sofort die Aufnahme zu veranlassen. Wahlberechtigt sind: 1 Eigentümer, Nutznießer und Pächter im Hauptberuf, 2. Solche im Nebenberuf, wenn das Grundsteuerkapital mindestens 300 ^ beträgt und die bewirtschaftete Fläche 4 ku übersteigt; 3- Betriebsleiter (Verwalter) im Hauptberuf, wenn das Grundsteuerkapital mindestens 300 beträgt; 4. Personen die die Voraussetzungen der Nr. l und 3 mindestens 15 Jahre lang erfüllt haben, sofern sie einen anderen Beruf als Hauptberuf nicht ergriffen und an dem Ort, in dem sie die Landwirtschaft ausübten, den Wohnsitz haben. — Zur Ausübung des Wahlrechts befähigt sind Männer u. Frauen, die am Wahltag das 20. Lebensjahr vollendet haben.
* Emmingen» 8. Jan. Unter Leitung des Obcramts- vorstandes kam heute die vom Gemeinderat beantragte 2. Feldbereinigung zur Abstimmung. Das Unternehmen wurde einstimmig von den Beteiligten angenommen. Dieses Resultat zeigt, wie fortschrittlich die Gemeindebürger sind und welche Vorteile sie aus einer Bereinigung ziehen.
Aus dem übrigen Württemberg.
Kleine Anfragen an die württ. Regierung, r Stuttgart, 7. Jan. Der Landtagsabgeordnete Körner hat zwei Anfragen an die Regierung gerichtet: 1. Ist das Staatsministerium bereit, dafür. einzutreten, daß die Ausfuhr von Forstpflanzen nach dem Ausland im kommenden Frühjahr erst erfolgen darf, wenn der einheimische Bedarf vollständig gedeckt ist und daß Vorkehrungen getroffen werden, wonach bei diesen Auslandsliefernngen auch auf die Valuta entsprechende Rücksicht genommen wird. 2. In verschiedenen Gegenden Württembergs bestehe infolge der ungünstigen Witterung des letzten Jahres sowie durch Mäusefraß ein empfindlicher Mangel all Heu. In anderen Gegenden Deutschlands sollen dagegen Futtermittel zu haben sein, jedoch stehen Ausfuhrbeschränkungen einem Ausgleich im Wege. Die Einfuhr von Stroh aus Norddeutschland wird dadurch erschwert, daß die nötigen Eisenbahnwagen nicht gestellt werden. Welche Maßnahmen gedenkt das Ernährnngsministerium zu ergreifen, um unseren Kleinbauern und Weingärtner die dringend notwendige Versorgung mit Heu und Stroh zu ermöglichen?
Die Vereinheitlichung des Polizeiwesens.
r Stuttgart, 7. Jan. Man schreibt uns : Die „Schwab. Tagwacht" bringt in ihrer Nummer 290 vom 12. Dezember einen Aufsatz: „Für die Vereinheitlichung des Polizeiwesens." Die Gedanken dieses Aufsatzes werden von jedem, der nur einigermaßen Einblick in das Polizeiwesen unseres Landes hat, begrüßt werden. Die Polizeiorganisationen, wie sie vor dem Krieg bestanden haben, genügen den Anforderungen, die jetzt an sie gestellt werden müssen, in keiner Weise mehr, weder in Bezug auf Personal noch auf Stärke und Ausbau. Dieser Uni stand Hai auch die Schaffung einer staatlichen Polizeiwehr notwendig gemacht, die als starker Rückhalt für die bestehenden Polizeibehörden bei Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung und bei Erhaltung und Durchsetzung der Sraats- autorität sich als eine gebieterische Lebensnotwendigkeit erwiesen hat. Eine Verstaatlichung unserer gesamten bestehenden Polizeiorganisationen unter Einschluß der Polizeiwehr und damit eine Vereinheitlichung des gesamten württ. Poli zeiwesens im Sinne der Ausführungen der Schwäb. Tagwacht erscheint auch uns als ein Gebot der Stunde. Württemberg würde damit dem Beispiel der meisten anderen Staaten folgen, die in richtiger Erkenntnis der heutigen Zeitforderungen auf diesem Wege bereits vorangegangen sind und bei denen die Verstaatlichung und damit die Vereinheitlichung der verschiedenen Polizeien bereits durchgeführt oder in der Durchführung begriffen ist.
