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Donnerstag, den i?. September Mt.
Jas Baumlm als
„Das DeStschland der Zukunft «vird ein Bauernreich Lei» «der «ü wird nicht sein!"
Adolf Hitler.
Dieses Wort des Führers entspringt Mr Erkenntnis, daß ein gesundes Bauern Irmn allein der ewige Garant für die Zukunft der Nation ist. Ihm i,t nicht nur die verantwortungsschivere Ausgabe uberanr- wonet. die Ernährung des ganzen Volkes au-' der eigenen Scholle zu gewährleisten und dadurch die politische Unabhängigkeit des Staates von fremden Mächten zu Mer», sondern
rs ist darüber hinaus der nie verlegende , Quell unserer völkischen Lebenskraft.
Diesen Kraftborn des Volkes für alle Heilen zu erhalten, mutz Aufgabe einer wahren Staatssührunq sein. Bringt eine irregeleitete Ltaatssührung das Bauerntum in Gefahr, jo geht es mit dem völkischen Leben und damit mit der Macht „nd dem Ansehen des StaatesMnell bergab. Aus der Geschichte läht sich beweisen. Latz alle Völker und Staaten zu Grunde gegangen sind, deren Bauerntum sich auflöste. Diese Tatsache gilt auch für Deutschland. Wenn es nicht gelingt, in einem blühenden Bauerntum den Blutsquell des Volkes zu erhalten, dann ist unser Volk hoffnungslos zum Sterben verurteilt. Zunehmende Verstädterung und das grobe Geburtendefizit der städtischen Bevölkerung zeigen, datz tatsächlich das LebensschiLsal des deutschen Volkes -- bedroht ist
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Zn «echs Jahrzehnten ist der Anteil der ländlichen Bevölkerung an der Gesamt- bevülkerung von 63,9 Prozent aus 30Z Prozent gefallen, d. h.: Waren im Jahre ^.?.ur jeder zwanzigste Deutsche ein Gromtabter, so lebt gegenwärtig fast jeder dritte Deutsche in einer Grotzstadt. Tie «tadt Berlin allein macht heute 6.» Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung aus Tie Verlagerung des Beoölkerungsschwer- gewichtes vom Lande in die Stadt ist in erster Linie dadurch zustande gekommen oav.lait der gesamte Bcvölkerungsübcr- ichuß rn die Städte abgewandert ist. Erst ,n den allerletzten Jahren hat sich der Wanderungsgewinn der Großstädte vielfach in einen Wanöerungsverlust umae- wandelt. Seit 1930 haben die Großstädte in ihrer Gesamtheit einen Wanderung«- verlust von über einer viertel Million zu verzeichnen. Die ungeheuere bevölkerungspolitische Gefahr, in der sich das deutsche
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VON OSkkl.IN
Evelyn bebte vor Angst. Jeden Augenblick konnte Rudolf kommen...
„Rudolf", murmelte sie hilflos.
Robert Hellmanns bleiche Stirn zog sich zusammen.
„Du wirst die Verlobung lösen!" befahl er hart. „Sofort! Aus der Stelle!..."
Auf Evelyns abwehrende Geste trat er nahe und drohend zu ihr. „Tust du es nicht, so werde ich ihm erzählen..."
„Was.. .?"
„Unsere kleine Liebelei... ach nein! Das würdest du schon erklären, entschuldigen, und er würde dir wohl mehr glauben als mir! Aber was er mir glauben müßte, das wäre die Tatsache, daß Evelyn Ostin mit Rauschgift handelt wie der gefährlichste Schmuggler, daß sie ein regelrechtes Geschäft betreibt, daß sie Menschen auf dem Gewissen hat, Menschen, denen sie für Geld die Gesundheit, Glück, Zufriedenheit raubt, deren Leben sie zerstört... Und auch die Polizei.
Evelyn schrie aus.
„Schweig!" schrie sie erregt. „Das wirst du nicht tun. Hör zu, Robert, ich will dir Geld geben, viel Geld... ich heirate doch
> Overberg bald. Dann stehen mir unbe-
> schränkte Mittel zu Gebote. Du sollst alles
I haben, du kannst dann reisen, irgendwo anders ein neues Leben..."
