Seite 2 — Nr. 1«8
Der Gesellschafter
Montag, den 23. Juli 1934.
Met zum 1. Oktober. 12 Angestellte des Direktoriums gekündigt zum 1. Oktober. 17 Pvlizeibeamte gekündigt zum 1. August, 37 Justizbeamten zum 1. Oktober. 3 Landräte. 2 Kreisärzte, 3 Kreistierürzte und 20 Amtsvorsteher fristlos entlassen. Bei 35 Forstbeamten wurde Kündigung verfügt, 5 Staatsräte. Bürgermeister Brindlingen und der Direktor des Memeler Landestheaters Halbers fristlos entlassen. 110 reichsdeutsche Lehrer und Beamte mit dem 1. Juli endgültig entlassen. Ferner ist eine weitere Liste mit Entlassungen von Lehrern und Staatsbeamten bereits vorbereitet (etwa 60 an der Zahl), ebenso eine Liste über Entlassungen von 50 städtischen Beamten und Angestellten. Außerdem ist auf Grund von Aeußerungen des Landespräsidenten Reiigps Pressevertretern gegenüber mit zahlreichen weiteren Entlassungen zu rechnen.
ek. Wien. 22. Juli. I
Am 15. Juli hat, wie erst jetzt bekannt wird, der schrankenlose Terror gewisser „vaterländischer" Exekutivorgane in Oesterreich einnenesTodesopfer gefordert. An diesem Tage saß in einem Grazer Kaffeehause der 23jährige Nationalsozialist Hofer und rief einmal, für alle Anwesenden gut hörbar, „Heil Hitler!" Kurz darauf begab sich der Kriminalbeamte Fürbaß zu ihm; wenige Minuten später hörte man einen Schuß. Während sich Fürbaß eiligst entfernte, sahen einige Gäste nach und fanden Hofer in schwer verletztem Zustande bewußtlos auf.
Im Krankenhaus, wohin Hofer gebracht wurde, kam er nochmals zu Bewußtsein u n d erklärte vor Zeugen, daß ihn Fürbaß ohne viel Worte einfach niedergeschossen habe. Kurz darauf verschied Hofer mit dem Rufe: „Heil Hitler!"
Fürbaß blieb unbehelligt, da er seiner Vorgesetzten Behörde einzureden wußte, daß Hofer einen „Selbstmord" begangen hätte.
In der Bevölkerung hat diese neueste Bluttat des Dollfuß-Systems ungeheure Empörung ausgelöst.
Marxistisches Geständnis
Zum ersten Male muß nunmehr auch amtlich eingestanden werden, daß die Sprengstoffanschläge auf Eisenbahnanlagen in Oesterreich nicht von den Nationalsozialisten, die man un- fchuldigerweise nicht nur einsperrt, sondern auch mit Gewalt zur Schadensgutmachung heranzieht, sondern von den Marxisten ausgehen. Die diesbezügliche amtliche Mitteilung hat folgenden Wortlaut:
„Am Samstag gegen 5.00 Uhr hielt ein Polizeioberwachmann auf seinem Kontrollgang im 10. Wiener Gemeindebezirk zwei Männer an, die ihm verdächtig scbienen. Die beiden ergriffen die Flucht, und einer von ihnen gab auf den sie verfolgenden Wachmann drei Schüsse ab, von denen zwei trafen. Der Po - lizeioberwachmann erlitt eine lebensgefährliche Schußverletzung. Die beiden Fluchtenden wurden von Passanten verfolgt und konnten festgenommen werden.
Bei ihrer Vernehmung gaben die beiden Festgenommenen, die s ozia'ldemok ratis che Parteigänger und Mitglieder des ausgelösten Republikanischen Schutzbundes sind, an, daß sie in den Morgenstunden an den Gleisen der Donau-Uier-Bahn nebst den Lagerhäusern der Gemeinde Wien eine Sprengung vorgenommen hatten und ans Oesterreich flüchten wollten. Wie festgestelll wurde, ist tatsächlich an den Babngleisen dies- Explosion erfolgt. 15 Fensterscheiben einer nahegelegenen Fabrik wurden außerdem durch den Luftdruck zertrümmert.
Die Anzeige an das Standgericht wurde erstattet."
WMcWttll stk rar Saargcbiet
Ieituugskrieg des Herr« K«ox für de« Emigravten Machts
bk. Saarbrücken, 22. Juli.
