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Der Gesellschafter

Dien-stag, Sen 7. Sluguji iNt,

Ausklang

Die vieltausendköpfige Menge, die trotz des Regens vor dem Krollgebäude ausgeharrt hatte, begrüßte mit erhobenem Arm den Führer, als er das Sitzungsgebäude verließ. Reichswehr, Arbeitsdienst und SA. marschier­ten an dem Führer und den Trauergästen vorbei.

Langsam fuhr der Führer wieder durch das dichte Menschenspalier in die Wilhelmstraße zurück, das in stummem Schweigen den Führer begrüßte. Nur einmal, vor der Reichskanzlei, sprang ein Heller Heilruf aus der Menge empor und fand ein tausendfaches Echo.

Sie letzten Vorbereitungen in Neuberk

Neudeck, 6. August.

In Neudeck nähern sich die Vorberei­tungen für die Ueberführung des General­feldmarschalls nach dem Tannenberg-Denk- mal ihrem Ende. Die Allee, auf der die Trauerlafette vom Schloß zur Landstraße FreystadtDeutsch-Ehlau gefahren wird, ist mit frischem Sand ausgeschüttet. Unmittel­bar vor dem Schloß sind mehrere mit Eichen­laub verkleidete Podeste errichtet worden. Von diesen Podesten aus soll Montag abend um 9 Uhr die Schloßfront im Lichte der Fackeln ausgenommen werden, damit dem ganzen deutschen Volke der Auszug des Feld­marschalls aus seinem Hause und der letzte Zapfenstreich in Bild und Film übermittelt werden kann.

Ein letzter Besuch im Hause Neudeck gilt dem im Arbeitszimmer aufgehahrten Sarge. Nur wenige Stunden weilt der tote Feld­marschall noch in seinem Hause, umgeben von einer Fülle von Kränzen und Blumen und flankiert von den Offiziers-Ehrenposten. Auf dem Sargdeckel liegen der Helm, der Mar- schalls-Stab und die Ordenskissen Hinden- durgs. Sonntag abend durften noch etwa 80 Bürger von Freystadt vor dem Sarge uzren letzten Gruß entbieten. Die Schließung des Sarges ist, wie bereits gemeldet. Sonn» 'aq im Beisein der enasten Familienmitalie-, der erfolgt. Der Feldmarschall ist bedeckt von dem Schwarzen Johannitermantel mit dem weißen Kreuz.

Me Fahnenkompanie in Hohenstein eingekroffen

Am Montag früh traf die Fahnen­kompanie mit 52 Fahnen der Regimenter, die an der Schlacht von Tannenberg teilgenom­men haben, inHohenstein ein. Die Kom­panie marschierte zu der alten Ordenskirche, wo die Fahnen in der Heldengedenkhalle auf­gestellt wurden.

Die Arbeiten im Tannenberg-Denk- mal nähern sich immer mehr ihrem Ende. Von allen Türmen wehen schwarze Trauer- slaggen und auf den Dächern sind riesige Pechfackeln aufgestellt, die während der gan­zen 14tägigen Trauerzeit brennen sollen. Litauern und Türme sind mit Girlanden ge­schmückt.

Erlaß des Rechkswalkers der Deutschen Evang. Kirche

Der Nechtswalter der Deutschen Evange­lischen Kirche, Ministerialdirektor Jäger, hat folgenden Erlaß an die kirchlichen Be­hörden gerichtet: Am Dienstag, 7. August, findet die große nationale Trauerseier für den Heimgegangenen Reichspräsidenten. Ge­neralfeldmarschall von Hindenburg, am Tannenberg-Nationaldenkmal bei Hohenstein statt. Es ist von der Reichsregierung vor­gesehen, daß aus diesem Anlaß zum Zeichen des Beginns der Verkehrsstille von pünktlich 11.45 Uhr bis 12.00 Uhr sämtliche Glocken läuten. Diese Anordnung der Reichsregierung ist genauesten? durchzuführen.

Me militärischen Borbereitungen in Reudeck

Neudeck, 6. August.

