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1 Jahr nationalsozialistische Agrarpolitik Rede des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft, R. Walter Darre, im Rundfunk
Im Rundfunk sprach am Montag abend der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft. R. Walter D a r r 6, über das Thema „Ein Jahr nationalsozialistische Agrarpolitik". Der Minister führte u. a. aus:
Es ist jetzt ungefähr ein Jahr her. daß die beiden großen Grundpfeiler der neuen deutschen Bauernpolitik gelegt wurden. Das Re i ch s n ä h r st a n d s g e s e tz trat Ende August 1983 in Kraft, und das Reichserbhofgesetz wurde fast genau vor einem Jahr auf dem Bückeberg verkündet. Jetzt bietet das Erntedankfest in den nächsten Tagen wieder Gelegenheit zur Besinnung und Rückschau.
Die Aufgabe, die mir der Führer gestellt hatte, war nicht allein die Besserung der Landwirtschaft — denn das wäre libera- Wische Jnteressenpolitik gewesen —. sondern war die Rettung des deutschen Bauern, ohne dem Verbraucher, besonders dem deutschen Arbeiter, nennenswerte neue Lasten aufzuerlegen.
Das Verantwortungsgefühl vor der Gemeinschaft. das die nationalsozialistische Agrarpolitik leiten mußte, war um so höher zu veranschlagen, als wir
vor einem Jahre tatsächlich vor einem Trümmerhaufen standen
Die Zerstörung des deutschen Bauerntums war schon so weit gegangen, daß wir nicht mehr flicken oder reparieren konnten, sondern wir an einen völligen Neubau von Grund auf Herangehen mußten, der natürlich auch Zeit und anfängliche Reibungsverluste in Anspruch nahm. Es ist ganz selbstverständlich, daß ein so einmaliger und tiefgreifender Vorgang wie die Ablösung eines Wirtschaftssystems durch ein anderes — wie es hier vollzogen wurde — nicht ohne Reibungen und Unfangsschwierigkeiten sich vollziehen konnte.
Die beiden Grundpfeiler dieses Neubaues habe ich bereits erwähnt: das Reichserbhofgesetz und das Reichsnährstandsgesetz. Durch diese beiden Grundgesetze wurden zwei ganznoueGedankenindie Landwirt- schüft, und damit in die Wirtschaft überhaupt. hineingetragen: die Sicherheit und die Ordnung.
Diese Sicherung oder Stetigkeit war aber nur zu erreichen durch eine Ordnung, und zwar zunächst durch eine Ordnung der Menschen selbst, wie sie in der ständischen Gliederung im Reichsnährstandsgesetz eingeschlossen ist; vor allen Dingen aber durch eine Ordnung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und ihres Weges zum Verbraucher. So entstand auf den Pfeilern der beiden Grundgesetze d i e Marktordnung als eine notwendige Folge, genau so. wie andererseits die Marktordnung nur möglich war aus den Grundvoraussetzungen der im Erbhof- und Nährstandsgesetz enthaltenen Gedanken der Sicherheit und Stetigkeit.
Mit der Marktordnung war es aber erst möglich, die vielen und zum Teil bisher unlösbar scheinenden Aufgaben zu meistern, die einer nationalsozialistischen Agrarpolitik gestellt waren.
Es wurde nämlich möglich, die Preiskatastrophe in der La n d w i r t - schaft aufzuhalten und eine entscheidende Besserung der Erlöse hevbeizuführen. ohne
den Verbrauch fühlbar zu belasten. Es wurde möglich, an die Stelle jeder unberechenbarer Preisschwankungen eine feste und stetige Preisentwicklung zu setzen, die sich genau vorausberechnen und bestimmen ließ. Und schließlich wurde es durch die Marktordnung möglich, die Stellung der Landwirtschaft im neuen Reich zu heben und zu stärken, ohne dabei. wie früher, mit unseren außenwirtschaftlichen Beziehungen und Interessen in Konflikt zu kommen; im Gegenteil: die Marktordnung ermöglichte sogar eine Ausgestaltung bestimmter Handelsbeziehungen auf ganz neuer Grundlage.
