Seite 2 — Nr. 238
Heftige Angriffe
avf die französische Polizei
In einem Teil der französischen Presse werden die Angriffe gegen die Sicherheitspolizei seit den Vorfällen von Marseille immer heftiger.
Besonders „Le Jour" fordert eine Sänke» cungsaktion großen Stiles. Das Blatt gibt zunächst die Aeußerung eines ungenannten Gewährsmannes wieder, der die russischen, bulgarischen und mazedonischen Kreise in Paris genau kenne. Dieser Gewährsmann behauptet, er habe vor einigen Tagen die Mitteilung von einer beabsichtigten Ermordung des Königs Alexander in Paris erhal- ten. Außerdem sei ihm zugetragen worden, daß demnächst eine hochstehende französische militärische Persönlichkeit „an die Reihe kommen" würde. „Le Jour" veröffentlicht in ihrer Donnerstagnummer auch eine längere Erklärung des Führers der Feuerkreuz- ler, des Obersten de la Rocque. Dieser sagte, er habe infolge des Marseiller Anschlages ein „moralisches Sammeln" der Feuerkreuzler angeordnet, das binnen zwei Stunden vollzogen worden sei. Diese Tatsache beleuchte die Schlagfertigkeit seines Verbandes, de la Rocque warnt vor kommunistischen und marxistischen Spitzeln, die diese in die nationalen Kreise einschmuggeln könnten. Er weist dann auf den ideologischen Zusammenhang der Morde an Präsident Doumer, König Alexander und Barthou mit den Kommunisten und Marxisten hin. Er kenne sogar enge Beziehungen, die bis zur Dritten Internationale in Moskau richten. Die Kritik an der französischen Polizei faßt Oberst de la Rocque dann wie folgt zusammen: Unzureichende Autorität, beständige Einmischung von Politikern in die Polizeiaufgaben, Verstopfung des Dienstbetriebes infolge mangelhafter Zielsetzung. Die Sicherheitspolizei sei mit Personen ohne moralischen Halt, von wahren Gangstern, durchsetzt. Als Abhilfsmaßnahmen verlangt de la Rocque die Auflösung der Kommunistischen Partei und das Verbot aller Kundgebungen, die nicht unter der Trikolore stattfinden, sowie eine Reform der Sicherheitspolizei, bei der eine endgültige Trennung zwischen Polizeiausqaben und Politik vorgenommen werden müsse.
An anderer Stelle beschwört „Le Jour" den Ministerpräsidenten Doumergue, die Säuberungsaktion großen Stils unverzüglich vvrzunehmen. Das Blatt berichtet mit Entrüstung, daß Barthou mit seiner Armwunde zu retten gewesen wäre, wenn seine leichte Verwundung rechtzeitig beim nächsten Apotheker abgebunden worden wäre. Nach dem Anschlag sei aber Barthou mit seinem blutenden Arm allein aus dem Kraftwagen gestiegen, ohne daß eine offizielle Persönlichkeit ihn begleitet hätte. Er habe sich selbst einen Mietswagen gesucht, der ihn ins Krankenhaus gebracht habe.
Die royalistische „Action frangaise" ruft aus: „Nieder mit der Politischen Polizei!"
Im „Journal" gibt Abgeordneter Rollin seiner Entrüstung darüber Ausdruck, daß ein Fremder in Marseille einen Anschlag so Planmäßig habe durchführen können.
„Echo de Paris" äußert sich wie folgt: Innerhalb der Sicherheitspolizei wimmelt es neben einigen ordentlichen Leuten von Abenteurern, Gangstern, geldgierigen Beamten und Politikern.
. „Matin" fragt, weshalb dem König nicht das übliche Ehrengeleit in Form einer Schwadron berittener Truppen gegeben worden sei, was die Ausführung des Anschlages erschwert hätte.
„Ordre" nimmt die Sicherheitspolizei in Schutz und erklärt dem Sinne nach, ganz so schlimm dürste sie wohl nicht sein, wie man sie jetzt hinstelle.
Köllig Peter II. i« Pari;
Die Vereidigung des südslawischen Regentschaftsrates
Paris, 11. Oktober.
