on das dort gemietete, errichtet, in Biberach a, R eine Malz­fabrik gekauft, die in ein Lagerhaus umgebaut wird.

* Fristablans für Präsentation von Wechseln und Schecks in England. Nach Nr. XVIII der englischen Frie-' densvertragsordnung von 1919 läuft die Frist für die Vor­lage von Wechseln und Schecks in England zur Annahme oder Zahlung, ebenso zur Protestei Hebung am 10. Juli 1920 ab. Dom vorgenannten Termin ab dürfen auch Benachrich­tigungen von Nichtannahme oder Nichtzahlung von Wechseln und Scheck» in England nicht mehr erfolgen. Alle Personen, die Inhaber solcher Wechsel und Schecks sind, deren Vorlage in England bis zum 20. Juli 1920 noch zu erfolgen hat, müssen die Urkunden möglichst bald dem Reichsansglerchamt zur Uebermitilnng nach England übergeben.

* Bodensee-Forschung. In der Zeit vom 214. August ds. Js. werden in der Anstalt fiir Bodemeeforschung in Staad bei Konstanz Hydro biologische Ferienkurse abge halten, die für alle Interessenten zugänglich sind. Die Do zerrten der Kurse sind: Geb. Rat Prof. Dr. Schmidie Kon­stanz für Geologie, Geh. Rat Prof. Dr. Oltmanns Freiburg i. B. für Botanik. G. Auerbach Karlsruhe für Chemie, Prof. Dr. Fehlmaiin-Tchuffhansen für Zoologie, Dr: Karl Hummel Gießen für Geologie und Bodemedimente, Dr. I Schmalz- Konstanz für Zoologie und Chemie, Prof Dr. M. Auerbach- KarlSruhe für Zoologie und Hydrographie.

* Aus der Brauindustrie. Nachdem besonders in Würt­temberg schon eine ganze Reihe von Stillegungen und Fusio­nen stattgefunden, haben sich nun auch, wie aus der Reichs­hauptstadt gemeldet wird, die beiden größten und bekanntesten Berliner Großbrauereien, die Schnliheißbrauerei und die Patzenhoferbierbrauerei, veranlaßt gesehen, sich zn einem Unternehmen zn verschmelzen. Die Gründe zu diesem noch lange nicht abgeschlossenen Zusammenziehnngsprozesses in der­einst so blühenden deutschen Brauindnstrie sind die natürliche Folge der mangelhaften Geistenbelieferuna, der Zwangswirt­schaft und der Lohnerhöhungen. So ichnimpft ein deutsches Gewerbe nach dem anderen zusammen, was in natürlicher Folge eines unnatürlichen Wirtschaftssystems immer mehr Angestellte und Arbeiter brot'ios machen muß. Wenn aber etwas dazu geeignet ist, die von den radikalen Abstinenzlern immer wieder ansgestreiue Behauptung, das von ihr befeh­dete Braukapital nehme zum Schaden der deutschen Volks­wirtschaft noch immer eine bevorzugte Stellung ein, bündig zu widerlegen, so ist es die Tatsache, daß die Anzahl lebens­fähiger Einzelbetriebe immer geringer und die Lebensbeding- nngen dieses Gewerbes offenbar immer schwieriger werden.

A«A de« »drige« Württemberg.

r Telephonkündignngen. Nahezu sämtliche Telephon­teilnehmer in T i o s s i n g e n. mir nur 3 Ausnahmen, haben sich der gemeinsamen Kündigung angeschlossen. Die Kündigungen sämtlicher hiesiger Telephonanschlüffe mit Aus­nahme von Rathaus, Elektrizitätswerk und Zeitungsoerlag find beim Postamt eingereicht worden. In Murr- Hardt sind von den 7t Fernsprechanschlüssen 42 gekündigt worden.

r Deckenpfronn OA. Catm. 17. Juni. Zu der Untat des Schieinermeisters Hengel wird noch berichtet, daß auch Salome Schäuffele von hier wegen Anstiftung zur Tat in Haft genommen wurde.

r Grünmettstetten OA. Horb, 17. Juni. Bei der Neu wähl des Hrtsoorstehers haben von 373 Wahlberechtigten 248 66°/» ihre Stimme abgegeben. Gewählt wurde mit 154 Stimmen Anton Kauvp, Gemeinderat. Weitere Stim men erhielten Johann Saier. Die übrigen zersplitterten sich.