Die Umgebung von Neudeck steht seit dem Spätnachmittag völlig im Zeichen der militä­rischen Vorbereitungen für die Trauerfeier zur Ueberführung des Feldmarschalls. Durch die Straßen Freystadts hallt der Marschtritt der nach Neudeck marschierenden Kompanien. An einer anderen Stelle steht man abgesessene Kavallerie. Der starke Kraftwagenverkehr ver­vollständigt den an die bekannten Manöver­bilder erinnernden Eindruck. So findet die letzte Fahrt des größten deutschen Soldaten unserer Zeit einen soldatischen Auftakt, den der Generalfeldmarschall sicher als schönste Ehrung empfinden würde.

Gegen Abend überflog eine Flugzeugstaffel in niedriger Höhe Haus Neudeck und warf einen großen Strauß dunkelroter Rosen ab, der von den Enkelkindern des Reichspräsiden­ten im Park von Neudeck aufgefunden wurde.

Der Führer und Ministerpräsident Göring bei der Trauerfeier in Haus Reudeck

An der Trauerfeier in Haus Neudeck nahmen u. a. auch der Führer und Minister­präsident Göring teil. Nachdem etwa um L4.30 Uhr das Flugzeug mit Oberst von Hindenburg und Frau, dem Feldbischos Dohrmann und den Staatssekretären Meißner und Funk nach Marienburg gestartet war, startete bald darauf die Ma­schineJu 52" des Ministerpräsidenten. General Hermann Göring, ferner startete dann das Flugzeug des Führers, in dessen Lealeituna sich Gruppenführer Brückner.

Reichspreffechef, Gruppenführer Dr. Diet­rich und Oberführer Schaub befanden, ebenfalls nach Marienburg. Während es in Berlin regnerisch war, klärt sich das Wet­ter schon über Pommern auf und die Weich­selniederung und Marienburg lagen in strah­lendem Sonnenschein vor uns.

Die Flugzeuge wurden in Marienburg von Ehrenstürmen der SS., SA. und des deut­schen Luftsportverbandes empfangen. Eine Staffel aus Sportflugzeugen flog den Ma­schinen entgegen und geleitete sie nach Ma- cienburg. Nach dem Abschreiten der Front der Ehrenformationen begaben sich der Führer und Ministerpräsident Göring sofort -nach Neudeck, um dort an der für 20.15 Uhr festgesetzten Trauerfeier für die Familie und Vie Gutsangehörigen teilzunehmen.

Rundfunk

übertragt Ansprache Sindeuburgs vom ii. November vorigen Sabres

Berlin, 6. August.

Die Uebertragung des Staatsbegräbnisses am Tannenbergdenkmal wird am Dienstag abend um 20 Uhr wiederholt. Anschließend bringt der Deutsch­landsender für den gesamten deutschen Rundfunk die Worte deS Reichspräsidenten Generalfeldmar­schall v. Hindenburg, die er am 11. November v. I. über den Rundfunk an das deutsche Volk rich­tete. Alle Hörer werden noch einmal die Stimme des großen Deutschen vernehmen können.

«Soweit es an Deutschland liegt, wird es keinen neuen Krieg geben!"

Unterredung des englischen Journalisten Ward Price mit dem Führer und Reichskanzler über die europäischen Fragen

London, 6. August.

Der bekannte Neisekorrespondent der Daily Mail", Ward Price. berichtet, daß er gestern abend von dem Führer und Reichskanzler empfangen wurde, der wäh­rend etwa einer Stunde die an ihn gerich­teten Fragen beantwortete. Es handelte sich nicht um eine vorbereitete Unterredung und der Reichskanzler hatte keine vorherige Kenntnis von den Fragen. Einleitend sagt der Korrespondent: So ereignisreich auch die letzten Wochen für den Reichskanzler gewesen sind, sie haben keine Spuren auf seinen Gesichtszügen hinterlafsen. Er sieht gesünder aus als im Februar, wo ich ihn das letzte» mal sah. Die erste Frage des Korresponden­ten bezog sich auf

die allgemeinen Rüstungen und die inter­nationalen Spannungen.