Erste Aufgabe war die Rettung des Bauern vor dem Zugriff der Gläubiger und Rettung aus der weltwirtschaftlichen Preiskatastrophe. Die Zahl der durchgeführten Zwangsversteigerungen landwirtschaftlicher Grundstücke ist von dem Höchststände im Jahre 1932 von 7060 bereits im vergangenen Jahr auf 1 6 62 z u r ück g e g a n g en; der Fläche nach ist sogar ein Rückgang von 153 770 Hektar auf 27 451 Hektar zu verzeichnen. Was die Preisentwicklung angeht, so gebe ich Ihnen einen Vergleich der Großhandelspreise für landwirtschaftliche Erzeugnisse auf dem Weltmarkt und in Deutschland nach dem Stande vom August 1W4.
Die Preise bei uns und bei den anderen
Darnach brachte
Roggen in Rotteröam 66 r«i nnö 469 je T.
Weizen in Liverpool 69.«, „ „ 199 ^i! j e T.
Schweine in Chicago 12 „ „ 47 är je 8.
Butter in Kopenbag. 78.«. „ „ 264 ^ je ä-
Sveck in Kovenbag. 107 .«. ,. „ 184 je 62
Eier in Kopenbag. 4, „ 8 4 je St.
Diese Preise gelten, wie gesagt, im Großi Handel oder an den Börsen und so, wie der Vollstreckungsschutz die Stetigkeit der Erzeugung gewährleistet, so verschafft diese Preisgestaltung dem Bauern höhere Erlöse und gewährt ihm auch eine Stetigkeit des Ertrages. Andererseits aber wirken sich durch die Marktordnungen diese erheblichen Preisunterschiede gegenüber dem Weltmarkt in der eigentlichen Lebenshaltung nicht so fühlbar aus. wie ein Vergleich mit dem Auslande zeigt.
Nach einer Uebsrsicht des Internates» nalenArbeitsamtesfür Oktober 1933, die auch noch bis August 1934 Gültigkeit haben soll, kostete im Einzelhandel ein Kilogramm Weizenmehl in Deutschland 44 Pfg., in Frankreich 45 Pfo., ein Kilogr. Butter in Deutsch, land 3,12 Mark, in Frankreich 3,60 Mark, ein Kilogramm Schweinefleisch in Deutschland 1,66 Mark, in Frankreich 2,30 Mark, ein, Kilogr. Kartoffeln in Deutschland 7 Pfennig, in Frankreich 8 Pfennig, ein Liter Vollmilch in Deutschland 23 Pfennig, in Frankreich 25 Pfennig, ein Ei in Deutschland 12 Pfennig, in Frankreich 13 Pfennig.
Die gesamten Lebenshaltungskosten in Deutschland sind im August 1934 gegenüber dem August 1933 nur um 4,1 v. H. gestiegen, die Kosten für Ernährung allein um v. H. Diese Steigerung ist nicht größer als etwa die für die meisten Textilerzeugnisse und außerdem würde damit nur ein vorangegangener ungewöhnlicher Rückgang der Ernährungs- kosten wieder ausgeglichen. Will man die tatsächlich eingetretenen Preiserhöhungen verstehen, so muß man bedenken, daß die Kennziffer für Ernährungskosten von ihrem Höchst- st and im^März 1929 von 159,3 bis auf 106,2
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Erika wollte sich wehren, aber Kernbach nickte nach kurzer Ueberlegnng. Da schwieg sie und ließ sich stumm zum Wagen führen.. Overberg schritt voran.
„Es tut mir sehr leid, daß Sie gehen", jagte Kernbach warm und nahm abschiednehmend Erikas Hand in die seine. „Aber aus diese Weise kommen Sie am schnellsten heim. Ich darf mich morgen erkundigen, wie es Ihnen geht? Und wenn Sie sich wieder wohler fühlen, holen wir diesen unterbrochenen Besuch nach, nicht wahr?"
, „Gern", sagte Erika dankbar und sah den jungen Gelehrten freundlich an. „Seien Sie uicht böse, Herr Dr. Kernbach .... aber ! sch glaube wirklich, es ist besser so. Und herz- ! üchen Dank für Ihre Mühe..Sie nickte ! NM noch einmal lächelnd zu und winkte «och mit der Hand, als sich der Wagen Run in Bewegung setzte. Dann lehnte sie ach müde in eine Ecke.
Overberg saß mit gesenktem Kopf neben ihr.
