick, als die letzten Versuche gemacht wurden, um den für Mittwach um Mitternacht angekündigten Ausstand von 20 000 Arbeitern im Paterson-Bezirk in Neujersey zu verhüten.
Der mexikanische Studentenstreik beigelegt
Die Nachzählung der Studentenabstim- mung über den Streik ergab von l3 Fakultäten drei für Wetterführung des Streiks, acht gegen den Streik bei zwei Enthaltungen. Somit ist der Wieverbeginn der Universitätsarbeit gesichert.
Wichtig
für SaaraWmmungsberechtigte!
Der Bund der Saarvereine teilt uns mit:
Jede im Saargebiet wohnende Person kann Einspruch geaen die Eintragung einer bereits in die vorläufige Austimmungsliste aufgeuom- menen Person erheben.
Die Abstimmungskommission hat nun verfügt, daß derjenige, der einen solchen Einspruch erhebt, eine Abschrift desselben durch eingeschriebenen Brief dem Betroffenen mitzuteilen -hat, und zwar an dessen Anschrift im Saargebiet. Der Betroffene muß innerhalb von 4 Tagen seit Aufgabe dieses Einschreibebriefes zur Post (also nicht seit dem Tage, an dem er ihn erhält), seine Einwendungen gegen diesen Einspruch dem zuständigen Kreisbürp schriftlich mitteilen. Er muß ferner das ihm abschriftlich zugestellte Einspruchsschreiben des Einspruch Erhebenden seiner Erwiderung au das Kreisbüro beifügen.
Also: Wer einen solchen Brief über seine Anschrift im Saargebiet erhält, muß sofort seine Einwendungen schriftlich — Unterschrift nicht vergessen — unter Beifügung der Schrift des Gegners an das zuständige Kreisbüro der Abstimmungskommission senden. In Zweifelsfragen wende man sich sofort an die Ortsgruppen des Bundes der Saarvereine.
Timm» der Welt M Lislmm
London, 24. Oktober.
Ter erstaunliche Flug des britischen »Co- met"-Flugzeuges, das in weniger als drei Tagen die halbe Welt umkreist hat. wird in der ganzen Morgenpresse mit begreiflicher Freude gefeiert. Die Größe der Leistung von Scott und Black wird mit eindrucksvollen Hinweisen und Vergleichen hervorgehoben. Ein Dampfer, der am Freitag abend 12 Uhr vor dem Start der Flugzeuge England verlassen hatte, wird erst Ende des nächsten Monats, am ^.November. Brisbane erreichen. In Bagdad konnte man am Samstag abend schon die Londoner Morgen blätter des gleichen Tages lesen, was in verschiedenen Orten Schottlands noch nicht möglich ist. Der Vizekönig vonIndien soll in seinem Palast von Delhi am Montag die „Time s" vom Samstag gelesen haben, was bestimmt zum erstenmal in seinem Leben geschah.
Die Maschine der Abgestürzten
Nachdem die gespannte Frage: Wer wird im Rennen Sieger sein, ihre endgültige Antwort gefunden hat. läßt das, Interesse der Oesfentlichkeit an dem weiteren Verlauf des Rennens ewas nach, und es zeigt sich die Neigung, praktische Schlüsse aus den Geschehnissen zu ziehen. Im Zusammenhang mit dem tragischen Ende zweier britischer
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«Urheberschutz üurch L. Äckermnmi. Rvmou-entrale Stuttgart)
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Ein ganz kleine« Lächeln legte sich bei dieser Vorstellung um Christas herb geschlossene Lippen. Mochte dieser Wahnsinn ausqehen, wie er wollte, s i e trug keine Schuld daran. Neugierig war sie einzig daraus, wie Metz von Rosen sich morgen aus der Affäre zog. Sie hatte abgeschlossen mit eigenem Wünschen und Hoffen; das Schicksal konnte seinen Weg gehen, sie war gefaßt.-
An einem riesigen Diplomatenschreibtisch saß Bat- dasar Nickisch und ,chrieb. Seine ungelenken Finger kamen nur mühsam vorwärts. Schließlich warf er den Federhalter mit einer wütenden Gebärde gegen die Wand and drückte auf den elektrischen Knopf an seinem Schreibtisch.
Sofort wurde die Tür geöffnet und ein jüngerer Beamter trat ins Zimmer. Respektvoll blieb er an der Tür stehen.
„Herkommen, schreiben!" knurrte Nickisch.
Der Beamte schoß heran Die Sekunde darauf saß er Kreits an der Schreibmaschine und tippte. Er wurde von seinen Kollegen allgemein bewundert wegen seiner Fertigkeit. Trotzdem schwitzte er heute bald Blut, um dem rücksichtslosen Diktat folgen zu können.