Der empörende, unter dem Titel „Haussuchung" erfolgte Einbruch in der Landesleitung der Deutschen Front, der, wie seine völlige Ergebnislosigkeit erwiesen hat, nichts als eine Schikane der a"f ihre Pflicht zur Neutralität garz vergessenden Regierungskommission war, scheint dieser nur den Vorwand zu neuen Terrorakten gegen das deutsche Saarvolk zu liefern. Anders kann man das Verbot der deutschen Saarzeitungen, das nunmehr auf insgesamt 25 Blätter ausgedehnt wurde, nicht verstehen. Bei den letzten fünf Blättern hat sich die Regierungsrommission nicht einmal mehr die Mühe gegeben, das Verbot zu begründen. Es ist aber von vornherein anzunehmen, daß damit dem Emigranten Machts, dem das esamte Saarvolk in geschloffener, aber auch isziplinierter Weise seine Verachtung ausgedrückt hat, für seine Blamage eine Genugtuung aeaeben werden soll.
Kum Auölan-simchrichten
kk. Berlin, 22. Juli.
Der britische Luftfahrtminister Lord Lon- donderry hat die Loslvsung der britischen Zivilluftfahrt von seinem Ministerium abgelehnt.
Zur Entpolitisierung des spani- scheu Heeres hat der Kriegsminister angeord- net, daß es aktiven Militürpersoneu und penfio- werten Offizieren nicht gestattet ist, politischen Verbünden oder Gewerkschaften anzugehören, politische Zeitungen zu abonnieren oder für solche Aufsätze zu schreiben.
Der Rektor der staatlichen deutschen Volksschule Paul Jendrike ist unerwartet von einer untergeordneten Stelle nach einem rein polnischen Dorf in Kongreßpolen versetzt worden. Die 800 deutsche Kinder zählende Schule in Bromberg ist. was auch von polnischen Kreisen nicht verstanden wird, polnischer Leitung unterstellt worden.
Der Eifer der Saar-Regierungskommission für diesen Landesverräter geht aber noch viel weiter und entfaltet sich zu einem re gelrechte nZeitnngskrieg. Am Samstagnachmittag wurden im Saargebiet eine Reihe von reichsdeutschen Zeitungen oeschlagnahmt. Das Saargebiet soll also von der Wahrheit abgesperrt werden — das ist Wohl der Sinn dieser Maßnahmen, ganz abgesehen davon, daß man — allerdings vergeblich — hofft, auf diese Art die dem Verräter Machts nahestehenden Zeitungen zr fördern.
Ein Engländer Inspektor der gesamten Saarpolizei
Zum Inspektor der gesamten Saarpolizei wurde der Engländer Hemsleh von der Re- gierungskommiffion ernannt. Ihm ist das Oberkommando der Blauen Polizei und des Landjägerkorps unterstellt.
Tic Ernennung des Engländer? Hemslep zum Leiter des saarländischen Polizeiwesens kann besonders im gegenwärtigen Augenblick vom deutschen Standpunkt aus nur mit Befriedigung und Erleichterung ausgenommen werden. Die gegenwärtigen Zustände in der Polizeilcitung waren unhaltbar geworden. Gerade die letzten Vorfälle haben gezeigt, wie völlig unmöglich die gegenwärtige Besetzung der leitenden Posten innerhalb der Polizei ist. Das Verhalten und Auftreten der Emigranten - Kommissare M achts. Lehnert und Gereke sprachen für sich selbst und macht unbedingt baldige Abhilfe dringend erforderlich. Die Separatistenpresse sucht naturgemäß die letzten Vorgänge in ihrem Sinne auszulegen und macht für die Zuspitzung der Ereignisse das Verhalten einzelner Polizeibeamten verantwortlich, die ihre Aufgaben nervös und voreingenommen erfüllt hätten. In diesem Falle Hütte der beste Wille des Leiters (Machts) nicht genügt. Tie Separatistenpresse geht sogar so weit, dieAuflöfuug dcssaa r- ländischeu Polizeikorps zufor- dern. Nach allgemein gültigem Autoritüts- begriff Pflegt man jedoch für mißglückte Aktionen die Führer und nicht einzelne untergebene Beamte verantwortlich zu machen. Es dürfte auch leichter und bei der ganzen Sachlage angebrachter fein, die Vorgesetzten zu ersetzen, als ein ganzes Polizeikorps auszu- lösen. Tie Saarbevölkerung erwartet und erhofft von der neuen Tätigkeit de? englischen Beamten nicht mehr und nickt weniger, als daß er mit absoluter Objektivität an seine neue Aufgabe herangeht. Sie hofft, daß nunmehr ein unparteiischer und unvoreingenommener Beamter die Leitung der saarländischen Polizei w vornimmt und oraanlstert. d"ß iw dem allgemeinen Rechtsempfinden und den Grundsätzen der Objektivität entspricht.