Sie betrachtete sein Profil eine Weile still. °a>m begann sie ruhig:
.Es ist sehr liebenswürdig von Ihnen, Herr Direktor, daß Sie mich heimbringen, und ich bin Ihnen sehr dankbar. Aber bitte, nehmen Sie in Zukunft diese Rücksicht nicht 2'.,-; sH weiß, daß Ihr Fräulein Braut diese Müchkeit mir gegenüber nicht wünscht, »nd sie hat ja auch recht..." fügte sie hart
Rudolf Overberg hob langsam den starken Kopf. Sein Blick tastete zu ihr herüber.
„Was Frau Ostin wünscht, scheidet hier ganz aus", sagte er rauh. „Warum sind Sie heute morgen zum Dienst gekommen? Ich gab Ihnen doch Urlaub. Ihre Angelegenheiten zu ordnen..."
„Danke, sehr liebenswürdig", meinte Erika kalt. „Aber meine Privatangelegenheiten erledige ich nach Dieustschluß." Hart fügte sie noch hinzu: „Ich lasse mir nicht gern etwas schenken. Herr Direktor Overberg."
Eine Weile war es still.
„Die Spur Ihres Bruders ist nicht aufzufinden". sagte Overberg sachlich. „Ich habe ein Institut beauftragt, nach Ihrem Bruder zu forschen..."
Erika setzte sich mit einem Ruck auswärts.
„Von Bergmann hat man auch keine .Spur, aber seien Sie ohne Sorge, wir werden alles tun..." fügte er noch hinzu.
Erika schwieg zuerst. „Ich danke Ihnen", sagte sie daun gepreßt. „Aber Kriminalrat Germer wird alles für mich übernehmen ... ich möchte Sie wirklich nicht behelligen. Sie sind gewiß au sich schon so in Anspruch genommen ..."
Mit hartem Griff nahm der Mann die Hand der Frau.
„Warum wollen Sie uicht. daß ich Ihnen helfe... oder hat das mein Freund Kernbach schon getan...?" Ein Verdacht und eine sorgende Frage lag im Ton der Stimme.
Erika schwieg gam; erschreckt. Glaubte er wirklich, daß sie .rrnd Kerubach... aber... das war ja zum. Lachen!... Sie kannte Kernbach doch kaum...
Dann tauchte wieder Evelyn Ostins schönes Gesicht vor ihp aus. Sie überlegte kurz.
Mittwoch, de« 26. September 1164.
im März 19v.- zuruagegangen war, also ganz erheblich mehr al- etwa die Löhne, und daß sie bis August 1934 erst auf 118,5 gestiegen war, also erst 23 v. H. des früheren aewaltweu Sturzes wieder aufgeholt hatte. Und schließlich bewegte sich diese Steigerung der Erlöse der Landwirtschaft durchaus im Rahmen der Erhöhung des Volkseinkommens. Allein das gesamte Arbeitseinkommen betrug noch im vorigen Jahr 26^4 Milliarden Mark; im ersten Halbjahr 1934 war es auf fast 15 Milliarden Mark gestiegen; das bedeutet aufs Jahr umgerechnet eine Erhöhung um 13 0 . H. Gleichzeitig ist das landwirtschaftliche Einkommen von 6,5 auf 7,3 Milliarden Mark gestiegen, also eine Erhöhung um 12,3 vom Hundert.
Diesen Gleichklang mit der allgemeinen Mirtschafksenkwicklung
wird man der Landwirtschaft auch dStin zubilligen können, wenn man bei der Beurteilung die überwirtschastlichen oder irrationalen Gesichtspunkte ganz ausschaltet. Das ergibt sich ganz nüchtern schon aus der ausschlaggebenden, ich möchte sagen, überragenden Stellung, die die Landwirtschaft in der deutschen Gesamtwirtschaft einnimmt. Wenn beispielsweise die Landwirtschaft in der Arbeitsschlacht ungefähr 200 000 Erwerbslose ausgenommen hat. so ist zu berücksichtigen, daß diese Aufnahme dauernd sein dürste und daß es jetzt Praktisch keine Arbeitslosigkeit in der Landwirtschaft mehr gibt.