König Peter ll. ist in Begleitung seiner Großmutter, der Königinmutter Maria von Rumänien, am Mittwoch abend in Paris eingetrossen. Schon bei der Landung, des aus England kommenden Dampfers in Calais waren umfangreiche Polizeiliche
Schutzmaßnahmen getroffen worden. Das- selbe geschah auch aus dem Bahnhof in Paris, um ganz sicher zu gehen, ließ man sogar den V-Zug, an den ein Salonwagen für den jungen König angehängt worden war, 15 Kilometer von Paris entfernt in der Ortschaft Gonesse halten. König Peter 11. und seine Großmutter verließen hier den Zug und legten den Weg bis Paris im Kraftwagen zurück. Der funge König wurde vom Arbeitsminister Flandin im Namen der französischen Regierung empfangen.» König Peter II. wohnt in der Privatwohnung des südslawischen Gesandten in Paris, dis Königinmutter Maria von Rumänien hat in einem großen Hotel in der Pariser Innenstadt Wohnung genommen.
Vereidigung
des südslawischen Regenlschaslsrales
Der Senat und me Skupschtina traten am Donnerstag nachmittag in Belgrad zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen, um den durch die Verfassung vorgeschriebenen Eid auf König Peter II. abzulegen. Der Sitzungssaal der Skupschtina, sowie die Wandelhallen waren mit schwarzem Tuch ausgeschlagen. Sämtliche
Senatoren und Abgeordnete, sowie das Diplomatische Korps waren anwesend. Die Galerien waren bis auf den letzten Platz gefüllt.
Der Präsident des Senats, Tomasch i t s ch, eröffnete die Sitzung mit einer kur- jen Trauerrede für den ermordeten König Alex- Inder, dessen außerordentliche Taten im Krieg and Frieden er feierte. Bei der Erwähnung des neuen Königs Peter II. bereitete die Versammlung diesem stürmische Huldigungen. Toma- schitsch verlas sodann den Abgeordneten und Senatoren die Eidesformel, die diese stehend and mit zum Schwur erhobenem rechtem Arm nachsprachen.
Nach der Vereidigung der Parlamentsmitglieder wurde Prinz Paul feierlich in den Saal geleitet. Er und die beiden anderen Mitglieder des Regentschaftsrates, sowie die drei Stellvertreter begaben sich zum Präsidium und legten in die Hände des Senatspräsidenten den verfassungsmäßigen Eid ab, demzufolge sie dem König Treue halten und auf Grund der Verfassung und der Staatsgesetze herrschen würden. Nach der Vereidigung sprach Prinz Paul nnige Dankesworte für das Vertrauen, das man ihm entgegenbringe. Als er darauf das Gebäude der Skupschtina verließ, bereitete ihm die auf der Straße harrende Menge große Huldigungen
„Alexander I , Einiger und Befreier"
Die Nationalversammlung hat in außerordentlicher Sitzung beschlossen, dem toten König den Titel „Alexander der I-, Einiger und Held" zu geben. DjD Versammlung sandte ferner ein Beileidstelegramm an König Peter II.
Ralienfeindliche Kundgebungen in Laibach?
Nach einer Reuter-Meldung aus der südslawischen Stadt Laibach ist es dort zu italienfeindlichen Kundgebungen gekommen. Die Menge hatte versucht, das italienische Konsulat anzugroifen, doch sei sofort Polizei ringeschritten und habe Uebergriffe verhin- dert.
Die Kundgebungen, berichtet Reuter weiter, ereigneten sich nach einer Protestversammlung, in der die Redner behaupteten, daß sämtliche Anschläge gegen das Leben des Königs Alexander, auch derjenige vom letzten März in Agram, von Italien finanziert und vorbereitet worden seien. Wahrscheinlich. so folgerten die Redner, sei auch der Mörder Kalemen von derselben Seite angestiftet worden.
Zer NmstteAn von NarMe in Deutschland verboten
Berlin, 11. Oktober.
Der Reichsminister für Volksausklärung und Propaganda hat die Vorführung des Filmstreifens von der Ermordung des jugoslawischen Königs und des französischen Aill^n"-n-'^-rs Barthou für ganz Deutschland verovteu.