r Rottweil, 16. Juni. Die Köln Rotlweil-Aktiengesell­schaft Berlin verteilt dieses Jahr 16 Proz Dividende.

r Nürtingen, 17. Juni. Die Täter, die den Einbruch in einer hiesigen Strickwareufabrik verübt haben, sind in Stuttgart verhaftet worden. Es sind Mitglieder einer Vsr- brecherbande, die noch andere Einbrüche ausgeführt hat.

r Stuttgart, 16. Juni. Von zuständiger Seite wird vor dem Schleich- und Schieberhandel mit Saloarsan und Neo- Salvarsan gewarnt. Bei Angebot größerer Mengen handelt es sich stets um Bestände aus Heeresgut. Anzeigen verdäch­tiger Angebote sind an die Erfafsnngsabteilung des Reichs- schatzminifteriums, Stuttgart (Königshaus zu richten. Es werden Belohnungen wie für sonstiges wieder beigebrachtes Heeresgut bezahlt.

r Stuttgart, 16. Juni. Durch eine Verfügung der Landesversorgungsstelle wird der Erzeugerpreis für Most auf 1 der Ausschankpreis auf 1.60 je für das Liter einschl. Steuer festgesetzt. In großen und mittleren Städten kann durch Beschluß des Gemeinderats der Erzeugerpreis bis zu l.30 der Ausschankpreis bis zu 2.40 ^ das Liter erhöht werden.

r Stuttgart, 16 Juni. Nach einem Beschluß des Staats- Ministeriums wird das Landesfinanzamt vom Staatsministe­rium getrennt werden. Das bisherige Generalkommando-Ge­bäude, Kriegsbergstraße 32, ist für das Präsidialbüro des Landesfinanzamts wie für die Dienstwohnung des Präsiden­ten rn Aussicht genommen. Bisher hatte bekanntlich Finanz- minister Liesching beide Aemter gefükrt.

r Stuttgart, 15. Juni. Der Laird'.ag hat bekanntlich tni Mai ds. Js. ein Gesetz über den vorläufigen Schutz von Denkmalen und heimatlichen Kimstbesitz verabschiedet. Dem­nächst erscheinen nun die Ausführungsbestimmungen des Kirchen und Schulwesens, in denen die längst geplante Neuregelung der Denkmalschutzbestimmungen in Württem­berg aus eine neue Grundlage gestellt wird. Es wird

darin der Kreis der Denkmale und Kunstwerke, die den Schutzbestimmungen unterliegen, näher umschrieben. Eine Liste alles wertvollen Kunstbesitzes muß angelegt werden, die vom Landesamt für Denkmalpflege (bisher Landeskonser­vatorium) in Stuttgart geführt wird' Das Landesamt hat Vollzugs- und Aufsichtsbehörde die Zuständigkeit für die Sättigung, Veräußerung. Verpfändung oder Ausfuhr der geschützten Kunstgegenstände. Dem Landesamt sollen Bei- rate angegliedert werden, denen auch wesentliche Befugnisse bei Ausführung der neuen Schutzbestimmungen übertragen werden. Die Durchführung der neuen Denkmalsschutzbestim­mungen ist großzügig gedacht. Land und Volk sollen vor wetteren ideellen und materiellen Schäden bewahrt werden.

r Stuttgart, 16 Juni. Im Dezeniber 1919 wurden in der Buchdruckerei Greiner und Pfeiffer eine große Anzahl der dort im Druck befindlichen 20 Mark-Scheine des städtischen Kriegsgeldes gestohlen. Der hiesigen Kriminalpolizei gelang

es bald darauf, die fünf Einbrecher und Diebe zu ermitteln und festzunehmen. Der Haupttäter Emil Müller, der wegen Krankheit ins Krankenhaus eingeliefert wurde, ergriff dort eine günstige Gelegenheit und entwich Ec ist jetzt wieder festgenommen und zwar erfolgte seine Festnahme in Aarhus in Dänemark, wo er sich unter falschem Namen aufgehalteu hatte. Die hiesige Kriminalpolizei hatte Kenntnis von seinem Aufenthaltsort und beim dänischen Justizministerium die Festnahme und Auslieferung veranlaßt. Die vier Mittäter sind bereits vor längerer Zeit abgeurteiit worden.

