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De, Gesellschafter

Freitag, den 28. September 1934.

deutschen Bauern, der Acker und Garten be­stellte. Nicht nur ein Feiertag des Bauern will also dieser Festtag sein, nein, auch ein Freudetag des ganzen Volkes, das auch am ganzen Erntedank freudigen Anteil nehmen wird.

Dieses ganze deutsche Volk wird sich nun am Sonntag von der Stadt aufs Land be­geben, wird den Umzug der Erntewagen sich beschauen und wird im Kreise deutscher Bauernsamilien den Tag würdig begehen. Die Gaupropagandaleitung Württemberg hat die Anordnung ergehen lassen, daß in jeder, selbst in der kleinsten Gemeinde, der Erntetag mit Umzügen gefeiert wird. Schon in der Frühe des Sonntags werden Musik­züge der SA. usw. in Stuttgart sind es Jingchöre der Hitlerjugend mit fröhlichen Festklängen den Erntedanktag eröffnen. Nach Sem Kirchgang, der jedem freisteht, wird sich gegen 11 Uhr in den Dorfstraßen ein Festzug oon Erntewagen zusammenfinden, der durch sie Teilnahme von Landbewohnern in ihren bäuerlichen Trachten und durch das Wtsühren symbolischer Gegenstände eine ganz besondere Weibe erfahren wird.

Am Nachmittag werden die Erntewagen, deren Inhalt für die Winterhilfe bestimmt ist, in die nächstgrößere Stadt gebracht, wo dann abermals ein Umzug durchgeführt wer­den wird. In Stuttgart wird gleichfalls ein solcher Zug zu sehen sein. Es ist vorgesehen, daß dieser sich in den frühen Nachmittags­stunden in der Johannesstraße aufstellt und sich hernach über die Königstraße zur Fest­wiese auf den Wasen begibt. Auf der Fest­wiese werden bis zum Eintreffen des Fest­zuges Turnerinnen, Radfahrer, Schwer­athleten usw. die Zuschauer durch Vorfüh­rungen erfreuen. Punkt 4 Uhr wird dann die Rede des Führers übertragen, während wel­cher der gesamte Volksfestverkehr eingestellt wird. Voraussichtlich wird der stellvertretende Kreisleiter die Kundgebung eröffnen und im Anschluß daran einem Vertreter der Landes­bauernschaft zu kurzer Ansprache das Wort erteilen.

Den Schluß des Tages bildet der traditio­nelle Erntetanz in den Zelten des Volksfestes und den Lokalen der Stadt, der Alt und Jung noch einmal zu fröhliches Beisammen­sein vereinigen wird.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 28. September 1934.

.Hitlerworte:

Am ärgsten sind die Verwüstungen, die durch den Mißbrauch der religiösen Ueberzeugung zu politischen Zwecken hervorgerufen werden.

Mein Kampf.

Dienstnachrichten

Der Herr Reichsstatthalter hat im Namen des Reichs eine Lehrstelle an der evang. Volks­schule in Auingen OA. Münsingen dem Lehrer Clemens Vrendle in Altheng st ett OA. Calw übertragen.

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Das Erntedankfest in Nagold

Das Erntedankfest wird Heuer in ähnlicher Weise, wie im Vorjahr begangen werden. Um 7.30 Uhr nimmt das Programm mit dem Spiel der Standartenkapelle durch die Stadt seinen Anfang. 9.30 Uhr früh findet allgemeiner Fest­gottesdienst statt. Um 1 Uhr stellt sich der Fest­zug in der Calwerstraße auf, der sich um 2 Uhr in Bewegung setzt. Von 34 Uhr folgen Dar­bietungen auf dem Hindenburgplatz, anschlie­ßend ist dortselbst Gemeinschaftsempfang der Führerrede auf dem Bückeberg. Der Ab­marsch erfolgt um 5 Uhr zum Adolf Hitlerplatz, woselbst sich der Festzug auflöst. Ab 7 Uhr findet in beiden Sälen Tanzunterhaltung statt.

Die Marschordnung des Festzuges, der Weg, den derselbe nimmt und das Programm der Darbietungen aus dem Hindenburgplatz sind aus dem Anzeigenteil der heutigen Ausgabe ersichtlich.

