worden, das Verkehrs und Paßftagen regelt. Außerdem sieht das Ueberemkommen die Schaffung eines Bahnverkehrs von Klein Polen über Oberschltsien nach Posen fort,

RomMessagero" berichtet aus Genua, daß Unberech ligte im Hafen das russische SchiffRodosto" bestiegen und mit unbekannter Richtung abgefahren sind.

Als erster Präsident der gesetzgebenden Körperschaft Brtttsch»3ndtens, die auf Grund der Verwaltungsieform gebildet wird, wurde, wie derDaily Telegraph" von offi- ! zieller Seite meldet, Generalgouverneur Wiche ernannt. s Brantlng Vertreter Schwedens im Bölkerbundsrat. j (Havas.)Dag« na Nyheier" vernimmt, daß der schwedische l Ministeiprästüeni Brantmg Schweden im Völkerbundsrat bei s der Besprechung der Aalandsfrage vertreten wird. > Rückzahlung der deutschen Schulden an die Schweiz. , Deutschland wird demnächst auch mit der Rückzahlung des s von seiten der Schweiz gegen deutsche Kohlenlieferungen ! während des Krieges eingeräumten Kredits in monatlichen i Raten beginnen. Vom gesamten Kredit von 155,2 Millionen Francs sind Anfang August bereits 22 2 Millionen Francs abgetragen, worden.

Ertappte Silberschteber. Nach einer Havasmeldung auS Saargemünd ist Freitag an der Grenze in der Nähe von Saargemünd ein Automobil festgehalten worden, das einen doppelten Boden hatte und 40 Silberbarren beförderte. Da- Automobil kam aus Deutschland und sollte nach Straß­burg fahren.

Reise de» serbische« Prinzregenten nach Paris. Aus

Belgrad wird gemeldet: Der Prinzregent.Alexander von Serbien ist Donnerstag überraschend nach Paris abgereist und wird infolgedessen an der Bukarester Konferenz der Bal- kanstaaten nicht teilnehmen können. Während seiner Abwesen- ! heit ist die Regierungsgewalt auf den Minifterrat überge- ! gangen. Die Reise des Prinzregenten wird von der gesam- - ten Belgrader Presse dahin kommentiert, daß sie mit außer­ordentlich wichtigen zukünftigen internationalen Ereignissen zusammenhängen soll.

Württembergische Politik.

Vom Landtag.

r Stuttgart. Nach dem dermaligen Stand der Dinge ist, lautGtaatsanzeiger", mit einem Wiederzusammentriu des Landtags im Laufe des Septembers nicht mehr zu rech nen. Bekanntlich hat der Streik die Drucklegung des Etats verzögert

r Stuttgart. Landtagsabg. Rektor Dr. Schermann- Riedlingen hat am 1 Sept. an das württ. Staatsministerium die Anfrage gerichtet, was es angesichts des Wettbewerbs um die Zentrale der Bodenseedampfschiffahrt zu tun gedenke, um die Interessen Friedrichshafens und des Landes bei den Reichsbehörden aufs nachdrücklichste zu vertreten

Vermischte-.

Handgranaten her! ImBruchsaler Boten" vom 31. August stehr folgendes Inserat.Ein frommer Wunsch! Wer würde mir einige noch brauchbare Handgranaten be­sorgen, um der Weilerschen Familie eine passende Wohnung helfen zu suchen? Franz Brückner, Augärtenstraße I." Zur Erklärung diene, daß Herr Brückner der Hausbesitzer ist und Weiler der Mieter, den er gerne aus dem Hause haben möchte. Wenn es mit Handgranaten nicht geht, meint der Volksfr.", versucht Herr Brückner eS vielleicht mal mit Flam­menwerfern oderRätschbum".

