Beispielen dargeregt. Man höre gegenwärtig vielfach, daß nur die Fcftbesoidelen und Arbeiter Steuern bezahlen müssen und vergesse ganz, daß die Gewerbetreibenden ebenso mit 10 Prozent zur Reichseinkommensteuer herangezogen weiden, dazu komme noch eine hohe, fast unerträgliche Gewerbesteuer und die Umsatzsteuer. Während ein Festbeioldeter bei 10000 Mark Einkommen nur 846 Mark zu bezahlen' habe, müsse der Gewerbetreibend?, einschließlich Umsatzsteuer, insgesamt 3724 Mark an Steuern abliefern, und dabei ist die Umlage nur mit 20 Prozent berechnet. Viel günstiger in der Steuer- abgabe seien die Aktiengesellschaften bestellt. Die Steuerbelastung werde es künftig unmöglich machen, daß die Gewerbetreibenden ihr Geschäft weilerführen könnten. Die Möglichkeit der Abwälzung der Steuer auf Verbraucher, Mieter uiw. bestehe vielfach gar nicht. Dazu komme noch, daß den Gewerbe- u. Kleinhandelrreibenden durch alle möglichen Organisationen die Absatzmöglichkeit genommen werde. So habe neuerdings die hiesige Eifenbahndirektion und das Landes- Finanzamt alle möglichen Bedarfsartikel angeboten. Diese müßten dann weder Umsatz- noch Gewerbesteuer bezahlen. Und dennoch liege die Erhaltung des Gewerbe- und Handelstandes im Interesse der Allgemeinheit. Der Vortrag der von der zahlreichen Versammlung mit lebhaftem Beifall ausgenommen wurde, wurde in einer Entschließung zusammen- gefoßt, in der Sparsamkeit im Reich, Staat und Gemeinden verlangt wird. Falls die öffentlichen Ausgaben nicht in ganz erheblicher Weise vermindert werden, müsse es als ausgeschloffen bezeichnet werden, daß die drobende Steuerlast vom Volke getragen werden könne. Die in Aussicht stehende starke Erhöhung der Umlagen auf Gebäude und Gewerbe müsse eine geradezu katastrophale Wirkung aus das Erwerbsleben ausüveu und zahlreiche selbständige Handel- und Gewerbetreibende ruinieren. Um eine übermäßige Steigerung der Gemeindeumlagen zu verhindern, wurde die Zuweisung eines höheren Anteils von Reichseinkommenstsuer an die Gemeinden als dies der dem Landtag vorliegende Entwurf des Lan- dessteuergesetzes vorsieht, verlangt. Die steuerliche Begünstigung der Aktiengesellschaften gegenüber den Einzelkaus-
leuien sei als durchaus uugerechte!rigk zu beseitigen. Eine Erhöhung der Gebäudekataster sei angesichts der bestehenden Zwangswirtschaft abzulehnen.
Keine Aufhebung der öffentlichen Milchbewirtschaftung.
Berlin, l2. Nov. Wie das W.L.B. von „zuständiger Seite" erfährt, ist die Meldung, daß in Regierungskreisen der Gedanke erörtert werde, auf I. August 192l die Zwangswirtschaft der Milch aufzuheben, unzutreffend.
Einstellung weiterer Lohnforderungen.
Berlin, 12. Noo. Die städtischen Hilfskräfte, die dem Magistrat ein Ultimatum gestellt hatten, haben beschlossen, um die Finanzen der Stadt nicht unnötig zu beschweren, bis zur Aufstellung des neuen Etats von weiteren Lohnforderungen absehen zn wollen.
Spitteler und Hamsun die beiden Nobelpreisträger.
Berlin, l2. Nov Der Nobelpreis für Literatur, der im vorigen Jahr nicht verteil^ wurde, wurde von der schwedischen Akademie dem schweizerischen Dichter Karl Spitteler zugsteilt. Den Preis für dieses Jahr erhielt der norwegische Schriftsteller Knut Hamsun.
Willkommene Streikdunkelheit.
Berlin, 12 Noo. Wie die Morgenblätter Mitteilen, sind während der fünftägigen Dunkelheit, die infolge des Streiks der Elcktrizitälsarbeiter in den Straßen Berlins herrschte, für rund 1*/r Millionen Mark Waren der verschiedensten Art aus Wohnungen und Geschäftsräumen aller Stadtviertel gestohlen worden.
Die größte amerikanische Ernte.
Amsterdam, 12. Non. „Daily Chronicle" meldet aus New-Uork, daß den Schätzungen des amerikanischen Land- wirtschaftsamts zufolge die Mais-, Reis-, Kartoffel- und Tabakernte in diesem Jahr die Größte in der Geschichte der Vereinigten Staaten sein wird. Desgleichen verzeichnet auch Kanada eine Rekordernte.
Amtliche Bekanntmachung.
