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Der Selellsckaiter
Donnerstag, den 16. August 193 t,
Seite hungernde Volksgenojjen in der Stadt, deren Zahl in immer riesigeren Ausmaßen auschwillt. Man braucht ja nun nicht gerade Volkswirtschaft studiert zu haben, um feststellen zu können, daß eine Volkswirtschaft, die einen solchen wirtschaftlichen Unsinn zuläßt, bzw. aus- lvst, in der Idee und dem Grundsatz falsch ausgebaut sein muß. Denn der einfache Menschenverstand des deutschen Volksgenossen wird immer zunächst so urteilen, daß dort, wo ein fleißiger Bauer ist und ein gütiger Gott seine Ernte segnet, dieser Bauer ein auskömmliches Dasein auf der Welt haben muß. Andererseits kann ein Volk, dem eine gute Ernte beschert wird, doch unmöglich Hunger leiden. Warum bei einer guten Ernte -er Bauer stirbt und der Volksgenosse in der Stadt hungern muß, wird der gesunde Menschenverstand eines normalen Deutschen nicht begreifen können.
Aber nicht nur an diesem einfachen Beispiel vermögen wir den Irrsinn der gesamten wirtschaftlichen Entwicklung zu erkennen, her vor dem 30. Januar 1933 bei uns üblich war, sondern auch noch an einem anderen Beispiel. Sv hatte z. B. die mit dem Liberalismus einsetzcnde Mobilisierung der Ichsucht nicht nur das in den Vordergrnnd- stellen aller wirtschaftlichen Fragen beim Einzelnen ausgewirkt, sondern auch dahin geführt, daß schließlich behauptet wurde, der Wirtschaft komme vorallen politischen Fragen der Vorrang zu. Es ist klar, daß politische Fragen immer Fragen einer Gemeinschaft sind, da de« einzelne Mensch für sich genommen, nicht
Das politische Test
Obcrsalzöerg, 15. August.
Vizekanzler a. D. v. Papen überbrachte im Aufträge des Obersten v. Hindenburg dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ein Schreiben, das das politische Testament des verewigten Herrn Reichspräsidenten, Generalfeldmarschall von Hindenburg enthielt. Im Auftrag des Führers übergibt v. Papen hiermit das Dokument der Oeffentlichkeit.
Der vom Reichspräsidenten versiegelte Umschlag des Schreibens trägt die Aufschrift:
„Dem deutschen Volke und seinem Kanzler. Mein Testament. Dieser Brief ist durch meinen Sohn dem Herrn Reichskanzler zu übergeben."
Der Inhalt des Schreibens ist folgender:
„Dem deutschen Volke und seinem Kanzler! 1919 schrieb ich in mein Vermächtnis an das deutsche Volk: „Wir waren am Ende! Wie Siegfried dem hinterlistigen Speerwurf des grimmen Hagen, so stürzte unsere ermattete Front. Vergebens hatte sie versucht, aus den versiegenden Quellen der heimatlichen Kraft neues Leben zu trinken. Unsere Aufgabe war es nunmehr, das Dasein der übrig gebliebenen Kräfte unseres Heeres für den späteren Aufbau des Vaterlandes zu retten. Die Gegenwart war verloren. So blieb nur die Hoffnung auf die Zukunft. Heran and'. eArbeit!
Ich verstehe den Gedanken an Weltflucht, der sich vieler Offiziere angesichts des Zu- sammbruchs alles dessen, was ihnen lieb und teuer war, bemächtigte. Die Sehnsucht, „nichts mehr wissen zu wollen" von einer Welt, in der die aufgewühlten Leidenschaften den wahren Wertkern unseres Volkes ns zur Unkenntlichkeit entstellten, ist menschlich begreiflich und doch — ich muß es offen aussprechen, wie ich denke: Kameraden, der einst so großen stolzen deutschen Armee! Könntet Ihr vom Versagen sprechen? Denkt an die Männer, die uns vor mehr als IVO Jahren ein innerlich neues Vaterland schufen. Ihre Religion war der Glaube an sick> selbst und an die Heiligkeit ihrer Sache. Sie schufen das neue Vaterland, nicht es gründend auf eine uns wesensfremde Doktrinwut, sondern es aufbauend auf den Grundlagen freier Entwicklung des einzelnen in dem Rahmen und in der Verpflichtung des Gesamtwohles! Diesen selben Weg wird auch Deutschland wieder gehen, wenn es nur erst einmal wieder zu gehen vermag.