Der GeseMchnfte«
völkischer LebeuWell
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Volk befindet, wird durch unsere beiden Tchaubilder mit eindringlicher Deutlichkeit bewiesen. Doch ist die Entwicklung keineswegs einheitlich. Hohen Abwanöe- rungSzahlen stehen, wenn auch niedrige, so doch noch immer recht erhebliche Zuwanderungszahlen gegenüber.
Die Gefahr dieser zunehmenden Verstädterung des deutschen Volkes für seine völkische Lebenskraft beweist unser zweites Schaubild, das die Geburtenbilanz in Stadt und Land zeigt. Der Geburten- minöestbedarf, der die Bevölkerung Deutschlands in ihrer augenblicklichen Größe erhalten würde, ist in unserer Darstellung gleich hundert gesetzt.
Dann ergibt sich, datz in der Stadt ein Geburtendefizit von 42 besteht, datz aus dem Lande ein Geburtenüberschuß von 13 besteht. Die Folgerung aus dieser Tatsache ist die, daß allein das deutsche Bauerntum mit seinem Kinderreichtum die deutsche Volkskraft erhält, daß aber selbst der Geburtenüberschuß auf dem Lande nicht mehr ausreicht, um das Geburtendefizit der Stadt auszugleichen.
Das.Wort Tacitus, der vor 1900 Jahres Hon den Germanen sagte: „Der Zahl der Kinder ein Ziel zu setzen, gilt als Verbpechen" galt unter dem Einfluß der volks-! zersetzenden Strömungen des vergangenen liberalistischen Zeitalters in Deutschland- nicht mehr. Denn nicht nur in den- Städten, sondern auch auf dem Lande wurde der Geburtenrückgang von Jahr zu! Jahr stärker. Diese Entwicklung mutzte^ aufgehalten werden- wenn nicht die letzte! Geburtsquelle des Volkes und die letzte j Möglichkeit der Erhaltung der völkischen! Lebenskraft zerstört werben sollte.
Aus diesem Gebot deutscher Selbsterhaltung entstand die nationalsozialistischs Agrargesetzgebung, die im ReichSnähr- standsgeseh dem deutschen Bauern neu» Lebensmöglichkeiten gibt und ihn durch» das Reichserbhofgesetz wieder mit seiner. Scholle untrennbar verwurzelt, ohne daß! kapitalistische Ausbeuter für die Zukunft ihn um ihres Schachers willen vertreiben,' können^ '
Durch diesen Schutz deS deutschen Bauern und seine Loslösung aus den Fesseln des internationalen Kapitalismus und durch die Neubildung deutschen Bauerntums, ist die nationalsozialistische Staatssührung bestrebt» die deutsche Zukunft auf der Grundlage eines gesunden Bauerntums sitr alle.
" ' " Zeiten zu sichern.
„Ich will kein Geld", sagte Hellmnnii kurz. „Du keimst deu Preis, Evelyn, und weißt, was sonst geschieht..."
Er trat näher.
„Früher, Evelyn, hast du mein Leben zerstört und vernichtet. Jetzt sieht es aus, als wollte ich das deine zerstören. Das will ich nicht. Aber ich weiß, daß ich nicht mehr lange zu leben habe... die Zeit, die mir noch vergönnt ist, mußt du mit mir teilen, ob du willst oder nicht! Ich liebe dich. Evelyn ..." Seine Stimme kam heiser zu ihr ... „Ich liebe dich, trotz allem..."
Beide hatten nicht darauf geachtet, daß sich die Tür leise geöffnet hatte und Erika Hellmann fassungslos ans die beiden Menschen sah.
Evelyn gewahrte sie zuerst. „Was wollen Sie hier?" schrie sie brutal. „Wie konnten Sie sich hier einschleichen...?"
Auch Robert Hellmann war fassungslos herumgefahren und sah entsellt in das schmale, blasse Gesicht der Schwester.