Tuttlingen, 16. Juni. Heute früh wurde auf dem Bahnkörper zwischen hier und Möhringen nahe der Landes­grenze, die ledige, 22 Jahre alte Anna Koch von Trossingen mit schweren Kopfwunden tot aufgefunden. Ihr Rucksack lag wenige Schritte von dem Leichnam entfernt ans dem Boden. Ob Mord oder Selbstmord vorliegt, ist noch nicht aufgeklärt.

r Tuttlingen, 17. Juni. Dem Bericht über den Tod der 22 Jahre alten Anna Koch aus Trossingen ist nachzu­tragen, oaß die Verunglückte nicht m den nach Möhringen abgehenden Zug gestiegen ist. Sie wurde nach Abfahrt die­ses Zuges hier noch gesehen. Nach den Erhebungen der Sektion ist ein Mord ausgeschlossen. Man neigt zu der Annahme, daß es sich um einen Selbstmord handelt.

r Heilbronn, 16. Juni. Die Schwierigkeiten der allge­meinen Wirtschaftslage zwingen dieSüddeutsche Tages­zeitung" bier, ihr Erscheinen am 30. Juni einzustellen. Der Vertag hofft, nach Besserung der allgemeinen Wirtschaftslage das Blatt wieder erscheinen lassen zu können.

Wilhelmsdorf OA. Ravensburg, >6. Juni. Am Sonntag, den 13. d. Mts. fand hier ein sehr gut besuchtes Kirchen­konzert statt Mirwirkende waren: Frau Anna Pester (Sopran) und Frl. Meta Diestel (Alt) Kammersängerinnen in Stuttgart und H Willy Bezuer (Orgel) Musiklehrer am Seminar Nagold. Die Veranstaltung bol einen reinen künst­lerischen Genuß: sämtliche Gesangsvorträge zeugten von außerordentlichem Können und seeienvoller Vertiefung, das Orgelspie! war wirklich meisterhaft und stand auf künstlerischer Höhe. Den drei Künstlern aber sei auch hier der herzliche Dank der Besucher ausgesprochen.

r Friedrichshofen, 17. Juni. Der Meldung eines Schweizer Blattes zufolge, soll der Bodensee in nächster Zeit von einigen Schwimmern, von denen einzelne auch am Wett­schwimmen bei den Olympischen Spielen in Antwerpen teit- nehmen, durchschwommen werden. 10 Schwimmer werden in Friedrichsha'eil starten, um in Romanshorn wieder schweize­rischen Bode» zu betreten. Man glaubt, daß es möglich sein könnte, die elwa l l Kilom. lange Schwrmmstrecke in sechs Stunden zurückzulegen. Zwei der Wettschwimmer haben die Strecke LindauAlte Rhetmnündung schon wiederholt zurück- gelegt und glauben deshalb, auch der wesentlich größeren Aufgabe aewachsen zu sein.

Letzte Nachrichten.

Dr. Mayer lehnt ab.

Berlin, 17. 3uni. Der deutsche Geschäftsträger in Paris. Dr. Mayer, hat auf Anfrage des Reichspräsi­denten ob er bereit sei, das Amt des Reichskanzlers an­zunehmen, unter Hinweis auf die Wichtigkeit seiner gegenwärtigen Aufgabe in Paris die Beruf­ung abgelehnt.

Vergebliche Bemühungen Fehrenbach S.

Berlin, 17. Junft Daß Dr. Trimborn mit seinem Vorschlag, die Bildung des Kabinetts dem Pariser Geschäfts­träger Dr. Mayer zu übertragen, bei der Bayerischen Volkspartei auf Widerstand st ie ß, der Dr. Mayer als Abgeordneter angehört, wird erst nachträglich bekannt. Allgemein aber wird anerkannt, daß in dem bisherigen Prä stdsnten der Nationalversammlung für die verwickelten Auf­gaben eine Persönlichkeit gefunden wurde, die durch die ver­bindliche Art ihres bisherigen parlamentarischen Auftretens einer gewissen Zustimmung der verschiedenen Parteien sicher sein kann.

Die Bemühungen Fehrenbachs, ein Kabinett aus den drei alten Koalitionsparteien zustande zu bringen, hatten bis zur späten Nachtstunde keinen Erfolg. Die Sozialdemo­kraten erklärten, lautBerl. Tagebl." endgültig, daß sie nicht an der Regierungsbildung sich beteiligen würden. Sie würden angesichts der Verhandlungen in Spaa dem neuen Kabinett keine Schwierigkeiten bereiten, behielten sich aber alle Schritte vor, falls die Regierung eine arbeiterfeindliche Politik einschlage.

