Kr«sfiu.

In den letzten Wochen und Monaten ist die Person des russischen Sowjet Delegierten Krassin infolge der Verhand­lungen, die er mit London geführt hat und in der nächsten Zeit wieder iveiter kühren wird, allgemein bekannt geworden. Es ist daher ohne Zweifel von Interesse, die Persönlichkeit des russischen Vermittlers näher kennen zu lernen.Gazeta Warszawska" hat vor einiger Zeit aus der Feder des Pro­fessors Alexander Rolhert folgende Einzelheiten gebracht:

..Krassin war 1915 leitender Direktor der russischen Sie­mens Schuckert-Gesellschast. Er war schon immer ein euer qischer und tüchtiger Mann, der aber wohl wußte, wo sein Vorteil lag. Infolge längeren Aufenthalts in Berlin besaß Krassin, der heute ungefähr 45 Jahre alt ist. europäische Bildung und nahm neben den Interessen seiner Firma nicht weniger seine eigenen wahr. Er war ein Mensch, der. wenn er ein Ziel vor Augen halte, keine Schwierigkeiten kannte, sondern eben aufs Ganze ging Zurzeit des Krieges brauchte auch Krassin bei Wahrnehmung von Geschäften nicht gerade rücksichtsvoll oorzugehen. Es kam immer nur auf rasche Entschlüsse an, und so war Krassin in Petersburg bald ein gemachter Mann. Trotzdem er Bolschewist war, wies er äußerlich eine Menge von Zügen auf, wie man sie nur bei reinen Bourgeois anzutreffen gewohnt fft. Er ging anständig gekleidet, wohnte in Zarskoje Ssjelo in einer Villa, wohin er mit seinem eleganten Automobil fuhr, das er für seinen per sönlichen Gebrauch aus Kosten der Firma anschaffen ließ. Er verdiente im Jahr 1915 ungefähr 300 000 Rubel, zu jener Zeit eine recht respektable Summe. In politischer Beziehung war seine Vergangenheit nicht so, wie sie den- zaristischen Machthabern gefiel, daher mußte er eine Zeitlang außer Landes gehen. Leonid Boriffowitsch Krassin, anscheinend von Abkunft Sibirier, Ingenieur der Elektrotechnik, arbeitete ursprünglich auf nicht gerade hervorragendem Posten. So in der russi schen Gesellschaft für elektrische Beleuchtung von 1866, dann als Leiter der Elektrizitätswerke in Baku und Moskau, später als politischer Flüchtling in Berlin bei der Firma Siemens Schlickert in der Abteilung für Rußland. Nach Kriegsaus­bruch fand er sich wieder in Rußland ein, wo er dank dem Umstand, daß die Firma Siemens-Schlickert ihren Mann brauchte, und zwar einen orthodoxen Glaubens und mit rein russischem Namen, leitender Direktor wurde. In kurzem herrschten dann auch in den großen Betrieben der Gesellschaft, in denen zu or unter der Leitung des mit der Familie Sie­men verschwägerten Direktors Görtz auf deutsche Ordnung ge­halten wurde. Zustände, die eher russisch waren. Mit der Zeit wurde Krassin durch Putilow, dem Direktor der Diskonto- Bank, in die Verwaltung von Gesellschaften, wie Leßner und Baranowsky, berufen, spielte also offenbar in der Petersbur­ger Metall Großindustrie eine bedeutende Rolle und verdiente natürlich nach Kräftenbourgeoismäßig". Als die Bolsche­wisten ans Ruder kamen, nützte Krassin unter Berufung auf seine radikale Vergangenheit mit dem ihm eigenen Geschick die Lage aus und wurde bolschewistischer Minister. Tritt ein antibolschewistischer Umschwung ein, so ist Krassin der Mann, der sich bald wieder nach der rechten Seite zu drehen ver stehen wird."

Kr affin ans dem Weg nach London.

Kopenhagen, 24. Juli. Berlingske Tidende meldet aus Reval: Die russische Handelsdelegation unter Führung Kras stns und Kamenews kam am Dienstag hier an. Das eng­lische Kriegsschiff, das die russische Delegation nach England überführen sollte, hatte Befehl erhalten, die Russen nicht an Bord zu nehmen. Krassin versucht, einen Privatdampfer zur Fahrt nach England zu erlangen.

