nach einer den Niederlanden gehörenden Insel außerhalb Europas geschafft werden müßte..

Die Lage in Ostpreußen.

Auf dem zur Zeit in Königsberg tagenden sozialdemo­kratischen Provinzialparteitag hielt Oberpräsident Winnig eine Ansprache und führte aus. daß in wenigen Tagen Ost­preußen die letzte deutsche Kolonie sein werde. Man werde die Verbindung mit dem Mutterlande sicherstellen, aber Schwie­rigkeiten seien unausbleiblich, selbst wenn man mit den Po­len zu einem Ausgleich komme. Es solle jetzt noch ein Schnell­verkehr durch Torpedoboote für Paket- und Briefbeförderung eingerichtet, ferner ein Seekabel gelegt werden und gegebenen­falls auch, ein Luftverkehr für Brieftelegramme u. Personen­verkehr in beschränktem Umfange stattfinden. In eine aktuelle Gefahr gerate man durch die Unterbindung der Kohlentrans­porte. Die letzten Transporte seien nicht mehr angekommen. Der gefahrvolle Augenblick nahe, wo man in Ostpreußen wegen Kohlenmangels den gesamten Eisenbahnverkehr ent­stellen müsse.

Rumänien räumt Ungarn.

Bukarest, 5. Febr. Havas. Die rumänische Regierung har den Befehl zum Rückzug der Besatzungstruppen aus Un- garn gegeben.

Meine Nachrichten.

Oppeln, 5. Febr. DieOppelner Zeitung" meldet aus Kreuzburg : Zu einem denkwürdigen Augenblick gestaliete sich der Abzug der deutschen Truppen in Kreuzburg u. Lubinitz. Es kam Hierbei zu spontanen Kundgebungen der gesamten Bevölkerung. Die Einwohnerschaft hatte ihre Häuser mit preußischen und deutschen Fahnen geschmückt und brachte den Truppen lebhafte Ovationen dar. Nachdem der Abzug der Truppen erfolgt war, wurden die Fahnen halbmast gehißt. Das Trauergeläute der Glocken brachte die Stimmung der Bevölkerung zum Ausdruck.

Haag, 5. Noo. Niepwe Rotterdamsche Courant meldet aus New-Pork, daß die amerikanische Handelsassociation zur Schaffung von Absatzmärkten in Rußland Lansing ersuchte, zu > genehmigen, daß Schiffe mit Ladungen nach Rußland sofort aus den Vereinigten Staaten abfahren- Wenn dieses Ersu­chen abgeschlagen werden sollte, dann werde die Association ein gerichtliches Urteil herbeiführen, durch das der Wiederauf bau des Handels mit Rußland gestattet werde.

Dijon. 5. Febr. (Havas.) Ein Expreßzug stieß auf einen Güterzug, wobei es 17 Tote und 30 Verletzte gab.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold den 7. Februar 1920

* Volkshochschule Nagold. 1. Kurs 19 a u. b (Ge­sundheitslehre) findet am Montag 9. Febr. 8'/- bis lll/e Uhr nur für diemännlichen Teilnehmerim oberen Saale der Mädchenschule statt. (Probleme des Geschlechtslebens)' 2. Im deutschen Drama Montag 7Vr bis 8*/- Uhr wird überDie deutschen Kleinstädter" undMariä Magdalene" gesprochen werden. Auch Nichtteilnehmer sind zugelassen.

* Musikverein Nagold. Der Musikverein Nagold soll

nicht lediglich eine Sache des Seminars sein, sondern er will zur gemeinsamen Pflege der Musik alle Musikfreunde und Musikausübenden in Nagold und Umgebung zusammenfassen und wird sich neben der Volkshochschule in den Rahmen eines umfassenden Volksbildungsvereins einstigen. Auch an dieser Stelle sei darauf hingewiesen,, daß morgen abend nach dem Konzert von 8 Uhr an imTraubensaal" Musik­freunde und Musikausübende zu einer Nachfeier sich zusam­menfinden. ö.