Den Ordnungsdienst während des Festzuges übernimmt die SA., den Ordnungsdienst auf dem Festplatz die SS. Den Weisungen der Ord­nungsmänner ist unbedingt Folge zu leisten.

Von der Einwohnerschaft wird regste Teil­nahme erwartet und weiterhin die Bitte an sie gerichtet, die Häuser festlich zu schmücken und zu beflaggen!

Draußen ist alles so prächtig!

Das Jahr 1934 legte Rätsel vor und ließ auf deren Lösung warten, löste sie dann aber selbst ungeahnt und gut. Nach vielversprechendem Frühjahr, der heiße, gar so heiße Sommer mit seiner Trockenheit. Sorgenvoll wurde die Flur betrachtet, die in ihrem Wachstum zurückgehal­ten war. so daß Futtermittel gekauft werden mußten. Der Obstertrag versprach ebenfalls nicht viel. Da setzte der ersehnte Regen endlich ein und erstaunlich war es. wahrzunehmen, wie sich die Wachstumskräfte wieder zu erholen und zu regen begannen. Die knappe Heuernte konnte durch fleißiges Oehmden teilweise ersetzt wer­den. Die Getreideernte ist so ausgefal­len, daß man rechte Befriedigung hören kann. Die Kartoffeln sind geraten und die Hack­früchte stehen da. daß man sich freuen muß und verwundern zugleich. Die Beevenernte war enorm. Die Obstbäume haben manchen Wunsch zwar nicht ganz erfüllt, sie sorgten aber doch, daß der Ortsbedarf von ihnen bestritten werden kann. Etwas verdient noch besonders hervorgehoben zu werden: Dies Jahr versetzte uns ins gelobte Land, es floß so reichlich H o- ni g, wie kaum ehemals. Und der Weinherbst verspricht in Quantität und Qualität einen Jahrgang, wie er nur selten anzutreffen ist. Das alte Sprichwort hat sich wieder bewahr­heitet:An trockenem Jahrgang geht kein Bauer zugrunde!" Der Himmel war uns mehr als gnädig; Anlaß genug zum Erntedank!

Die Entschuldungsfrist läuft am 30. September 1834 ab

Man bat vielfach angenommen, der Endter­min zur Stellung des Antrags zur landwirt­schaftlichen Entschuldung, bisher der 30. Sep­tember 1934, werde nochmals verlängert. Es m dies aber nicht geschehen. Wer also glaubt, einen solchen Antrag stellen zu müssen, tue mes unverzüglich, und zwar durch einen schrift­lichen Antrag beim Amtsgericht, in dessen Ve- önk der Betrieb liegt oder besser zu Protokoll °er Geschäftsstelle des Amtsgerichts. Dem An­trag muß ein Erundbuchauszug und eine Zusam­menstellung der dinglichen u- persönlichen Schul­den beigefllgt sein. Die Größe des Betriebes ist "'cht entscheidend. Es können schon einige weni­ge Morgen genügen. Von Ausnahmen abgese- ^ man aber verlangen müssen,' daß

m lmindestens eine Kuh) vorhanden

m. Daß neben der Landwirtschaft noch ein an­derer Beruf ausgeübt wird, schadet nicht unbe­dingt, nämlich dann nicht, wenn der Lebens­

unterhalt im wesentlichen aus der Landwirt­schaft gewonnen wird. Beispiele: Ein Schuh­macher, ein Wagner, ein Maurer arbeitet in seinem Beruf nur 12 Tage in der Woche; oder ein Fabrikarbeiter war arbeitslos, die Landwirtschaft hat für den Unterhalt der Fa­milie genügt. Es bleibt landwirtschaftlicher Betrieb, auch wenn der Mann wieder Arbeit bekommt. Die Frage, ob der Betrieb überhaupt entschuldungsfähiq ist, hat das Amtsgericht vor der Eröffnung nicht zu prüfen.

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Alten-Ehrentafel

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Frau Magdalene Brenner, Witwe geb. Renz, Emmingen

geb. 3. Januar 1850.

