der Bezahlung der deutschen Entschädigung-Verpflichtung Ame­rikas Kreditwilligkeit günstig beeinfluffe, hiezu müsse mau aber Deutschland ausführlich hören. Millerand war für ein kürzeres Verfahren: Erledigung aller Verhandlungen in drei Dagen. Lloyd George ist schließlich mit seiner Forderung (10 Tage) durchgedrungen. Die englische Delegation bleibt jedenfalls so lange.

Brüssel, 7. Juli. (Haoas.) DasCircle" meldet, daß in Spaa von der englischen Polizei drei verdächtige Deutsche verhaftet worden sind, die ohne irgend eine Ermächtigung und ohne Pässe nach Spaa getonnnen waren.

Berlin. 7. Juli. Rcichsjustizminister Heinze hat gestern die Reise nach Span angetreten. In seiner Beglei­tung befindet sich der Reichsanwalt Richter. Mit dem gleichen Zuge begaben sich die beiden Bergarbeiterfiihrer Hue (Essen) und Kiepe (Dortmund) ebenfalls nach Spaa.

Spaa. 7. Juli. Trotz betonier Zufriedenheit der Alli ierten mit der Brüsseler Konferenz scheint der Plan für die Verteilung der erhofften Entschädigungssumme immer noch Schwierigkeiten zu machen. Belgien hat, wie behauptet wird, seine Zustimmung zu den ihm zugedachlen 8 Proz. von Be dingungen abhängig gemacht, welche die anderen Alliierten verwarfen Trotz völliger Bewegungsfreiheit der deutschen Pressevertreter in Spaa ist das Maximum dessen, was zu­verlässig festgestellt ntbrden kann, daß die Uneinigkeit der Alliierten zum Schaden Deutschlands fortdanert.

Krawalle in Karlsruhe.

Karlsruhe, 6. Juli. Gestern nachmittag protestierte die Karlsruher Arbeiterschaft durch eine Massenkundgebung auf dem Marktplatz vor dem Rathaus gegen die Teue­rung und gegen den Wucher. Eine nach vielen Tausenden g/hleude Menge Halle sich zu dem Zweck eiiigsfuuden. Ab ordnungen der Arbeiterschaft wurden vom Oberbürzcrmerfter und Sladtrat empfangen, welche die Forderungen entgegen nahmen. Eine au ß erordentliche Bürgerausschnß- Sitzung fand sogleich statt und besprach die einzelnen Forderungen, sowie die Maßnahmen zur Abhilfe. Verschiedene Redner betonten in Ansprachen an die Menge die mißlichen Verhältnisse und stellten schließlich öffentlich folgende sieben Forderungen: >. Festsetzung von erträglichen Höchst . preisen für das gesamte Obstwesen. 2. Herabsetzung der Kohlen und Holzpreise für die gesamte Bevölkerung.

3. Herabsetzung des- zehnprozentigen Steuerabzugs bei Einkommen bis zu 15 000 4. Sofortige Inangriffnahme

von Notstands arbeiten für die Arbeitslosen durch Staat und Gemeinden. 5. Ausreichende Unterstützung zum Lebensunterhalt für die Arbeitslosen, eotl. durch Zu schlisse von Staat und Gemeinden. 6. Sofortige Bewilligung einer städt. Markttontrolle durch die Arbeiterschaft.

7. Einsetzung einer ständigen Kommission aus Konsumenten, Handel und Produzenten zwecks Regulierung der Preise für Lebens und Bedarfsartikel.

Nach Verlesung dieser Forderungen wurden die De monstranten aufgesordert, in geschlossenem Zug durch die Kaiserstraße auf den Schießplatz zu ziehen. Dieses Ansinnen wurde jedoch mit einem ohrenbetäubenden Lärm erwidert. Die Menge schrie nachTaten", und so traten die Führer der Unabhängigen und Kommunisten auf den Plan, welche mit den üblichen Redewendungen n. Schlagworten die Dik­tatur des Proletariats, sowie die Beseitigung des kapitalistischen Staates forderten und, über den Zweck der Demonstration weit hinaus gehend, von den Pflichten des arbeitenden Proletariats sprachen, den russischen Bol­schewist endieBruderhandzureichen, keine Waffen mehr nach der polnischen Grenze zum Kampf gegen die rus­sischen Brtider zu befördern und ähnliche Forderungen mehr. Die Reden endeten mit dem Ausruf Nieder mit der bürgerlichen Demokratie! Hoch die Diktatur d es Proletariats!