^ Anterjettingen, 7. Jan. Durch die Neujahrsschießerei sind einige Familien in schweres Unglück versetzt worden. Ein 10- und 12-jähriger Schüler, Kinder des Simon Haag, Georg Sohn, verteilten an ihre Schulfreunde sogenannte Handgranatenzünder. Am größten heimgesucht wurde die amilie des Taglöhners Christian Baur. Der 13-jährige ohn wollte den Zünder näher untersuchen, welcher explodierte und ihm die linke Hand schwer verstümmelte und im Gesicht verletzte. Ebenso sind 5 Personen vom Hause, darunter 2 schwer verletzt worden. Zu gleicher Zeit machte sich der
Liebe.
Von Cornelia Kopp.
Es war ein Weib, das liebte.
So aus tiefster Inbrunst erwuchs ihm seine Liebe, daß alle Dinge des Lebens ihren Glanz und Wert verloren vor der Allmacht dieses Gefühls.
Doch der Mann ging daran vorbei.
Aber das Weib konnte nicht von ihm lassen.
Immer stärker schrie seine Sehnsucht nach der Seele des Geliebten; bittend und forschend begehrte es von Gott und der Welt nur eines: ihn.
Und das Schicksal trat zu dem Weibe und sprach: ,Törin, weshalb begehrst du so heftig dieses Mannes Gefährtin zu sein? Bedenke, wie viel du ihm opfern müßtest! Deine Freiheit müßtest du hingeben und die Last ernster Pflichten und Sorgen auf dich nehmen. Sein Haus würdest du verwalten müssen und Rechenschaft ablegen über alles, was du tust und läßt, und für ihn werken Tag für Tag."
Da lachte das Weib ein Helles, frohes Lachen und erwiderte: „Keine schönere Freiheit wüßte ich, als ihm zu dienen, mit ihm und für ihn zu wirken. Mein glückliches Herz sollte diese Pflichten und Lasten in Freuden wandeln, und an den Sorgen sollte meine Kraft überwindend wachsen, denn ich liebe ihn."
Und wiederum sprach das Schicksal: „Törin, glaubst du denn, daß dieser Mann solcher Liebe wert ist? Er wird dir nicht wiedergeben, was du ihm gibst. Deine Liebe wird nur einen Teil seines Tages füllen neben vielen anderen Dingen. Er wird deine Güte hinnehmen ohne Dank, und 'wehr fordern, ohne sich Rechenschaft darüber zu geben. Er wird dich oft und bitter kränken, und für deine edelsten Sehnsüchte wird er dir keine Erfüllung zu geben vermögen."
Da senkte das Weib mit einem Seufzer den strahlenden Bück und entgegnete: ..Meine Liebe fragt nicht nach Wert und Dank und Wiedergabe. Daß ich lieben darf, sei mein «"'ick, nicht daß ich geliebt werde. Und wenn des Geliebten
14-jährige Sohn des Maurers Jakob Brösamle an dem gefährlichen Ding zu schaffen. Auch ihm wurde die -linke Hand schwer verstümmelt, «ebenso wurde er am Kopf erheblich verletzt. Die Ueberführung von 3 Schwerverletzten ins Nagolder Krankenhaus war dringend geboten. Der 13-jährige Sohn des Bauern Konrad Schäle, welcher anfänglich die Sache geheim hielt, muß ebenfalls das BetC hüten, da ihn auch ein Zünder am Fuß verletzte. Die sehr stark aufgeregte Bevölkerung erwartet mit aller Bestimmtheit, daß die Staatsanwaltschaft die Sache näher untersucht und dem Hauptschuldigen zu Leibe rückt, damit sich ähnliche Fälle nicht wiederholen.
r Eßlingen, 8. Jan. Eine im Speisesaal der Werkstätte abgehaltene Generalversammlung der Ortsverwaltung Eßlingen vom Verband des deutschen Verkehrspersonals sah sich durch die letzte Steigerung der wichtigsten Lebens- und Bedarfsartikel veranlaßt, die Gauleitung aufzufordern, sofort Schritte zu unternehmen, um einen Ausgleich zu schaffen zwischen den notwendigen Ausgaben und den Einnahmen der Arbeiter und Beamten. Eine ablehnende Haltung der Regierung könnte durch die steigende Not der Arbeiter und Beamten schwere Folgen haben, für die die Versammlung jede Verantwortung ablehnte.