Die französischen Reserveoffiziere erwarten „größere Aktivität" Frankreichs im Saargebiek
Die Landestagung des Verbandes französischer Reserveoffiziere hielt am Samstag unter dem Vorsitz des früheren. Ministers Desire Ferry in St. Malo ihre letzte Sitzung ab. Die 800 Abgeordneten der verschiedenen französischen Reserveoffiziersverbände beschäftigten sich Hauptsächlich mit den verschiedenen Problemen der nationalen Verteidigung. Im Anschluß daran wurde das Saarproblem ausführlich besprochen und der bezeichnende Wunsch geäußert, daß die französische Regierung schon jetzt die notwendigen Maßnahmen ergreifen möge, um die französischen Besitzungen jenes neutralen Territoriums, dessen Schicksal durch eine kommende Abstimmung entschieden wird und auf dem sich die Deutschen schon jetzt als Herren und Meister aufspielen (!), zu schützen. In diesem Sinne bringt die Versammlung den Wunsch zum Ausdruck, daß die französische Regierung im Saargebiet eine rege Propaganda unternehmen möge, die den Saarbewohnern beweise, daß Frankreich sie nicht vergesse.
Ser deutsche Botschafter in Rom bei Mussolini
Rom, 21. Juli.
Mussolini, der in den nächsten Tagen ?.om für einige Zeit verlassen wird, empfilü am Donnerstag nachmittag den deutschem Botschafter beim Quirinal, von Hasfell, zu einer Unterredung, die etwa Stunden dauerte.
Nationalsozialistische Zügen- wirbt für Deutschland in Polen
Warschau, 22. Juli.
Eine nationalsozialistische Jugendgruppe, die unter Führung des Hauptamtswalters Dr. Kügler steht, und eine Reise durch Polen unternimmt, ist in Warschau eingetroffen, nachdem sie die Karpathen und das polnische Hochwassergebiet besucht hat. Die Warschauer Ortsgruppe der NSDAP, veranstaltete für die Gäste aus dem Reich am Sonnabend abend ein geselliges Beisammensein, au dem auch Mitglieder der deutschen Gesandtschaft und Vertreter des Warschauer Deutschtums teilnahmen. *
Die nationalsozialistische Jugendgruppe ist seit dem 1. Juli unterwegs und wird von Warschau nach Wilna fahren. Es ist dies der erste Besuch, der zu einer unmittelbaren Fühlungnahme der deutschen mit der polnischen Jugend führen soll. Der deutschen Hitlerjugend ist von den Polnischen Behörden und der Bevölkerung größtes Entgegenkommen gezeigt worden.
Keine voreiligen Anträge
um Verleihung des Ehrenkreuzcs
Berlin, 22. Juli.
Trotz der amtlichen Bekanntmachung, daß zur Entgegennahme der Anträge auf Verleihung des Ehrenkreuzes für die Teilnehmer am
Weltkrieg ausschließlich die Ortspolizeibehörden zuständig sind und der Tag, von dem ab die vorgeschriebenen Vordrucke zur Stellung des Antrages bereitgehalten werden, in den einzelnen Gemeinden zur allgemeinen Kenntnis gebracht werden wird, gehen dem Reichsministerium des Innern täglich ungezählte Verleihungsanträge zu. Es wird daher nochmals amtlich darauf hingewiesen, daß diese Anträge völlig zwecklos sind und unerledigt bleiben müssen. Jeder spare sich also diese Mühe und Portoausgabe und warte mit Geduld die weiteren öffentlichen Mitteilungen ab. Es ist dafür gesorgt, daß sich das Verleihungsverfah- ren jo rasch wie möglich aüwickeln wird.
Württemberg
Wer braucht Kredite für -en Memwobmmgsblm?