Nachdem durch die Worte dieser Kommunistenführer die Demonstranten in siedende Hitze geraten waren, forderte man das Erscheinen des Oberbürgermeisters, der dann auch auf dem Balkon des Rathauses erschien und eine Erklärung dahin abgab, daß er sofort Veranlassung nehmen werde, eine Sitzung des Stadtrats anzuberaumen und in dieser den Stadtrat zu bitten, zu diesen Forderungen Stellung zu nehmen. Diese Zusage genügte jedoch der erregten. Menschenmenge nicht, und man kam schließlich dahin überein, aus jedem größeren Betriebe zwei Leute zu wählen, welche die Verhand­lungen mit dem Stadtrat führen sollten. Diese Abordnungen waren alsbald zusammengestellt und begaben sich in das Rathaus. Es wurden daraufhin mit diesen gewählten Leuten und dem Stadtrat bestimmte Punkte vereinbart, u. a. soll der Obstverkauf in städtische Regie genommen werden. Ferner wurden die Punkte im allgemeinen genehmigt, die oben er­wähnt wurden. Die Menge zerstreute sich schließlich, nach­dem zuvor noch ein Hoch auf die russischen Bolsche­wisten ausgebracht wurde.

Karlsruhe. 7. Juli. Im Anschluß an die gestrige Teuerungsdemonstration kam es heute in der Kaiserftraße zu bedauerlichen Zwischenfällen. Ein Trupp junger Bur­schen drang in das Warenhaus Geschwister Knovf ein und begann dort zu plündern. Der Polizei u. der Gendarmen gelang eS, das Warenhaus zu räumen. Als sich im weite­ren Verlaus der Unruhen die Sicherheitspolizei zurückzog, folgte ihr die Menge johlend nach und griff sie an. Als Schüsse aus der Menge fielen, erwiderte die Sicherheitspoli­zei das Feuer. Hierbei wurde eine Frau durch einen Ge­wehrschuß getötet. Mehrere Personen^wurden leicht verletzt.

Reue Lebensmittelunruhen am Oberrhein.

Köln, 8. Juli. In verschiedenen oberrheinischen Städten droben, da der Abbau der Preise nicht strikte duichgeführt wird, wieder Lebensmittelunruhen auszubrechen. In Kreuz­nach kam es bereits zu bedauerlichen Ausschreitungen Strei­kende Arbeiter durchzogen die Stadt, worauf die Geschäfte geschloffen und die Warenbestände fortgeschafft wurden. In einigen Tagen dürfte die Stadt ohne Lebensmittel sein, da die Geschäftsleute sich weigern, Nahrungsmittel zu beschaffen. Neuerdings wurde ein Nachlassen von 20 statt 50 Proz. auf alle Waren bis auf weiteres vereinbart. Nach der Beendi qung einer Sitzung zwischen der Kaufmannschaft und den Arbeitern wurden die kaufmännischen Deputierten von einer i großen Menschenmenge tätlich angegriffen, so daß sie ! wieder ins Stadtbau« znrückfliichten mußten und erst auf f Umwegen unter polizeilichem Schutz heimgebracht werden

kouutLii. Auch suZ verschied«,err bayerischen Orten werden große Lebensmittelunruheu benchrer.

Die Berliner Arbeitslosen demonstrieren.

Berlin. 7. Juli. Eine große Versammlung der Arbeits­losen, die gestern unter freiem Himmel im Lustgarten statt­fand, fordert Schaffung oon Arbeit durch Reick Staat und Gemeinden, Maßnahmen zur B-'" '' :: iien Ver

dienstmöglichkerten, E- -t.^erosloisnunterstützulig

und sofortige Aufnah. ..e <,er wirtschaftlichen Beziehungen zu allen Landern, insbesondere auch zu Sovjenußland.

Krawalle in Königsberg.

Königsberg, 8. Juli Auf den Märkten wurde heute früh eine Anzahl Verkaufsstände geplündert. Die Verkäufer wurden mißhandelt. Als die Menge auch ein Schuhgeschäft zu plündern drohte, empfing sie ein stackes Aufgebot der Sicherheilswehr mit Maschinengewehren und säuberte die Straße.

Der Zusammenbruch Polens.

Die Sommeroffenfive der Bolschewisten.