* Verbot der Kleinbrotherstellung. Durch die Herab­setzung der bisherigen Tageskopfmenge an Mehl, die vom 9. Februar ab nur noch 200 Gramm beträgt, wird auch den Kleinbrolen und Laugenbretzeln ein Ende bereitet- Durch eine Verfügung der Landesgetreidestelle im Staatsanzeiger wird die Kleinbrotherstellung mit sofortiger Wirkung verboten. ES dürfen also nur noch Hausbrotlaibe von 1000 Gr. und 500 Gr. hergesteüt und feilgehalten werden. Für die Klein­brotmarken wird Weizenmehl gegeben. Später sollen auch die früheren 200 Gr.-Kipse aus Weizenmehl wieder eingeführt werden. Zuvor müssen im Zusammenhang mit den Lohn­forderungen der Bäckergehilfen die Brotpreise neu geregelt werden.

* Nochmals die Not an Schmiedekohlen. Aus Schmiede- kreisen wird unS geschrieben: Unter Zustimmung zu dem Artikel in Nr. 27 d. Bl. sei eine Ergänzung gestattet. Ganz zutreffend ist die Not an Schmiedekohlen geschildert und die nachteiligen Folgen sind weit größer als man übersehen kann. Wie kommt es aber, daß verschiedenen Eisenbahnbetrieben, Elektrizitäts- und anderen größeren Betrieben, immer viele Schmiedkohlen zugeführt werden, die in diesen Betrieben ganz unzweckmäßige Verwendung finden. Heizer, Maschini­sten von solchen Betrieben haben schon selbst bedauert, Schmied­kohlen verwenden zu müssen, wohl wissend, daß solche dem Schmiedhandwerk sehr mangeln. Sodann wird den Schmie­den empfohlen zur Verwendung von Koks überzugehen, ja, wenn man nur mehr Koks bekäme. Trotzdem auch dieser mangelt, kann aber nicht verschwiegen werden, daß Koks allein für Schmiede nicht zweckmäßig ist, daß er vielmehr gemischt mit Schmiedkohlen zur Streckung der letzteren Ver­wendung finden sollte. Es kann vorläufig nicht damit ge­rechnet werden, daß das Schmiedhandwerk ganz auf Koks­feuerung umgestellt werden kann. Es soll mit Dank aner­kannt werden, wie sich die zuständigen Landesstellen um Be­hebung der Kohlennot bisher bemüht haben,. aber man be­kommt oft den Eindruck, als ob des. höheren Orts noch mehr geschehen sollte. Man sorge dafür, daß neben Koks, den Schmieden auch Schmiedkohlen zugeführt werden, das ehr­würdige, arbeitsame Schmiedehandwerk wird dann auch ferner, wie seither, der Allgemeinheit bis aufs Kleinste hinaus dienen, dem Schmied seine Arbeit ist fast so notwendig wie Brot. Dieses Gewerbe treibt nicht Wucher, konnte auch keine Kriegs- gewinnue machen. Der Schmied mußte jederzeit in harter Arbeit sein Brot verdienen und gebührt ihm in der Kohlen- not weitgehendste Unterstützung. Der Steuerzettel ist uner­bittlich ob der Schmied Kohlen hat ».«arbeiten kann, oder nicht.

* Warnung vor der Fremdenlegion. Früher wurde wiederholt in den Zeitungen vor der Fremdenlegion gewarnt. Nach dem Friedensschluß ist erneut Anlaß geboten, diese

Warnung eindringlich zu wiederholen. Süddeutschland ist der Gefahr mehr ausgesetzt, als die entfernter gelegenen Teile Deutschlands. In Stuttgart ist bereits am 15. Januar ein 18jähriger Arbeiter über MannheimStraßburg, von wo aus er sejnen Eltern und seiner Nachbarfamilie in Stuttgart einen Abschiedsgruß geschickt har, nach Frankreich gefahren, um in die Fremdenlegion, für die er sich in Stuttgart festgemacht hatte, zu gehen. Ob dieser junge Mann sich freiwillig französischen Offizieren gestellt hat, oder ob er überredet worden ist, konnte bis jetzt nicht festgestellt werden. Alle Eltern, die abenteuerlustige Söhne haben, sollten sie auf die Gefahren aufmerksam machen, die ihrer in der Fremdenlegion harren. (VL?6.)

* Doppelformulare bei Steuererklärungen. Im Inte­resse der Steuerpflichtigen hat der Reichsfinanzminister unge­ordnet, daß in Zukunft allen Steuerpflichtigen je zwei Steuer- erklärungsformblätrer zugestellt werden, von denen das eine für den eigenen Gebrauch des Steuerpflichtigen bestimmt ist. Von dieser Neuerung soll bereits bei der Veranlagung der Kriegsabgaben Gebrauch gemacht werden.