Hitler erwiderte: So weit es an Deutschlandliegt, wir deskeinen neuen Krieg geben. Deutschland kennt die schlimmen Folgen eines Krieges besser als irgend ein anderes Land. Fast alle Mitglieder der nationalen Regierung kennen Persönlich feine L-chreckniffe. Sie wissen, daß er nichtein romantisches Abenteuer, sondern eine grüß- l i ch e K a t a st r o p h e i st. Es ist die Ueber- zengung der nationalsozialistischen Bewe­gung, daß Krieg niemand Nutzen dringt und nur Ruin zur Folge haben kann. Uns würde ein Krieg keinen Gewinn geben. 1918 war für uns eine Legre und eine Warnung. Wir glauben, daß die Probleme des heutigen Deutichlands nicht durch Krieg geregelt wer­den können.

Wir verlangen nur, daß unsere jetzigen Grenzen a u f r e ch t e r h a l- ten bleiben sollen. Wir werben be­stimmt niemals wieder kämpfen, außer in Notwehr.

Antwort an Baldwin

Ter Reichskanzler fuhr fort: Minister Baldwin hat gesagt, die englische Grenze liege künftig am Rhein. Vielleicht wirb ein französischer Staatsmann noch weiter gehen und sagen, daß Frankreich an der Oder ver­teidigt werden muß, oder Rußland wird vielleicht behaupten, seine nationale Vertei­digungslinie erstrecke sich längs der Donau, Man kann Deutschland bei dieser Lage schwerlich einen Vorwurf daraus machen, wenn es nationalen Schutz innerhalb seiner Grenzen sucht. Zu Ihnen, als einem Eng­länder, sage ich, wenn England uns nicht an greift, werden wir nie­mals einen Streit mit England haben, sei es am Rhein oder anderswo. Wirwollen nichts von England.

Auf die Zwischenfrage des Korresponden­ten: Nicht einmal Kolonien?, erwiderte der Führer mit erhobener Stimme:

Ich würde nicht das Leben eines einzigen Deutschen fordern, um irgendeine Kolonie zu erlangen.

Wir wissen, daß die vormals deutschen Ko­lonien in Afrika ein kostbarer Luxus sogar für England sind. Die Vermehrung der bri­tischen Luftflotte erregt nicht die geringste Erbitterung in Deutschland. Die Eng­länder können ihre Flotte ver­doppeln und vervierfachen, sie können sie auf jede beliebige Stärke bringen. Es geht uns nichts an, da wir nicht beabsich­tigen, sie anzugreisen.

Der Korrespondent warf ein, England baue Flugzeuge, weil es glaube, daß Deutsch­land eine große Luftflotte baue, so wie es vor dem Weltkriege eine große Kriegsflotte baute.

Hitler antwortete: Die Engländer haben sich nicht bedroht gefühlt, als Frankreich eine große Luft­flotte baute. Warum sollten sie über deutsche Maßnahmen der Selbstverteidigung erregt fein? Großbritannien liegt außerhalb unserer Berechnung.

Oesterreichs Unabhängigkeit anher Frage

Der Korrespondent stellte eine Frage wegen Oesterreich. Hitler antwortete: Wir werden Oesterreich nicht angreisen, aber wir können Oesterreicher nicht Verbindern, ru versuchen, ihre

srühereVerbindungmitTeutsch- land wieder h e r z u st e l l e n. Diese Staaten sind nur durch eine Linie getrennt und beiderseits dieser Linie leben Völker der­selben Nasse. Wenn ein Teil Englands künst­lich von dem Nest getrennt würde, wer würde seinen Einfluß daran verhindern, zu wün­schen, wieder mit dem Nest des Landes ver­einigt zu sein? Bis znm Jahre 1806 waren Deutschland und Oesterreich vereinigt.

Streben Eure Exellenz eine Wiederherstel­lung des Heiligen Römischen Reiches an? fragte der Korrespondent. Der Kanzler er­widerte:

Die Frage des Anschlusses

ist nicht ein Problem des heutigen Tages. Ich bin sicher, daß die ganze Angelegenheit geklärt werden würde, wenn in Oesterreich eine geheime Abstimmung stattfände. Die österreichische Unabhängigkeit liegt außerhalb jeder Diskussion und niemand stellt sie in Frage. In dem alten österreichi­schen Reich bekundeten die verschiedenen Nationalitäten Zuneigung zu den Nachbarn ihrer eigenen Nasse. Es ist nur natürlich, daß die Deutschen Oesterreichs einer Vereinigung mit Deutschland zuneigen. Wir wissen alle, daß dieses Ziel gegenwärtig unerreichbar ist. denn der Widerstand des übrigen Europas würde zu groß sein.

