Ueber eine etwaige Aenderung in der Unrerrichtsorganisation . wird bei der Beratung des Hautzhaltpians, zunächst wohl im I Finanzausschuß, weiter gesprochen werden können. Ich kann versichern, daß, soweit die Zuständigkeit und der Einfluß des j KultministcrS reicht, nichts unversucht bleibt, um uns Pauer : zu erhalten. ^ !

Weitere große Anfragen des Zentrums über die Ber s gebung öffentlicher Arbeiten, der Bürgerpartei über die Schuld ^ am Weltkrieg und über die Schuld am Nichtzustandekommen i eines Friedens der Verständigung sollen später beantwortet ! werden. - Dann wird die Aussprache z Regierungsprogr. forlges. j Ziegler (USP) forlfahrend: Die Profite sind höher , gestiegen 'aiS die Löhne, es fehlt an Unternehmerinitiative, ! was der Redner durch eine halbstündige Vorlesung von Zeitungsausscknitteu zu bewegen lucht. Die Aufhebung der ! Zwangswirtschaft bringt große Gefahren für das Volk. Ein j gehend behandelt der Redner daun noch die Wirtschaft in: i sozialistischen Staat, der nach russischem Vorbild aufgerichtet ' werden soll. Es komm! dabei zn lebhaften Zwischenrufen > von allen Seiten des Hauses. In: übrigen hatten sich die l Abgeorduetenbänke sebr gelichtet, als Ziegler seine 2'/estnn- j digen Ausführungen schließt. (Beifall bei der USP.) i

Präsident Walter schlägt vor abzubrechcii. j

Hauß m a n u <DDP) mackt die Anregung, der Präsident j möge den deutschen Brüdern in Ost u. Westpreußen, die um i t l. Juli zur Volksabstimmung schreite», einenTreugruß senden. !

Ztaatspräsideuk Dr. Hieber heißt namens der Regierung : ein solches BegrüßuugStelegramm willkommen. !

Das Haus stimmt zu. !

Schluß der Sitzung ^/.8 Uhr, nächste Sitzung Samstag ! vormittag 9 lkhr mit der Tagesordnung: Gesetz betr. die ! Staatsschule. Fortsetzung der Generaldebatte. ^

Letzte Nachrichte«.

Die Konferenz von Span. !

Brüssel, 9. Juli. Die Agentur Hauas Reuter verbreitet i hier folgenden Bericht über die; heurige Sitzung in Span: j Die Uebereiiikunft betreffend die Entwaffnung wurde Herne i von den deutschen Vertretern nach einer sehr bewegten Sitzung : unterzeichnet. Nachdem Dr. Simons ertlint hatte, seine § Kollegen und er seien zur Unterzeichnung, nicht aber zur i Annahme der Strafbestimmungen bereit, bemerkte Lloyd ; George, es gebe nur ein Ja oder Nein. Darauf unterzeich ! neteu die Denlscheu. !

Spa«, 9. Juli. Reichswehrminister Geßler und Ge ! uerat Se eckt, sowie die militärischen und Marinesachver ! ständigen sind heute abgereist. Heute nachmittag werden er- ! wartet: Dernbnrg, Rathenau, 0 . Stauß, Nrbig, i Bergwerksdirekior Lnebsen Esten, Geh. Rat v. Flottow. > Staatssekretär Albert begibt sich heute nachmittag vorüber gehend nach Berlin zurück.

Spaa, 9. Juli. Die Konferenz trat nach Erledigung der militärischen Frage sofort in die Besprechung der Frage der sogenannten Kriegsverbrecher ei». Nach den Ausführungen > des deutschen Justizministers schlug Lloyd George vor,'die § Einzelheiten der Frage eurer Besprechung der Justizmii.ister zu überlasten. Die Sitzung wurde kurz nach 1 Uhr vertagt. Die Sondersitzung der Justizminister findet heute nachmittag 3 Uhr. die Plenarsitzung heute nachmittag halb 5 Uhr statt, um die Beratung über die Kohlenfrage zu beginnen.

Spaa, 9. Juli. Wie die Blätter meiden, wird die Frage ! der Entschädigung noch zwischen den Alliierten verhandelt. Der belgische Standpunkt, d H. 8 Prozent und Priorität »ür Milliarden, sei gebilligt worden. Die Beiprechnngen ,

über die Danziger Frage sollen in Spaa am Samsiag oder Sonntag unter Zuziehung der polnischen Delegation statu finden. Der polnische Minister Präsident ist hier erngeiroffen, ferner' der französische Kommissar der Rheinlands sowie der französische Botschafter in Berlin und der französische Bot­schafter in Brüssel.