Neben dieser unmittelbaren Mitwirkung an der Arbeitsschlacht, die noch erheblich verstärkt werden kann, sind vor allem aber auch die mittelbaren Auswirkungen zu berücksichtigen. Zunächst Prägt sich sine Besserung der landwirtschaftlichen Erlöse in einer Steigerung des Absatzes von Produktionsgütern aus, etwa von Düngemitteln. Maschinen und Geräten; ferner in einer Erhöhung der Spareinlagen aus dem Lande, wodurch ein erheblicher Beitrag zur Kapitalneubildung geleistet wird. Schließlich zeigt sich aber auch eine Steigerung des eigentlichen Verbrauches des Bauern und eine Befruchtung der Konsumgüterindustrien. Ter gesamte für Konsumgüter zur Verfügung stehende Betrag in der Landwirtschaft war von 4,3 Milliarden RM. im Jahre 1928/29 bis auf 2.25 Milliarden RM. im Jahre 1932/33 gesunken, also um rund die Hälfte, das bedeutete einen Rückgang der eigentlichen Kaufkraft umetwa25v. H.
Aber all diese Gesichtspunkte treten noch zurück hinter den entscheidenden nationalwirtschaftlichen Rücksichten. Hier ist nun
eine merkwürdige Wandlung
in der Einstellung gegenüber der Landwirtschaft zu verzeichnen. Während nämlich früher die Landwirtschaft in ihrem Schutzbedürfnis zum Sündenbock für einen Rückgang der Ausfuhr gemacht wurde, während sie früher also nicht genug landwirtschaftliche Er-
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zeugnisse aus dem Auslande hereinnehmen konnte, erfordert die gegenwärtige Devisenlage Plötzlich eine möglichst weitgehende Versorgung mit eigenen landwirtschaftlichen Erzeugnissen und eine möglichst geringe Einfuhr.
Die Marktordnung hat gleichsam das Wunder vollbracht, sowohl eine Ausgestaltung unserer Außenhandelsbeziehungen unterstützen zu können — wie wir das in verschiedenen Handelsverträge» und Abkommen bewiesen haben — als auch bei eiuer zunehmenden Absperrung insolge der Devisenschwierigkeiten eine gewisse Selbstversorgung, also selber unsere Nahrungs. freiheit zu gewährleisten.
Ohne Sicherung unserer eigene,, Erzeugung und ohne Ordnung der Märne wäre kein sou- veräner Austausch und keine Ausgestaltung dieses Austausches mit dem Auslande möglich. Ohne Nahrungssreiheit keine Außenhandels, freiheit!
Mit der Neubildung deutschen Bauerntums hat das Bauern siedlungswerk ein« völlig neue Zielsetzung erfahren. Die damit im Reichsiuteresse zu lösenden grenz-, be- völkerungs- und sozialpolitischen Aufgaben wer- ven unter Einsatz der rassisch und erbgesundheil- tich besten deutschen Bauernsiedler in Angrifj genommen. Die zetze gegründeten Höfe werden als Erbhöfe in ihrem Besitzstand auf fernste Zeiten gesichert.
lieber 130 WO Hektar Land sind bisher für das Bauernsiedlnngöwerk bereilgefiellt worden
Daneben hat die Entschuldung im Osthilsegebiet in diesem Jahr erhebliche Fortschritte gemacht, lieber 16 000 Höfe haben eine Ueberprüfung ihrer Schuldenlast erfahren. Ueber 138 Millionen Reichsmark sind im letztverflossenen Jahr in die notleidenden Gebiete geleitet. Gerade bei der Neu- bildung des deutschen Bauerntums haben wir neben allen anderen auch das große Ziel im Auge, dadurch eine weitere Stärkung unserer nationalen Selbstversorgungs- Möglichkeiten herbeizusühren.
Als wir Nationalsozialisten zuerst den Ge- danken einer ausreichenden Selbstversorgung vertraten — den Gedanken des Vorherr- schens des Binnenmarktes —. da wurden wir gerade deswegen verlacht und bekämpft. Wo stünden wir aber heute, wenn wir nicht vom eisten Augenblick an nach der Machtübernahme auf eine Verwirklichung dieses Gedankens hingewirkt hätten! Im Jahre 1934 ist gegenüber 1933 die Anbaufläche für Oel- srüchte von 5200 auf 26 7 00 Hektar gestiegen, also aus das Fünffache; die Anbaufläche für Flachs von 4900 aus 8800 Hektar, fast auf das Doppelte; die Anbaufläche für Hanf. Nessel usw. von 210 auf 380 Hektar; auch säst das Doppelte.