Heselbach, 8. Jan. Auf schreckliche Weise verlor gestern der 42 Jahre alte Bernhard Dieterle'das Leben. Er war im nahen Steinbruch Strobelfelsen mit Sprengungen beschäftigt, die auch in normaler Weise verliefen. Einige Zeit nach einer Sprengung löste sich ganz unerwartet ein Felsen und stürzte auf den Genannten. Der Tod trat alsbald ein.
r Ditzenbach bei Geislingen. 7. Jan. Am letzten Samstag brach in dem Doppelgebäude des Fritz Moser, Landwirt und Postbore für Auendors Feuer aus. Es zerstörte in kurzer Zeit die zusammengebauten zwei Wohnhäuser samt Scheuer und Stallung. Das Vieh konnte geborgen werden, dagegen verbrannte ziemlich viel Getreide, Futter und Stroh sowie die Fahrnis. Brandursache ist wahrscheinlich Kurzschluß.
Handels- und Marktberichte.
Auf dem Holzmarkt hält die stürmische Nachfrage der Sägewerke nach Rundholz an. Die Anschläge der Forst- mnier wurden bis zu 800 Prozent überschritten. Entsprechend hoch sind die Preise für Bauholz. Die Sägewerke bieten es nicht unter 700 Mark das Kubikmeter an. Denselben Preis verlangen sie für unsortierte Bretter. Vereinzelt ivurde im Schwarzwald sogar 800 Mark gefordert.
Horb, 7. Jan. Dem heutigen Schweinemarkt waren zugeführt 103 Stück Milchschweine, verkauft wurden 90, das Stück zu 150—230 Läufer waren keine zugeführt.
Pforzheim, 6. Jan. Dem gestrigen Pferdemarkt waren 258 Pferde zugeführt. Trotz der steigernden Preise war der Handel sehr lebhaft. Für leichte Pferde wurden 800— 2900 Mark, für mittlere 4000—7000 Mark und für schweren Schlag bis zu 12 000 Mark bezahlt. Die meisten Pferde stammten aus Württemberg.
F am? liennnch richten.
Auswärtige.
Gestorbene: Moriz Andräs, 54 Jahre, Neuenbürg; Karl Mehl, Gemeindeförster. Conweiler; Pauline Zipperer, 31 Jahre, Mönchberg; Herm. Rüdiger, 68 Jahrei Herrenberg.
Briefkasten.
Ein Diehbesitzer. Haiterbach. Die Verfügung desOberamts auf Beschlagnahme des Fleisches ans Notschlachtungen ist erfolgt, weil die in auffälliger Weise sich mehrenden „Notschlachtungen" den Verdacht nahelegten, daß es sich manchmal auch uni andere als wirkliche Notschlachtungen handelt. Dadurch würde die Fleischversorgnng unserer Bevölkerung gefährdet; die Beschlagnahme soll dem einen Riegel vorschieben. Handelt es sich aber tatsächlich uni Notschlachtungen, was ja jeder Zeit nachgewiesen werden kann, so wird die Bezirksoersor- gungsstelle nicht anstehen, das betr. Tier freizugeben, der Besitzer erhält also auch Ber-ügungsrecht über die Haut. Damit dürfte Ihre Einsendung zunächst erledigt sein.
fremdes Wesen mich kränkt, so wird mein Herz ihm verzeihen."
„Leichtgläubige", hob das Schicksal abermals an, „wie einfach denkst du es dir, eines Menschen Leben zu teilen. Geht es ihm gut, so mag es erträglich erscheinen. Aber es konimen auch schlimme Zeiten. Krankheit wird an seinem Lebensmarks zehren, Not u. Kummer seine Tage beschatten. Bedenkst du auch, wie schwer es dann sein wird, an seiner Seite auszuharren und alles mit ihm zu teilen?"
