Seite 4 Nr. 18Ü

Der Gesellschafter

Schwarzes Brett

Parteiamtlich. Nackdrack verdate«.

Bekanntmachung der Kreisleitung

Für die einwandfreie Uebertragung der Trauerfeierlichkeiten heute und morgen Diens­tag sind die Ortsgruppen- u. Stühpunktleiter verantwortlich.

Die politischen Leiter haben für die auf mor­gen Dienstag abend 8 Uhr angesetzten örtlichen Trauerfeiern in würdigem Rahmen Sorge zu tragen.

Im übrigen verweisen wir auf die morgen an dieser Stelle erscheinenden Anordnungen.

Ansprache zum ehrenden Andenken stehend an. Eine gemeinsames Gebet fürs die Seelenruhe, und ein passendes Lied des Kirchenchores be­schlossen den ehrenden Gedächtnisgottesdienst. In der evangelischen Pfarrkichre. deren Got­tesdienst die SA.-Formationen in Trauer bei­wohnten, legte Ortspfarrer Schrempf sei­ner Gedächtnispredigt die Worte aus Mose 1. 12, 2 zu Grunde. Der verstorbene Reichs­präsident sei gerade in diesen Tagen, in denen vor 20 Jahren sein Name in aller Munde genannt wurde, abberufen worden. Was wir hatten und was wir verloren haben durch ihn, der, der Erste im Kriege, der Erste im Frie­den und der Erste im Herzen des Volkes war. Gott habe an diesem Manne viel getan, Gott habe aber auch durch diesen edlen Mann, dessen Lebensmotto gelautet habeora et labora" (bete und arbeitet auch dem deutschen Volke viel ge­tan Nun ist seine Seele, die sich in langem Erdenwallen so oft an Ps. 62 aufrichtete, ganz in Gott still geworden. Der Kirchenchor hatte ernste Weisen ausgewählt. Anschließend an den Gottesdienst war für die Eesamtgemeinde auf dem Dorfplatz eine öffentliche Gedächtnisfeier der vom Liederkranz die Weihe gegeben wurde. Vlockwart Otto Bar eis sagte dem alten

Recken, dem treuen Eckehard des deutschen Volkes, dem Vater der Nation, ein tiefempfundenes Dankeswort. Ihm, dem Reichsoberhaupt sei nichts zu viel gewesen, er habe überall, wohin man ihn gerufen, seine Pflicht ganz getan. Er sei erhaben über allen gestanden und habe alle die geschätzt, die dem Vaterlande wie er, in Treue dienten. Sein Andenken werde fortleben! Das gemeinsam gesungene Lied:Ich hattt

einen Kameraden" war ein würdiger Abschluß der Eedächtnisstunden.

Wehe dem Schuft!

Rotselden. Bekanntlich ist am 1. Mai v. I. der jungen Hitlerlinde die Krone abgebrochen worden. Dieses Frühjahr wurde nun wiederum eine Hitlerlinde gepflanzt, die in der Nacht

von Samstag auf Sonntag ebenfalls wieder zer­stört wurde. Es liegt im Interesse der Gemeinde Rotselden. dem schuftigen Täter auf die Spur zu kommen, weshalb die Bevölkerung ausge­fordert wird, verdächtige Wahrnehmungen der Polizei, bezw. dem Landjägerstationskommando ! zur Kenntnis zu bringen. j

Totengedenkstunde ^

Wart. Am vergangenen Freitag wurde in der , hiesigen Kirche eine Totengedenkstunde ! für unseren Reichspäsidenten Eeneralfeldmar- - schall v. Hindenburg abgehalten. Es beteiligten j sich daran die hiesigen und die zurzeit in den j Ferienlagern sich befindenden nationalsoziali- ! stischen Verbände, sowie ein Teil der Einwohner­schaft. Unsere kleine Dorfkirche war bis aus den letzten Platz von der braunen Gefolgschaft Adolf Hitlers gefüllt. Das umflorte Bild unseres ver­ewigten großen Führers aus dem Weltkrieg stand im Glanze brennender Kerzen in der Mitte der Kirche. Es war umgeben von den Fahnen ud Wimpeln der Deutschen Jugend. Die von dem Geiste tiefer Trauer um den toten Vater des Vaterlandes getragene Stun­de klang aus dem Liede vom guten Kameraden.