MUMME« LMW vem Ooiwerneirr gMWm
Memel, 11. Oktober.
Der Gouverneur des Memelgebietes hat am Donnerstag unter Berufung auf Art. 12 des Memelstatuts die Session des Memel- ländischen Landtags geschlossen. Der Land-
! tag wurde zunächst am 19. Juli d. I. vom I Gouverneur zur Entgegennahme einer Regie- ! rungserklärung des Direktoriums Reis. ^ gys einberufen, konnte jedoch wegen der I zweimal künstlich herbeigeführten Beschluß- ! Unfähigkeit zu dieser Frage nicht Stellung nehmen. Durch die jetzige Maßnahme wird dem Landtag die Gelegenheit genommen, j überhaupt eine Regierungserklärung ent- ^ gegenzunehmen.
!
j Württemberg
Ausruf
dr§ MKMvmnMsrs
Stuttgart, 11. Oktober.
Der geistliche Kommissar der Evang. Lan- deskrrche Württembergs hat unter dem 10 d. M. folgenden Erlaß an die württem- bergischen Pfarrer gerichtet:
„Liebe Amtsbrüder! Tie am Dienstag, 9. Oktober 1934, zusammeugetretene Landessynode hat den Antrag auf Zurruhesetzung des Herrn Landesbischoss v. Wurm angenommen. Auf Grund dieses Beschlusses habe ich als Beauftragter des Neichsbischofs für Württemberg die Zurruhesetzung vollzogen: sie hat damit Rechtswirksamkeit erlangt. Mit dieser Entscheidung ist nunmehr für jeden eine klare Rechtslage geschaffen. Ich brauche wohl nicht zu betonen, daß uns dieser Entschluß nicht leicht gefallen ist. Wir hätten es dankbar begrüßt, wenn Herr Landesbischof v. Wurm den Schritt, der um unseres Volkes und um unserer Kirche willen nun einmal begangen werden mußte, freiwillig getan hätte.
Es ist mir aber erneut ein Bedürfnis, Sie zu ernster Besinnung zu rufen: Wir bekennen freudig, daß unsere evangelische Kirche erbaut ist auf Jesus Ehristus, dem Herrn der Kirche. Wir bekennen, daß unsere Arbeit sich auszurichten hat nach dem Verständnis des Evangeliums, wie es uns durch Martin Luther und die Bekenntnisschristen der Reformation neu geschenkt worden ist. Wir bekennen, daß wir als Diener der evangelischen Kirche uns unter die Zucht des Wortes Gottes zu stellen haben. Dies gemeinsame Bekenntnis gibt mir das Recht und die Pflicht, die Amtsbrüder mit aller Entschiedenheit an ihren Dienst in der Gemeinde zu weisen. Ich bitte, daß Sie einzig und allein den Diens^ tun, der Ihnen aufgetragen ist und den Sie auch in Ihrem Ordinationsgelübde freudig bejaht haben, nämlich das Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen. Nur so kann Friede in unserer Kirche werden, nur so kann wieder Vertrauen wachsen, nur so kann wirklich Kirche werden in unserem deutschen Volk.
Die Kirche Christi ist aber auch eine Kirche der Ordnung. Es geht nicht an, daß Diener der Kirche die Anordnungen ihrer Kirchenleitung nicht befolgen oder zu ihrer Nichtbefolgung aufrufen. Ich darf daher erwarten, daß den Anordnungen des Oberkirchenrats Folge geleistet wird. Wer das nicht kann oder will, muß es aus sich nehmen, daß die kirchliche Obrigkeit gegen ihn ein- -schreitet. Ihn allein trifft dafür Schuld und Verantwortung.
Das Evangelium aber fordert von uns nicht Widerstand gegen die staatliche oder
Teilm-M der Reichswehr m WinterhiljMrk
Richtlinien des Reichswehrministers
Berlin, 11. Oktober.