Angstvoll schauten des Weibes Augen, als es sagte: „Wie werde ich schwerer leiden, als wenn ich ihn leiden sehe. Aber Gnade wird es sein, alles tun zu dürfen, was seine Schmerzen lindert, seine Sorgen zerstreut. Ich werde die Lasten mit ihm tragen, und die Kraft meiner Liebe wird schirmend und schützend um ihn sein in seiner Not."
Da höhnte das Schicksal: „Und wenn er nun sein Herz verschließt in Bitternis und Einsamkeit? Wenn du erfahren mußt, daß auch die größte Liebe nicht vermag, die Schranken niederzureißen, die den Menschen vom Menschen trennen? Wenn deine Liebe vergebens lodert und leuchtet und verglüht? Wenn du langsam von Erkenntnis zu Erkenntnis schreiten wirst, um zu wissen, daß wir nichts vermögen, selbst über der Geliebtesten Glück und Weh?"
Da flog ein Schrei durch den Weltenraum, so furchtbar und erschütternd in namenlosem Jammer, daß die Sterne bebten und die Engel vor dem Throne des Himmlischen erschrocken aufhorchten.
Das Weib war in die Knie gesunken in wildem Weh.
Dann hob es langsam das blaffe, tränenüberströmte Antlitz. Seine Arme flehten empor wie ein Gebet, und unter Schluchzen flüsterten seine schmerzzuckenden Lippen: „Gib in mir — mit allem Leid!"
Da neigte das Schicksal ernst u. gewährend das Haupt.
Und alle dunkelsüßen Rätsel der Liebe schwebten wie ein Kranz köstlicher Blumen um das blonde Haupt des Weibes.*)
*) Aus Reclams Universum. Verlag v. Phil. Reclam jun. in Leipzig.
! Letzte Nachrichten.
Die Bewegung der Eisenbahner.
Elberfeld, 8. Jan. Der Eisenbahnerstreik im rheinischwestfälischen Jndnstriebezirk nimmt immer größeren Umfang an. Hierdurch wird besonders die Entladung der Güterwagen unmöglich gemacht. Die Milchzüge werden einstweilen noch abgefertigt. In Düsseldorf ruht der gesamte Eisenbahnverkehr. Die Bahnhöfe sind geschloffen.
Essen, 9. Jan. Der Ausstand der Eisenbahnarbeiter im hiesigen Bezirk hat sich weiter ausgedehnt. Auf dem Bahnhof Mülheim—Ruhr wird teilweise gestreikt, sodaß der durchgehende Verkehr noch nicht lahm gelegt ist. Auf dem Dortmunder Hauptbahnhof sind sämtliche Arbeiter in den Ausstand getreten. Der Betrieb wird notdürftig aufrecht erhalten. Auf der Strecke Dortmund—Unnca—Hamm ist der Betrieb infolge der Ausdehnung des Streikes im Elberfelder Bezirk stillgelegt. Der Zugverkehr zwischen Witten und Hagen ist völlig unterbrochen.
Dortmund, 9. Jan. Hier hat sich die Lage im Eisenbahnarbeiterstreik verschärft. Sämtliche Arbeiter der Eisenbahnhauptwerkstätte, etwa" 3000 Mann, streiken. Auch auf der GüterabferligungssteUe sdes Hauptbahnhofes sind sämtliche Arbeiter ausständig. Der Güterverkehr kann nur in ganz geringein Umfange aufrecht erhalten werden.
Arbeiterunruhen bei Krupp.
Essen, 8. Jan. Auf den Kruppschen Werken verließen gestern etwa 500—600 Arbeiter ihre Arbeitsstätten u. veranstalteten vordem Gebäude der Direktion eine Demonstration. Es kam dabei zu einem Zusammenstoß mit einer kleinen Abteilung der Sicherheirswehr, die entwaffnet und deren Waffen zerbrochen wurden. Die Veranstalter der Demonstration wurden festgenommen.
Eisenbahnerbewegung in Triest.
Mailand, 9. Jan. „Secolo" meldet, daß die Eisenbahner in Triest in eine Lohnbewegung getreten sind.
Verabschiedung des Admirals Meurer.