„Ich suche meinen Bruder seit Wochen", sagte sie hart. „Eben sah ich ihn in dieses Haus gehen, ich muß ihn sprechen. Die Tür zu Ihrer Wohnung stand offen." Sie wandte sich an Robert. „Bitte, komm... für einige Minuten nur..." Ihre Stimme klang eisig. „Du kannst ja nachher wieder hierhin zurückkehren", fügte sie mit verächtlichem Blick hinzu.
In Evelyn Ostins Gesicht kam eine erregte Röte. „Schweigen Sie", ries sie. „Sie deuten ja den Besuch Ihres Bruders falsch
... ich..."
Erika nahm Robert Hellmann am Arm. „Nur einen Augenblick", sagte sie bittend. Sie sah ihn dabei so flehentlich an, daß der junge Mensch weich wurde.
„Was ist denn?", fragte er schließlich unwirsch-
Ser Schmuck zum Erntefest
Kerne vollen Aehren sirr die Erntewagen verwenden
Die Erntedanksestleitung auf dem Bückeberg teilt mit: Es entspricht dem Geist des Erntedankfestes, daß kein Teil der deutschen Ernte auf irgendeine Weise verschwendet wird oder verloren geht. Es wird daher als selbstverständlich vorausgesetzt, daß die Festwagen beim Erntedankfest, die für Umzüge in Städten und Dörfern Verwendung finden und auch die Schaufenster mit aus- gedroschenen Garben geschmückt werden. Es dürfte sich dabei empfehlen, hand- gedroschenes Strvh in gut gebundenen Puppen zu verwenden. Das Bild der Erntewagen und der Schmuck der Schaufenster wird dadurch keineswegs beeinträchtigt. Lediglich bei Erntewagen, die in ländlichen Orten verbleiben, können unbedenklich un- ausgedroschene Garben Verwendung finden, da hier die Getreidepuppen in die landwirtschaftlichen Betriebe, die sie lieferten, zurückwandern, und das Getreide für die menschliche Ernährung nicht verlorengeht.
Wenn man in Betracht zieht, daß es sich für das ganze Deutsche Reich um viele Hunderte von Zentnern Brotgetreide handelt, die beim Erntedankfest in Gestalt von un- gedroschenen Garben in die Städte wandern und danach für Ernährungszwecke verloren gehen würden, dürfte diese Maßnahme allgemein verständlich sein. Ausnahmen können bei den Wagen, die in den Städten Verwendung finden, lediglich für Erntekronen und Erntekränze gemacht werden.
Viele Volksgenossen und Volksgenossinnen wollen den Führer, wo er auch immer sich zeigt, mit Blumen ehren. Es muß jedoch nachdrücklich darauf hingewiesen werden, daß es strengstens untersagt ist, in den fahrenden Wagen des Führers Blumensträuße zu werfen, da der Fahrer behindert und Verletzungen verursacht werden können. Also keine Blumen in den Wagen des Führers werfen!
Das Festabzeichen
Die Gaupropagandaleitung der NSDAP, teilt mit:
„In diesen Tagen wird mit dem Verkauf der Festabzeichen zum Erntedanktag, einem kleinen Gebinde künstlicher Blumen, begonnen. Zweierlei soll mit dem Verkauf dieser Sträußchen erreicht werden. Derjenige, der es trägt, zeigt damit schon äußerlich seine Verbundenheit zum Volk, mit dem er diesen Freudentag feiert und er bekundet seine Bereitschaft zur weiteren Mitarbeit. Darüber hinaus aber gibt er mit wenigen Pfennigen, die er selbst oft nicht allzusehr vermißt, notleidenden Volksgenossen Arbeit und Brot. Liebe znm Volk, Treue zum Führer und seinem Werk, Wein und Brot als Zeichen der Ernte — diese vier Dinge sind es, die in dem Zeichen vereinigt sind. Der rote Mohn, als Zeichen der Liebe, das treue Blau der Kornblume, die Aehre und die Weintrauben bilden zusammen ein Sinnbild, wie es für den diesjährigen Lrntedanktag nicht besser hätte gefunden werden können. Der BdM., der den Verkauf der Sträußchen übernommen hat, wird diesmal leichte Arbeit haben. Tenn am Erntedankfest will doch niemand ohne Festabzeichen sein!"