Aufhebung der Höchstpreise und Bersandvorschristen
für Obstmoft. 1788
Die Bestimmungen über die Höchstpreise für Obstmost vom 14. Juni 1920 (Staatsonzeigcr Nr. 137) sind durch Verfügung der Landesoersorgungsstclle vom I. 9. 1920 (Staatsanz. Nr. 250) aufgehoben worden. Durch Verfügung vom gleichen Tage hm das Ernährungsmnristerium die Verfügung des Ministeriums des Innern vom 8. 9. 16 über ore Verarbeitung von Gemüse und Obst außer Krall gesetzt. Hiemit sind insbesondere auch die voin Ministerium des Innern lewer Zeit angeordneten Verkihisbeschränkungen außer Wn ksamken getreten Im Anschluß hieran werden hie- mir auch die oon der Landesversorgungrstelle erlassenen ergänzenden Beschränkungen des Verkehrs mit Obstmost (Dersaodoorschriften) in vollem Umfang aufgehoben. Nagold, den 9- Nov. >920. Oberamt: Münz.
Nagold.
Der Verkauf des
Wvhuge-Sudes
und Garten samt Wiese
der verstorbenen Drehermeister Benz Witwe findet am
Zreilag den 12. November, abends 8 Uhr
in dem Gasthaus zur »Rose* statt.
Bet annehmbarem Angebot erfolgt der Zuschlag sofort.
Liebhaber find eingeladen!
Schönbronn
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Vieh-Verkauf.
Ein Paar schöne, gut gewöhnte
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setzt dem Verkauf aus
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Am Samstag den 13. d M. I abends 8 Uhr
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im Gasthaus zum „Pflug".
Die Mitglieder werden ersucht. vollzählig zu erscheinen. 1798 Der Dar stand.
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Wer sagt die Geschäftsstelle des Gescllsch, 1796
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Schärfstes Borgehen gegen »Orgesch* und verwandte Verbände in Sachsen
Berlin, 12. Nov. Wie die Morgenblätter aus Magdeburg melden, hat Oberpräsident Hörsing die Regierungspräsidenten der Provinz Sachsen beauftragt, in schärfster Weise gegen alle Selbstschutzverbände nach dem Muster der Organisation Escherich vorzugehen und ihm über das Ergebnis innerhalb'14 Tagen zu berichten.
Fortdauer der englischen Batikansvertretung.
London, 12. Nov. Lloyd George teilte mit, daß die Regierung beschlossen habe, die Vertretung Großbritanniens beim Vatikan, die seit dem eisten Jahr des Krieges bestehe und gute Ergebnisse gezeitigt habe, weiter bestehen zu taffen. Lloyd George teilte auch mit, daß die Regierung beschlossen habe, die im Jahre 1918 im Besitz der Sinn Feiner-Fühcer gefundenen Dokumente, die beweisen sollen, daß die Iren an einer deutschen Verschwörung teilnahme», zu veröffentlichen. Lloyd George gab außerdem seiner Hoffnung Ausdruck, daß er in der Lage sein werde, in gewissem Maße an der Arbeit der Völkerbundsversammtung in Genf teilzunehmen.
Verlängerung der Besetzung der Rheinland«.
Genf. 12. Nov. Tardieu erklärt im „Journal des Debats" entgegen den Klagen Fachs über unzulängliche Garantien, es sei bereits heute eine Verlängerung der 15-jährigen Besetzung der Rheinlands beschlossen, weil militärische Akkorde seitens Englands und Amerikas ausdlieben.
Englische Arbeitslosenforderungen.
Rotterdam, 12. Nov „Niemve Rotterdamsche Courant" meldet aus London, daß in der Vorstadt Camderwell Tausende von Arbeitslosen Unterkunft und Verpflegung fordern. Wie die Führer der Arbeitslosen erklären, sind in Camber- well 6—7000 Personen arbeitslos.
Mutmaßliches Wetter am Samstag und Sonntag.
Zeitweilig bedeckt, nur wenig Niederschläge, ziemlich kühl.
1794
Wildberg, I I. Nov. 1920
Danksagung.
Für alle Beweist herzlicher Liebe und Teilnahme, die wir während der langen Krankheit und beim Hinscheiden unserer lieben Gattin, Mutter, Tochter und Schwester
I Marie Göhner
geb. weiland
erfahren durfte», besonders auch für die trostreichen Worte des Herrn Stadtpsarrers, sagen wir unfern aufrichtigsten Donk.
Der Gatte: Aarl Göhner.
Msgen u. Qsrmlsirlsn
behandelt
8ct>iilre'8 lillrbsck «. InMlit M üstiirgkmVe IwmSiWtli- msgllet. MMvbelisiiwims
ifiMdrixs krtakrunK in stör Volksksitknvds.
Mllüberg VL. Nlsgolkl „r. Krone", 1 . kkg.
Lprecbreit von 8—12 und 2—4 klirr, LonnlaAS 8—12 klirr, »ittvodr und Ssmstss Leins Sprscbstunde. kür ausvllrtise Sssndre kernruk dir. 5.
l-MM-ksIrMel
io allbekannter bester yuaiitSI vis vor Nriexs- susbruck, sind
wieder ständig xu Kaden.
Interessenten bitte i<b, si<1> vsKSN övLNtzfs soivbsr, ksiis kein Vertreter u. Ka^er am Kistre, direkt an midi venden rn vollen 1793
Hugo Nsu >: Laivv
kernsvredrer Nr. 8.
Solides, ehrliches
Mädchen,
das schon gedient hat, findet auf l. Dezember Stellung bei guter Behandlung bei 1790
Srau Eugen Dreitz. Calw
Uhlandstratze.
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S-eirei-
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