-er breite Stiernacken Nickischs war leicht gebeugt, plötzlich stand er aus. Cr blockierte den Schreibtisch vollständig mit seiner mächtigen Gestalt. Der Bogen, den er w der Hand hielt und aus dem er sein Diktat zusammen- Mte, fiel zur Erde nieder. Der junge Mann beeilte sich, ihn auszuheben.
„Lchicken Sie mir Friedrichs rüber," saate Nickisch
kurz. Der Beamte flog. Wie ein böses Tier blickte sich Nickisch um.
„Bande, langweilige Bande!" knurrte er dann. Mit Prokurist Friedrichs zugleich kam die Schwester des Gewaltigen ins Zimmer.
Er blickte ungeduldig auf.
„Was willst du?" fragte er unwirsch.
Sie trat furchtlos näher.
„Was ich will? Komische Frage. Ich dächte, es wäre i noch vieles zu besprechen bis morgen," sagte sie sehr bestimmt.
Er grunzte wie ein böses Ungeheuer vor sich hin. Sie aber winkte dem alten, treuen Beamten, der dann auch sofort das Zimmer verließ.
„Baldasar," sagte sie leise, „nun ist es also so weit. Du hast deine Rache. Aber was kann eigentlich der junge Rosen dafür, was sein Großvater mütterlicherseits uns einst tat?"
„Ich will keine Rache, Anna, ich will nur meine Genugtuung. Die habe ich jetzt. Sie nannten uns einst Land- streicher und Bettelpack. Was meinst, du, wie es Wohltat, als die Tochter des hochnäsigen Grafen vor mir stand und mich um Hilfe bat? He, was meinst du. was ich da empfand?"
In den schwarzen Augen des Geldmannes zuckten Flämmchen auf wie Phosphor.
Frau Anna legte ihm die Hand auf den Arm. „Nur eins ist mir unverständlich, Bruder: eigentlich zieht doch der junge Rosen das große Los. Bedenke, er wird einst dein Vermögen miterben."
Ein Stöhnen kam aus der Brust des seltsamen Man- nes. „Ich habe keinen Sohn, leider. Ich habe Dietz von Rosen gern. Trotz seines Leichtsinns steckt ein guter Kern in ihm. So, wie er ist, hätte ich mir einen Sohn ge- wünscht."
Der Kopf mit dem gewaltigen Nacken sank auf die Platte des Schreibtisches nieder. Den mächtigen Körper j
schüttelte ein Schluchzen. „So also leidest du darunter? Das wußte ich nicht, Baldasar." sagte Frau Walter leise.
Sofort fuhr er unter ihren Worten wieder empor.
„Wer leidet? Bin ich eine Memme? Ich habe mir nur mein Lebtag aus Mädels nichts gemacht. Warum konnte Christa kein Junge sein? Dietz soll mein Nachfolger werden, und dir gebe ich den guten Rat, Anna: misch dich in nichts ein, laß alles seinen Weg gehen."
„Du glaubst also, daß alles gut werden könnte? Ich meine, daß die jungen Leute sich zusammenfinden?"
„Ich denke nichts," kam es abweisend aus seinem Munde. „Aber einen Enkelsohn will ich haben, der soll sein wie sein Vater, wild und draufgängerisch. Dann weiß ich, daß ich nicht umsonst gelebt habe."'
Die buschigen Brauen schoben sich dicht zusammen, er sah plötzlich wieder finster und verbissen aus.
„Was denkst du über den morgigen Tag?" fragte Frau Walter.
„Das überlasse ich dir. Mir ist das alles ein Greuel und froh will ich sein, wenn der ganze Spuk vorüber ist. Du weißt, daß ich am liebsten hier in meinem Arbeits- zimmec bin."
Ein bezeichnender ^Blick Frau Annas flog zu dem Glas Wasser und dem v-tllck trockenen Brots, die sich auf dem Schreibtisch befanden.
„Die Geldangelegenheit werde ich mit den beiden Herren von Rosen morgen regeln." sagte er noch.
Sie stand auf. „Dann werde ich nach meinem Gutdünken handeln," sagte sie.
Ohne ein Wort zu erwidern, langte er in das offen- stehende Fach des Geldschranks hinein. Fünf Bündel Scheine legte er vor sie hin. „Das wird vorerst langen," sagte er kurz.
Sie nahm die Scheine an sich.
„Kommst du zum Abendbrot?" fragte sie noch.
„Nein, ich habe zu tun, wartet auf mich nicht. Wenn du mir einen Teller Suppe schickst, ist es genug."