Fortbestand der Sicherheitswehr als reine Polizeitruppe.

Berlin, io. Juli Wie die Germania zuverlässig er­fährt, rraf gestern in den Morgenstunden bei der Reichsre­gierung in Berlin ein Telegramm aus Spaa ein, wonach unter der Entwaffnung der Sicherheitspolizei keineswegs deren völlige Entwaffnung oder gar deren Auflösung zu verstehen sei, sondern vielmehr die Entziehung schwerer Waffen und die Entmilitarisierung; sonach würde also die Sicherheitswehr als reine Polizeitruppe fort- bestehen können

Die Kohlenfrage in Spaa.

Spaa, 9 Juli. Ueber die Kohlenfrage, die morgen zur Verhandlung kommt, soll etz sich darum handeln, auf Vor­schlag Frankreichs ein bestimmtes System für die Lieferungen einzusüyren. Diese Vorschläge gehen dahin, daß die deutschen Kohlenfirmen einen bestimmten Prozentsatz der Gesamtpro­duktion abliesern. Es soll dabei jedoch ein Ausgleich zwischen der deutschen und der französischen Produktion derart ersol gen, daß die deutschen Lieferungen an Frankreich sich im selben Verhältnis, wie die Produktion in F-ankreich steigt, verringern. Das abzuliesernde Quantum soll jährlich fest­gesetzt werden.

Zum ersten Mol hörte man gestern in Spaa, wie dem Tageblatt berichtet wird, einen Franzosen in offizieller Verhandlung mit einem Deutschen. Zum ersten Mal hat Millerind den Vorsitz übernommen. Die Atmosphäre änder­te sich darnach mit einem Schlage Die Kohlenfrage wurde behandelt. Enr schwarzer Tag. In der Kohlenfrage wurde das Harle Erpreffungsoerfahre-n fortgesetzt. Ursprünglich be­absichtigte Fnmkreich, im Ruhrgebiet Kontrollkommissionen einzusetzeu und zwar sechs Hanpttadestelien und zwei Hasen umladestellen, insbesondere in Ruhrort, also eine Art wirt­schaftliche Besetzung. Die Engländer waren dagegen. Nun­mehr kommt die Uebeiivachungskvmmission nach Berlin.

Schon die Art, ivie die Kohlenfrage angeschnitten wor­den ist, so heißt es in der K r e n Z z e i k n n g, zeigt, daß auch hier die Blutsauger zugreisen, gleichviel ob unsere In­dustrie zu Grunde geht, ob Arbeitslosigkeit mit allen ihren Folgen enisteht und schließlich die letzte Kohle aus dem Schacht geholt wird.

Erhaltet den inneren Frieden!

Berlin, 10. Juli. Das deutsche Volk Hai in breiten Schichten, sagt die D.A.Z.. leider immer noch nicht recht er­kannt was es bedeutet euren großen Krieg gegenüber einer Weltkoqlüio» verloren zu haben; wer heute dem deutschen Volk nützet! will, kan» nichts besseres tun, als diese Tatsache deutlich anszusprechen und daran den Wunsch zn knüpfen, daß sich Deutschland das größte Gut erhalten möge:den inneren Frieden".

Entwaffnung eines rebellischen Freikorps.

Berlin, IO. Juli. DemVorwärts" wird aus Hannover über die Entwaffnung eines rebellischen Freikorps durch Ober­präsident Noske durch die Sicherheitspolizei berichtet, daß es am 6. Juli zur Beschlagnahme von 163 Gewehren, 26 Kara­binern, 113 Handgranaten, feruer von Revolvern ».Pistolen sowie viel Heeresgerät kani.

Neues Wirtschaftsabkommen mit der Schweiz.

Berlin, 10. Juli. Nach einem verlragslosen Zustand von 6 Monaten wurde gestern in Bern ein neues Wirt­schaftsabkommen von Deutschland und der Schweiz unter­zeichnet. Lt.Tageblatt" sei eine Lieferung von monatlich 30000 bis 35 000 Tonnen Kohlen vereinbart.

Die ungeheuren Kosten für die Besetzung.