Wie derVorwärts" meldet, verhandelte Fehrenbach gestern mit den demokratischen Abgeordneten Haas, Hauß- mann und Petersen, mit dem Vorsitzenden der Deutschen Volkspartei, Heinze, und den Sozialdemokraten Hermann Müller und b e. Dabei wurde wiederum der Plan, die alte Koalition weiterzuführen, zur Diskussion gezogen, jedach alsbald fallen gelassen, da die Sozialdemokraten auf ihrem ursprünglichen Standpunkt beharrten. Es könne da­nach wieder nur eine Regierung der bürgerlichen Mitte in Betracht kommen, an der sich Zentrum, Demokraten und Deutsche Volkspartei beteiligen. Unter diesen Umständen sei der Sitzung der demokratischen Reichstagsfraktion von heute morgen große Bedeutung zuzusprechen. Die Demokraten wünschten ziemlich weitgehende Zusicherungen, daß die So­zialdemokraten sich gegenüber einer Regierung, in der sie vertreten seien, nicht unfreundlich stellen werden. Nach ihrer Entscheidung vom heniiqen Tag werde sich Fehrenbach entschließen, ob ec seine Bemühungen weiter fortsetze. Sollte der Beschluß der Demokraten für die neue Regierungsbildung günstig ausfallen. so dürften damit die Hauptschwierigkeiten überwunden sein und die Ernennung Fehrenbachs zum Reichskanzler würde dann in kürzester Zeit zu erwarten sein.

Ueber die Auffassungen im demokratischen Lager meint dieVosstsche Zeitung", daß man dort nach wie vor den Wunsch habe, die Tür nach links offen zu halten und die alte Koalition früher oder später wieder herzustellen.

Eine Konferenz der Wahlkreisvorsttzenden der Deutschen Volkspartei, die gestern in Berlin tagte, billigte den bekann­ten Standpunkt des Vorsitzenden der Partei ausdrücklich.

Fehrenbach mit der Kabinettsbildung betraut.

Berlin, 17. Juni. Staatssekretär Dr. Trimborn berich­tete heute vormittag dem Reichspräsident über den Fortgang

seiner Verhandlungen. Der Reichspräsident dankte Dr. Trim­born für seine Bemühungen, die, wie er hofft, wesentlich zur Ueberwindung der bestehenden Schwierigkeiten beigetragen haben. Zur Zeit verhandelt der Reichspräsident mit dem Präsident der Nationalversammlung, Fehrenbach, wegen Nebernahme des Reichskanzleramtes.

Berlin, 17. Juni. Die Lage der Regierungsbildung ist noch ungeklärt. Nach den Abendblättern scheine sich der Präsident der Nationalversammlung, Fehrenbach, gegenüber der Anregung, die Kabinettsbildung zu übernehmen, nicht mehr unbedingt ablehnend zu verhalten. DemVorwärts" zufolge wandte sich Präsident Fehrenbach zunächst an die Demokraten und die Deutsche Votkspartei. Dasselbe Blatt verzeichnet dann noch die Meldung, wonach die Demokraten nicht abgeneigt seien, den Versuch zu machen, durch den Ab geordneten Schiffer ein Kabinett zustande zu bringen. DieVosstsche Zeitung" faßt die vorliegenden Nachrichten dahin zusammen, daß die Bildung eines auf Zentrum und Demokraten gestützten Fachministeriums beoorstehe, daS im Herbst Anschluß nach links erstreben dürfte, um sich aus der mehrheitssozialistischen Fraktion zu ergänzen. Damit würde die alte Koalition wieder hergestellt.

Auf des Messers Schneide.

München, 18 Juni, Halbamtlich wird gemeldet: Die Lage in der Pfalz droht zu einer Katastrophe auSzu- wachsen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die fran­zösische Besatzungsbehörde die jüngst vollzogene Verhaftung sozialdemokratischer Arbeiterführer zu einer Machtprobe ausnützen will. In Ludwigshafen find Truppenverstärkungen eingetroffen. Starke Patrouillen mit Maschinengewehren durchziehen die Stadt. Harmlose Passanten werden auf ihre Ausweise geprüft. Bekanntmachungen verlangen die Ab lieferung versteckter Waffen. Die Verhängung des Belage­rungszustandes über die Pfalz wird befürchtet. Am Freitag, den 18. ds. Mts., mittags 12 Uhr, erwartet die Arbeiter­schaft der Pfalz die Antwort auf ihren Protest gegen die Verhaftungen. Dann wird es sich zeigen, - ob in der Pfalz der französische Militarismus neue vielleicht blutige Triumphe feiert wie seinerzeit im Ludwigshafener Postamt, oder ob doch Vernunft und Menschlichkeit den Sieg davontragen.