- Schon in den Nachmittagsstunden des Todes­tages hatten rührige Hände unserer BdM.- Gruppe den mit der Plakette des Feldmar­schalls versehenen H i n d e n b u r g st.e i n in liebevoller Weise mir Tannengrün und Blumen geschmückt. Auch das Umschulungslager Wart legte daran als Zeichen der Verehrung und Dank­barkeit einenn Blumengruß nieder.

Den schweren Verletzungen erlegen Freudenstadt. Zu dem bereits gemeldeten schweren Verkehrsunsall in Glatten wird uns mitgeteilt: Das von einem Motorradfahrer in der Neuneckerstraße angefahrene 4jährige Töch- rerchen Gretel des Zimmermanns Gottlob Bauer ist im Kreiskrankenhaus Freudenstadt

seinen schweren Verletzungen erlegen. - Den Eltern wendet sich allgemeine Teilnahme zu.

Calw, 5. August. (Erinnerungs­feier.) Am 23. September d. I. sind 300 Jahre seit der Zerstörung der Stadt Calw vergangen. Aus Anlaß dieses Jubiläums Plant die Stadtverwaltung die Abhaltung einer Erinnerungsfeier. Vorgesehen ist für den 22. Sevttmber der eines

Tübinger Hkstvrkkers. Mn 23. SbMmv'er der» anstaltet der Kirchengesangverein ein Ge­dächtniskonzert in der Stadtkirche. Ferner be­schloß der Gemeinderat die vergriffene Schrift Valentin Andreäs. eines Augenzeugen der Katastrophe, neu im Druck erscheinen zu lasten und die Kosten auf die Stadtkasse zu übernehmen.

§er Bursche Mdenburgs ein Mrzheimer

Pforzheim, 5. August. Pforzheim hat, so schreibt derPforzheimer Anzeiger", einen Mitbürger, der als Bursche unseres verstor­benen Reichspräsidenten, Generalfeldmar­schall vonHindenburg,die Kriege von 1866 und 1870 mitgemacht hat. Es ist dies der am 12. Dezember 1845 geborene Robert Zeiler, der mit seinen nahezu 89 Jahren noch der einzige Veteran von 1866 aus der Pforzheimer Umgebung ist. Der alte Mann hat an der Seite Hindenburgs, der damals Sekondelieutenant" des 3. Garderegiments der 2. Armee des Kronprinzen Friedrich war. die Schlacht bei Königgrätz mitgemacht. Nach dem Friedensschluß blieb er weiter mit Hin­denburg zusammen, als das Regiment nach Hannover versetzt wurde. Auch den ganzen Krieg von 1870 hat Zeiler mit Hindenburg mitgemacht.

Letzte Nachrichten

Vorstoß der österreichischen Monarchisten

Verhandlungen der Legitimisten mit Erzherzog Otto von Habsburg Kabinett Schuschnigg unter bestimmten Bedingungen mit einer Rückkehr ein­verstanden?

Wien, 6. August.

In den internationalen politischen Kreisen spurt wieder einmal das GespenstHabs­burg", d. h. die Frage der Rückkehr Otto von Habsburg und seine Thronbesteigung. Einen neuen Anstoß hat diese Frage durch eine Meldung der Pariser Ausgabe der Lhikago Tribüne" erhalten, in der behauptet wird, daß eine Abordnung öster­reichischer Monarchisten, die vor acht Tagen aus Wien abgereist sei, auf Schloß Stee­nockerzell mit der früheren Kaiserin Zita und Erzherzog Otto von Habs­burg über die Thronerhebung des Erz­herzogs verhandele. Die Verhandlungen zö­gen sich deshalb hin, weil Erzherzog Otto sich sträube, das Angebot in der ihm gemach­ten Form anzunehmen, und weil eine Füh­lungnahme mit dem Kabinett Schuschnigg in Wien nur schwer zustande komme. Die mon­archistische Abordnung sei jedoch davon unterrichtet, daß Schuschnigg gegen die Wiedereinsetzung der Habsburger unter ganz bestimmten Bedingungen, die allerdings noch nicht bekanntgegeben seien, nichts einzuwenden hätte.

Keine andere Stellungnahme derKleinen Enkenke"

Tschechische Blätter befassen sich eingehend mit der obigen Meldung, um so mehr, als in dieser Meldung weiter behauptet wird, daß eine Konferenz in Wien zwischen österreichischen Monarchisten und Vertretern der Kleinen Entente stattgesunden hätte, in deren Verlauf es den Legitimisten gelungen fei, die Tschechoslowakei für eine Restau­rierung der Habsburger zu gewinnen. Tie tschechischen Blätter bemerken dazu, daß 1. von einer solchen Konferenz in Prag nichts bekannt sei und daß ferner die Tschechoslo­wakei und die Kleine Entente niemals in ihren bisher gefaßten Beschlüssen hinsichtlich der Rückkehr der Habsburger wankend gemacht werden könnten.