Reichswehrminister Generaloberst von Blomberg hat für die Teilnahme der Wehrmacht am Winterhilfswerk des deutschen Volkes eingehende Richtlinien erlassen. Einleitend heißt es darin: „Der kommende Winter stellt die Wehrmacht erneut vor die Aufgabe, durch Beteiligung an der Winterhilfe nach Kräften zur Linderung der allgemeinen Not beizutragen. Darüber hinaus ist es selbstverständliche Pflicht jedes Soldaten, auch in diesem Winter zum Zeichen seiner Volksverbundenheit für den notleidenden Teil seiner Volksgenossen persönliche Opfer auf sich zu nehmen."
In den Richtlinien wird u. a. bestimmt:
1. Betätigung für das Winter. Hilfswerk ist Dienst. Die Truppe hat sich in den Dienst des Winterhilfswerkes zu stellen, soweit die Ausbildungsbelange dies irgendwie zulassen.
2. Fahrzeuge, Kraftfahrzeuge, Feldküchen, Kochkessel und Personelle Kräfte sind zu Transporten, Sammlungen, Speisungen und sonstigen Hilfsarbeiten für das Winterhilfswerk zur Verfügung zu stellen.
3. Musik- und Trompeterkorps sind im Benehmen mit den zuständigen örtlichen Führern des Winterhilsswerks dienstlich für die Winterhilfe zu gestellen. Dies geschieht entweder durch die Teilnahme an amtlichen Veranstaltungen der NS.-Volkswohlfahrt oder durch Abhalten von Wohltätigkeitskonzerten, deren Gesamterlös dem Winterhilss- werk luilient.
4. Die Wehrmacht beteiligt sich an der Durchführung eines „Einheitsessens". Mannschaftsküchen, Offiziersheime und Messen geben an solchen Tagen ein Eintopfgericht aus. Gleiches wird von allen Privaten Haushaltungen der Wehrmachtsangehörigen erwartet.
Aufruf des Reichsbauernführers
Der Neichsbauernführer veröffentlicht zum Winterhilfswerk folgenden Aufruf:
Der Führer hat anläßlich der Eröffnung des diesjährigen Winterhilfswerks alle deutschen Männer und Frauen in Stadt und Land aufgerufen, durch eine unerhörte Opferwilligkeit im Geben für das Winterhilfswerk mitzuhelsen im Kampfe gegen Not und Elend in unserem Volke. Mit derselben selbstverständlichen Treue, mit der das Landvolk all die Jahre her hinter dem Führer stand, wenn er es zum Kampfe aufrief, stellt es sich auch jetzt wiederum geschlossen hinter ihn. Mein Ruf ergeht an alle, insbesondere an diejenigen, denen der Segen des Himmels in diesem Jahre eine gute Ernte be- schert hat.
Die Reichsregierung hat dem Reichsnährstand ihr besonderes Vertrauen bekundet, in- dem sie ihn in diesem Jahre mit der Erfassung der Spenden aus der Landwirtschaft beauftragt hat. Ich erwarte daher von samt- lichen Dienststellen des Reichsnährstandes, laß sie entsprechend den ihnen zugehenden Sonderanweisungen rasche und straff disziplinierte Arbeit leisten werden.
Gegen Hunger und Kälte für Treue und Volksgemeinschaft!
n 12 . Oktober izzi
kirchliche Obrigkeit, sondern treuen, hmgebe" den Dienst nach dem Beispiel unseres Herrn und Meisters: Ich bin nicht gekommen dak ich mir dienen kaffe, sondern daß ich diene und gebe mein Leben zu einer Erlösung iüe Viele, (gez.) E. Krauß." ^
Lieber Zoo« Reichsmark zahlest aks ins Gefängnis
Tettnang, 11. Oktober. Vor dem Amtsgericht Tettnang fand am Mittwoch eine Verhandlung gegen einen jungen Kaufmann aus St. Gallen (Schweiz) wegen Devisenschiebungen statt. Es handelte sich um den Betrag von 3455 NM. Den Polizeiorganen in Friedrichshafen ist es gelungen diesen Volksschädling in Gewahrsamzu nehmen. Er wurde in Untersuchungshaft ge. nommen und ins Amtsgerichtsgefängnis nach Tettnang eingeliefert. Schließlich ist er gegen Stellung einer Sicherheit in Höhe den 3000 RM. auf freien Fuß gesetzt worden. Am 12. September sollte das Hauptverfahren vor dem Amtsgerichtsgefüngnis Tettnang eröffnet werden. Der Angeklagte erschien indes nicht. Es wurde auf 10. Oktober ein neuer Termin anberaumt. Auch diesmal erschien der Angeklagte nicht. Die zur Sicherheit hinterlegten 3000 RM. wurden daraufhin als für die Staatskasse verfallen erklärt.