Ich habe die feste Zuversicht, daß auch diesmal wie in jenen Zeiten, der Zusammenhang mit unserer großen reichen Vergangenheit bewahrt und wo er vernichtet wurde, wieder hergestellt wird. Der alte deutsche Geist wird sich wieder durchsetzen. wenn auch erst nach schwersten Läuterungen in dem Glutofen von Leiden und Leidenschaften. Unsere Gegner kannten die Kraft dieses Geistes, sie bewunderten und suchten ihn in der Werktätigkeit des Friedens, sie staunten ihn an und fürchteten ihn aus den Schlachtfeldern des großen Krieges. Sie suchten unsere Stärke init dem leeren Worte „Organisation' ihren Völkern begreiflich zu machen. Den Geist, der sich diese Fülle schuf, m ibr lebte und wirkte, den verschwiegen ne ikm-n Mit diesem Geiste und in ihm wollen wir aber aufs neue mutvoll wieder aufbauen.
Deutschland, das Aufnahme- und Aus- strahlungszentrum so vieler unerschöps- licher Werte menschlicher Zivilisation und Kultur, wird solange nicht zugrunde gehen, als es den Glauben behält an seine große weltgeschichtliche Sendung. Ich habe das sichere Vertrauen, daß es der Gedanken
gut Poltttk in der Wett machen kann. Jede Gemeinschaft wird aber ihre einzelnen Mn- glieder durch die Einordnung rn die Gemeinschaft in irgendeiner Weise binden. Diese Bindung, mag sie vielleicht auch nur sehr lose sein, wird doch jedenfalls den Einzelnen in einem ungestörten und ungehemmten Wirtschaften einengen und von ihm daher als eine Fessel empfunden werden. Daher war natürlich, daß nach der Verkündung der wirtschaftlichen Ichsucht, als dem Motor alles wirtschaftlichen Gedeihens auf der Welt zwangsweise einsetzen mußte der Gedanke. in der Politik als solcher eine Störung der Wirtschaftsentwicklung in der Welt zu erblicken. Sv entwik- kelte sich aus dem Liberalismus eine politische Auffassung, die im Staate bestenfalls eine Organisation der Nachtwächter und Schutzleute zu erblicken gestattete, im übrigen aber so wenig vom Staat wissen wollte, wie es nur irgend möglich war. In der Politik führte dies dam. daß man in der Innenpolitik die Volksvertretung z. B. nur noch als eine Arena zur A u st ragungwirtsch östlicher Machtkämpfe betrachtete und so alle Innenpolitik auflöste in einen Kampf der organisierten Jnteressenverbände gegeneinander. Es war kein Gedanke mehr daran, die verzweifelte Lage zu erkennen, um dann dahin gebracht zu werden, aus dieser Lage erst einmal herauszukommen, sondern es schien wichtiger, etwa den Kampf der Bucker gegen die Bauern zu organisieren oder die Arbeiter gegen die Fabrikanten anfzuhetzen bzw. umgekehrt.
(Schluß folgt.)
mul HindenbM
tiefe und der Gedankenstürke der Besten unseres Vaterlandes gelingen wird, neue Ideen mit den kostbaren Schätzen der früheren Zeit zu verschmelzen und aus ihnen vereint dauernde Werte zu prägen, zum Heil unseres Vaterlandes. Das ist die felsenfeste Ueberzeugung, mit der ich die blutige Walstatt des Völkerkampfes verließ. Ich habe das Heldenringen meines Vaterlandes gesehen und glaube nie und nimmer mehr, daß es sein Todesringen gewesen ist.
Gegenwärtig hat eine Sturmflut wilder Politischer Leidenschaften und tönender Redensarten unsere ganze frühere staatliche Auffassung unter sich begraben, anscheinend alle heiligen Ueberlieferungen vernichtet. Aber diese Flut wird sich wieder verlaufen. Dann wird aus dem ewig bewegten Meere völkischen Lebens jener Felsen wieder austauchen, an den sich einst die Hoffnung unserer Väter geklammert hat, und auf dem fast vor einem halben Jahrhundert durch unsere Kraft des Vaterlandes Zukunft vertrauensvoll begründet wurde: Das -deutsche Kaisertum! Ist so erst der nationale Gedanke, das nationale Bewußtsein wieder erstanden, dann werden für uns aus dem großen Kriege, aus den kein Volk mit berechtigterem Stolz und reinerem Gewissen zurückblicken kann, als das unsere, solange es treu war, so wie auch aus dem bitteren Ernst der jetzigen Tage sittlich wertvolle Früchte reisen. Das Blut aller derer, die im Glauben an Deutschlands Größe gefallen sind, ist dann nicht vergeblich geflossen.