Mutterliebe

im brenneuben ArkuswiWi»

Madrid, 6. August.

In Graul, in der Provinz Huesca, fingen mehrere Filmrollen in einem Wagen eines Wanderzirkus Feuer, das sich schnell über den ganzen Wagen ausdehnte. Eine Mutter mitsechs Kindern kam in den Flammen um, da die Tür versperrt war. Die Mutter hätte noch durchs Fenster flüchten können, doch bemühte sie sich um die Rettung der Kinder, bis auch sie ein Opfer der Flammen wurde.

16 Lote tm Getvittertturm

Städte ohne Licht

Neuyork, 6. August.

Die ungewöhnlich heftigen Wolkenbrüche haben besonders inBridgton (New Jersey) großen Schaden angerichtet. Mehrere Bahn­brücken sind von der Flut zerstört worden. Zwei Pionierkompanien wurden eingesetzt, um durch den Bau von Notbrücken die Wiederauf­nahme des Eisenbahnverkehrs zu ermöglichen.

Die ungewöhnlichen Wolkenbrüche und Ge­witterstürme haben in den betroffenen Gebie­ten M i l l i o n e ns ch ä d e n verursacht. Auch Menschenleben sind zu beklagen. In Ohio zählt man bisher 15 Todesopfer, in Westpennsylvanien einen Toten. Mehrere Städte sind ohne Licht.

161 Wnelen durch MWag getötet

Neberschwemmungen in Hupch

Schanghai, 6. August.

Nach einer Meldung der Agentur Gomyn sind in Schanghai und anderen chinesischen Hafenstädten insgesamt 161 Personen an Hitzschlag g e st o b e n.

Der Fluß Dungting bat iveite Gebiete der Provinz Hupeh überflutet. 100 000 Häu­ser wurden fortgeschwemmt.

Zoo« LhvteraTote M Indien

London, 4. August.

Im Bezirk Ganjam in der indischen Pro­vinz Madras ist eine furchtbare Choleramasscn- erkrankung ausgebrochen. 20 Aerzte haben sich von Kalkutta aus im Flugzeug an Ort und Stelle begeben. Die Landstraßen sind beinahe unpassierbar infolge der vielen, von Ochsen ge­zogenen Karren, ->uf denen die Toten zu den landesüblichen Scheiterhaufen befördert werden.

Die amtliche Liste der Toten verzeichnet bisher mehr als 1006 Opfer, man befürchtet ^ aber, daß die Zahl weitaus höher ist, weil viele Bauern aus Angst vor Anmeldung bei den Behörden ihre Toten dem Feuer übergeben.

Die Arbeit der Aerzte ist außerordentlich erschwert durch die Abneigung der Eingebore­nen gegen das Impfen, weil sie befürchten, durch eine solche Handlung die Göttin, auf deren Zorn sie die Massenerkrankungen zurück- führen, noch mehr zu reizen.

Auch die Zentralprovinzen und die vereinig­ten Provinzen Indiens sind von der Cholerc erfaßt, die schon über 5 500 Opfer seit Anfanc Juli gefordert hat. In den Zentralprovinzer allein starben in de^ vorigen Woche 150k Menschen.

Handel und Verkehr Getreldegroßmarkt füllt aus

Der auf Dienstag, den 7. August 1934. festgesetzte Stuttgarter Amtliche Großmarkt für Getreide und Futtermittel fällt infolge der an diesem Tage stattfindenden Beisetzung des Herrn Reichspräsidenten aus.

Stuttgarter MKeumarktprM

vom 4. August

Großverkauf: Obst: je '/- Kilogramm: Frühäpfel 1422, Kochäpfel 1014, Fall­äpfel 38, Kochbirnen 1016, Tafelbirnen 1422, Johannisbeeren rot und weiß 18 bis 20, Heidelbeeren 2022. Mirabellen 15 bis 18, Pfirsiche 1828, Aprikosen 1530, Pflaumen 712, Zwetschgen 1215. Brom- j