Reichswirtschaftsrat.

Berlin, 24. Juli. Der ReichSwirtschastsrat setzte heute vormittag seine Beratungen fort.

Berbandsvorsttzender Jmbusch: Das Abkommen von Spaa ist vom wirtschaftlichen Standpunkt aus unbefriedigend. GS sprechen aber beachtenswerte wirtschaftliche Gründe sowohl für wie gegen die Entscheidung der Regierung. Wir müssen uns damit abfinden und die Erzeugung nicht nur im Ruhr gebiet, sondern in ganz Deutschland steigern. Ohne die l V» Millionen Tonnen aus Oberschlesten wird die Geschichte wirklich unerträglich. Je mehr Kohle die Gegner aus Deutsch­land Herauspressen, um so weniger werden wir ihnen auf

wenn die Sichel rauscht.

Morgen werden die scharfen Sensen sirren, von brauner Männerfaust geschwungen, werden die Schwaden fallen und die Garben sich türmen; wie auch die letzte Garbe, dieheilige Garbe", in die die Geister des Feldes sich flüchten. Fast über daS ganze Erdenrund ist mit der letzten Garbe diese Vor­stellung verknüpft, darum wird sie auch vielfach nicht mehr eingebracht, sondern, wie z. B. früher im Mecklenburgischen, demWode" geweiht, ein Nachklang des alten Wodendienstes. .Und soll nicht aufhören Same und Ernte, so lange die Erde stehet i" sprach Elohim in seinem Herzen, als er Noahs Opfer roch, so heißt es im Anfang der Mosebücher. Doch noch viel ältere Kunde haben wir von Saat und Ernte, die uns aus den Grabkammern des Pharaonenlandes überkommen ist. Wohl die allerälteste Darstellung einer Getreideernte wurde in Gestalt eines Wandgemäldes in einem altägyptischen Grab­mal bei Gizet aufgefunden, das aus der fünften Dynastie, also etwa aus dem Jahre 28002500 v. Ehr. stammt. Man steht darauf Schnitter mit dem Einernten von Gerste be­schäftigt. Zum Schneiden dient eine kurzgestielte Sichel, die geschnittenen Aehren werden in tragbare Kästen gesammelt und aus diesen in eine große Kiste geschüttet. Auch über die Art und Weise der gesamten Feldbestellung erhalten wir aus den Wandbildern der Grabkammern hinreichenden Aufschluß. Eine solche Darstellung hat man z. B. im Grabmal des Königs Ramses VI. in Bihon el Moluk gefunden. Am Ufer eines Flußarmes oder eines Kanals liegt das Feld; zwei Kühe, von denen die eine von ihrem Kälbchen begleitet ist, ziehen einen hölzernen Pflug und werden mit einer langen Rute vom Pflüger angetrieben, dem ein Mann folgt, der in die frisch aufgeworfene Furche daS Getreide hineinsät. In einem andern Grabmal bei Kum el Ahmar war die Weizen­ernte daraestellt. Mehrere Schnitter schneiden mit kurzen, krummen Sicheln die Halme, und zwar eigentümlicher Weise mit der linken Hand, während die rechte die Bündel packt.

anderem Gebiete geben können. Heranzuziehen sind Braun­kohle und Torf. Verlängerung der Arbeitszeit der Berg­arbeiter müßte nur als allerletztes Mittel in Frage kommen, dagege brauchen wir Vermehrung der Belegschaft u. bessere Entlohnung, desgleichen Heranziehung von auswärtigen Ar beitem, dann bessere Ernährung und weitere Sozialisierung. Ich bitte alle, nicht aus parteipolitischen Rücksichten den Massen vorzntäuschen, als ob das, was dein deutschen Volke auferlegt ist, auf die Dummheit der Regierung zurückzufüh­ren sei. Ich bitte, eine Reichsstelle zur Förderung des Berg­baus zu schaffen. Die deutschen Bergleute haben noch nie versagt, wenn das Vaterland in Not war und werden auch diesmal nicht versagen.