In dieser Zuversicht lege ich die Feder aus der Hand und baue fest aus dich — du deutsche Jugend!"
Diese Worte schrieb ich in dunkelster Stunde und in dem vermeintliche: Bewußtsein, am Abschluß eines Lebens im Dienste des Vaterlandes zu stehen. Das Schicksal hatte anders über mich bestimmt. Im Frühjahr 1925 schlug es ein neues Kapitel meines Lebens aus. Noch einmal sollte ich an dem Geschick meines Volkes Mitwirken. Nur meine feste Zuversicht zu Deutschlands unversiegbaren Quellen gab mir den Mut, die erste und zweite Wahl zum Reichspräsidenten anzunehmen. Dieser felsenfeste Glaube verlieh mir auch die innere Kraft, mein schweres Amt unbeirrt durchzuführen. Der letzte Abschnitt meines Lebens ist zugleich der schwerste für mich gewesen. Viele haben mich in diesen wirren Zeiten nicht verstanden und nicht begriffen, daß meine einzige Sorge die war, das zerrissene und entmutigte deutsche Volk zur selbstbewußten Einigkeit zurückzuführen.
Ich begann und führte mein Amt in dem Bewußtsein, daß in der inneren und äußeren Politik eine entsagungsvolle Vorbereitungszeit notwendig war. Von der Osterbotschaft des Jahres 1925 an, in der ich die Nation zu Gottesfurcht und sozialer Gerechtigkeit, zu innerem Frieden und zur politischen Sauberkeit aufrief, bin ich nicht müde geworden, die innere Einheit des Volkes und die Selbstbesinnung auf feine besten Eigenschaften zu fördern. Dabei war mir bewußt, daß das Staatsgrundgesetz und die Regierungsform, die die Nation sich in der Stunde großer Not und innerer Schwäche gegeben, nicht den wahren Bedürfnissen und Eigenschaften unseres Volkes entspreche. Die Stunde mußte reifen, wo diese Erkenntnis Allgemeingut wurde. Daher erschien es mir Pflicht, das Land durch das Tal äußerer Bedrückung und Entwürdigung, innerer Not und Selbstzerfleischung ohne Gefährdung seiner Existenz hindurchzuführen, bis diese Stunde eintraf.
S.tzmbol und fester Halt für diese» Aufbau
mußte die Hüterin des Staates, die Reichswehr sein. In ihr mutzten die altpreutzischen Tugenden der selbstverständlichen Pflichttreue, der Einfachheit und Kameradschaft als festes Fundament des Staates ruhen. Die deutsche Reichswehr hat nach dem Zusammenbruch die Fortsetzung -er hohen Tradition der alten Armee in mustergültiger Art gepflegt. Immer und zu allen Zeiten mutz die Wehrmacht ein Instrument der obersten Staatsführung bleiben, das unberührt von allen innenpolitischen Entwickelungen seiner hohen Aufgabe der Verteidigung des Landes gerecht zu werden trachte!
Wenn ich zu meinen Kameraven Dorf oben,' mit denen ich auf so vielen Schlachtfeldern für die Größe und Ehre der Nation gefochteu habe, zurückgekehrt sein werde, dann rufe ich der jungen Generation zu: Zeigt Euch Eurer Vorfahren würdig und ver- geßt nie, daß, wenn ihr den Frieden und die Wohlfahrt Eurer Heimat sicher stellen wollt, Ihr bereit sein müßt, für diesen Frieden und die Ehre des Landes auch das letzte herzugeben. Vergeht nie, daß auch Euer Tun einmal Tradition wird. All den Männern, die den Aus- und Ausbatt der Reichswehr vollzogen haben, gilt der Dank des Feldmarschalls des Weltkrieges und ihres späteren Oberbefehlshabers.