* Rotfelden, 6. Febr. Ein Sohn unserer Gemeinde, der Matrose Wilhelm Beuerle, Sohn des Milchhändlers Benerle, befand sich unter den Blaujacken von Scapa Flow. Er ist jetzt heimgekehrt- Sieben Monate war er in englischer Gefangenschaft, jetzt endlich ist er mit seinen übrigen Kame­raden in die Heimat geschickt worden. In Wilhelmshaven fand ein begeisterter Empfang statt. Mit Wehmut haben Offiziere und Matrosen damals ihre Schiffe zu den Fischen geschickt, ab?r dem Engländer dursten sie nicht in die Hände fallen.

Ebhausen, 5- Febr. Wie in mehreren Orten des Bezirks hat auch in Ebhausen eine Pforzheimer Firma eine Zweig­niederlassung gegründet. Sie ist mit Beginn dieser Woche in Betrieb genommen worden. Daß derartige Niederlassun­gen Bedürfnis find, zeigen die zahlreichen Anmeldungen von Jungen und Alten hier. So werden gerade in den abgele­generen Gegenden noch manche Arbeitskräfte brach liegen, die besonders für Heimarbeit ausgenützt werden könnten

Aus de« übrigen Württemberg.

Württemberger in der Auslieferungsliste.

Stuttgart, 6. Febri Aus der inoffiziell zur Kenntnis der Reichsregierung gelangten Auslieferungsliste seien folgende Namen angeführt, die sich auf Württemberger beziehen dürf­ten : v. Gemmingen (gefordert von Frankreich), Hermann oder Herrmann (Belgien), Frhr. v. Hermann (Belgien), Knorr (Frankreich), v. Kramer (Frankreich), Tessin (Frankreich), Her zog Älbrecht von Württemberg (Belgien).

p Stuttgart, 5. Febr. Ueber angebliche Kohlen­oerschiebungen der würtl. Regierung ging die­ser Tage eine Mitteilung durch die Presse. Tatsache ist lediglich, daß bereits im Frühjahr 1919 das württemb. Ernährungsministerium zwecks Beschaffung von De­visen zur Bezahlung von eingefühcteu Lebensmitteln mit einer Lieferstelle die vertragsmäßig zur Kohlenausfuhr nach der Schweiz verpflichtet war, ein Abkommen dahin getroffen hat, daß ein kleiner Teil dieser vertragsmäßig zur Ausfuhr gelangenden Brennstoffe es handelt sich um 1500 t Koks, nicht Kohlen nicht unmittelbar, sondern auf dem Umweg über Württemberg unter Benützung einer württ. Kohlenhan­delsfirma nach der Schweiz ausgeführr werden. Der Koks ist also nicht etwa für Württemberg oder die Württ. Landes- , kohlenstelle bestimmt gewesen. Einer Ausfuhr, die die württ. oder auch nur die südd. Interessen geschädigt hätte, hätte die Regierung keinesfalls zugestrmmt. Was die ebenfalls in der Presse erörterte Abgabe von Dien st kohlen der f württ, Staatseisenbahn an das Zement- ! werk Nürtingen aulangt, so hätte die Bahn infolge i Zementmangels ihren Betrieb nicht mehr weiterführen können, f und sie hat deshalb in dem stilliegenden Zementwerk Nür- f tingen den dringend benötigten Zement mit ihren Betriebs- f kohlen selbst hergestellt.

j r Stuttgart, 5. Febr. Dem'Präsidium des Landtags ist ! von der Regierung ein Gesetzentwurf über die Gewährung ! von Teuerungszulagen an die Körper- j schaftsbeamten zugegangen, j r Stuttgart, 5. Febr. Die Krimincklpolizei hat vier j Schwindler verhaftet, die einem Franzosen, der am-Ausver- ! kauf Deutschlands sein Teil sichern wollte, 200000-^8 abnah- ! men u. weitere Hunderttausende abzujagen versuchten. Sie verkauften an ihn Bosch-Zündkerzen in Kisten verpackt, die bereits einem Spediteur zum Versand nach Argentinien über­geben waren. Da wurde der Käufer mißtrauisch, ließ die Kisten öffnen und fand darin nur Erde und Steine. Die Täter sind der Ingenieur Vogel aus Leipzig, der Drogist Karl Kiesel aus Frankfurt, der Ingenieur Ernst Amschaden, der hier seinen Wohnsitz hat, aber aus der Steiermark stammt, und der Chemiker Dr. Roes aus Bruchsal. Das erschwin­delte Geld wurde fast völlig wieder beigebracht.