Berlin, 9. Jan. Admiral Meurer, der bisherige Chef der Marinestation der Ostseestreitkräfte, hat in seinem Neujahrsbefehl Ausführungen gemacht, die nur als ein Angriff auf die Politik und Autorität der Reichsregierung angesehen werden können. Admiral Meurer hat daraufhin seinen Ab schied eingereicht, der ihm auch bewilligt wurde.
Billige Käufe des englischen Kapitals.
Berlin, 9. Jan. Nach einer Meldung des Lok.-Anz. aus Bremen ist dort das Hotel Stadt Petersburg an die englische Cunardlinie für 7000 Pfund Sterling, das sind nach deutschem Gelde 1 400 000 ^ verkauft worden.
Das Bombenunglück in Belgrad.
Berlin, 9. Jan. Nach dem Lok. Anz. hat sich die Bombenexplosion in Belgrad dadurch ereignet, daß ein Grubenbesitzer 5 Kisten Dynamit, die zur Sprengung in seinem Werk bestimmt waren, in ein kleines leerstehendes Haus untergebracht hatte. Durch Zufall explodierten die Kisten, was die anderen Explosionen nach sich zog.
Die beschlagnahmten deutschen Schiffe.
Washington, 7. Jan. Die von Amerika beschlagnahmten deutschen Schiffe sind jetzt nach ihrem Werte abgeschätzt worden, der zwischen 130—140 Millionen Dollar beträgt. Diese Summe soll Deutschland bei der Verbands-Entschädigungskommission gutgeschrieben werden.
Amerikanische Grenzbefestigungen gegen Mexiko.
Haag, 9. Jan. Der Nieuwe Courant meldet, daß die Amerikaner ihre Grenze gegen Mexiko durch Befestigungen und Truppen sichern.
Bolschewistische Generaloffenstve?
Warschau, 8. Jan. Nach einer Meldung hiesiger Blätter begibt sich das Staatsoberhaupt Pilsudski demnächst an die Ostfront, an welcher ernste Ereignisse militärischer Natur bevorstehen. Die Blätter melden weiter, daß die polnischen militärischen Stellen alle Maßnahmen zur Abwehr der von den Bolschewisten für das kommende Frühjahr vorbereiteten Generaloffensive treffen. Die Situation an der Grenze wird jedenfalls als sehr ernst bezeichnet.
Neues vom Gisenbahnerausstand.
Düffeldorf, 9. Jan. Der Schnellzugverkehr Berlin-Köln ist bisher durch Umleiten der Züge durch das besetzte Gebiet teilweise aufrecht erhalten, sodaß noch eine Verbindung zwischen Berlin und Westdeutschland besteht. Jede Verbindung Düsseldorfs, wo der Eisenbahnverkehr völlig ruht, mit dem Industriegebiet, war gestern mittag völlig unterbrochen. Die Lebensmittelversorgung Düsseldorfs ist bei längerem Anhalten des Streikes ernsthaft gefährdet.
Austausch doch am 10. Tanuar.
Paris. 9. Jan. Der Austausch der Rarifi kationsurkunden wird am 10. Januar nachmittags 4 Uhr im Außenministerium stattfinden. Gleichzeitig wird v. Lersner ein Schreiben Clemenceaus wegen des abzugebenden schwimmenden Materials übergeben werden. Die Vertreter der Mächte, die den Friedensvertrag von Versailles unterzeichnet haben, werden auch der Unterzeichnung des Protokolls beiwohnen.
Arbeitslosen-Kundgebungen in Berlin.
Berlin, 9. Jan. Als Vorspiel zu der gestrigen Berliner Stadtverordnetensitzung gab es eine Kundgebung von Arbeitslosen, die eine Abordnung zum Siadtverordnetenvorsteher sandten mit der Forderung auf sofortige Erledigung des Antrags, den Minderbemittelten eine Sonderbeihilfe zu gewähren. Es wurde ihnen mitgeteilt, daß die Ausschußberatung bis nächsten Dienstag beendet sein werde. Eine Mitgliederabordnung sprach dann vom Rathausbalkon zu den j Arbeitslosen, die sich allmählich zerstreuten. Auch die