Der Gesellschafter

Donnerstag, den 18 . Oktober lgzj

Sette k> Nr. 243

gure, sorgfältig gearbeitete, gehobelte und po­lierte Stück ist niemals einFeuerfänger". Auch hölzerne Büromöbel versuchte man als gefähr­lich hinzustellen, weil bei einem Vürobrand die in hölzernen Schränken «ufbewahrten Akten usw, vernichtet würden. Nun haben aber Ver­suche ganz überraschend günstige Ergebnisse er­bracht. wonach man (ohne der bevorstehenden Veröffentlichung vorzugreifen) geradezu sagen, das; in sachgemäß ausgeführten hölzernen Akten­schränken die Akten viel brandsicherer sind als in irgendwelchen anderen Büromöbeln. Sie ha­ben auch bei mehreren Bränden hölzerne Film­behälter die Filme unversehrt erhalten, wäh­rend sie in metallenen Behältern vernichtet wa­ren.

Die Luftgefahr bewegt unser Volk heute in ernster Sorge: und wenn wir unsere Bauten gegen feindliche Luftüberlegenheit zu schützen suchen, die uns der Schmachfrieden von Ver­sailles aufzwang, so ist das kein feiges Ver­kriechen, sondern eine militärische Maßnahme. Es war nicht verwunderlich, daß der vom Reichs­luftfahrtminister mit so viel Tatkraft und Ziel­bewußtsein entwickelte Luftschutzgedanke von Uebereifrigen im Lande vielfach dahin ausge­legt wurde, daß man nunmehr alle brennbaren Stoffe also vor allem Holz ganz und gar aus dem Bauwesen auszuschalten habe. Es ist selbst­verständlich, daß die Sicherheit Deutschlands allen Rücksichten auf irgendeinen Wirtschaftszweig voranzustehen hat. Aber diese Forderung läßt sich, wie wir heute wissen, mit den wirtsastli- chen Notwendigkeiten der Holzwirtschaft ver­einigen: sie hat es deshalb mit besonderem Dank begrüßt, daß der Reichsminister für Luft­fahrt einen Reichsbauausschuß für Luftschutz aus den besten Fachleuten Deutschlands beru­fen hat. die diese Fragen mit ernstem Fach­wissen und unter scharfer Voranstellung der Not­wendigkeiten der Landesverteidigung prüfen. Daß sie besondere Anforderungen «unsachgemäße, Wirklich fachmännische Ausführung der Holz­balkendecken stellen, wird ein jeder ernsthafte Holzwirtschaftler nur begrüßen.

So ergeht von der Forstwirtschaft, die den deutschen Wald zu betreuen hat, die ernste Bitte an alle Volksgenossen, dem deutschen Holz Ge­rechtigkeit widerfahren zu lassen. Es geht nicht um die Geldbeutelinteressen einer Wirtschafts­gruppe: es geht um den deutschen Wald! Und damit um Deutschlands Zukunft!

Lokales

Ausruf des Landesbauernsiihrers an die württembergischen Bauer«

Soeben hat unser Führer das von Reichs­minister Dr. Goebbels großzügig vorbereitetete Winterhilfswerk 1934/35 verkündet. Wie im letz­ten Winter, so soll auch in diesem Winter kein deutscher Volksgenosse hungern und frieren. Das ganze deutsche Volk steht bereit, der Verkündi­gung des großen Winterhilfswerks 1934/35 die Tat folgen zu lasten: um dadurch zu beweisen, daß es den Begriff des deutschen Sozialismus verstanden hat und gewillt ist: rückhaltlos für die Schwächsten und Aermsten unseres Volkes einzutreten. Das Winterhilfswerk 1934/35 hat vor allen Dingen auch die Aufgabe, denjenigen deutschen Volksgenosten, die erst im weiteren

Verlauf der von der Regierung geleiteten Ar­beitsschlacht in den Wirtschaftsprozetz eingeglie­dert werden können, die Sorgen des bevorstehen­den Winters zu erleichtern. Es besteht kein Zweifel, daß die beste soziale Fürsorge ihren Ausdruck in der Schaffung von Beschäftigungs­möglichkeiten findet, daß unser Führer seit dem Tage der Machtergreifung auf diesem Gebiete bahnbrechend und beispielhaft vorangegangen ist, beweist die Tatsache, daß die von ihm an­getroffene Arbeitslosenziffer im Verlaufe von nur 20 Monaten seiner Regierungstätigkeit um

rund 4^ Millionen auf Millionen herab­gedrückt wurde. Eine geradezu einzigartige Lei­stung! Auch das deutsche Bauerntum hat zu diesem Erfolge dadurch beigetragen, daß es viele Arbeitskräfte, die früher, wenn die Ar­beit weniger wurde, entlasten wurden, in Ar­beit und Brot belasten hat. Der deutsche Bauer hat damit gezeigt, daß er die durch den Führer und den Reichsbauernführer geschaffene Siche­rung seiner eigenen Arbeit zu danken weiß. Da dieser Dank aber nicht nur ein flüchtiger, viel­mehr ein nachhaltiger ist, wird der deutsche

keieli-rslklittralter Uurr:

Anseren toten

in sreniser Erde!