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Mit Genehmigung des Neichsministers des Innern wird ein Abstimmungserin­nerungsabzeichen verliehen. Ober­schlesier, welche am 20. März 1921 ihrer Ab­stimmungspflicht nachgekommen sind, werden aufgesordert, sich unter Vorlage des ent­sprechenden Ausweises beim Ortsgrup­penleiter der Ortsgruppe Stuttgart des Bun­des heimattreuer Oberschlesier, Karl Kunze, Bad Cannstatt, Königstraße 46, bis zum 10. Oktober d. I. zu melden.

Raumgehaltsangabe bei Fässern

Im Herbst werden aus Märkten und auch sonst vielfach Fässer zum Kauf angeboten, deren Raumgehalt vom Hersteller selbst auf den Fässern aufgebrannt worden ist. Dies ist, solange in den Fässern nicht Wein, Obst­wein oder Bier verkauft wird, zulässig. Es hat sich aber in vielen'Fällen ergeben, daß die aufgebrannte Zahl niit dem tatsächlichen Raumgehalt nicht übereinstimmt.

Wird nun der Preis eines solchen Fasses nach der Literzahl berechnet, so ist der Käu­fer meistens schon beim Kauf geschädigt. Legt der Käufer dann in ein solches Faß Getränke ein, das er nach dem Nanmgehalt des Fasses zu bezahlen hat, so erleidet er bei jeden: Fül­len weiteren Schaden.

Derartige Schädigungen werden vermie­den, wenn der Raumgehalt amtlich fest­gestellt wird. Zu diesem Zweck bestehen im ganzen Land zahlreiche Eichstellen, deren - Aufgabe es ist. den Raumgehalt von Fässern gegen eine mäßige Gebühr sestzustellen und zu beglaubigen. Die amtliche Feststellung ill an dem Eickistempe! keinem gewundenen Band mit der Ordn;m zszahl der Eichstelle) und an der Jahreszal: in Schildumrahmung erkeni'.bar-

Tonfilrntheater

Roman einer Nacht"

Ab heute läuft ein interessanter Gesellschafts­und Kriminalfilm mit einem glücklichen kapp>- enä. Liane Haid und Gustav Dießl in den Hauptrollen. Für Humor sorgt Paul Kemp mit seiner unnachahmlichen Komik.

Zum Schmücken

von Wagen u. Schaufenstern nur ausgedroschene Garben verwenden!

Bürgermeister Schick verabschiedet sich vom Gemeinderat

Herrenberg. Bürgermeister Schick hat den Ge­meinderat zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenberufen, in der er vor dem Kollegium die Erklärung abgab, daß er auf 15. Oktober ds. Js. zum Prüfungsbeamten bei der Württ. Prüfungsanstalt für Körperschaften mit der Amtsbezeichnung Oberrechnungsrat ernannt worden ist. Er habe diese Stelle angenommen, so daß also die Stadtvorstandstelle auf diesen Zeitpunkt frei wird, die Bestätigung seiner Er­nennung durch die zuständigen Stellen voraus­gesetzt.

Stadtrat Rauch gab der Ueberraschung Aus­druck die diese Mitteilung im Kollegium aus­löste und gedachte mit umfassenden Worten der Tätigkeit unsers Bürgermeisters, der alles stets meisterhaft behandelte, die Dinge eindeu­tig erläuterte und sie im Sinne des Kol­legiums erledigte. Stets sei nur eine Meinung vorhanden gewesen im Rathaussaale, geleitet von dem Willen, der Gemeinde zu dienen. Für seine aufopfernde, mühevolle Arbeit im Dienste der Stadt sprach abschließend Stadtrat Rauch dem.Stadtvorstand im Namen des Kollegiums den herzlichsten Dank aus.

Auszeichnung

Calw. Für langjährige treue Dienste im land­wirtschaftlichen Betrieb wurde Frl. Marie Schleh in Agenbach ausgezeichnet. Die Landesbauernschaft ehrte den fleißigen Dienst­boten mit einer Freifahrtmöglichkeit zum Ern­tedankfest auf dem Bückeberg. Außerdem wird ihr noch eine Ehrenurkunde mit Medaille ver­liehen.