Der Korrespondent erwähnte die ungeheure Macht und Verantwortlichkeit, die jetzt in Hitlers Händen vereinigt sei. Hitler er­widerte: In diesem Jahre unterbreite ich meine Machtbefugnisse bei irgendeiner Ge­legenheit dem deutschen Volke. Dieses hat die Möglichkeit, sie zu bestätigen oder zu ver­weigern.

Mir wilden Deutschen sind bessere Demo^ Kraken als andere Rationen.

Der Korrespondent fragte: Behalten Sie das vereinigte Amt des Staatsoberhauptes und Kanzlers aus Lebenszeit? Hitler er­widerte: Es wird dauern, bis eine nationale Abstimmung der jetzi­gen Regierung ihre Grundlage entzieht.

Der Korrespondent sagte: Vor 5 Wochen war die Welt überrascht durch Zeichen einer Spaltung unter den nationalsozialistischen Streitkrüsten und durch die strengen Maß­nahmen, durch die sie beseitigt wurde. Sind Sie überzeugt, daß die Partei völlig einig ist? Ter Führer erwiderte mit blitzenden Angen: Tie Partei ist stärker und > " ' id - r o s 8 Ii? jemals war.

Der folgende Teil der Unterhaltung bezog sich auf

Deutschlands wirtschaftliche Aussichten.

Hitler erklärte, er sei überzeugt, das Deutsch­land sich von Rohstoffen aus dem Auslande unabhängig machen werde, wenn es dazu gezwungen würde.

Auf eine Anfrage über

eine Rückkehr Deutschlands zum Bölkerbund

erklärte Hitler, wir haben den Völkerbund aus bestimmten deutlich bezeichneten Grün­den verlassen. Es war unmöglich für meine Regierung, weiterhin an Verhandlungen teilzunehmen, bei denen wir auf der Grund­lage der Minderwertigkeit behandelt wurden. Wenn unsere völlige Gleichheit anerkannt ist, werden wir viel­leicht zuückkehren.

Die anschließenden Worte Hitlers galten der Notwendigkeit, der Kriegs­psychose ein Ende zu machen. Er sagte, er habe auf ein besseres Einvernehmen mit Großbritannien hingearbeitet und tue es noch immer. Zwei germanische Nationen sollten durch die bloße Kraft des natürlichen Instinktes Freunde sein. Die nationalsozia­listische Bewegung würde einen Krieg gegen England als ein Verbrechen gegen die Rasse ansehen.

Hitler schloß: Es ist traurig, daß unser alter Marschall Hindenburg gestorben ist. Hätte er noch ein Paar Jahre gelebt, so würde er, wie ich glaube, einen Weg ge­funden haben, Deutschlands aufrichtigen Friedenswunsch der Welt noch deutlicher zum Bewußtsein zu bringen.

Verschärfte Kriegsge­fahr im Fernen Oste«

Beschlagnahmt Mandschukuo die ostfibirifche Eisenbahn?

Charbin, 8. August.

In dem seit langem bestehenden Streit um die Ostbahn ist eine neue bedenkliche Krise eingetreten. Am Donnerstag ist in der Nähe von Charbin ein japanischer Munitionszug durch eine Höl­lenmaschine in die Lust ge­sprengt worden. Nunmehr erklärt die ! mandschurische Regierung, daß dieses Atten­tat nicht ohne Rückwirkung auf die politische Lage bleiben könne. Die mandschurische Re- j gierung könne nicht für die Sicherheit des ! Verkehrs auf der chinesischen Ostbahn bür- j gen, solange sowjetrussische Staatsangestellte sich im Dienst der Bahn befänden. Ihre Er­setzung durch mandschurische Staatsangehö­rige sei notwendig. Im übrigen werde von amtlicher Seite darauf hingewiesen, daß weite und einflußreiche Kreise der mandschu­rischen Bevölkerung bereits die Forderung aufgestellt haben, die chinesische Ost- ! bahnkurzerhandzubeschlagnah- men und zum Eigentum von Volk und ! Krone in der Mandschurei zu erklären. i