Frankreich und die gefallene« Elsaß-Lothringer. Die französisch« Regierung gibt bekannt, daß die in Frank­reich begrabenen, als deutsche Soldaten gefallenen Elsaß- Lothringer, sofern ihre Eltern Franzosen geworden sind; auf Kosten des französischen Staates ausgegraben und nach ihrer Heimat geschafft werdet,.

Aus Stadl und Bezirk.

Nagold, den 13. September.

s Die jährliche Ev. Bezirkskirchenversammlung (Sy

node) fand unter erstmaliger Leitung des Herrn Dekan Otto in Anwesenheit des Herrn Prälaten D. Schöll am 8. Sept. im Zellerstift zu Nagold statt. Die einleitende Andacht hielt H. Pfarrer Schaidle von Wart. Neben den Wahlen für den DiözssanauSschuß war der erste Teil des Zusammenseins ausgefüllt durch eingehenden, ernst gehaltenen UebersichtS - bericht des Vorsitzenden. AuS den Vorgängen im Jahr 1Sl9 ist erwähnenswert die Eingliederung der Gemein­den Grömbach-Garrweiler in den Dekanatbezirk Nagold, die Zunahme der Taufen (1919: 512; 1918: 299), der Ehe­schließungen : (312 gegen 75), die Abnahme der Beerdigungen (388 gegen 527). Durch den Zutritt der weiblichen Ge­meindeglieder hat sich die Zahl der Wahlberechtigten von 4793 auf 12 35! vermehrt. Auf die Notwendigkeit starker Wahlbeteiligung auch im Falle gesicherter Wahl, wurde mit Gründen der öffentlichen Bedeutung hingewiesen. Die Kir- chenopfer haben sich zwar etwas (vcn 29 590 auf 36 924 »4k), aber keineswegs im Verhältnis zu der Geldent­wertung und den gestiegenen Ausgaben vermehrt. Der be­dauerliche Verlust der Ktrchenglocken und die Schwie­rigkeit, ja Unmöglichkeit ihres raschen Ersatzes, fand Bespre­chung, ebenso die ernste Frage der Zechhochzeiten am Samstag, die mehr und mehr wieder den Sonntag gröblich stören. Etliche Bezirksgemeinderäte sind zur gänzlichen Versagung der Trauung an Samstagshochzeilen mit Wirtshausbesuch geschritten. Diesen Gemeinden wurde der Beifall der Synode ausgesprochen und den anderen ein Vorgehen in ähnlichem Sinn zur Beratung gegeben. Mehr und mehr tritt die kirchliche Erziehungsarbeit in Wichtigkeit, die Schulswge, das Juaendomtswesen usw. bedürfen der Be­achtung Bei der O rg a n ist e n fr a g e wurde die meist geschehene Uebrrtragung an den Lehrer als durchaus wün­schenswert, die Hilfsorganistenausbtldnng als wichtig, die Fürsorge für den Hochstand der Kirchenmusik als dringlich dezsrchnet. Landeskirchenversammlung, Volksb nd. Sekten­wesen und mancherlei sonst trat dem Bericht deS Vorsitzen­den, an den sich eine Aussprache anschloß, in das nötige Licht - An wichtigen Punkten ergänzend wirkten die zwei kolgendeu Referate der Herren Pfarrer Wrdmann über die Frage der Elierndeiräre. die als nützliche u. segensreiche - Einricknnng wirken können, und d's Herrn'Pfarrer Zeller

überKirche und Gemeinschaften". Warme Anerkennung wurde der Gemeinschastsbewegung, soweit sie aufbauende, nicht zersetzende Arbeit tut, ausgesprochen, zugleich aber auck betont, wie nötig sie wieder die Unterstützung der Kirche brauche, um zu gedeihen. Wertvoll waren die Beiträge, die H'rr Prälat D. Schöll von dem Reichsschulkongreß als Teilnehmer daran bot. Ei» einfaches Mittagessen im Hotel Post,und wichtige Beratungen im Kreise de Bezirks­pfarrer schlossen sich an.