Außenpolitisch hatte das deutsche Volk einen Passionsweg zu durchwandern. Ein furchtbarer Vertrag lastete auf ihm und drohte in feiner steigenden Auswirkung unsere Nation zum Zusammenbrechen zu bringen. Lauge verstand die uns umgebende Welt nicht, daß Deutschland nicht nur um seiner selbst willen, sondern als der Fahnenträger abendländischer Kultur auch um Europas willen leben mußte.
Nur schrittweise, ohne einen übermächtigen Widerstand zu erwecken, waren daher die Fe>- feln, die uns umgaben, zu lockern. Wenn manche meiner alten Kameraden die Zwangsläufigkeit dieses Weges damals nicht begriffen, so wird doch die Geschichte gerechter beurteilen. wie bitter, aber auch wie notwendig im Interesse der Ausrechtcrhaltung deutschen Lebens mancher von mir gezeichnete Staatsakt gewesen ist. Im Gleichklang mit der wacb- senden inneren Wiedergenesung und Erstarkung des deutschen Volkes konnte aui der Basis eigener nationaler Ehre und Würde eine fortschreitende — und so Gott will — segensreiche Mitarbeit in den ganz Europa bewegenden Fragen erstrebt bzw. erzielt werden.
Zch danke der Vorsehung, daß sie mich an meinem Lebensabend die Stunde der Wiedererstarkung hat erleben lassen. Ich banke all denen, dis in selbstloser Vaterlandsliebe an dem Werk des Wiederaufstiegs Deutschlands mitgearbeitet haben.
Mein Kanzler Adolf Hitler und seine Bewegung haben zu dem großen Ziel, Las deutsche Volk über alle Standes- und Klassenunterschiede zur inneren Einheit zusammenzuführen, einen entscheidenden Schritt von historischer Tragweite getan.
Ich weiß, daß vieles noch zu tun bleibt und ich wünsche von Herzen, daß hinter dem Akt der nationalen Erhebung und des völkischen Zusammenschlusses der Akt der Versöhnung stehe, der das ganze deutsche Vaterland um- faßt.
Ich scheide von meinem deutschen Volk in der festen Hoffnung, daß das. was ick im Jahr 1919 ersehnte, und was in langsamer Reise zu dem 30. Januar 1933 führte, zu voller Erfüllung und Vollendung der geschichtlichen Sendung unseres Volkes reisen wird.
In diesem festen Glauben an die Zukunft des Vaterlandes kann ich , beruhigt meine Augen schließen.
Berlin, 11. Mai 1934
gez.: von Hindenburg
Mandter von Papen m Men einsetrosfen
Wien, 15. August.
Gesandter von Papen traf Mittwoch im Sonderflugzeug um 17.32 Uhr von Berchtesgaden kommend aus dem Flugplatz von Aspern ein. In feiner Begleitung befand sich Herr von Tschirschky. Zu seinem Empfang hätte sich der deutsche Geschäftsträger Prinz Erbach mit den Herren der Gesandtschaft auf dem Flugplatz eingefunden. Nach Begrüßung des Gesandten begab sich dieser sogleich in die deutsche Gesandtschaft, wo er Wohnung nimmt.
Amerika baut 24 neue KmgMim
Washington, 15. August.
Vom 15. August ab nimmt das Marinedepartement Angebote zur Uebernahme des Baues von 24 neuen Kriegsschiffen entgegen. Es handelt sich um 4 Kreuzer von je 10 000 Tonnen, 14 Zerstörer und 6 U-Boote.
Frühere kommunistWs Abgeordnete verurteilt
Berlin, 15. August.
Ter Erste Senat des Volksgerichtshofes verurteilte Mittwoch die früheren kommunistischen Reichstagsabgeordneten Georg Schumann und Karl Elgas sowie die frühere kommunistische Landtagsabgeordnete Frau Frieda Franz aus Breslau wegen gemeinschaftlicher Vorbereitung zum Hochverrat zu
je 3 Jahren Zuchthaus unter Anrechnung von einem Jahr Untersuchungshaft.
Die Angeklagten hatten noch nach der Machtergreifung Adolf Hitlers bis zum Juli 1933 den Versuch gemacht, die kommunistische Organisation in Schlesien neu aufzubaueu. Am 7. Juli 1933 wurden sie bei einer Zusammenkunft in einem Breslauer Cafehuus verhaftet.