Frankfurt a. M., 7. Juli. Die Franks. Zeitung meldet aus Warschau: Die Bolichewiki haben die erwartete Offen sive an der Nordfront nördlich der Bahn Melodetschno-Bo- lezk begonnen. Fünf Divisionen, Tanks und Panzerzüge wurden hier am Durchgang zwilchen den Seen südlich von Schadow und nördlich der Bahn eingesetzt Der Durchbruch des ersten Vorstoßes wurde verhindert

Die bolschewistische Offensive gegen Polen.

Warschau. 7. Juli. An allen Frontabschnitten sind Kämpfe im Gange. Die Bolschewisten greifen stellenweise mit Wnchl an. Gegen die erste polnisch.- Armee sind 10 Divisionen äuge setzt. Der nördliche polnische Flügel, der sich im Rückzug ans eine im Heeresbericht nicht angegebene Linie befindet, ist oon der Düna durch feindliche Reiterei getrennt. Angriffe an der Beresinafcvnt wurden von den Polen abge­wiesen. Aeußerst bedenklich steht es mit den Pole» an der südukrainischen Front im Raume von Kowno, da sie durch Pudjennyts Reiterei von der Bahn nach Kowel abgeschnit­ten sind.

Die Niederlage des polnischen Südflügels.

Die Meldung von der Einnahme Lembergs durch die Bolschewisten hat noch keine Bestätigung gefunden. Immer­hin ist bezeichnend für die Schwere der polnischen Niederlage, daß die Nachricht überhaupt aufrauchen kann. Ob Lloyd George seine Ansicht, Deutschland übertreibe die bolschewistische Gefahr, nicht doch revidiert?

Berlin, 7. Juli. Wie dieDeutsche Allgem. Zeitung" oon unterrichteter Seite erfährt, ist nach Nachrichten aus Polen die polnische Front vom Pripjet bis zu den Karpathen vollständig zusammengebrochen. Der kommau dierende russische General ist mit verhältnismäßig schwachen Streilkräften aus der Gegend von Kiew vorgestoßen u. hat nur geringen Widerstand gefunden. In hiesigen maßgebenden militärischen Kreisen beurteilt man die Lage sehr ernst. Auch an der polnischen Nordfront haben die Polen Rückzugs- bewegnngen vorgenomnisn.

DieErlösung" durch dieBrüder vom Osten"!

^66. Welche Hoffnungen der bolschewistische Vormarsch im deutschen kommunistischen Lager erweckt, zeigt folgender Schlußpassus einesDie polnische Katastrophe und Deutsch­land" betitelten Aufsatzes der Münchener kommunistischen Neuen Zeitung" (Nr. 455 vom I. Juli):

Die Gefahr, die der deutsche Bürger im Osten kommen sieht, für uns ist sie Erlösung. Und wir werden nie davor zurückschrecken, alles, aber auch alles zu tun, um zu ver­hindern, daß an Deutschlands Grenzen den Brüdern vom Osten ein neuer ernsthafter Feind entstehe."

Brand im Reichstagsgebäude.

Berlin, 6. Juli. Nachmittags Hirz vor 2 Uhr brach im Reichstagsgebäude Feuer aus. Der Fahrstuhl zur Journa­listentribüne war infolge Schieflaufens in Brand geraten. Die Flammen schlugen bis an das obere Stockwerk Der Fahrstuhlführer wäre verloren gewesen, hätten nicht Jour­nalisten aus dem oberen Stockwerk größere Wassermengen auf den Fahrstuhl geworfen. Der Führer konnte schließlich befreit und der Brand gelöscht werden.

Der Streik im Saargebiet.

Saarbrücken, 7. Juli. Die gesamte Hütten- und Metall­industrie steht jetzt im Streik mit Ausnahme der Halberger Hütte. Die im Deutschen Metallarbeiterverband organisierten Arbeiter haben gestern allerorts -in geheimer Abstimmung sich für die Fortsetzung des Streiks erklärt.

Dr. o. Holtum wieder frei.

Marienwerder, 6 Juli. Dr. o. Holtum ist heute früh gegen 9 Uhr von Graudenz kommend wieder in Marienwerder etngetroffen und von einer hundertköpfigen Menschenmenge begrüßt worden. Er nahm seine Tätigkeit als Leiter der Arbeitsgemeinschaft in Westpreußen wieder auf.

Bauernaufstand in Rumänien.

Budapest. 6. Juli. Nach einer Meldung des Ung. Korr.- Bur. hat Rumänien eine ganze Division zur Niederwerfung eines Bauernaufruhrs in Belenyes aufbieten müs­sen. Die Rumänen beschoffen Belenyes mit Artillerie. Nach Klausenburg wurde eine große Anzahl verwundeter unga­rischer Soldaten gebracht. In Belenyes wurden von den Aufrührern 28 Personen getötet und sehr viele verwundet. Das ganze Aufruhrgebiet ist von Militär abgesperrt.