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müsse» Sie deu „Gesellschafter" bestellen, wenn eine unverzögerte Weiteelieserung gewährleistet werden soll.
^ Erika hatte ihn aus der Wohnung der Schauspielerin herausgeführt, sie standen ans dein Treppenabsatz.
„Du mußt fliehen", sagte Erika heißer. „Bergmann wird von der Polizei verfolgt. Polizeirat Genner hat eine Spur. Er weiß von Dir. Es kann ungünstig sein, wenn er Dich findet." Sie sprach erregt auf ihn ein. Dabei hatte sie vertraulich den Arm um seine Schulter gelegt. Sie bemerkte nicht, daß ein großer, schlanker Herr die Treppe Heraufstieg und sie erstaunt betrachtete.
„Ich kann nicht weg von hier", sagte Robert Hellmann finster. Er wandte sich ab und stieg vor Erika die Treppe hinunter.
. „Du bist mir böse, weil ich Dir helfen wollte", sagte Erika traurig. Sie schritt unentwegt neben ihm her und blieb auch bei ihm, als er in ein kleines Cafe eintrat und sich müde an einem Tisch niederließ.
„Im Sanatorium wäre noch alles gut geworden", sagte sie bittend.
„Gut geworden, gut geworden", höhnte Robert Hellmann. „Du hast ja keine Ahnung, was los ist! Glaubst Du, ich wüßte nicht, daß es mit mir vorbei ist? Ich habe mich ganz kaputt gemacht mit dem gefährlichen Zeug und fahre in die Hölle!... das dauert nicht einmal mehr lange..." Er hieb heftig aus den kleinen Marmortisch, daß die beiden Teegläser zitterten und das Servier- fräulein ängstlich und bedauernd zu Erika herübersah.
„Und die Zeit, die ich noch zu leben habe, will ich genießen, will ich froh sein und glücklich", sagte er leidenschaftlich. „Und Evelyn soll bei mir sein... Sie ist an allem schuld ..." Wirr gingen seine Worte hin und her.
Erika schwieg. Da war keine Rettung, das fühlte sie immer mehr. Wo konnte ste da noch helfen?
MH«« ms rm Bommsih
Ser KarkWMr vor -er Vremi
Es ist ein weiter Weg von den Tälern deck Koloradoslusses, im Westen der Berechtigte« Staaten von Amerika, bis zur schweizerstich«« Grenze. Der Koloradokäfer, in Europa unter dem Namen Kartoffelkäfer bekannt und gefürchtet, hat diesen Weg in langjähriger Wanderung znrückgelegt. Auf deni Wege über Bordeaux nach Frankreich eingeschleppt. ist er jetzt im Departement Cote d'Or, das nicht weit von der schweizerischen Grenze entfernt liegt, aufgetaucht. Langsam aber stetig setzt dieser gefräßige und sich unendlich schnell vermehrende Feldschädling seinen Weg fort, bereit, in die Höhen und Niederungen der Schweiz einzusallen. Den schweizerischen Behörden, der Landbevölkerung, steht ein harter Kampf bevor, denn die Vernichtung des Kartoffelkäfers, und mag er zunächst in noch so kleiner Zahl auftauchen, ist eine zwingende volkswirtschaftliche Notwendigkeit.
Uebersalle durch Insekten — nicht immer sind sie in ihren Auswirkmigen so furchtbar, wie wir sie von deu Heuschrecken- jügen her kennen. Wenn auch der Kartoffelkäfer zu den schlimmsten Feldschäd- lingen zählt, so hat uns die Chemie doch wirkungsvolle Mittel zu seiner Vernichtung rn die Hand gegeben. Im Juli dieses Jahres zeigte er sich auf einem Kartoffelacker im Stadtbezirk Stade, es handelt sich allerdings nur um eine Fläche, die noch nicht »inmal einen Morgen groß war. Trotzdem wurden unter Leitung der Biologischen keichsanftakt alle Maßnahmen zur Ausrottung des Schädlings durchgeführt. Dieser mergische Kampf gegen den Kartoffelkäfer war von einem vollen Erfolg begleitet — nicht nur dieser, die deutschen Aecker überhaupt find frei von diesem Schädling.