* Ausflug. Eine frohe Wanderschar folgte der Einla­

dung des rührigen SchwarzwaldvereinSvorstands und trat am gestrigen Sonntag bei schönstem Sonnenschein den Marsch an von der Station Teinach ans nach Bad Teinach. wo den s weilbtkannten Mineralwassern der Hirsch-, Bach und Tinten quelle ein Besuch abgestattet wirroe. Dann giugs an den schönen Schwarzwaldhäusern des LaurerbachhofeS vorbei über j Glasmithie, Weickenmühle, Breilenberg nach Neuweiler; hier : wurde im Lamm kurze Rast gehalten. Hierauf führte der , Weg durch prächtige Wälder mit anliegenden Heiden an Gau- ! geiiwald und BrudeiHof-vorbei nach Beriteck, wo sich die Teilnehmer nach dem über 20 Kilometer weiten Marsch noch im Waldhorn kurz stärken konnten, che mit dem Altensteigec ! Bähnle die Heimfahrt angetreten wurde. Sämtliche Teilneh s mer freuten sich über unfern herrlichen Schwarzwnld und j werden diese schöne Tour noch lange in guter Erinnerung ! behalten. !

* Onkel Bräfig in Nagold. Am Freitag den 17. Sept. ! findet im Trauben saat ein einmaliges Gastspiel des erfolg- i reichsten Onkel Bräsig-Darstellers, Herin Anton Melzer-Wies- z baden statt. Fritz Reuter! Alle Augen leuchten aus. alle j Zungen lösen sich. Der eine nennt Jochen Päse!, der andere j Möller Voß, der dritte Onkel Bräsig und Karl Habermann, l der vierte Madame Nüßlern und Fritz Triddelfitz; Küster i Suhr, Hanne Rüte u. s. w. Jeder weiß inehr, weiß was ! Besseres, und innere Heiterkeit strahlt aus allen. Lest erst ! jeden Tag eine halbe Stunde nach Feierabend in eurem Reu- ! ter und ihr härtet euch ab gegen ine Unrast der Zeit mit ! ihrem ungesunden, verschrobenen und verlogenen Getriebe. Das ist Fritz Reuters Wirkung auf das deutsche Volk. ! Wahre Menschlichkeit liegt in den Werken dieses einzigen Poeten offenbar, jedem zu Eigen Dargeboten in der golde­nen Schale des Humors. Reuter's prächtige Gestalten fesseln uns wie lieb? Frrunde. Da ist vor allem der wundersame l Onkel Bräsig, der Herzenkünder-, Menschen- u. Kindrrsreund. der guteOnkel" undOekonomiker" mit seiner Aprilkultur- : chemie und Wasserkunst, mir seinem lachenden, herzlichen nol- denen Humor. Onket Bräsig! Mn Jungbrunnen alles dessen, ! was Empfindung und Leben in uns ist. Einen Charakter wie diesen, wahrhaft brwnnoerSwert, hat vor Reuter noch kein Dichter geschaffen. Eine wunderbare Wirklichkeit, un merklich, doch mit Künstlerhand idealisiert; rührend und Lach­tränen heroorrnfend oft in derselben Urkunde; die Menschen alle leibhaftig, daß man sie nicht mehr vergiß!. He-rWelzer wird uns mir diesem Bräsig aufwarten und zwar im histo­risch gewordener Kostüm. Diesem seltenen Gastspiel dürfte demnach großes Interesse entgegsngebracht werden. (Siehe Inserat und die glänzenden Presiestimmen.