Baron von Honningen-Surne deutscher Gesandter ln Lissabon
Berlin, 15. August.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hij. ler hat den Ministerialrat im Büro de? Reichspräsidenten Dr. Baron von Hoy> ningen-Huene zum deutschen Gesandte» in Lissabon ernannt.
Verstimmung
Dr. Schuschnigg schon nächste Woche in Rom sü. Wien, 15. August.
Wenngleich die Wiener Regierungspressr in großer Aufmachung über die „Ergebnisse" der Romreise Starhembergs berichtet — es soll nach ihren Mitteilungen über die Verdoppelung des österreichischen Heeres, die Zusammenarbeit der Staatspolizeien Italiens und Oesterreichs und die Organisation eines Dopolavoro in Oesterreich nach faschistischem Muster gesprochen worden fein —, fo behaupten aus Rom eingelangte Meldungen, daß zwischen Mussolini und Starhemberg eine Verstimmung eingetreten sei. Mussolini habe sich geweigert. Starhemberg ein zweites Mal zu empfangen.
Auch von amtlicher Wiener Seite wird betont, daß die Reise Starhembergs zu Mussolini nur informativen Charakter gehabt hätte. Am auffälligsten aber ist es, daß Dr. Schuschnigg seine für Anfang September beabsichtigte Romreise plötzlich vorverlegt hat. Er wird voraussichtlich schon am Montag nach Rom reisen, vor der Zusammenkunft mit Mussolini aber vom Papst in Audienz empfangen werden.
Württemberg
EnWMlMMN
über tvürtt. BaujvarkaAn
Stuttgart, 15. Aug. In der Senatssitzung des Reichsaufsichtsamtes für Prioatvexsiche- : rungen am 10. August 1934 sind folgende ! Entscheidungen getroffen worden:
1. Bei der Bausparkasse Zwecksvarkaffs Wirtschaftlicher Wiederaufbau G-m. b. H-, Sitz Mainhardt, Geschäftsstelle in Heilbronn a. N.. wird die vereinfachte Abwicklung der Bausparverträge angeordnet. Die Anordnung der vereinfachten Abwicklung wirkt wie ein Auflösungsbeschluß. Die Liquidation wird einem vom Reichsaufsichtsamt im Verfügungswege zu bestellenden Liquidator übertragen.
2. Der Antrag der Schwäbischen Bauspar- und Entschuldungsgesellschaft m. b. H. Stuttgart auf Genehmigung der Ueber- tragung des Bausparbestandes auf eine andere Bausparkasse wird abgelehnt.
Die Senatsentscheidungen sind noch nicht rechtskräftig, eine etwaige Berufung gegen die Entscheidung zu 1 hat keine aufschiebende Wirkung.
Mchr Wzerme in der Kocher- und ZaMegend
Neuenstein, 16. Aug. In den Gegenden unseres Bezirkes mit Tannenbestand, hauptsächlich auf den Keuperhöhen, ließen das warme Wetter und der Regen die Pilze in II n z a h l aus der Erde schießen. Da eine starke Nachfrage nach diesen „Reinigern" unserer Wälder hinzutrat, setzte eine starke Sammeltätigkeit ein. Tagesverdienste bis zu 6 Mk. für gesammelte Steinpilze pro Sammler sind keine Seltenheil.
Löblicher Nerkebrsunfall bei Ravensburg
Ravensburg, 15. August. Am Mittwoch nachmittag kurz nach 3 Uhr ereignete sich auf der Baindter Steige ein schwerer Verkehrs- unsall. Ein Biberacher Personenkraftwagen, der von Waldsee her kam, wollte eine Radfahrerin aus Weingarten, die in der derselben Richtung fuhr, überholen. Anscheinend wollte die Radfahrerin vor dem Plötzlich einsetzenden Regen im nahen Baindt Schutz suchen. Sie bog deshalb links ab- Im selben Augenblick wurde sie vom Kotflügel des hinter ihr herkommenden Autos erfaßt, vom Rad geschlendert lind schwer verletzt. Das Mädchen erlitt lieben einem Schädelbruch noch schwere innere Verletzungen, an deren Folgen sie nach kurzer Zeit im Städtischen Krankenhaus in Weingarten, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, verschieden i st. Das Auto selbst landete im Straßengraben und wurde unbedeutend beschädigt. Die Insassen kamen mit dem Schrecken davon.
Kein Haus
ohne den „Gesellschafter"
die nationalsozialistische Tageszeitung