Gündringen» 6. Febr. Dieser Tage ist wieder ein Gefangener, Eugen Lohrer, Sohn des gewesenen Meßners Lohrer hier angekommen, der seit 26. August 1917 bis 27. Januar 1920 in französ. Gefangenschaft war, wo er Unsäg liches auszustehen hatte. Den Heimkehrer traf aber das traurige Geschick, daß er beide Eltern innerhalb 2 Jahren durch den Tod verloren hat, den Vater mit 53 Jahren, die Mutter mit 51 Jahren, die beide bei einer Operation im Nagolder Krankenhaus gestorben sind. Es ist gewiß schwer . und traurig, wenn ein Sohn so aus der Gefangenschaft heimkehren muß und seine Eltern bloß noch auf dem Fried­hof ausfinden kann, so daß er ausrufen muß: Ach meine Eltern leben nicht mehr, Ihr Platz in meinem Haus ist leer. Sie reichen mir nicht mehr die Hand, Der Tod zerriß das schöne Band. Ja, was die Eltern mir gewesen, Kann nie­mand fühlen und ermessen; Drum eingegraben wie in Erz, Bleiben Sie in meinem treuen Herz.

Calw» 6. Febr. Die öffentliche Sitzung der Handels­kammer eröffnete der Vorsitzende mit einem warmen Nach­ruf für das am 5. Januar verstorbene Kammermitglied H. Rüdiger-Herrenberg. Auf der Tagesordnung stand zunächst die Feststellung des Wahlergebnisses der letzten Handelskam­merwahl. Gewählt wurden mit großer Stimmenmehrheit die Herren Eugen Dreiß-Calw, Paul Schmid-Nagold, an Stelle des auf eine Wiederwahl verzichtenden Herrn Münster-Baiersbronn Herr Otto Böhringer Freudenstadt u. Wilh. Niethammer-Herrenberg. Es folgte RechnungSablegung

für 1919 und Feststellung des Haushalts für 1920. Auch in öer Rechnung der Handelskammer macht sich natürlich die allgemeine Teuerung stark geltend, doch glaubte die Kammer wie seither mit einer Umlage von 100 Pf. auf ^ 1000. Steuerkapital auskommen zu können. Weiterer Gegenstand der Beratung war ein Vorschlag der Handelskammer Ulm, mittels einer gemeinsamen Eingabe aller Kammern die Auf­hebung der gegenwärtig geltenden Bestimmungen über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe zu beantragen. Die Kammer lehnte es ab, diese Eingabe zu unterstützen, da sich die Sonntagsruhe schon ganz gut im Bezirk eingebürgert hat, und da gerade in jetziger Zeit des Warenhungers auch für den Kaufmann auf dem Land kein Anlaß bestehen kann, die Konkurenz der Hausierer und Detailreisenden zu fürchten und den jetzigen Zustand zu beseitigen. Zum Schluß erschien noch Regierungscat Dr. Kümmerlen aus Stuttgart, Vorstand der Beratungsstelle für Aus- und Einfuhr und hielt v»r ge­ladenen Gästen und Interessenten einen eingehenden und interessanten Vortrag über Kontrollen der Aus- und Einfuhr,' wonach selbständige Wirtschaftskörper aus den einzelnen Fachkreisen gebildet sowohl den Mindestpreis als dis Höchst­menge der auszuführenden Waren festsetzen und prüfen sollen. Eine allgemeine Handelsfreiheit liege noch im weiten Feld, und die Not der Zeit erlaube es nicht, die Ziele zu weit zu spannen. Das zunächst zu Erstrebende sei jedenfalls einmal die Dezentralisation von Berlin weg und eigene Außenhan­delsstellen mir selbständiger Funktion in Stuttgart. Der Berichterstatter erwiderte auf verschiedene Anfragen und An­stände, die aus den Kreisen der Versammlung gemacht wur­den, worauf der Vorsitzende die Sitzung schloß mit Dankes- worteu an den Berichterstatter.