* Wieder ein Stück Zwangswirtschaft. Dmch eine

Verfügung des Ernährimgsministrriums wird die Bewirt­schaftung von Gemüse, Obst und Südfrüchten aufgehoben, nachdem Ende August die Auflösung der Reichsstelle für j Gemüse und Obst verfügt wurde. j

* Postalisches. Binfsendungen aus Deutschland nach Elsaß-Lothringen werden trotz aller Erinnerungen immer ! noch täglich zu Tausenden unrichtig nach den Gebührensätzen des inneren deutschen Verkehrs fretgemacht. Dadurch ver­zögert sich nicht nur die Beförderung der Sendungen, sondern es entstehen auch Ungelegenheiten für die Empfänger, die neben der fehlenden Gebühr Zuschläge zu entrichten haben. Es wird deshalb erneut darauf hingewiesen, daß Brtefsen- düngen nach Elsaß Lothringen jetzt nach den Gebührensätzen des Weltpostvereins fretgemacht werden müssen. Auch dürfen behördliche Sendungen nach Elsaß-Lothringen nicht mit Dienstmarken freigemacht werden, weil die französische Post­verwaltung Sendungen mit Dienstmarken als nicht steige- ^ macht behandelt. Ausländische Postverwaltungen, u. a. j diejenige Aegyptens, klagen darüber, daß Warenprobensen- ^ düngen aus Deutschland häufig ungenügend verpackt sind, u. ! daß namentlich die Verpackung von Warenproben mit Flüs- ! stgkeiten und ähnlichem Inhalt zn wünschen übrig läßt, so- ! bald die Flaschen oder sonstigen Behältnisse zerbrechen und ! der auslaufende Inhalt andere Sendungen beschmutzt und j beschädigt. Es wird dcshalb darauf hingewiesen, daß auS- l reichende - und haltbare Verpackung der Warenproben im : eigenen Interesse sowohl der Absender als auch der Empfänger liegt. Ueber die näherer, BerpackungSvorschriften erteilen die Postanstalten auf Anfrage Auskunft. Den Paketsendungen nach der Tschecho-Slowakei muß bis auf weiteres wieder eine von dem tschechoslawakijchen Bureau für den Außen­handel ausgestellte Einfuhrerlaubnis beigefügt sein. Nur bei Büchern, Musikalien und Drucksachen kann von der Beifü­gung einer Einfuhrerlaubnis abgesehen werden.

* Zum Winterfahrplan. Der Winterfahrplan wird, wie bereits mitgeteilt, am 25. Oktober eingeführt werden, dabei wird aber auch das Kohlenabkommen von Spaa in der Gestaltung des Fahrplans sich schmerzlich auswirken. Der ReichsoerkehrSminister hat die Eisenbahndirektionen angewie­sen. sorgfältig zu prüfen, ob die bisherigen Betriebsleistungen aufrecht eihalten werden können, und. ob der Verkehr die Selbstkosten der einzelnen Leistungen rechtfertigt. Die Ver- ! mehrung von Leistungen kann nur in ganz besonders dringen- ; den Fällen in Frage kommen. ES ist auch noch nicht ent- s schieden, ob einzelne am 1. Juni wieder aufgenommene D-Züge im Winter beibehalten werden können. Die Züge für den Bäder- und Gebirgsoerkehr finden natürlich spätestens mit dem Sommerfahrplan ihr Ende.

* Ktndererholungssürsorge Heuberg. Die Notiz, daß das Kinderheim Heuberg am 1. Oktober geschlossen würde, ist unzutreffend. Der Vorstand hält das Kinderheim bis Ende Oktober in Betrieb, nachdem sich d!e Unterbringung ge­sundheitlich als sehr günstig erwiesen hak. Ein beschränkter Betrieb ist auch im Winter beabsichtigt.

* Tabakausstellung. Der Landesverband bayrischer Tabakbauvereine veranstaltet im Juni 1921 eine Ausstellung von fermentierten Rohtabaken der Ernte 1920. Die württ. Tabakpfianzer werden zur Beteiligung an dieser Ausstellung eingelade«. Anmeldungen rnüsseu bis 25. September an die

Londwinschafiskammer Stuttgar:, Marienstraße 33 gerichtet werden.