»Libellen"-ferien in Warschau
„Libellenferien!" — Die deutsche Schuljugend hat sie noch nie erlebt, aber in Warschau war das schon einmal der Fall. Allerdings muß man weit zurückgehev, um auf dieses Kuriosum zu stoßen — es war im Mai des Jahres 1880, als ein riesiMr Li- bellenschwarm über der polnischen Hauptstadt kreiste und schließlich zum Angriff auf die Stadt überging. Drei Tag« lang schwärmten die Libellen in den Straßen, prasselten die Tiere wie Hagelkörner gegen die Fensterscheiben — niemand konnte während dieser drei Tage seine Fenster auch nur einen Augenblick lang offen lasten und, worüber die Schuljugend gewiß nicht böse war, die Schulen mußten bis zum Abzug der Libellen geschlossen bleiben.
Raupen „bremsen" einen Eisenbahnzuj
Man weiß von den Raupen, daß sü manchmal große Mastenwanderungen unternehmen. Eigenartigerweise haben die Tier« eine besondere Vorliebe für die blanken Bän- der der Eisenbahnschienen. Diese Tatsache hat schon mehrfach dazu geführt, daß de, Zugverkehr auf einer Strecke, die Vov Raupen überfallen war, Verzögerungen erlitt. Ungewöhnlich ist es dagegen, daß ein Zug wandernder Raupen einen ganzen Eisenbahnzug zum Stehen brachte. Die zerquetschten Leiber der Tiere bremsten die Räder derart, daß sich diese nicht mehr drehten, sondern auf der breiigen Maste dahinglitten wie Schlittenkufen über die Schneesläche. Leider berichtet der Zoologe Dohrn, der davon erzählt, nicht, wo sich dieser ungewöhnliche Fall ereignet hat.
„Komm mit zu mir", sagte sie bittend. „Ruh Dich bei mir aus, vielleicht wird dann alles besser." Robert Hellmann schüttelte den Kopf.
„Zu spät, zu spät...", murmelte er mechanisch.
Rudolf Ovcrberg blieb einen Augenblick vor Evelyn Ostins Tür steyen. Fassungslos sah er dem Paar nach, das gemeinsam das Hans verließ. Wie ein schmerzlicher Stich hatte es ihn getroffen, als er Erika mit den, verlebt anssehenden Fremden zusammensah, ihre vertrante Haltung, ihre bittende Gebärde, sogar ein Paar Worte hatte er auf- gefangen: „Tn mußt fliehen... die Polizei" ... mein Gvtt, wankte denn alles! Dieses stolze und schöne, dieses schlichte und reine Mädchen hatte einen Geliebten, den ste vor der Polizei warnte. Er fühlte, daß er ganz blaß geworden war. Auf der Stirn Perlte ihm kalter Schweiß.
Evelyn Ostin kam ihm im Flur entgegen. Er bemerkte ihre Tvdesbläste und Unruhe nicht. Er achtete auch nicht darauf, daß sie spähend den Gang und die Treppe hinabschaute und erst die Etagentür wieder schloß, als drunten die Haustür ins Schloß gefallen war.
Während er ablegte, hatte sie sich wieder ganz in der Gewalt. Es durchzuckte sie: dies ist die letzte Chance...
Sie war ernst und still, so still, daß es Overberg selbst schließlich ausfiel. Schmal und bescheiden saß sie vor ihm. Es fiel ihm schwer, zu sagen, was er vorhatte.
„Evelyn", begann er endlich ruhig. Die Frau unterbrach ihn, sie hatte die Augen gesenkt.
Fortsetzung folgt.