Bergwerksdirektor Stinnes: Auf einen wesentlichen Zuschuß aus Oberschlesien ist nicht zu rechnen. Die Last hat ausschließlich das Ruhrgebiet zu tragen. Auch Braunkohle ist nicht viel zu erwarten. Die Last für das Ruhrqebiet ist unerträglich. Wir haben ^u viel zugestanden. Im Falle der Nichtunterzeichnung wäre es nach meiner Ansicht nicht zum Einmarsch gekommen. Da aber an den Tatsachen nichts zu ändern ist, muß man eben versuchen, mit der Bergarbeiter­schaft zu einem Einvernehmen zu gelangen. Dazu sind er forderlich bessere Ernährung, namentlich in der Brotversorgnng. Schaffung von Wohnungen. Dann würden monatlich 30000 Tonnen mehr geschaffen und die Krisis leichter überwunden werden. Die achtstündige Arbeitszeit sollte nach Möglichkeit beibehnlten werden. Ich beantrage Bildung einer Kommis­sion, welche die Arbeitsbedingungen feststellen und auch durch Vergleiche mit dem Ausland bessern soll. An eine Verschie­bung der Kohle nach dem Ausland glaube ich nicht, eher an eine solche nach Deutschland und diese würde nur angenehm sein. Zur Stärkung der Brauntohleiiförderung beantrage ich Feststellung der Betriebe im Umkreis von 75 bis 100 Kilo­meter vom Erzeugungsort, die von der Sleinkohlenfeueruiig zur Braunkohlenfeuerung übergehen könnten. Auch in der Gas- und Elektrischätswirischaft muß ein System gefunden werden, um jede Vergeudung von Kohle zu vermeiden. Aber diese Frage kann nicht allein von Berlin aus geregelt wer­den. Bon hier aus sollten nur allgemeine Direktiven ge­geben werden. Im übrigen sollten in den einzelnen Wirt schaftsbetrieben eigene Zentralen geschaffen werden, die über die Ausnützung der Wasserkräfte, der Stein und Braunkohle zu wachen hätten. In der Frage der Sozialisierung selbe ich eine Gefahr. Sie hätte nur einen Zweck, wenn es sich um die Schaffung neuer Werke handelte.

Anschließend sprach der Arbeitnehmer Rudolf für die Interessen der Binnenschiffer, die Loslösungsbestrebungeu wie in Bremen durch Einstellung der Beförderung bekämpfen würden. Geh. Bergrat Hillger glaubte nicht an die Mög­lichkeit einer Erhöhung der oberschlesischen Förderung und erklärte sich für Erfüllung des Vertrages. - Dr. Rathenan rechtfertigte die Zustimmung der Sachverständigen zur Unter­zeichnung. Minister des Auswärtigen Dr. Simons betonte, der gute Wille der Arbeiter sei die Hauptsache. Man habe der Entente die Ueberzeugung beigebracht, daß es mit dem ganzen Kohlenabkommen nicht gegen, sondern nur mit Deutsch­land gehe. Frhr. v. Schorlemer erklärte, die Landwirtschaft halte das Abkommen für unerfüllbar, wolle die Regierung aber unterstützen. Wissel sah in der Steigerung von För­derung, Beförderung und Sparsamkeit die Hauptbedingungen des Wiederaufschwungs, die sich nur durch Sozialisierung er­reichen ließen. Er befürwortete ein Kohlendirektorium, das lieber dem einzelnen wehtut, als das ganze Wohl schädigt. Hierauf wurde die Weiterberatung auf nachmittags 4 Uhr vertagt.

Nach Wiederaufnahme der Sitzung um 4 Uhr nachmit­tags gelangte eine Resolution des Wirtschaftspolitischen Aus schusses zur Verteilung. Es heißt darin u. a.: Der Reichs wirtschaflsrat erblickt in dem Kohlenabkommen von Spaa eine Belastung des deutschen Wirtschaftslebens, deren Folgen un­absehbar sind. Wenn die durch das Abkommen bedingte ver­schärfte Kohlenknappheit zu einer Katastrophe für Land und Volk führen soll, so muß sofort eine ungewöhnlich starke Steigerung der Kohlenproduktion eintreten, was eine Kraft­anstrengung der Bergarbeiter zur Voraussetzung hat, die bei den derzeitigen Verhältnissen nicht geleistet werden kann. Der Reichswirtschaftsrat wird zur Art und Form der Sozialiste- rungswirtschaft des Kohlenbergbaues umgehend Stellung nehmen, sobald der Bericht der Sozialisierungskommission vor­liegt. Zur Durchführung der eingegangenen Lieferungsver-