Vom Pferde totgetretu Schwann OA. Neuenbürg. Das etwa 6 Jahre alte Söhnchen des Friedrich Zicker durste im Beisein seines Vaters auf einem Pferd des Nachbarn reiten. Auf bis jetzt noch nicht ganz geklärte Weise stürzte das Kind vom Pferde und wurde von diesem so unglücklich getreten, daß der Tod auf der Stelle eintrat.

Ein Nestor der Buchhändler gestorben Pforzheim. Der Buchhändler Ernst Haug, eine in Pforzheim sehr bekannte Persönlichkeit, ist in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 80 Jahren gestorben. Er war lange Zeit Be­sitzer der Rieckerschen Buchhandlung, die unter seiner Führung zu ihrer jetzigen großen Bedeu­tung heranwuchs.

Letzte MkhrWen

Mord auf der Landstraße

Kraftwagenfahrer bei Soltau niedergeschosscn Berlin, 27. September.

Die Kriminalbehörden haben zurzeit eine großangelegte Fahndungsaktion nach einem Raubmörder eingeleitet, der sich am 10. Sep­tember in Hannover von dem Installateur Ernst Kock im Kraftwagen mitnebmen ließ, um Kock dann unterwegs auf der Landstraße Soltau-Harburg. zwischen Heber und Win­termoor, durch einen Schuß niederzustrecken. Der Ueberfallene ist 3 Tage später seiner schweren Verletzung erlegen. Der Räuber, der eine offenbar gestohlene SA.-Uniform an­gelegt hatte, flüchtete auf die lauten Hilfe­rufe seines Opfers in den nahen Wald, ohne den zweifellos beabsichtigten Raub ausae- führt zu haben. Im Wald hat er sich um- gezoqen und die Nniformstücke liegen gelassen. Es ist anzunehmen, daß er noch weitere Straftaten begeht und sich durch Inanspruch­nahme von Fernlastzügen und Kraftwagen der Strafverfolgung zu entstehen verstirben wird. Auf die Ergreifung G-S Täter? ist eine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt.

MbeMiknsWW in Danzig

Danzig, 27. September.

Die Danziger Regierung hat entsprechend ihrer Ankündigung in der ersten national­sozialistischen Regierungserklärung nunmehr die Arbeitsdienstpflicht in Form eines staatlichen Dienstpflichjahres" eingeführt. Die ersten Bekanntmachungen sind bereits veröffentlicht. Die Dienstpflich­tigen sollen sich zunächst freiwillig stellen. Nach einer Vorbereitungszeit von drei Mo­naten beginnt dann am 1. Januar 1935 die eigentliche Einziehung. Damit geht das na- tionalsozialistische Danzig in einer wichtigen Frage bahnbrechend voran.

. Die erste Aufgabe des Danziger Staates rst die Erziehung der Jugend zur Gefolgsae meinschaft im Geiste Adolf Hitlers, verbunden mit Praktischer Arbeitsschulung. Weiter soll er­reicht werden, daß endlich die langjährigen Arbeitslosen mit großer Familie in Arbeit

Schwarzes Brett

vartrismtltL. UaLdrnck oervotrn.

Deutsche Arbeitsfront Vetrisst: Betriebsordnung:

Sämtliche Betriebe, die zur Aufstellung einer Betriebsordnung bis spätestens 1. Oktober ver­pflichtet sind, werden ersucht, jeweils zwei Ab­schriften ihrer Betriebsordnungen an den Kreis- betriebszellen-Obmann Schuon einzureichen.

Jungvolk Nagold.

Am Samstag treten wir um 7.45 Uhr auf dem Hindenburgplatz an. Dienstkleidung. Sporthös­chen und Turnschuhe mitbringen.

Achtung Ferienkinder!

Wer von den Jungen Lust hat, tritt eben­falls mit uns an.

und Brot kommen. Durch genaue Statistiken sollen alle diejenigen jungen Arbeiter, deren Familien im Erwerb sind, den Arbeitsplatz für die Familienväter freimachen. Bei der Einziehung wird weitestgehend Rücksicht auf die Notwendigkeiten der Wirtschaft, sowie auf die Berufsausbildung der Jugendlichen ge­übt werden. Vor allem werden Angehö­rige fremder Nationalitäten, insbesondere der polnischen, kei­nesfalls herangezogen werden.