Erschütterung der russischen Räteregierung.

Kopenhagen, 17. Juni.Berlingske T'dende" meldet aus Helstngsors, daß die letzten eingetroffenen bolschewisti­schen Meldungen keine Bestätigung der früheren Blälter- meldung von der Verhaftung Brnssilows enthielten. Es wird aber angedeutet, daß zwischen der Sovjetregierung und dem Oberkommando tiefgehende Meinungsverschiedenheiten bestehen. Trotzt: zeige den Offizieren größeres Entgegenkom­men und gestatte ihnen, die zarischen Auszeichnungen zu trage». Die Offiziere hätten wieder uneingeschränkte Kom mandogewalt. Die ZeitungRnßkaja Sliffan" verbreitet ein Gerücht, wonach die Bolfckewiki alle gefangen gehaltenen Gegenrevolntionäre freigeben wollen.

Ein unerhörter polnischer Bölkerrechtsbruch.

Berlin, 17. Juni. Ueber einen unerhörten polnischen Bölkerrechtsbruch heißt es imBerl Lok.-Anz." aus Marien- werder: Dr. v. Holtum, der Geschäftsträger der Zentrale für Arbeitsgemeinschaft der politischen Parteien im westpreußischen Abstimmungsgebiet, wurde in der Nacht zum 17. Juni in Neustadt (im polnischen Korridor) aus dem Schlafwagen heraus verhaftet. Irgendwelche Gründe werden nicht bekannt. Es sei aber anzunehmen, daß die Polen mit der Verhaftung die Abwickelung der deutschen Vorbereitungen zur Wahl erschweren wollten. Holtum hat stets eine sehr ruhige Haltung im Abstimmungsgebiet bewahrt.

Riesenschiebung«« in Hamburg.

Berlin, 18. Juni Der B L A berichtet, daß in Ham­burg und Umgebung 10 Personen wegen ganz bedeutenden Eisen bah nschiebungen verhaftet wurden, ebenso in Harburg, 1 Hafenarbeiter. Hiifsschaffner, verschiedene Handwerker und Kaufleute. Die Waren haben einen Wert von vielen Millionen Mark. Bei verschiedenen Verhafteten wurden große Geldbeträge gefunden und be­schlagnahmt.

Die harmlosen Nigger.

Paris, 18 Juni. In der gestrigen Kammersitzung erhob nach Beratung des Etats des Kriegsministeriums der Kriegs­minister AndrS Leftzore Einspruch gegen die Angriffe von deutscher Seite auf die schwarzen Truppen, d. h. die Senegalesen. Diese gäben keinen Anlaß zu Beschwerden seitens der Bevölkerung, hielten vielmehr Disziplin und achteten die Bewohner. Die von ihnen her­vorgerufenen Zwischenfälle seien weniger zahlreich als die bei andern Truppen.

Das neue Marinegesetz in Amerika.

Washington, 18 Juni. Der vom Senat angenommene Gesetzentwurf über die Handelsmarine wird nunmehr vom Repräsentantenhaus diskutiert. Dieses Gesetz würde die Kündigung von 83 Handelsverträgen mit fremden Staaten veranlassen, was tiefgreifende Veränderungen in der Politik Amerikas in Bezug auf die Seetransporte gegenüber dem Ausland bedeuten würde.

Ein kapitaler Gauner.

Berlin, 18. Juni Nach einer Meldung des B. L. N. aus Budapest hat ein gewisser Martin Jellinek 480 Milli­onen Kronen herausgeschwindelt und ist dann mit einem englischen Paß geflüchtet. Jellinek ließ die Nachricht verbrei ten, daß er mit Hilfe von Missionsosfizieren Valuten ins Ausland schmuggeln könne, worauf Jellinek Millionen an vertraut wurden.

Großes Schadenfeuer.

Kopenhagen, 18. Juni Berlingske Tidende meldet aus Stockholm, das Holzlager des großen Sägewerks Jsteroard südlich von Sundsvall brenne seit Mittwoch. Der Schaden betrage über 7 Millionen Kronen.

Mutmaßliches Wetter am Samstag und Sonntag.

Sommerlich warm, mit Gewittern verbunden

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