* Postsendung«« »ach Polen. Wie erst jetzt bekannt geworden ist, hat die polnische Postdireklioii in Posen ver­einige,: Zeit ihre Postanstalten angewiesen, alle vom Ausland also auch von Deutschland eingehenden Postsendungen, bei denen Bestimmungsort und Straße nicht polnisch angegeben sind, als unbestellbar zu behandeln. Seitdem gelangen zahl­reiche, nach Orten in dcr früheren Provinz Posen gerichtete Postsendungen mit dem polnischen Vermerk, daß der-Ort un bekannt s-i, »ach Deutschland zurück. Briefe nach Posen müssen demnach, wenn sie den Empfänger erreichen sollen, die Bezei' nungPoznan" tiagen. Wegen Aendeiung der Anordnung sind sofort Schritte eingeleiter worden, Zunächst aber ist es aus Gründen der unaüfgehaltcnen Abwicklung des Verkehrs nicht zn umgehen, daß die Absender bei Post­sendungen nach der früheren Provinz Posen den Ortsnamen und die Straße in der polnischen Bezeichnung angeben und als Bestimmungsland die AngabePolen" beifügen.

* Poftpaketverkehr. Um dem Publikum auch die Ver­sendung von Paketen mit erheblichem Wen zu etteichkern, hat die Postverwultung in Aussicht genommen, vom 20 Sept. an die Pakets mtt Weiiangabe bis 50i> -4i unversiegelt zur Beförderung anzunehmen. Der Wen ist bei diesen Sendungen nicht aui dem Paket, sondern lediglich auf der Pvnlaite an, zugeben. In gleicher Weise gaben auch die Eir.schreibpakele nicht mehr den VermeilEinschreiben" zn tragen, ereser ist vielmehr nur noch auf die Paketkarte zn setzen. Die Sen­dungen müssen aber gut nmhülll und so verschlossen sein, daß ohne Oeffnung oder Beschädigung des Verschlusses ihrem Inhalt nicht beizukommen ist. Zur Sicherung der Paket­sendungen vor Diebstahl oder Beiaubung hat- die Postver waliung in neuerer Zeit umfassende weitere Vorkehrungen getroffen.

* Telephonkautto». Der württ. Mftielstandsbund in Stuttgart teilt u. a, mil: In Verfolgung der Teleptzonge- bühren und der damit verbundenen Kautionsfrnge für die Fernsprechemrichkungen ist es uns gelungen, dl? Vertrags­bedingungen der deutschen Telephon Aktirn-Gesellsckiaft, Bei- ^ lin, zu erhalten. Die Kaution für emen Hauptanschluß be­trägt bekanntlich 1000 »41, für jeden Nebenanschluß 200 -4L.

Die zn zahlende Jahresgebühr für die Stellung der Kaution durch diese Gesellschaft beträgt für den Hauptanschluß 58 -4i, wozu noch ein einmaliger Zuschlag von 7.50 -41 tritt, für

den Nebenanschluß 12 -4k. Die Bedingungen dieser Gesell­schaft sind zu verwerfen weil sie nicht nur die Ausnützung der Telephonteilnebmer bezw. Kautionsnehmer, sondern auch gleichzeitig eine vollständige Entrechtung der einzelnen Tele- phonteiinehmer darstellen. Autz-r dieser Gesellschaft ist noch sine weitere Darlehensgeberin, die deutsche Voiksverstchernng A. G. Beilin, di? mit dem Reichspostministerium ein Ueber einkommeir getroffen har, vorhanden Diele verlang! bei Ge­währung des Darlehens von 1000 -4k 8°/o Einschreidgedübren, bei einer laufenden einvierteljährige» Vergütung von zurzeit 8.75 -4k und weitere 1.75 °4l für di? Kaufton von 200 -4k für einen Umschalter. Die Einschreibgebühr wird von der Post erhoben, ebenso die lausenden Vergütungen. Der Mit telstavdsbund wird mit den maßgebenden Stellen in Ver­bindung treten, weil die von den Darlehensnehmern zu zah , lenden Jahresgebühren als ebenso unerschwinglich bezeichnet j werden müssen, wie die Fernsprechgebühren, die seit I. Juli in Kraft sind.