Die abgeschnittenen Aehrenbüschel werden einem Sammler gereicht, der sie zum Binsen zur Seile trägt. Ein Binder schichtet dort die einzelnen Büschel zu Garben und umwin det sie mit einrm Seil. Dabei sind die Halme so gelegt, daß die Aehren an beiden Seiten zu dem Büschel heraus­ragen, und die Garben sind in der Weise geschichtet, daß alle Aehren frei liegen. Einem deutschen Landmann würde solche Schichtung sehr unpraktisch erscheinen, denn bei uns werden die Aehren in den Hocken nach Möglichkeit geschützt und die Garben mit den Aehren nach oben gestellt, damit bei Regen­wetter das Wasser rasch ablaufen kann, eine Vorsichtsmaß­regel, die der ägyptische Bauer bei dem heißen und trockenen Klima seiner Heimat allerdings entbehren konnte. Daß es sich bei diesen bildlichen Darstellungen um Weizen- und Gerstenernten handelt, ist deutlich erkennbar; aber auch die Körnerfunde in den Mumiensärgen bestätigen es, daß beide Getreidearien im alten Aegypten der Pharaonen ebenso wie heute noch allenthalben angebaut werden. X. ?.

Konzert.

Skizze von Hans Gäfgen.

Langsam füllt sich der Saal. Die LichKr glänzen erwartungsvoll wie die Augen der Menschen.

Ein junges Mädchen sitzt zusammengesunken, als laste eine schwere Hand auf ihrem dunklen Scheitel.

Der erste Ton der Geige geht singend durch den Raum, die große Baßgeige antwortet mit dunkler, tiefer Stimme, wie ein reifer Mann, der den jungen Freund ermahnt und ihm aus mildem Munde spendet den Segen seiner Jahre.

Schwermütig, fast traurig fällt das Cello ein und singt sein Lied von unerfüllter Sehnsucht.

Das Mädchen hat jäh das Haupt gereckt und lauscht in bangem Erschrecken. Wie seltsam bekannt ihr das alles

pflichtung ist erforderlich vorübergehende Ueberarbeii der Berg­leute, Besserung der Lebenshaltung der Bergarbeiter. Steige­rung der Erzeugungsfähtgkeil der heimischen Landwirtschaft und Förderung der Ansiedlung in den Bergreoieren. In jedem Kohlenrevier wird eine Kommiiswn aus drei Arbeit­gebern und drei Arbeimehmern zur Prüfung der betriebs­technischen und bergrechnischen Verhältnisse eingesetzt. Ferner ist erforderlich, eine sofortige gründliche Durcharbeitung der Kohlenverteilung nach volkswirtschaftlichen und verkehrstech nischen Gesichtspunkten, weitgehende Verwendung von Braun­kohle, weitere Ausnützung der Wasserkräfte, Anspannung der Verkehrseinrichtungen zu Wasser und zu Lande, erhöhte Kohlenförderung, Förderung u. Hebung der Wärmewirlschaft in allen Betrieben gewerblicher und industrieller Art, sowie Sicherung der während der Verhandlungen in Spaa in Aus­sicht gestellten zureichenden Belieferung ' des deutschen Witt- schaftsgebieres mit ober schlesischer Kohle.

Holland und das Spaaer Kohlenabkommen.

Holland sind durch das Abkommen über den uns ge­währten Millionenkredit Kohlenlieferungen und erleichterte Ausnützung der auf deutschem Gebiet liegenden holländi­schen Kohlengruben zugesicheri. Holland hat deshalb ein reges Interesse an dem Spaaer Kohleuabkommen, durch das die deutschen Verpflichtungen zur Kohlenliesernng an Holland gefährdet erscheinen.

Lloyd George zu der bolschewistischen Gefahr in Deutschland.