Stuttgart, 22. Juli. Durch die erfolgreichen Maßnahmen der Reichsregierung auf dein Gebiet der Arbeitsbeschaffung und der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, sowie die von der Reichsregierung getroffenen Sanierungsmaßnahmen für die Invalidenversicherung ist die Landesversicherungsanstalt jetzt wieder in den Stand gesetzt worden, D a r- lehen zur Förderung des Kleinwohnungsneubaus in beschränktem Umfang an ihre Versicherten abzugeben. Bei der Vergebung der Mittel werden erbgesunde Kinderreiche, «Schwerkriegsbeschädigte, verdiente Kämpfer der NSDAP, und der Wehrverbünde, sowie tuberkulosekranke Versicherte bevorzugt. Das Gleiche gilt für Gesuche von gemeinnützigen Bauvereinigungen. die Wohnungen für solche Volksgenossen zu erstellen beabsichtigen. Die bereitgestellten Mittel werden nur zur Erstellung von Eigenheimen, insbesondere Ein- und Zweifamilienhäusern, von Kleinwohnungen in Miethäusern von gemeinnützigen Bauvereinigungen und in besonderen Ausnahmefällen auch zu Um- und Erweiterungsbauten als Rentendarlehen mit einer Tilgungsdauer von längstens 35 Jahren zu einem besonders ermäßigten Zinssatz von 4,5 Prozent abgegeben.
Gesuche von Einzel-Versicherten sind durch Vermittlung der Bürgermeisterämter bei der Landesversicherungsanstalt nach den von dieser zu beziehenden Vordrucken einzureichen. Gemeinnützige Bauvereinigungen haben ihre Gesuche unmittelbar an die Lan- desversichcrungsanstalt vorzulegen.
MMsverMeruWsWWt jmtt ihren ZinWß
Stuttgart, 22. Juli. Die Landesversicherungsanstalt Württemberg hat, um die Bestrebungen der Reichsregierung auf dem Gebiet der Zinssenkung und der Arbeitsbeschaffung zu unterstützen, den Zinssatz für die seit 1. Januar 1924 zu 5 Prozent ausgeliehenen Darlehen mit Wirkung vom 1. August 1934 an aus 4,5 Prozent herabgesetzt.
NIMM
von Straßrnbtmlamvrn verursacht Mischen Susa»
Schweres Motorradunglück bei Böblingen
Böblingen, 22. Juli. In den Morgenstunden des Sonntag vormittag ereignete sich auf der Staatsstraße Tübingen- Holzgerlingen in der Rühe der staatlichen Domäne Schaichhof ein folgenschweres Motorradunglück. Zwei verheiratete Männer aus Böblingen bezw. Sin- delfingen befanden sich mit einem Motorrad auf der Rückfahrt von der Hochzeit eines Betriebskameraden in Dettenhausen. Nahe der Unglüüsstelle wurden nun seit einiger Zeit Straßenbauarbeiten vorgenommen, die bisher auch jeweils in den Nachtstunden durch die erforderliche Beleuchtung
WM eines ,hejl-Hitler!"-Rnses eWsseu
Mord an einem Nationalsozialisten in Graz — Marxisten gestehen
Sprengstoffanschläge
gekennzeichnet waren. Leider hat es sich aber schon verschiedentlich zugetragen, daß die Strecke Passierende Fuhrleute die zur Beleuchtung der Baustelle erforderlichen Lampen kurzerhand entwendeten und somit die unerläßliche Warnung illusorisch machten. Einer derart ruchlosen Gemeinheit scheinen die erwähnten Motorradfahrer zum Opfer gefallen zu sein. Sie bemerkten in der Dunkelheit die Baustelle zu spät und als sie nun plötzlich vor einem linksseitig befindlichen Steinhaufen ihre Geschwindigkeit verringern wollten, war es bereits zu spät. Das Motorrad Überschlag sich, beide Fahrer unter sich begrabend. Sie wurden bald darauf von einem ebenfalls aus Dettenhausen kommenden Auto bewußtlos aufgefunden und ins Krankenhaus nach Böblingen verbracht. Während der eine, der verheiratete Flaschner Alois Sill er von Böblingen, Vater von vier kleinen Kindern, bereits auf dem Weg ins Krankenhaus verstarb, liegt der Beifahrer noch immer ohne Bewußtsein im Bezirkskrankenhaus Böblingen.
