und er kann sich nur noch uon Eiern nähren. Diese erbittet er sich von mildtätig aussehenden Bauersfrauen um Gottes­lohn und bekommt sie auch oft recht reichlich. Wenn er dann auf diese Weise ohne Zahlung ein nettes Häufchen Eier ge­sammelt hat, geht er fröhlich von dannen und schlägt diese Eier nicht in die Pfanne, sondern um erhebliche Preise an den nächsten des Wegs kommenden Hamsterer los. Für das erlöste Geld aber kauft er sich Speise und Trank, die sein armer, im Krieg verballhornter Magen plötzlich wieder aufzunehmen imstande ist. Das Schwarzw. Volksbl. warnt vor diesem Betrüger. . ^ ,

r Stuttgart. II. Mai. Ende I9l9 wurde der Fahn- dungswachtmeister Beringer hier das Opfer treuer Berufs Pflicht. Er hatte in der Frühe zwei schwere Jungen, den Metzger Johann Gutekunst von Göttelfingen und den Me­chaniker Friedrich Gaiser von Christophstal, gestellt, als sie die Beute aus einem schweren Einbruch in dem Klcidergeschäft von Schwarz in Cannstatt, einen Rohrplattenkoffer mit Kleidern in ein Haus der Altstadt verbringen wollten. Als der Fahndungswacktmeister den Koffer durchsuchte und sich- zu diesem Zwecke in das Haus eindrängte, wurde er von den beiden Einbrechern durch Revolverschüsse zu Boden ge­streckt. Beringer wurde lebensgefährlich verletzt lind ist jetzt noch nicht wieder völlig hergestellt. Nach der Tat ergriffen die Kerle die Flucht. Gaiser konnte bald dingfest gemacht iverden. Er hat inzwischen wegen der Diebstähle und ver­suchten Totschlags eine langjährige Zuchthausstrafe erhalten. Gutekunst hat sich in München unter falschem Namen ver­borgen gehalten, bis er auch dort ermittelt wurde. Unter Einbeziehung einer ihm kürzlich wegen des Cannstatter Raub­zugs zuerkannlen 3jährigen Zuchthausstrafe erhielt er wegen versuchten Totschlags eine Gesamtstrafe von 7 Jahren 6 Monaten Zuchthaus nebst lOjährigem Ehrverlust.

r Stuttgart, 11. Mai. Der Landesverein Württ. Ver kehrsbeamten wird anläßlich des Uebergangs der Württ. Staalseisenbahnen an das Reich, am Sonntag den 16 Mai eine List Gedenkfeier im Liederhallegar: en unter Teilnahme der Verkehrsbeamtenverbände nutz unter Mitwirkung des Stuttgarter Liederkranzes veranstalten. Die Festrede hat Minister a. D. Baumann übernommen. Der Platz ain List- denkma! mußte als ungeeignet aufgegeben werden.

r Stuttgart, II. Mai. Auf einer Versammlung der Ortsgruppe Stuttgart der zionistischen Vereinigung kam es gestern Abend bei antisemistischen Aeußernngen zu Tätlich­keiten, worauf ein größerer Teil der Versammlung die Flucht ergriff. Nachher konnte die stark gelichtete Versammlung in Ruhe zu Ende geführt werden.

r Stuttgart, II. Mai. Die Kellner, die zuerst die Ab Schaffung des Tnnkgeldes verlangten, haben sich jetzt wieder dagegen ausgesprochen. Bei einer hier vorgenommenen Ab­stimmung waren 348 für, 362 gegen die Abschaffung des Trinkgelds.

r Leonberg, l l. Mai Bei der Einfahrt in Ditzingen wurde gestern gegen den Zug mir Steinen geworfen. An einem neuen Wagen wurde das Fenster zertrümmert und ein Fräulein, das in der Nähe des Fensters saß, im Gesicht verwundet.

Kirchheim u. T. Dieser Tage fanden sich hier eine stattliche Anzahl von Mitgliedern und Freunden der Deut­schen Volkspartei zu einer Besprechung zusammen. Post- iekretär Hartmann-Stuttgart sprach über die Ziele und das Programm der Partei, vor allem über ihre Stellung als nationalgesinute bürgerliche Mittelpartei.

r Marbach, 11. Mai. Am Samstag, der 25. Wieder­kehr des Tages, an dem der frühere Stadtschullheiß Haffner sein Lebensmerk, die Gründung des Schwäbischen Schiller­vereins und die spätere Erstellung des Schillermuseums durch königliche Botschaft in Erfüllung gehen sah, traf der Vorstand des Schillermuseums,. Geh. Hofrat Prof. Dr. von Güntter hier ein und legte unter Worten ehrenden Gedenkens einen prächtigen Kranz am Grabe Haffners nieder. Bei dem Akte waren lautPostillon" der Vorsitzende des hiesigen Schiller Vereins, Stadtschultheiß Forstner, sowie einige Äusschußmit- ! glieder des Schillervereins zugegen. Am 9. Mai, dem Tage, an dem im Jahre 1805 unser Landsmann Friedrich Schiller für immer die Augen schloß, erinnerte die Schiller- glockeKonkordia" durch stiftungsgemäßes Läuten an den Todestag des Großen.