In der heutigen Stadtverordnetensitzung in Köln teilte, laut B er l. Lokal« »zeig er der Reichstagsabgeordnete Sollmann mit, daß die bisherigen Kosten iür die Besetzung, die dem Reich entstanden seien, den Voranschlag ganz be­trächtlich überstiegen hätten und zwar um mehrere Milliarden.

Ludendorff fiedelt sich in Bayern an.

München, 9. Jul. General Ludendorff hat, wie die Münchener Neuesten Nachrichten" melden, auf der Prinz Ludwig Höhe bei München ein Landhaus angekaust. Er wird dahin übersiedeln.

Stellungnahme der bayerischen Regierung zur Entwaffnung der Einwohner- und Sicherheitswehren.

München, 10. Juli. Die Korrespondenz Hoffmann meldet: Die bayerische Regierung hat wiederholt, zuletzt in der Nacht von 8. auf 9. Juli bei der Reichsregierung dahin Stellung genommen, daß die Einwohner und Sicherheilswehren Bayerns unter keinen Umständen vernichtet werden können und daß die vorliegenden Forderungen der Entente auf Ent­waffnung dieser Wehren abzulehnen seien. Die Nachricht aus Spaa habe diese Haltung der bayerischen Regierung nicht abzuändern vermocht. Sie werde von diesem ihrem unverrückbaren Standpunkte aus ihre Bemühungen sorlsetzen, um dem Lande den Schutz zu erhalten, dessen Staat und Volk zu ihrer Sicherheit unbedingr bedürfen.

Gewalttätigkeiten der Polen.

DealBerliner Lokalanz." wird ans Marienmerder ge­meldet : Am Deutschen Tage kam es auf dem Markte in Christbura zu Gewalttätigkeiten zwischen Polen u. Deutschen. Ein Auto mir der Inschrift:Hoch lebe Polen!" führ in die Menge hinein und warf polnische Flugblätter ab. Ein In­sasse des Autos schlug mir einem Gummiknüppel auf euren Deutschen ein. Die erregte Menge riß die polnischen Agita­toren aus dem Wagen und verprügelte sie.

Rückzug der polnischen Armee.

London, 9. Juli. (Reuter.) DerTimes" wird aus Warschau gedruhrel: Am 9. Juli erhielt die pazifische Armee den Befehl zum Rückzug auf der ganzen Front. Dieser Rückzug bedingte die Aufgabe von Minsk und Kowno, die sich in den Händen der Roten Truppen befinden

Panik auf dem japanischen Zuckermarkt.

Amsterdam, 9. Juli. Nach einer Eastern Service Mel­dung aus Tokio herrscht auf dem japanischen Zuckermarkt infolge großen Preissturzes eine Panik. Der Juni Termin ist bis zum 15. Juli aufgehoben worden.

Eine neue Revolution in Mexiko.

Berlin, 10. Juli LautBert. Lokalanz." wird aus Mexiko gemeldet, daß dort eine neue Revolution ausgebrochen sei. Eine Anzahl Brücken an der amerikanischen Grenze soll gesprengt worden sein.

Die Schlafkrankheit in Dresden.

Dresden, 9 Juli. Hier sind zahlreiche Fälle von Schlaf­krankheit vorgekommen, die von den Aerzten als Folge von Grippe bezeichnet wird.

Oedaklto», Druck und Verlag

tz«r S. W Zatferschen Buchdruckern, (Kart Lager) Nagold.

Amtliche Bekanntmachung.

Oberamt Nagold.

Ausbruch der Maul- und Klauenseuche.

Die Manl- und Klauenseuche ist ausgebrochen im Ge­höfte des Metzgers Fakob Pfeifle in Gültlingen.

Auf Grund des Viehseuchengesetzes und der ßtz 182192 der Min.Verfügung hiezu vom l'l. Juli 1912 (RBl. S. 317 ff.) ergehen folgende Anordnungen:

^ Sperrbezirk: Die Gemeinde Gültliugen.

8. Beobachtungsgebiet: Sulz und Wiidberg.

6 . In den Amkreis von 10 km um den Seuchenort werden einbezogen die Gemeinden Emmingen, Mindersbach, Pfrondorf, Ebhausen, Rotfelden, Effringsn,'Ebershardt, Warr^ Wenden, Schönbronn des Oberamtsbezirks und folgende Ge­meinden der Nachbüroberämter:

1. im Oberamt Calw: Oberhaugstert, Neubulach, Ali- bulach, Schmieh, Liebeisberg. Ember'g, Zavelstein, Teinach, Lützenhardt Gde. Hirsau, Sommenhardt, Holzbronn, Altburg, Alzenberg, Calw, Neuhengstett, Althengstett, Stammheim, Gechingen, Dachtel und Deckenpfronn.