* Zuckerstatistik. Im Juli kamen > ach amtlicher Stati­stik 579 824 Dopp lzentner Zucker versteuert in den Verkehr darunter 39 241 ckr Auslandszucker und seit 1. September 1919 insgesamt 7,66 Millionen Doppelzentner, davon 409000 Doppelzentner Auslandszucker, Die gesamte Zuckerherftellnng in Rohzucker berechnet, betrug seit l. 9 19 zusammen 7,14 Millionen Doppelzentner.

* Verbot der Herstellung von Branntwein aus Obst.

Durch ein? Verfügung des Ernährungsmintsterium« wird i die Branntweinhersteüung aus Obst und Obsterzrugnissen verboten. Der Ortsvorsteher kann die Genehmigung erteilen, daß für den Kopf der erwachsenen Haushallungsangehörigen Obst für die Herstellung von 3 Litern Branntwein verwendet werden darf. Auch zur Verwendung von Brennkirschen ist die Genehmigung des Ortsvorstehers erforderlich. Die Landes­versorgungsstelle kann die Herstellung von Branntwein auf bestimmte Brennereien beschränken

* Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Von zu­ständiger Seite wird mitgeteilt: In Verfolg der bei der Zu­sammenkunft der Ernährungsminister in Berlin zum Ausdruck gebrachten Auffassung, daß mit dem Abbau der Zwangswiit- schaft die Organisation eines VerbraucherschutzeS durch die Landwirtschaft selbst in die Hand genommen werden müsse, hat sich das Württ. Ernährungsministerium an die Württ. Landwirtschaftskammer mit dem Ersuchen gewandt, im Be nehmen mit den landwirtschaftlichen Verbänden auf eine Ge­staltung der Preise für die frei gegebenen landwirtschaftlichen Erzeugnisse Einfluß zu nehmen, die einerseits die Lebensnot­wendigkeiten der Landwirtschaft berücksichtigen, auf der ande­ren Seite aber eine unerträgliche Steigerung der Preise über diese Grenze verhindern. Praktisch wird diese Einwirkung in allernächster Zeit namentlich bei Mostobst und Kartoffeln werden können. Im Wege der Preisüberwachung und Wu­cherbekämpfung wird staatlicherseitS dafür gesorgt werden, daß eine solche Selbstbeschränkung der Landwirtschaft nicht zur Erzielung wucherischer Zwischengewinne ausgenützt wird.

* Die Maul- und Klauenseuche unter dem Wildbestaud.

Wie von verschiedenen erfahrenen Jägern mitgeteilt wird, ist die Maul- und Klauenseuche so stark verbreitet, daß sie sich sogar unter den Rehen ausgedehnt hat.

«»- de« »dri-e« «»«tt-mderE.

r Stuttgart. Fräulein Laura Eberhardt, ein« Hetlbron- nerin. die an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule die Klasse für künstlerische Frauenarbeit leitet, ist zum Professor ernannt worden. Fräulein Eberhardt ist somit der erste weibliche Professor an der Kunstgewerbeschule.

Stuttgart» 11. Sept. Beim hiesigen Hauptpostamt wurde ein gefälschter 100 ^Schein festgestellt. Ebenso sind falsche 50 »4t Scheine im Umlauf. Papierstärke und Färbung sind abweichend, die Zeichnung verschwommen, die Schrift ver­krüppelt. Auch der Stempel ist anders als bei den echten i Scheinen.

' r Böblingen. DaS Ministerium des Innern hat dre OderSmter Böblingen und Leonberg zu einem gemeinsamen