r Dom Oberland. Der Frost der letzten Woche hat den Gartengewächsen und zarteren Obstsorten einigermaßen ge­schadet. Felder und Wiesen stehen in der Hauptsache pracht­voll und Obst wird es, wenn nichts mehr dazwischenkommt, auch Heuer in Menge geben.

r Wurzach, 11 . Mai. Bei einer Kontrolle des Postautos und des Bahnhofs wurden Schleichhändlern über 500 Eier abgenommen.

r Friedrichshafen, N. Mai. Die hiesigen Bauarbeiter sind seit einigen Tagen in den ^Streik getreten. Sie verlan­gen Erhöhung des Stundenlohns um 1.60 ^ bezw. einen Stundenlohn von 6 und begründen ihre Forderung mit der fortschreitenden Teuerung, der die Regierung untätig gegenübersieht.

r Leutkirch, 11. Mai. Die Heuer so zahlreich im Rohrer See eingetroffenen Möven sind zurzeit mit dem Brutgeschäft tätig. Leider ist es in den letzten Tagen vielfach vorgekom- ! men, daß ihnen die Eier weggenommen wurden. Durch ! solche Nesterplünderungen werden die überaus nützlichen Vögel stark vermindert Es könnte der Fall sein, daß sie ! dem See fernbleiben, was einen großen Verlust für die Land- ; Wirtschaft bedeuten würde.

Die Zuckerfrage und die Hausfrauen.

Stuttgart. Die Hausfrauenabteilnna des deutsch-evang. Frauenbundes veranstaltet kommenden Montag, 17. Mai, im Oberen Museum eine große Protestkundgebung wegen der ungenügenden Zuckerzuteilung an die Familien.

Oerichtssaal.

r Nürtingen, 11. Mai. Vor dem hiesigen Schöffengericht ! fand bei dichtgefülltem Zuhörerraum die Verhandlung gegen ! den 23 Jahre alten Bauern Chi. R. von Unterenstgen statt, ! der angektagt war, in Betrugsabsicht bei der Getreideabliefe­rung im Januar d. Js. neun Säcke Frucht, die er überwie­gend mit Steinen und Sand vermischt hatte, abgeliefert zu ! haben und außerdem l5 Zentner beschlagnahmte Gerste und j Mehl teils auf einem Gebälk in der Scheuer, teils unter Asche m einem Aschenfaß versteckt zu haben. Die Verhandlungen, ! z« der vier Zeugen geladen waren, endete mit der Verurtei-

lung des Angeklagten zu zwei Wochen Gefängnis und 2000 l Mark Geldstrafe. Von Seiten des Amtsanwalts, der eine j wesentlich empfindlichere Bestrafung und Ehrverlust auf drei ! Jahre beantragt hatte, ist gegen das Urteil Berufurig einge­legt, sodaß sich das Landgericht Tübingen mit der Tat in zweiter Instanz zu befassen haben wird.

Familiennachrichlen.

Auswärtige.

Gestorben: Emma Krauß, geb. Ahr, 46 Jahre, Neuenbürg; Frau Kameralverwalter Schuon geb. Frey, 40 Jahre alt, Blaubeuren.

Letzte Nachrichten.

Gescheiterte Einigungsverhandlungen zwischen Kranken­kassen und Aerzte-Organisativn.

Berlin, 14. Mai. Nach einer Meldung des B L. A. aus Leipzig sind die aus Veranlassung des Leipziger Arbeiter­verbandes gestern veranstalteten Einigungs Verhandlungen zwischen Krankenkassen und Acrzte-Organisation gescheitert.

Die Berliner Bankbeamten.

Berlin, 14. Mai. Drei vom Allg. Verband der deutschen Bankbeamten abgehaltene Versammlungen brachten noch keine Klärung der zngespitzten Lage im Berliner Bankgewerbe. Es wurde beschlossen, die heutigen Verhandlungen im Reichs­arbeitsministerium abzuwarten, sollten diese kein befriedigen­des Ergebnis haben, so soll am Monttag der Generalstreik der Berliner Bankbeamten beginnen.

Die Berliner Friseure streiken.

Berlin, 13. Mai. Die Friieurgehilfen haben heute die Arbeit niedergelegt, da ihnen Wochenlöhne von 140 für Herren und 150 für Damenfriseure nicht bewilligt wor­den sind.

Der Einbrecher Schröder.