2. im Oberamt Herrenberg: Gärtringen, Nufringen, Oberjesingen, Kupvingen, Affstätt, Herrenberg, Haslach. Unterjettingen, Oberjettingen

3. im Oberamt Böblingen: Deufringen und Aidlingen. Für diese im einzelnen abgegrenzten Gebiete gelten die

unter I., H. und Hl. der oberau.tl. Bekanntmachung betr. den Ausbruch der Maul und Klauenseuche in Rohrdorf vom 1. Juli 1920 Gesellschafter Nr. 151 angeordneten Maßregeln.

Die Ortspolizeibehörden haben gemäß den dort gege­benen Anordnungen zu verfahren. l55

Nagold, den 9. Juli 1920. Oberamt: Münz.

Ca. 8v Zentner 6lklH

hat zu verkaufe«.

Rudolf Egeler, Nebringen OA Herrenberg.

159

VeMMbeitMlt EM.

>Für die Oberamtsbezirke Calw und Nagvld.)

Fernsprecher No. 109 Offene Stellen, s) für männliche Personen: 1 jung. Hausbursche l jung. Kutscher 1 Pferdeknecht 1820 I. alt I landw. Dienstknecht 1 jung. Viehfütterer

1 Schuhmacherlehrling

d) für weibliche Personen:

3 Dienstmädchen

4 Küchenmädchen

2 Mägde für Landwirtschaft 1 Seroierfräulein

1 Zimmermädchen 157

Lederstraße 161 Stelle Suchende: g) männliche Personen:

I Elektromonteur I Kammacher l Kaufmann

1 Krankenwärter

2 Sattler und Tapeziere

3 Schlosser 2 Schneider 2 Schreiner

2 Schuhmacher

1 Werkstattschreiber.

Lehrstellen werd. gesucht für:

2 Schuhmacherlehriinge 2 Schreinerlehrlinge.

Meldungen werden auch bei unserer Nebenstelle Nagold Herrenbergerstr., Telephon Nr. 80. entgegengenominen.

Talw, den 8. Juli 1920 Verwalter: Proß.

Besseres Mädchen,

das selbständig kochen kann für best. Haushalt nach Mannheim gesucht. Eintritt sofort oder später, da jetzige Köchin heiratet. Ferner gewandtes 161

Zimmermädchen,

das schon in besserem Haushalt gedient hat, bei guter Ver­pflegung u. Behandlung gesucht. Eintritt nach Uebereinkunst. Offerten erbitte an Frau Hetz z. Zt. Kurhaus Bad Teinach.

Emmingen.

Einen noch sehr gm erhaltenen

Chilk ll SM

verkauft. 147

Walz, SlhlUieblUstr.

Eine große Anzahl

Schindel»

hat stets ans Lager.

Wer? sagt die Geschäfts­stelle dieses Blattes. 182

Nagold.

Eine

Nutz-n Schaff-

Kuh

hat zu verkaufen am

Montag mittag 1 Ahr

Karl Renz. Ml«

l38

Insel 74.

Altensteig.

Eine 7jährige 144

MM

ca 1.60 m, sehr gut im Zug, ein- und zweijpännig, auch gutes Reitpferd» hat wegen Entbehrlichkeit unter jeder Garantie abzugeben

G. Schneider, Tel 85

am Bahnhof.

Zirka

RH

hat zu verkaufen

Ntedrtch VW«

Mindersbach.

^Urtr .24 7«l-

Nagold.

200 Liter guten, alten

Mll

hat z« verkaufe«.

Wer? sagt die Geschäfts­stelle des Blattes. 156

Nagold. ,50

Habe eine Partie gebrauchte, gut erhaltene

von 100-300 Ltr. zu verkaufen.

G. Schneider,

Küferei und Weinhandlung.

MWkmmmää

Pilgerstab.

Morgen- u. Abendandachten

für das ganze Jahr mit Berücksichtigung der haupt­sächlichsten Freuden- und Trauerkag edesHaulesvan

Heinrich Spengler, geb. Mk. 25.20.

Borrätig bei 6. V. 2ai»sr Buchhandlung :: Nagold.

Lig-ii'i'en, Lig-wetten, rsbske 0«°

LtsnnmüIIsi'

L538