Amsterdam, 24. Juli. Nach dem erst heute hier einge- troffeneu ausführlichen Wortlaut der Unlerhausrede Lloyd Georges sagte dieser mit Bezug auf das Vorrücken der Bol­schewisten gegen die deutsche Grenze: Wir müssen uns klar machen, was das bedeutet für Deutschland mit seinen Lasten, seinen Verpflichtungen und seiner überwältigenden Schulden- bürde. Es besteht für jeden Schuldner die große Versuchung, einen einfachen und bequemen Ausweg zu finden. Freilich würde dies nur durch Anarchie möglich sein, aber es gibt in Deutschland Millionen von Menschen, die ungeduldig werden, und es gibt in Deutschland Millionen kriegesgeübler Männer. Die Bolschewisten sind ihre unmittelbaren Nachbarn. Ich bitte nur an die Möglichkeit zu denken, daß die Alliierten der Früchre ihres teuer erkauften Sieges beraubt werden kömnen. Die Alliierten sind uuier diesen Umständen zu dem Entschluß gelangt, den Marsch der Bolschewisten durch pol­nisches Gebiet unbedingt zu verhindern.

Englisches Zeugnis für ein deutsches Oberschlesten.

London, 23 Juli. In dem englischen Sonntagsblatt Observer" befaßt sich der namhafte Politiker Carvin in einem längeren Arrikel mit der Bedeutung eines deutschen Ober­schlesien für die Ruhe Europas. Er stellt dabei fest, daß Oberschlesien, das niemals einen Teil des historischen Gebie­tes von Polen ausmachie, ein unentbehrlicher Bestandteil für Deutschlands Lebensfähigkeit sei. In seiner Bedeutung für ganz Europa lei Oberschlesten im Jahre 1920 genau das­selbe, was Elsaß-Lolhringen 1870 war und es würde ein genau so großer Fehler sein, Deutschland Oberschlesten zu nehmen, wie es damals ein Fehler war, Elsaß-Lothringen von Frankreich abzutrennen. Oberschlesten sei eine hochor­ganisierte industrielle Provinz. Ihr Uebergang zu einem noch ganz unfertigen Staatswesen würde sie ganz aus dem Gefüge bringen. Die polnischen Bergleute und Hüttenarbei­ter wollten auch die Vorteile der deutschen sozialen Gesetz­gebung nicht verlieren. Wenn die Volksabstimmung Ober- schlesten, wie zu hoffen sei, bei Deutschland belaste, dürfe man auf eine Ordnung und Beruhigung Europas hoffen und die künftigen Wirtschaftsoerhandlungen zwischen Deutsch­land und den Verbündeten würden sich auf einer weit soli­deren Grundlage abwickeln können.

Millerand «nd die syrische Frage.

Paris, 24. Juli. In seiner gestrigen Seuatsrede ging Ministerpräsident Millerand auch auf die syrische Frage ein. die, wie er sagte, eng init der Frage des Friedensoertrags mit der Türkei verknüpft sei. Frankreichs Lage in Syrien sei durch das Mandat, das Frankreich übertragen worden sei verbessert worden. Auf die Frage des Senators Des- tournelles de Constant: Welches Man at?, antwortete Mil­lerand: Das Mandat, welches das gleiche ist, das England in Mesopotamien übertragen wurde. England kann sich nicht in unsere Haltung in Syrien einmischen, wir nicht in

scheint: Das Singen der Geige, das Mahnen des Basses, das Klagen des Cellos.

Alles, was sie erlebt, erduldet hat in vergangenen Tagen, ihr ganzes Leid, ihre tiefe Trauer, im Klang der Instrumente gewinnt es erneut Gestalt.

Wie sie ihn liebte, den Verträumten, ihn, dessen Seele aus den Saiten, aus dem dunklen Klang des Cello zu ihr spricht.

Und der andere kam, der Frohe, Heitere, dessen Stimme stolz und stegend ging, wie der Ton der Violine, die einer jetzt im Saale streicht. Der Vater mahnte; sie aber bangte zwischen Ernst und Frohsinn und zerbrach, schwankend, zwi­schen beiden.

Mit einer jähen Dissonanz endet das Spiel der drei im Saale.

Geräuschvoll enteilen die Menschen.

Das Auge des Mädchens hängt noch immer in bangem Staunen an den Stühlen, welche die drei schon längst ver­ließen. Sie fühlt wieder den Druck der schweren Hand auf ihrem Scheitel. Gebeugt, zögernden Schrittes verläßt sie den leeren Raum,_

Mutter und Rind.

Bon Elisabeth Dauthendey

Mutterhände

find wie warme Sonne, hüllen zarte Blüten sanft in Liebe ein.

Junge Kinder find wie zarte Blüte», brauchen Wärme Md viel Sonnenschein.