Berlin, 14. Mai. Dem B. L. A. wird aus Danzig ge­meldet : Der vorbestrafte Einbrecher Schröder, der aus dem Zuchthause entwichen war, sollte gestern durch 2 Sicherheits­leute verhaftet werden; der Einbrecher feuerte unvermutet aus einem Revolver auf die beiden Beamten, wobei einer von ihnen durch einen Brustschutz getötet wurde, der andere Beamte schoß ebenfalls und traf den Schröder tödlich.

SkrirkMbcitrmlt EM.

(Für die Oberamtsbezirke Calw und Nagold.) Fernsprecher No. 109 Lederstraße 161.

Offene Stellen, s) für männliche Personen:

1 Bau- u. Nöbelschreiner 1 Baufchreiner l Skleren Bauschloffer 1 Dienstknechts Landwirtsch. r Hausknecht 1 Hus- u. Wagenfchmied 1 Langholzfuhrrnann l Pferdeknecht

1 Schreiner

d) weibliche Personen:

8 DienstulSdcheu

2 Kindermädchen

2 Mädchen f. Köche 2 Zimmermädchen.

Arbeit Suchende:

2 jäng. Bauschloffer t Elektromonteur 2 Fabrikarbeiter

1 Aafchnerlehrling

2 Friseure

1 Heizer 2228

1 Kaufmann 1 Koch

1 Konditor

2 Sattler und Tapeziere 1 Schlosser

1 Schlosserlehrstelle 1 Schnhmacherlehrstelle 1 Schuhmacher 1 Steinbrecher oder

Erdarbeiter

Talw, den 12. Mai 1920 Verwalter: Prost

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sind wieder vorrätig bei

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werden zu mäßigen Preisen abgegeben. Besuche erbeten.

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Preissturz der Hülsensrüchte.

Berlin, 14. Mai. Der Preissturz der Hülsenfrüchte in Sachsen, hält wie die D. A. Z. berchtet, weiter an.

Beschlagnahmte Silberbarren im Wert von 800 lR)0 Mark.

Den Berliner Blättern zufolge sind bei einem von Stet­tin nach Frankreich abgehenden Viehtransportzug Silberbarren im Gesamtgewicht von 400 Kilogramm und im Werte von 800 000 Mark beschlagnahmt worden. Das Silber stammt aus Deutschland und ist von zwei Franzosen, die in dienst­lichem Auftrag den Viehtransport nach Frankreich zu geleiten hatten, aufgekauft worden. Eine gerichtliche Untersuchung ist eingc leitet.

Eine halbe Million 1000 Markscheine beschlagnahmt.

Berlin, 14. Mai. Der Berliner Lokalanzeiger meldet: Als gestern nachmittag in einer Austernstube in der Kronen­straße in Berlin eine halbe Million rot gestempelter 1000 Markscheine für die ein Aufschlag von 40 Mark bezahlt werden sollte einem Käufer übermittelt wurden, wurden alle Beteiligten festgenommen und die Geldsumme beschlag­nahmt. -

Bolschewisten und Polen.

Warschau, 13. Mai. (Reuter.i Die Streikräfte der Bol­schewisten haben, verstärkt durch Truppen aus dem Norden und dem Süden, am 10. Mai den Dnjeper überschritten und die polnische Stellung, die den Zugang zu Kiew schützt, an­gegriffen. Die Polen hielten ihre Stellungen und nahmen zwei feindliche Bataillone gefangen. Feindliche Flugzeuge : haben Kiew mit Bomben belegt.

Französische Heldentaten.

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Beuten, 14. Mai. Gestern Nachmittag wurde im hiesigen Gerichtsgefängnis ein Gefangener der trotz des Verbots zu seinem Fenster hinaus sah von einem sranz. Posten erschossen, eine Frau wurde aus dem gleichen Grunde am Kopfe verletzt.

Planmäßige Arbeit der Sinnfeiner.

London, 14. Mai. Am Donnerstag eingelaufene Tele­gramme melden, daß in ganz Irland planmäßige Einäsche-' rungen von Polizeibüros und Angriffe auf Zoll-und Steuer- büros stattgefunden haben, in einem Umfange in dem es bisher noch nie geschehen ist.

Abänderung des Deportationsgesetzes.

Washington, 13. Mai. (Reuter.) Präsident Wilson hat eine Bill unterzeichnet, die eine Abänderung zum Deportations­gesetz darstellt und die Deportation von Deutschen und an­deren Ausländern, die während des Krieges interniert waren, zuläßt.

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Die Streikbewegung >u Frankreich. !

Paris, 13 Mai. (Agencr Havas). Die Gasarbeiter von ! Paris und Umgebung werden morgen früh die Arbeit nie­derlegen. Die C.G.T. hat in Erwiderung der Maßnahmen der Regierung den Streik der Belcuchtnngsrndustrie angeord­net und Maßnahmen eingeleitet, um die gesamte Möbeliu- dustrie stillzulegen.

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