Vsrbiliigte EsnntagsMWttartM nach SMronil
Heilbronn, 22. Juli. Das 33. Allgemeine Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes wird in seinen Ausmaßen ein richtiges großes L a n d e s f e st werden. Es ist selbstverständlich, daß die Einwohnerschaft der Landeshauptstadt an diesem Fest regsten Anteil nimmt und daß infolgedessen in den Tagen vom 27.-30. Juli eine Masenwande- rung von Groß-Stuttgart nach Heilbronn einsetzen wird. Die Reichsbahn hat daher für das sängerfest verbilligte Sonntagsrückfahrkarten aus allen württ. Bahnhöfen und den angrenzenden badischen Gebieten aufgelegt, deren Benützung sich zun: Besuch deS Festes besonders empfiehl-:.
Emang aus Wmrdrm Zug
Ebersbach a. F., 22. Juli. Ein hiesiger Mstz- germeister, der mit seinem Sohn mit der Bahn nach Stuttgart fahren wollte, wurde plötzlich dadurch überrascht, daß sein Sohn aus bisher unbekannten Gründen unterhalb der Reichenbacher Ileberfichrung aus dem fahrenden Zug sprang. Geschehen ist dem jungen Mann glücklicherweise nichts. Er stand auf und ging an den Brunnen des naheliegenden Bahnwärterhauses, an dem er die' vom Sturz beschmutzten Kleider reinigte.
Vom Allgäu, 22. Juli. (B r a n d st i s. tung). Im Hause des Jnvalidenrentners Georg Müller im unteren Tal bei Grö- nenbach (Memmingen) brach Feuer aus, dem das größtenteils ans Holz gebaute Wohnhaus und der angebaute Stadel zum Opfer fielen. Der Besitzer wurde unter dem dringenden Verdacht der Brandstiftung verhaftet.
Bietigheim, 22. Juli. (K e i n e V e r s ch i e- bung des Pferdemarktes) Der Bie- tigheimer Pferde markt, verbunden mit Gewerbeschau und einem Reitturnier der Neiterstandarde „Alt Württemberg" findet nach der Verlegung des Reichsparteitags auf 5. bis 10. September nunmehr endgültig am 1., 2. und 3. September statt.
Ekllk Zeppelin' auf -er vierten Sii-ameriknfOrt
Friedrichshafen, 22. Juli.
Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist am Svnnabend um 20.10 Uhr zu feiner vierten Südamerikafahrt unter Kapitän Lehmann glatt gestartet. An Bord befinden sich 23 Passagiere, 175 Kilogramm Post und 173 Kilogramm Fracht. Obersteuermann Marx feiert aus dieser Fahrt, und zwar am 26. Juli, sein 35jährigeS Jubiläum als Angestellter beim Luftschiffbau.
Der erste Neubau in Seschelörsrm fertiggesteltt
Mühlacker, 22. Juli. Die Wiederaufbauarbeiten in O e s ch e l b r o n n sind soweit vorgeschritten, daß das Anwesen des Brandgeschädigten, Emil Weeber, zum Bezug fertigge- stellt werden konnte. Die Arbeitsgemeinschaft der Schreiner von Pforzheim hat dieses Haus für die Dauer von 8 Tagen mit Mustermöbeln ausgestattet, so daß ein vollkommener Eindruck, wie die Wiederaufbankommission sich die Ausgestaltung der Bauerngehöfte von Oeschel- bronn denkt, erreicht wird. Dieses Anwesen wird von Sonntag, 22. Juli, bis einschließlich Sonntag, 29. Juli, zur a l l g e m e i n e n Best ch t i g u n g freiaeaeben.
In Berghülen (OA. Blaubeuren) geriet der 60 Jahre alte Fuhrmann Käst unrer feine Pferde und wurde ein größeres Stück weit geschleift, was feinen baldigen Tod zur Folge hatte.
Das Anwesen des Landwirts Georg Schneider in Reifenberg wurde am Samstag in Brand gesetzt, wodurch das Gebäude vollständig niederbrannte und ein zweites ebenfalls noch Feuer fing.
Im Ortsarrest in Conweiler (OA. Neuenbürg) erhängte sich ein 72 jähriger Mann, der wegen sittlicher Verfehlungen an- aeklaat war.
Forstmeister Otto Moßmaher von Winzin gen (OA. Schwüb. Gmünd), feierte seinen 97. Geburtstag.