r Kochendorf, 5. Febr. In der Generalversammlung der sozialdemokratischen Partei beantragte Genosse Haug, die Generalversammlung wolle beschließen,, daß alle Parteige­nossen innerhalb der Regierung ihre Aemter niederzulegen haben. Er begründete dies damit, daß Zustände bestehen würden, schlimmer als vor dem Krieg, z. B. Belagerungs­zustand. der lediglich nur für das Proletariat bestimm! wird, ferner Levensmittelnot, Wohnungsnot, Einwohnerwehr, Be­triebsrätegesetz usw. Nach längerer Debatte wurde der An­trag einstimmig angenommen und der Vorsitzende beauftragt, dies dem Landesvorstand zu übermitteln.

r Friedrichshafen, 5. Febr. Noch in dieser Woche soll das völlig umgebaute neue Zeppelin-Luftschiff seine regel­mäßigen Verkehrsfahrten nach Berlin und zurück aufnehmen.

Letzte Nachrichten.

Um die Zwangswirtschaft.

Berlin, 7. Febr. Einschneidende Beschlüsse hinsichtlich der großen Ernährungsfragen sind, wie der Dtsch. Allg. Ztg. mitgeteilt wird, noch nicht gefaßt worden. Es hat sich bis jetzt nur um die eingehende Erörterung von Teiistückeu des ganzen Fragenkomplexes gehandelt und es ist bis jetzr noch nicht klar, nach welcher Richtung hin Aufhebung oder Beibehaltung der Zwangswirtschaft die Entscheidung fallen wird. Auch in den Kreisen der Landwirtschaft sind die Mei nungen bisher keineswegs einheitlich und gcklärt.

Spanien stimmt dem Versailler Vertrag zu.

Berlin, 7. Febr. Laut Lok.-Anz. hat die spanische Kam­mer dem Friedensvertrag zugestimmt.

Gefährliche Bergstürze am Rhein.

Berlin, 7. Febr. Wie dem Lok. Auz. aus Köln berichtet wird, haben die Bergstürze bei Lorch ain Obsrrhein scharfe Formen angenommen, so daß mit einer Katastrophe gerech­net werden muß.

. Gegen die Auslieferung.

Berlin, 7. Febr. In einer Erklärung der Berliner Uni­versität wird der festen Zuversicht Ausdruck gegeben, daß sich kein Deutscher finden wird, der sich zu dem Schergendienst hergibt um einen Deutschen auszuliefern. Die berufenen Vertreter der deutschen Hochschulen eines Sinnes mit der aka­demischen Jugend richten feierlich und nachdrücklich an.die Re­gierung die dringende Bitte und die Erwartung, dem furcht­baren Ansinnen der Entente gegenüber festzubleiben.

Heute treten die Frakrionsvorftände der Nationalver­sammlung (wie auf Seite 1 schon gemeldet) mit den Mitglie­dern des Kabinetts zusammen, um über die Frage des Z u- sammentritts des Parlaments zu beraten. Der Besprechung, die um 6 Uhr stattfindet, soll eine Bera­tung des interfraktionellen Ausschusses vorangehen, der um 4 Uhr zusammentreten wird.

Da die Note der Alliierten einstweilen noch nicht be­kannt ist, so liegt, wie derVorwärts" schreibt, einstweilen noch kein Grund vor, anzunehmen, daß sie alle Wege der Verständigung völlig verschließt. An der Tatsache, daß die Auslieferung der Deutschen an ein feindliches Kriegsgericht eine unmenschliche und unausführbare Forderung sei. werde sich nichts ändern. Aendern könnten sich aber die Auffassun­gen und Stimmungen die bisher für die Behandlung dieser Frage auf anderen Seite maßgebend gewesen seien. Dafür zu sorgen, sei jetzt die Aufgabe aller im Lande, die noch ruhiger Üeberlegung fähig seien.

Die früheren deutschen Schiffe unter englischer Flagge.

Washington, 7. Febr. Bei dem Verkauf der ehemaligen deutschen Schiffe, den Präsident Wilson bewilligt hat, liegt eine Klausel vor, daß die Schiffe unter englischer Flagge fahren müssen, und daß sie nötigenfalls requiriert werden können.

Deutsch oder nicht deutsch? Die Grenzmarken in Gefahr I Gib Deine

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