_ Monta g, den K. August igzz

beeren 2832, Reineclauden 1016, Preisel­beeren 32 Pfg.; Gemüse: Ve Kilogramm Kartoffeln neue 5,56, Vr Kilogramm Wachsbohnen 2023, V 2 Kilogramm Stan- genbohnen 1620, V 2 Kilogramm Brockel­erbsen 2025, 1 St. Kopfsalat 510, 1 Sj. Endiviensalat 510, Ve Kilogramm Wir­sing 1012, V- Kilogramm Weißkraut 6-8. V 2 Kilogramm Rotkraut 910, 1 St. Blu­menkohl 2050, O 2 Kilogramm gelbe- den (lange Karotten) 78. 1 Bd. rote Rü­ben 67. 1 Bd. Karotten (runde, kleine' 610. 1 Bd. Zwiebel 78, 1 Bd. Zwiebel mit Rohr 56. 1 St. Gurken (große) 10 bst 25. 1 St. Salzgurken 0,81. 100 St. Gur­ken (kleine), Einmachgurken 4550, 1 St. Rettich 36, l Bd. Monatrettich rot 58, 1 Bd. Monatrettich weiß 67. 1 St. Sellen, 620. Kilogramm Tomaten 910. >/- Kilogramm Spinat 1012, I St. Kopfkohl rabi 35 Psg. Für die Kleinverkaufspreis, gilt ein Zuschlag von 2533 Prozent auj die Großverkaufspreise als angemessen.

Marktlage: Zufuhr in Obst und Ge­müse befriedigend. Die weiteren Zufuhren in Obst und Gemüse halten auch fernerhin an. Vor der Anlieferung von unreifem Lbsi wird gewarnt.

Schweinepreise. Balingen: Milch­schweine 1218 RM. Besigheim: Milchschweine 1015, Läufer 1830 NM.

Bopfingen: Milchschweine 12.50 bis 15 RM. Crailsheim: Läufer 26 bis 46, Milchschweine 1218 RM. Groß­bottwar: Milchschweine 1417 RM. Güglingen: Milchschweine ll17. Läu­fer 2242.50 RM. Hall: Milchschweine 1218 RM. Herrenberg: Milch­schweine 1622, Läufer 3035 RM. Marbach-N.: Milchschweine 1218 NM.

Mergentheim: Milchschweine 12.50 bis 17.50 NM. Oehringen: Milch­schweine 1320 NM. Rottweil: Milchschweine 915 RM. Ulm: Milch­schweine 1418 NM. Vaihingen- Enz: Milchschweine 1118 RM. je pro Stück.

Fruchtpreise. Balingen: Haber 7 RM.

Tübingen: Haber 1010.50. Wei­zen 10.2011. Gerste 9 RM. Urach: Kernen 10.50. Weizen 11. Gerste 9 10.50. Haber 910, Dinkel 7.608 RM. je pro Zentner.

Gmünd. Württ. Edelmetall­preise vom 6. August. Feinsilber Grund­preis 42.10, Feingold Verkaufspreis 2840 :e Kilogramm, Reinplatin 3.75, Platin 96 Pro­zent mit 4 Prozent Palladium 3.70, Platin 96 Prozent mit 4 Prozent Kupfer 3.60 NM. je Gramm.

, Viehpreise. Balingen: Zuchtsarnn 625, Schlachtsarreu 265, Kühe trächtig 182 bis 275, leere Kühe 95 135. tr. Kalbcln 225310, leere 128230, Jungvieh '/r bis Ijährig 3560, 1iV-jährig 60108 RM. Pro Stück.

Rener Konkurs: Otto Vogel, Gold­warengeschäft in Oehr 1 nge u.

Aufgehobener Konkurs: Emil Bau­mann, Inhaber eines Gemischtwaren­geschäfts in Künzelsau.

Neues Vergleichsverfahren: Firma Schwä­bische Sitzmöbelfabrik Heinrich Jung m Göppingen (Jul). Heinrich Jung, Göp­pingen).

Gestorbene: Joh. Friedrich Finkbeiner, Schnei­dermeister, 71 I., Baiersbronn / Fritz Renschler, Neubulach.

Voraussichtliche Witterung: Zwischen Hoch­druckgebieten über Nordskandinavien und Spanien befinden sich Depressionen. Der Hochdruck im Westen gewinnt zeitweilig an Einfluß, so daß Dienstag und Mittwoch teilweise ausheiterndes, aber immer noch zur Unbeständigkeit neigendes Wetter zn erwarten ist.

Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschließlich der Anzeigen: Hermann Eötz. Nagold: Verlag:Gesell­schafter" G.m.b.H., Druck: E. W. Zaiscr (Inhaber: Karl Z a i s e r) Nagold.

D. A. d. l. M. 250»

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten

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