Diese Politik, die damals noch gar nicht so selbstverständlich war. wie sie heute vielleicht erscheint und wie sie heute selbstverständlich ausgsbaut wird, haben wir damals aus derselben Romantik heraus betrieben, aus der wir in diesem Jahre keine Er- Höhung der Brotpreise vorgenommen haben; das eine Mal aus nationalpolitischen, das andere Mal aus sozialpolitischen Rücksichten. Diese Romantik, wenn Sie es so nennen wollen, die zunächst unwirtschaftlich und lächerlich erscheinen mag, die aber schließlich doch zum Wohle des gesamten deutsche« Volkes ausschlägt, ist eben eine ganz besondere Eigenart der nationalsozialistischen Mrrt- schaftspolitik.
Dann kam ihre Stimme kalt und betont aus dem Dunkel:
„Herr Kernbach wird mir gewiß in allem helfen, wenn ich in darum bitte. Ich danke Ihnen sehr für Ihre Bemühungen wegen meines Bruders, aber ich denke, ich schaffe es schon allein. Haben Sie vielen Dank. Hier bin ich daheim... Leben Sie wohl..." Sie gab ihm flüchtig die Hand und sprang eilends ans dem Wagen.
18. Kapitel
Evelyn Ostin riß den Brief, den ihr Overberg geschickt hatte, aus. In seiner starren, klaren Handschrift standen da ein paar Worte: „Ich komme heute abend 7 Uhr zu dir. Bitte, erwarte mich, ich habe Wichtiges mit dir zu bereden ..."
Mit gefalteter Stirn sann die Schauspielerin den seltsamen Worten nach. Was konnte es Wichtiges sein, was Rudolf wollte? Irgendein dunkles Angstgefühl sagte ihr, daß es etwas Unangenehmes für sie sei... Sie fühlte, wie ihr der Verlobte immer mehr entglitt...
Na, und wenn schon!, wollte sie sich leichtsinnig einreden. Von Bergmanns drückender Schuld war sie befreit... freilich, mit welchen Mitteln! Ein kalter Schauer überflog sie... Nein, nein, sie wollte Rudolf Overberg nicht verlieren! Er war die Rettung, war Geborgenheit, Sicherheit, Unabhängigkeit. Und es mußte ihr gelingen, ihn wieder fester an sich zu fesseln.
Sie ging in ihr Ankleidezimmer hinüber, wechselte das Kleid, legte kostbare Seide und schimmernde Spitze an, schminkte sich sorgfältig und kleidsam. Dann überlegte sie. Was wollte sie Rudolf Overberg sagen, wenn er etwa ...
Ein schrilles, nervöses Klingeln riß ihre Gedanken entzwei.
Eine Sekunde darauf stand Robert Hellmann im Zimmer.
Evelyn wurde totenbleich. „Robert... um Gottes willen ..."
„Mich hast du wohl nicht erwartet?" kam die Stimme des jungen Menschen zurück.
Er hatte Evelyns Zofe heftig beiseite gestoßen und stand nun bleich, finster, drohend vor ihr. Er sah noch fahler und verfallener aus als sonst, in den matten, grauen Augen glomm ein unheimliches Feuer.
„Ich habe dir gesagt, daß ich wiederkommen würde", keuchte er heiser. „Hier bin ich. Und jetzt wirst du mit mir kommen... Das schwöre ist dir!"
Verächtlich wandte sich Evelyn Ostin ab.
Die Stimme des jungen Menschen wurde flehend. „So komm doch mit, Evelyn! Du weißt, ich bin nicht mehr arm... Bergmann ... und unsere Geschäfte ..." Er brach ab.
„Ich will nichts inehr damit zu tun haben!" schrie Evelyn hastig. „Nichts mehr ... nie... hörst du? Ich bin verlobt, ich will bald heiraten ... geh. so geh doch ..."
Die stehende Stimme des Mannes wurde hart und scharf.
„Laß das alles. Evelyn", sagte er rauh. „Du weißt genau, daß wir zusammengehören, oder soll ich dir nochmal sagen, durch was wir verbunden sind? Du hast mich zum Rauschgiftsüchtigen gemacht mit deinen verrückten Launen und deinen exzentrischen Wünschen. Du hast mich zum Dieb gemacht. Ja, ja, sieh mich nicht so entsetzt an! Meiner Schwester habe ich das Letzte gestohlen... deinetwegen.... ich habe mein Studium vernachlässigt und fortgeworsen, mein ganzes Leben hast du zerstört... Du hast mich zu Bergmann getrieben, hast einen Rauschgiftschmuggler aus mir gemacht... heute aber rechnen wir ab. Dafür fordere ich etwas ... dich, Evelyn!" Forts, folgt.