Mhekarmt
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Friedrichshafen, 11. Oktober. Ein deutlicher Beweis, wie sehr die Worte unseres Führers in seinem Aufruf zur Winterhilfe die Herzen der Zuhörer ergriffen haben, ist die Tat eines Bürgers von Friedrichshafen, der nicht genannt sein will. Sofort nach der durch den Rundfunk übertragenen Rede überwies er der NS.-Volkswohlfahrt einen Betrag in Höhe von 1000 Reichsmark.
Diebe zu MiemWb ZM- buus LmmteM
Heilbronn, 11. Oktober. Vor der Großen Strafkammer hatten sich gestern fünf Angeklagte aus Neckarsulm. darunter ein Vater mit seinen drei Söhnen, wegen schweren Diebstahls und Hehlerei zu verantworten. Die Angeklagten hatten bei der Firma Karl Schmidt G. m. b. H. in Neckarsulm in der Zeit vom August 1933 bis April 1934 etwa 30 Zentner Alu mini Umbruch und alte Motorengehäuse im Wert von 1200 RM. gestohlen. Das Altmaterial wurde an hiesige Händler verkauft. Das Gericht sprach Freiheitsstrafen von zwei Jahren acht Monaten Zuchthaus, ein Jahr zwei Monaten Gefängnis, zweimal sieben Monate Gefängnis und ein Jahr zwei Monate Gefängnis aus. Das Verfahren gegen einen sechsten der Hehlerei verdächtigen Angeklagten wurde eingestellt.
Schwenningen, 11. Oktober. (Selbstmord?) Mittwoch früh wurde unterhalb des Schlachthauses aus dem Bahnkörper eine männliche Leiche mit stark verletztem Kopf und abgefahrenen Beinen aufgefunden. Vermutlich ließ sich der Mann vom Frühzug Schwenningen-Rottweil in selbstmörderischer Absicht überfahren. Es handelt ich um den 26 Jahre alten Hilfsarbeiter Erwin Logt.
Uhingen, OA. Göppingen, 11. Oktober. Merkwürdige Verkaussmetho- d e n.) Im hiesigen Rathaus versuchte ein auswärtiger Hausierer seine Ware anzubringen. Es wurde ihm bedeutet, daß kein Bedarf vorliege. Darüber geriet der Händler derart in Wut, daß er die Aufforderung, die Räume zu verlassen, unbeachtet ließ. Als daraufhin der Polizeiwachtmeister zur gewaltsamen Entfernung schritt, wurde der Hausierhändler saugrob und leistete Widerstand, so daß er sest- genommen und ins Amtsgerichtsgefängnis Göppingen wegen Hausfriedensbruch und Widerstand eingeliefert wurde.
Ern Mädchen auS Weil im Dorf ließ sich einige Verfehlungen zuschulden kommen. Als es merkte, daß man ihm auf die Spur gekommen ist, lief es aus Angst weg und konnte bis jetzt noch nicht gefunden werden.
In Edenbachen, OA. Biberach, wurde der Landwirt Hagel durch eine wildgewordene Kllh schwer verletzt.
In EngelwieS hat ein vierjährige? Mädchen in einem Hause ein Gewehr gefunden, das mit Schrot geladen war. Das Kind hantierte herum, bis sich ein Schuß löste. Die ganze Schrotladung ging dem Kind in den Arm.
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Auf dem letzten Piehmarkt in Tuttlingen wollte ein Bauer eine Kuh kaufen. Er Halle bereits den Handel abgeschlossen, da mußte er feststellen, daß er seine 500 RM. verloren hatte. Sie wurden bis heute nicht wieder zurückgegeben.
Der Stadtrat in Sigmaringen beschloß, den Allmandnutzen abznlösen, und zwar mit einer Summe von 80 000 NM., die in zwei Raten zur Verfügung gestellt werden sollen.