Wenn die Front­soldaten einen toten Kameradeil in die fremde Erde betteten, dann war es ihnen ein Bedürfnis, die letzte Ruhestätte ihres Kameraden so schön zu schmücken und zu gestalten, wie sie es nur irgend vermoch­ten. Primitiv waren oft die Mittel. Ein grüner Zweig, wenige Blumen oder auch nur ein Kreuz war oft alles, was zu er­reichen war. Aber aus den ungelenken Zügen am Kreuz eines einsamen Gra­bes sprach ebensoviel treue Kameradschaft wie aus den impo­santen Denkmälern, die geübte Bildhauer auf den großen Fried­höfen errichteten. Die Ehre des toten Kame­raden war die Ehre des kämpfenden Feld­soldaten. Annähernd zwei Millionen deutsche Söhne liegen in der Erde aller Länder. Indem wir sie ehren und ihre Gräber würdig ge­stalten, ehren wir unser Volk selbst.

Kein Opfer darf für die zu groß fein, die

das Höchste, was sie besaßen, ihr Leben, auf den Altar des Vaterlandes legten. Möge deshalb die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. stets in unserem Voll jene« Widerhall finden, de, einer großen Ration würdig ist.

Bauer auch jetzt im kommenden Winter nicht anders handeln, als er dies im letzten Winter getan hat. Die Treue unserer württembergischen Bauern zu unserem Führer, zu Volk und Va­terland ist unbestritten, und so wird auch jeder von ihnen alles daran setzen, die weiteren Er­folge der großen Arbeitsschlacht dadurch sichern zu helfen, daß Entlassungen von landwirtschaft­lichen Arbeitskräften jetzt und während des Win­ters 1934/35 unterbleiben.

Unser Führer hat anläßlich des Erntedank­tages zu den von ihm in Goslar empfangenen Bauernabordnungen u. a. gesagt, daß unser deut­sches Volk nur durch Wagemut und Ausdauer wieder vorwärtskommen und seinen Platz unter der Sonne behaupten kann. Darum bleibt auch ihr württembergische Bauern, der jedem ein­zelnen Volksgenossen zugewiesenen Aufgabe treu und dankt denen, die euch in schweren Sommer­monaten zur Seite gestanden sind, dadurch, daß ihr sie alle an ihren Arbeitsplätzen Weiterarbei­ten läßt.

Ungliicksfall

Gündringen. Am Sonntagabend verunglüAr der aus Ergenzingen gebürtige Metzgergeselle Alfred Müller mit dem Motorrad seines Meisters Josef Straub hier. Müller zog sich innere Verletzungen zu. die anfänglich ganz harmlos erschienen und nun aber doch seine Einlieferung ins Nagolder Bezirkskrantenhans notwendig machten.

Besitzwechsel

Freudenstadt. Auf dem Wege der Zwangs­vollstreckung wurde gestern im großen Rathaus­saal in Freudenstadt das seither dem Architekten Ludwig S ch a r f f-Freudenstadt gehörige und von dem Pächter Karl Breunle betriebene Promenadehotel Freudenstadt um den Preis von 80 500 Mark (einschließlich Inventar) ver­kauft. Käufer sind Polizeioberkommissar Fr. Müllerschön und Frau aus Stuttgart, deren beide Söhne beruflich im Eastwirtsgewerbe als Koch bezw. Kellner tätig sind. Die Konzession für die zukünftige Bewirtschaftung des Prome­nadehotels geht auf den Sohn des Käufers. Fritz Müllerschön. über, der von Berus Koch ist und die Geschäfte eines Kasinos am Kurfiirsten- dam in Berlin leitet.

Sport-Nachrichten

Haiterbach 1. Vaiersbronn 1. 3:7

Der sehr flinken, technisch gut ausgebildeten Mannschaft von Vaiersbronn mußte sich Haiter­bach mit ganzem Können entgegenstellen, um nicht eine noch höherx Niederlage zu erleiden. Haiterbachs schwache Seite war der Torwart. Vaiersbronn spielt an und kann in der 1. Mi­nute schon zum Führungstreffer einsenden, ein Schuß jedoch,, den jeder Torwart hätte halten müssen. Vaiersbronn angefeuert durch den Er­folg. konnte in kurzer Zeit noch 5 Tore erzielen. Haiterbach stellt um und schon nach wenigen Minuten fällt das erste und gleich darauf das zweite Tor. Der Torwartwechsel bei Haiterbach machte den Baiersbronnern das Spiel schwieri­ger, noch zweimal können sie jedoch einsenden, während Haiterbach nur noch 1 Tor aufzuholen vermochte. Der Schiedsrichter leitete zufrieden.

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