Nr. 192

Montag, 20. August 1934

108. Jahrgang

er OefeUfehakter

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Mbekenlitilis

Anseßitzüttsvliche Einheit km ganzen Reich Rund S0°/o -a-Sümme« S« Württemberg stimmten S2°/<> der Wahibeteiligten mit Ja

Nee Sieg des Glaubens

st. II. Stuttgart, 20. August.

Das deutsche Volk hat entschieden: Adolf y: r l e r ist der Führer und Reichs­kanzler des Deutschen Reiches. Noch niemals, seitdem man die Ge­schichte der Völker schreibt, hat ein Mensch ein Vertrauensvotum von so ge­waltiger Größe erhalten, wie Adolf Eitler, der Führer, der Netter der deutschen Nation.

Um die Bedeutung der Wahl vom t9. August richtig zu verstehen, müssen wir uns die Zahlen vor Augen halten, die im April 1982 den letzten Wahlkampf um die Stelle des Reichspräsidenten entschieden haben: Generalseldmarschall vonHinden- burg erhielt etwas über 19, Adolf Hitler etwas über 18 Millionen Stimmen. Von 87 Millionen Wahlberechtigten haben 'ich damals nur 35 v. H. für Adolf Hit­ler entschieden und nur etwas über 5 1 v. H. für den längst zum deut­schen Mythos gewordenen Ge­neralfeldmarsch all. Diesmal haben rund 90 v. H. der Abstimmcnden vorbehalt­los ausgesprochen, daß Adolf Hitler der einzige berufene Führer der­be u t s ch e n Nation ist.

Wann hat ie ein Politiker, mag er nun von regierenden Herrschern eingesetzt oder aus eigener Kraft Führer des Volkes geworden sein, so restlos eine Nation hinter sich gehabt, wie an diesem 19. August Adolf Hitler? Man wird vergeblich Geschichtswerke durchblättern. Volks­entscheide bat es in der Geschichte der Völker schon mancherlei gegeben, aber nicht ein ein­ziger reicht auch nur annähernd an das Er­eignis des 19. August heran. Die Welt hat er- lahren, was jeder Deutsche schon längst wußte: Es gibt nickits mehr, was die deutsche Nation von ihrem Füh­rer Adolf Hitler trennen könnte.

Man braucht sich nur umzusehen, was in den Ländern rings um Deutschland geschieht, um erkennen zu können mit welch tiefer Auf­richtigkeit Adolf Hitler sich zn der ibm vom Schicksal gestellten Aufgabe bekennt. Wir be­richten an anderer Stelle, daß man z. B. in Oesterreich der Notwendigkeit eines Volks­entscheides nicht mehr auszuweichen vermag, daß man dort aber dem Entscheid von vorn­herein den Wert nimmt, indem man ankündigt, daß ein gegen die derzeitige Regierung gerich­teter Ausgang keinen Einfluß auf die Regie­rung und ihre Tätigkeit haben würde. Dort Zer­gliedert und zerklittert man allfällige oppositio­nelle Stimmen inRechts"- undLinksradi­kale". die man angeblich nicht addieren könne. In Frankreich erleben wir ähnliches, denn es ist bestimmt nicht zuviel gesagt, wenn man behauptet, daß die sog.Konzentrations- regi-n,ng" nur zu Stande gekommen ist aus der Angst fast aller Parteien vor Neuwahlen, also vor einer Entscheidung

GeIamLergsdnrs rrn Reith

Wahldereihtigte.4S 262 667

WahttreteMgte. 43 267 821 M.rProz.)

Za-Strrnnrsn. 38124630 (89,9 Woz.)

Nern-Gttmmsrr ..... 427S248

Ungültig. 868 S43

Hefamisrgednis m Württemberg

Zahl der abgegebenen Stimme« . ... 1847887 (97,Z MvZ.) Stimmberechtigte auf der Stimmliste . . 17Z1896

Abgegebene Stimmscheine. 14Z8ZZ

Gesamtzahl der Stimmberechtigten. . . 189Z4ZZ

SAtkge Sa-Stimmen... 1 «67 366 (91,8 MM Gültige Rein-Gtimme« . . 118S4S

Ungültige Stimmen ... 32642

des Volkes selbst. Aehnliches geschieht auch in einer Reihe anderer Länder Europas.

Nur derblutrünstige Diktator Hitler" ist imstande, in einer feit jeher für Wahlen außerordentlich ungünstigen Zeit ein Gesetz dem Volke zur Entscheidung vvrzulegen. Das Vertrauen, das der Führer in sein Volk ge­setzt hat, ist weit über das Maß hinaus be­stätigt worden, das der größte Optimismus rechtfertigen konnte.

Vielleicht wird das Ausland Vergleiche ziehen wollen zwischen dem 12. November 1933 und dem 19. August 1934. Man wird vielleicht aus diesem oder jenem rein ört­lichen' Ergebnis errechnen «vollen, daßder Nationalsozialismus im Rückgang" sei, daß die Opposition wachse" und wie die schönen Phrasen der unterschiedlichen Zeitungs­schmierer lauten mögen. Die Herrschaften vergessen dabei eines: Daß seit dem 5. März 1933, da sie zum letzten Male ihre Jnteres- senvertreter in einen aussichtslosen Wahl­kampf schicken durften, nur zwei Dinge gewachsen sind: Die Geschlossen­heit der deutschen Nation und die Hoffnungslosigkeit jener Ele­mente. die sich auf Kosten des deutschen Volkes ein gutes Dasein sichern wollten.