Aufstellung türkischer Freiwilligenabteilungen unter

Snver Pascha im Kaukasus.

Das bolschewistische Oberkommando in Baku be­richtet am 28. Juni:

Die Anwerbung türkischer Freiwilliger im Kaukasus macht gute Fortschritte. Es ist bereits mit der Aufstellung von Freiwilligenabteilungen begonnen worden. Das Kom­mando über dieselben übernimmt Enver Pascha. Sobald die Ausbildung der Truppen beendet und deren Ausrüstung sichergestellt ist. werden sie zur Unterstützung der nationali stächen Truppen dem türkischen Oberkommanvo unterstellt werden."

' Ei« «euer Erfolg der türkische» Ratioaalrsteu.

Amsterdam, 6. Juli. (Reuter.) Daily Mail meldet ans Konstantinopel vom 5. Juli: Türkische revolutionäre Trup­pen haben die am asiatychen Ufer des Bosporus oegenübec dem alliierten Hauptquartier liegende Lctjchaü Baicos besetzt. Bei den anschließenden Kümpfen mit englischen und gerecht scheu Truppen griff die englische Flotte ein n. bombardierte ! die türkischen Stellungen die ganze Nacht hindurch. Baicos

- befindet sich noch m den Händen der Aufständischen. Die ! Alliierten haben sich zurückgezogen.

! Württembergische Politik.

! r Stuttgart, 6. Juli. Von inständiger Stelle wird uns

- geschrieben: Anläßlich des Anfrnhrfälls in Ulm war ! in mehreren Zeitungen zu lesen:Haupimann Hinrichs,

> der den Befehl zuin Schießen gab, ist beurlaubt worden"

! Hierzu wird ausdrücklich festgestellt. das; die Beurlaubung nicht erfolgt ist, um den Hauplinann Hinrichs vom Dienst j zu entheben. Die Vorgesetzten Dienststellen des Hauplmanns j Hinrichs haben keinerlei Veranlassung, gegen diese» P.W.- i Offizier einznschreiten, der völlig rechtmäßig geHan ! delt hat. Er hat den Befehl zum Gebrauch der Schnß- : waffe eher zu spät als zu früh erteilt. P.W. Hanptmann ! Hinrichs wurde vielmehr von seinem Vorgesetzten auf einige i Tage beurlaubt, um ihn gegen möglicherweise zu ei wartende

- Gewalttätigkeiten und seine Familie vor schwerer Bennruhi- ; gung zu schützen. Bekanntlich haben die Betriebsräte in Ulm

> den P.W. Hauptmann Hinrichs in einer Bekriebsrälevsrsamm

! lung für vogelfrei erklärt. Gegen diese unglaubliche, i:i ! der Oeffentlichkeir anscheinend nicht genügend bekannte Tat- ! lache hat die Oberleitung der Polizeiwehr sofort die nötigen ! Schritte unternommen, uni ihre Beamten die in treuer Pflicht ! erfüllung unter Einsatz ihres Lebens für die bedrohte Staats j gemalt eingstieten sind, künftighin gegen alle Beschimpfungen j und Bedrohungen nachdrücklich in Schutz zu nehmen.

! Strafanzeige gegen Heymami.

s Stuttgart, 7. Juli. Der Redner des Bundes der Land

> ivirte, Theodor Körner sun., der kürzlich vom Minister des Innern Heymanu in Schutzhaft gesetzt wurde, weil er zum Abwehrstreik der Landwiriscknfr nnsiorderle, bat nun gegen Hey-Hann Srra sau z e ig e gegen Freiheit«-

! deranbung erstattei.

^ Weitere Vorschläge zur Lebensmittelversorguug.

i r Stuttgart, 6. Juli. Das Landeskartell des Deutschen i Gemerkschaslsbnndes hat dein Ernährimgsuünisterimn neue i Vorschläge unterbreitet. Diese fordern eine Umgestaltung ! des Ernährungsbeirats, die Fortfübruna der Verhandlungen l über Milchpreisö in den einzelnen Obeiämtern, die Amven- i düng des sog. Nürnberger Verfahrens zur Frisckhallung der i Milch, ein weiteres Vorgehen in den emzeinen Oberämtern ! bezüglich der Preisfestsetzung sür Lebensmittel, eine restlose ? Erfassung, gleichmäßige und rechte Verteilung aller Brotge- l treidemengen, die Oeffnung der Grenzen für Lebensmittel, die j Aufwendung oon Staatsmitteln zur Preissenkung für die ! minderbemittelte Bevölkerung und die Errichtung örtlicher Marktkoinmissionen.