Der mÄmHe Msssjt der LMsnk»

Berlin, 27. September.

Wie die Deutsche Lufthansa mitteilt, wurde am Donnerstag der millionste Flugschein der Deutschen Lufthansa in München aus­gestellt. Der millionste Fluggast der Deut­schen Lufthansa ist Volksgenosse Wilhelm Sensburg, der für Freitag, den 28. Sep­tember, auf der Strecke 9 (MünchenBerlin) gebucht ist. Das Eintreffen der Maschine er­folgt planmäßig um 15.55 Uhr aus dem Flughafen Tempelhos, wo Direktor Wronsky namens der Deutschen Lufthansa den mil­lionsten Fluggast begrüßen und ihm gleich­zeitig eine künstlerische Erinnerungsurkunde überreichen wird.

MM M§Z Styarattslrrr

Esten, 27. Sept.

Wie aus Datteln i. W. gemeldet wird', stach dort in der vergangenen Nacht der übel­berüchtigte frühere Separatist Karl Glatt den 26jährigen Arbeiter Artur Foyok nieder, Foyok wurde' lebensgefährlich verletzt. Der Ueberfallene hatte am Dienstag abend eine Saarkundgebung besucht und befand sich auf, dem Nachhausewege. Als er mit einigen Be­gleitern an der Wohnung Glatts vorbeikam, stürzte dieser, offenbar gereizt durch den Ge­sang des Saarliedes aus feiner Wohnung und brachte Foyok einen schweren Stich in die Brust bei. Die polizeilichen Feststellungen ergaben,' daß es schon verschiedentlich zwischen Glatt und Foyok zu Auseinandersetzungen gekommen ist. Glatt war einer der übelsten Se­paratisten und Franzosenfreunde der Gegend. Während der Besatzungszeit hat er ständig Beziehungen zur französischen Besatzungsarmee unterhalten.

Grit iv Tagen

tögW MSrbenopfer in SaMo

Zahlreiche Tote Mexiko-Stadt, 27. September.

Seit dem 15. September wird der Staat Jalisto unaufhörlich von Erdstößen heimge- fucht. Die Totenzahl wird mit 50 angegeben. Verletzt wurden über 400 Personen. Man be­fürchtet, daß noch viele Menschen unter den Trümmern ihrer Wohnstätten liegen. Ganze Ortschaften find zerstört wor­den. In dem Bergwerksort Cualo allein stürzten 112 Häuser ein.

Nisderkaliformen wurde von einem Wirbel­sturm heimgesucht, der große Zerstörungen an- richhste. Rund 20 000 Menschen find ohne Nahrungsmittel. Die Regierung hat euxe HHsaktion eingeleitet. Der Material- schadstt geht in die Millionen.

M MM« NM?

Reval, 37. September.

Wie aus Moskau gemeldet wird, ist Bischof Pavel in Tjumen wegen Pro­paganda gegen die Gottlosen in Haft genom­men und von der GPU. zu drei Jahren Ver­bannung verurteilt worden.

Die Christlich-Soziale Partei löst sich auf

Wien, 28. Sept. Der christlich-soziale Partei­vorstand hat nach einer langen bewegten Be­ratung aus der auch Bundeskanzler Dr. Schusch­nigg dbs Wort ergriff, den Beschluß aus Auf­lösung der Christlich-Sozialen Partei gefaßt. Es wurde eine Entschließung gefaßt, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß die Christlich-So­ziale Partei sich völlig für die vaterländische Front unter Preisgabe ihrer Organisation ein­gliedere. Die Christlich-Soziale Parteikorkespon- denz wird unter einem anderen Namen weiter- gefiihrt werden.

Spinale Kinderlähmung in Düsseldorf

Düsseldorf. 27. Sept. Seit einer Woche ist hier die spinale Kinderlähmung aufgetreten. Im Ortsteil Eller sind 5 Fälle unter den schul­pflichtigen Kindern gemeldet worden. Die Schu­len von Eller sind auf die Dauer von 3 Woche« geschloffen, ebenso sind alle Ansammlungen von Menschen verboten worden.