Für die 10 Prozent, die mit Nein gestimmt haben oder aber überhaupt nicht zur Wahl ge­gangen sind, bedarf es keiner Psychoanalyse. Jeder Hitlerjunge weiß, daß sich diese 10 Proz. zu einem geringeren Teil aus jenen Elementen rekruieren, die es nicht verschmerzen können, daß sie im nationalsozialistischen Staat nur Berufsaufqaben zu erfüllen haben, kei­nesfalls aber Schicksalsragen der Nation von ihrem eigenen Froschstandpunkt und von ihrer eigenen Machtgier aus beeinflussen dürfen. Der größere Teil dieser 10 Prozent setzt sich«

aber Wohl aus jenen zusammen, die nie­mals und nirgends alle Iv erden und die sich selbst als den Nabel der Welt betrachten. Und aus jenen, die zu allem zu bequem sind, außer zum Meckern. Aus diesen Letztgenanten rekrutiert sich wahrscheinlich auch der ziffern- und ver­hältnismäßig lächerlich geringe Zuwachs von Nein-Stimmen, die dem Zorn darüber, daß sie zur Zeit ihres Mittagschläfchens staatsbürger­liche Rechte nicht nur beanspruchen, sondern auch erfüllen sollten, mit dem Kreuz auf der falschen Seite Ausdruck gaben.

Im übrigen wird auch den Skeptiker die Begeisterung, die sich am Sonntag vom frühen Morgen bis in die späte Nacht in ständig steigendem Maße vor der Reichs­kanzlei in Berlin kundtat, überzeugen müs­sen, daß das deutsche Volk nicht die Absicht hat, aus den Mann zu verzichten, der es vom Abgrund des kommunistischen Chaos zurück­gerissen und ihm neue Wege in die Zukunft gewiesen hat. Demokraten westlicher oder nachnovemberlicher Prägung, die ihre Geld­beutel mit den Lebensnotwendigkeiten der Nation ständig zu verwechseln pflegten, mögen sich vielleicht an die zum Gespött des Volkes und der Welt gewordene Minder­heit mit allen ihren Hoffnungen klammern:

Das deutsche Volk hat entschieden, Adolf Hitler ist Symbol und Mythos des neuen Deutschland geworden, von dem er sowenig losgelöst werden kann, wie sich das deutsche Volk jemals von ihm lösen wird. Die Fah­nen, die heute über ganz Deutschland wehen, künden die Wirklichkeit des Reiches, für das Adolf Hitler und mit ihm Hunderttausend- gekämpft und für das Hunderte gestorben sind. Der 19. August hat den Sieg des Glau­bens an ein neues starkes Deutsches Reich er Kraft und Herrlichkeit vollendet!

S»wa»entteue!

Württembergs einmütiges Za

Stuttgart, 20. August. Bei der gestrigen Volksabstimmung gingen in Württemberg von 1895 453 Stimmberechtigten 1847 887 zur Wahl­urne, was einer Wahlbeteiligung von 97Z Prozent entspricht. Abgegeben wur­den 1 697 30V gültige Ja-Stim­men (91,8 Prozent der Wahlbeteiliqten) mch 118 545 Nein - Stimmen; 32 04L Stimmen waren ungültig. Stimmst'eine wurden insgesamt 143 009 abgegeben.

Württemberg Hut den Führer nicht ent­täuscht. Diese inhaltsschwere Feststellung ließ sich schon treffen, als die ersten Nesullate der Volksabstimmung eintrafen. Und als gar alle Oberämter ihre Ergebnisse gemeldet hal­ten. da stand es unzweifelhaft fest.

Württemberg ist zu einem unerschüt­terlichen Bollwerk des Führers gewor­den. Roch nie hat das schwäbische Volk einem Politiker in so überwältigendem Ausmaße sein Vertrauen ausgespro­chen. Mit Stolz kann der Rcichsstatt- halter dem Führer melden: Die Herzen der zähen und treuen Schwaben gehö­ren Ihnen, heute und immerdar.

Als bei der Novemberwahl 1933 Würt­tembergs Bevölkerung zu einer rein außen­politischen Kundgebung wie ein Mann an­trat, bewies es schon ganz offenkundig, daß es Rie versagen wird, wenn das Schicksal des Reiches es fordert. Es stand als eherner Stoßtrupp vor des Reiches Fahne. Aber daß der Führer und die nationalsozialistische Idee schon in so überwältigendem Ausmaß die Herzen der «Schwaben erobert hatte, wie der gestrige 19. August zeigte, war für den Kenner der schwäbischen Mentalität durchaus keine Selbstverständlichkeit. Roch find die Zei­ten greifbar nahe, als eine salschverstandeue Demokratie und das Zentrum Hochburgen in Schwaben hatten, lind nun diese Wand­lung in einem Menschenschläge, der nur sebr schwer für grundlegend Neues zn haben ist dann aber umso fester die neue Erkenntnis sc schält.

Wenn man die Volksabstimmung vom 12. November vorigen Jahres zum Vera!-ü-h beizieht was wie schon betont, in Anbe­tracht ihres rein außenpolitischen Charakters nur sehr bedingt geschehe" kann so kann man feststellen, daß in Württemberg nicht weniger wie 10 Oberämt-r diesmal n o ch mehr Ja-Stimmen aufgebracht haben, als am 12. November. Dieses einzig­artige Ergebnis verzeichnen die Oberämter Böblingen. Calw. Crailsheim. Gerabronn, Leonberg, Mergentheim, Sulz, Urach, Welz-