Aus Stadt, und Bezirk.

Nagold, den 8 Juli iU2o

* Sitzung des Gemeinderats. Aus der gestriaen Sitzung des Gemeinderats ist Folgendes zu berichten: Herr Stadt-

- schultheiß Maier gibt den Kostenanschlag für den Ansbau ^ der Friedhofskirche zu der Kciegergedächtnishalle in seinen l Einzelheiten bekannt. Herr Prof Schuster aus Stuttgart i erläuterte das Projekt vom technisch-künstlerischen Srand- ! punkte aus. Daran schloß sich die Debatte über die Zeit und

Gestaltung der baulichen Arbeiten, die möglichst schnell in ! Angriff genommen werden sollen. Der Kostenanschlag oon ! ca. 60000 wird einstimmig genehmigt. Darauf werden i die Namen sec Gefallenen und Vermißten festgestellt, die ! auf den Votiotafelu Aufnahme finden sollen. Betreffs des ! Blockhauses aus dem Eisberg für den Nagolder Fußballklub j liegt ein Angebot der Firma Bürkle und Frey in Höhe von ! 8600 vor. Da diele Summe dem GR, zu hoch gegriffen j erscheint, wird beschlossen, ein Gegenangebot auf 6 OlX) zu ! machen. Im Falle der Nichtannahme durch die besagte Firma ' soll die Sache einstweilen zurückgestellt werden, Offerten i verschiedener Stellen über neue und gebrauchte Kippwagen ! werden zur Kenntnis genommen. Herr Bauwerkmeister ! Feucht legt ein Angebot von Schlack- und Schwemmsteinen

- zu günstigem Preis vor, die wegen verspäteter Anlieferung l für den Wohnungsbau frei geworden sind. Es wird beschlos- j sen, 5000 Schwemmsteine zu 65 das Stück anzukaufen. s Schluß der öffentlichen Sitzung 7*/r Uhr.

! Bezirksschulversammlung. Unter dem Vorsitz oon Schul- ! rat Schott tagte gestern die Bezirksschulversammlung für den : sogen. Hinteren Bezirk des Bez. Sch. Amts Nagold im Ge-

- meindehaus in Altensteig. Dem Ueberstchtsbericht ent- j nehmen wir, daß der Schulbezirk 60 Schulgemeinden, näm- i sich 36 aus dem Oberamt Nagold, 24 aus dem Oberamt Calw

umfaßt mit 126 Schulklassen, wovon 80 auf OA. Nagold, 46 auf OA. Calw entfallen. Die Schülerzahl beträgt nach dem Stand vom 15. Mai 20 3220 Knaben u. 3484 Mädchen, insgesamt 6704. Im Durchschnitt unterrichtet 1 Lehrer 53 Schüler, jedoch schwanken die Zahlen von 8 (Altnuifra) bis 118 (Wildberg). Schulhausneubauten sind z. Zt. fast unaus­führbar, obwohl solche an einigen Orten dringendes Bedürfnis geworden sind. Hervorgehoben wird, daß die Kinder unsrer s Städte auffallend unterernährt sind, desgl. die von Teinach ! und Enztal, während das Land durchweg gesunde Jugend ! ausweist, insbesondere Deckenpfronn. Unter den Verhandlungs- ; gegenständen stand der Gesang und seine Methode oben an. I Allseitig wurde betont, wie hoch das kostbare Gut des Volks- ' lieds einzuschätzen sei und darum wohl verdiene, unter den j Gesangvereinen eine neue Pflegestätte nach der Schule zu

- findet» Ein vorzügliches Referat von Hauptlehrer Lenze, > Altensteig überFrage des Geschichtsunterrichts" führt aus,

- daß aus dem Tiefstand unsrer Zeit in erster Linie mit empor- ! führen müsse die wieder zu erweckende und zu stärkende ' nationale Gesinnung. Grundlage aller Slaatsgestnnung ist ° Heimat-, Vaterlandsliebe, die erzeugt wird durch das Moment

des Heimatkindlichen im Geschichtsunterricht. Die mehr als 4 ständigen Verhandlungen, die für unsre Schule und Volk