Die Untersuchung des Attentats wird durch den Chef der japanischen Militärmission in Charbin. Kazubara, geleitet. Verschie­dene sowjetrussische Angestellte der chinesi­schen Ostbahn wurden verhaftet. Ihnen wer­den Beziehungen zu chinesischen Aufständi­schen nachgesagt. Auch der Chef der japani­schen Militärmission hat erklären lassen, daß er die Anwesenheit sowjetrussischer Staats­angehöriger als Eisenbahnbeamte nicht mehr dulden könne.

Wie jedoch auz Tokio verlautet, will das japanische Kriegsministerium von sich aus vorläufig keinerlei Schritte in der Ange­legenheit unternehmen, so lange nicht ein amtlicher Bericht über das Untersuchungs­ergebnis vorliegt und so lange die Mitwir­kung sowjetrussischer Angestellter bei dem Attentat einwandfrei erwiesen ist. Sollte dies der Fall sein, so werde man allerdingsmit rücksichtsloser Schärfe" Vorgehen.

Eine Moskauer Kundgebung

Seit der Schöpfung einer besonderen ..roten Armee im fernen Osten" sind nunmehr fünf Jahre vergangen. Zweifellos stellt es eine ge­wisse politische Demonstration dar. wenn dieser Taa besonders gefeiert wird.

So hat das Zentralkomitee der Kommuni­stischen Partei an den Oberbefehlshaber der Ostarmee und an die Soldaten der Armee ein Telegramm veröffentlicht, das in sämt­lichen Blättern veröffentlicht wird. ES lautet:

Das Zentralkomitee der Partei ist über­zeugt. daß die ruhmvolle Fernost-Armee, , deren standhafte Macht unsere Feinde zu spüren bekamen, auch weiterhin die uner­schütterliche Mauer bleibt an den Grenzen unserer Heimat im fernen Osten und die Schirmerin der friedlichen Arbeit der in der Sowjetunion vereinigten Völker."

Ser Stürmer" heWWMM

Nürnberg, 6. August.

Die Nummer 3l der WochenschriftDer Stürmer" wurde wegen der darin enthal­tenen Beleidigung eines fremden Staatsoberhauptes Polizeilich be­schlagnahmt und eingczogen. Die Wochen­schrift ..Der Stürmer" wurde aus die Dauer von 14 Tagen polizeilich verboten.

BMMkemr jüdischer EstSar MM! eme Moschee

20 Tote und 70 Verletzte in Konstantine Paris, 6. August.

DerParis Soir", dem die Verantwor- kung für die Richtigkeit der Meldung über­lassen bleibt, berichtet aus Algier, daß die Zusammenstöße in Constantine vom Samstag auf Sonntag nicht weniger als 7'0 Verletzte und 20 Tote gefordert haben. Diese Aufstellung sei noch nicht endgültig.

Der Kampf zwischen den Mohamedanern und den Juden sei dadurch veranlaßt wor­den, daß ein indischer Soldat völ« liq betrunken in eine Moschee eindrang und die Mohammedaner beleih digte. Voller Empörung wandten sich di« Anwesenden gegen den jüdischen Soldaten und unternahmen außerdem einen raschen Vorstoß gegen die jüdischen Viertel der Stadt. Dadurch entbrannten heftige Kämpfe, die bis zum Sonntag- morgen andauerten.

Dieselmotorm verunglückt

Amsterdam, 6. August.

In der Nähe des Weesperportbahnhoses übersuhr ein Dieselmotorzua ein Haltesignal und stieß mit einem in voller Fahrt einlau­fenden Zug zusammen. Einer der Diesel- Motorwagen wurde vollständig aufgerrs- s e n. Verschiedene Abetile wurden inein­ander gebogen und die Reisenden durchein­ander gewirbelt. 12 Personen wurden verletzt, darunter sieben schwer. Die meisten der Verletzten haben Beinbrüche erlitten.