A n,e i a e n v r ei S: Die einspaltige Millimeterzelle 7 Nvls Terneil-Millimctcr iS Rpl. Bet Wiederüoluna ovcr Mengen- adtchlutz wird entsprechender Rabatt gewährt. Schluß der Anzeigen­annahme vormittags 7.S0 Mir, Sür sernmündlich ausgcgebene Anzeigen kann kctne Gewähr übernommen werden. - Lrsüllung^ ort' Salw Geschäftsstelle der Schwarzwald-Wacht, Lederltrabe 2S.

7-°ec/i/ u/ 227

QeFcüacke/ 7S26

dalvver G latzblatt

n » »SP I c I s: -tusgaoe L sura, Träger monatlich RM. I SO und IS Rpf. mit BeilageSchwäbische Sonntagsvost" lcinschließl. 2V Rvt. Trägerlohn). Ausgabe tl durch Träger monatlich RM. l.so «inlchl 20 Ros. Trägerlohn. Bei Postbezug Auswbe N RM. t.Lll einschließlich 18 Rps. ZeltungSgebübr zuzüglich 3« Rps. Bestellgeld. Ausgabe^ IS Rot. mehr. Postsckeck-Sonto Amt Stuttgart Nr. 184 47

Calw im Schwarzwald

Mittwoch, den 22. Januar 1941

Nr. 18j

Mustert von Rudolf Heß empfangen

Oer Keiler rler oatiooalsorialistisebeir Le^ve^uoZ von Oollaocl im Lrauoev Haus

Münche n. 22. Januar. Ter Stellvertreter des Führers. Rudolf H e tz. empfing in Gegen­wart des Reichskvmmiffars für die Nieder­lande, RrichSminister Schtz-Jnquart, sowie des Gcneralkommiffars z. b. B., Fritz Schmidt, anz Dienstagnachmittag im Scnatorensaal des Braunen Hauses in München den Leiter der nationalsozialistischen Bewegung von Holland (NSB.), Herrn Mussert. Ter Leiter der holländischen Nationalsozialisten war begleitet von seinen beiden Stellvertretern van Gel­ierten und Rost van Tonningen sowie weite­ren Angehörigen seines engeren Mitarbeitrr- stabcs. Tags zuvor stattete der Leiter des NSB. dem RcichSschatzmeistrr Schwarz einen Besuch ab; die holläbdschen Gäste besichtigten eingehent 7rs§ Verwaltungsgebäude der NS.- DAP.

* Der setzt -ltzjährige holländische Ingenieur Anton Aoriaan Mussert gründete im De­zember I93l die Nationalsozialistische Bewe­gung in Holland >NSB.) Wie alle ähnlichen Organisationen in anderen Landern erfuhr die NSB. von seiten der Regierung, der Par­teien und der breiten Lefsentlichkeit Ableh­nung. Trotz aller Verfolgungen wuchs die Biweguug aber immer weiter und erkämpfte im Jahre >937 die ersten Kammersitze. Unter dem schweren Druck der damaligen Macht­haber war die Weiterentwicklung der NSB. später stark beeinträchtigt. Im Mai 19-lO ent­ging Mussert knapp der Internierung. Wäh­rend der Kriegshaudlungen in Holland und in den folgenden Monaten stand er ganz im Hintergrund. Erst ein Ausruf der Bürger­meister der Provinz Seeland lenkte die Blicke wieder auf ihn. Dieser Aufruf wies darauf hin, daß die Programmpunkte der NSB. ge­

eignet wären, den niederländischen Staat zn richtigen Formen neu auszubauen.

Wir wissen nicht, welche Gründe Mustert im einzelnen zu seiner Zurückhaltung bewogen. Erkannte er, dag erst einige Zeit verstreichen mußte, ehe er wieder als Führer der größten nationalsozialistischen Bewegung seines Lan­des hervortreten konnte? Wollte er eine ge­wisse Klärung der Verhältnisse abwarten? Das eine ist gewiß: Die alten Parteien er­wiesen sich als unfähig, den Neuaufbau der Niederlande in die Wege zu leiten.

Allen diesen Gruppen und ihrenFührern" hat Mussert eines voraus: die politische Erfahrung. Mustert ist niemals ein Dok­trinär gewesen.,Auch den neuen Weg, den er jetzt eingeschlagen hat und der sein Volk an die Seite des Reiches führen soll, wird er mit der Ruhe eines Mannes gehen, der nicht zer­stören, sondern neue Werte schassen will.

Wrack -erIllusirious" auf Grund geraten

Oie Tntiviotrtuog im A4i>1elmeer bereitet kuglsack immer ^röüere 8orgea - Leoerai i^sveli oaek bomloo Ferukev

V. l,. Rom, 22. Januar. Zum ersten Male im Verlauf des Krieges war die im Golf von Neapel gelegene Insel Capri dir Stätte eines Luftkampfes. Die Bevölkerung von Capri erlebte das Duell zwischen einem italienischen Jäger lind elMM britlsä-en Blcnheim-Bombek7 der in diesem Kampf unterlag. Die WraSteile des Bombers fielen ins Meer.

Die in den letzten sechs Tagen mit großer Wucht durchgeführten Bombenangriffe deut­scher Stukas aus den Hafen von La Va­letta habenden schon auf hoher See durch zwei Volltreffer hart mitgenommenen briti­schen FlugzeugträgerI l l u st r i o u s" in eine außerordentliche schwierige Lage gebracht. Die wirksamen Angriffe haben bisher eine Eindockung des beschädigten Kriegsschiffes un­möglich gemacht, so daß der Flugzeugträger noch am Kai liegend von weiteren schweren Treffern heimgesucht wurde.

Infolge von Wassereinbrüchen war die Jtlustrious" wie durch Aufklärer festge­stellt werden konnte bereits vor mehreren Tagen tief gesackt, was bei eigenem Tiefgang des Schiffes von acht Meter und einer Hafen­tiefe von elf Meter die Gefahr des Aufgrund­gehens nahebrachte. Nach den weiteren emp­findlichen Schäden, die das Schiff bei den Bombenangriffen am l9. Januar erlitten bat, haben Aufklärer gemeldet, daß die hilf­lose Lage, in der dieJllustrious" mit schwe­rer Schlagseite am Kai angetroffen wurde, die Vermutung nahe legt, daß der Flugzeug­träger auf Grund geraten ist.

Der englische Flottenadmiral Lord Chat- field raffte sich übrigens am Dienstag endlich zu einer Aeußerung über die schweren englischen Verluste in dem kürzlichen Gefecht bei Sizilien auf. Seine Erklärung zielte natürlich darauf ab. die in England entstandene starke Beunruhigung als ungerecht­fertigt hinzustellen.

Lord Ehatfield behauptete, die Lehre des Krieges gehe dahin, daß Schiffe noch immer die See beherrschten. Bei derSoutba m p- t o n" habe es sich um das erste durch Flug­zeuge versenkte Kriegsschiff gehandelt (!). Die Admiralität seinicht sonderlich beunruhigt" durch die "deutschen und italienischen Lustvor­stöße im Mittelmeer. Englands Lage zur See sei sogar noch in Verbesterung begriffen <!).

Wesentlich mehr wußte der Herr Flotten­admiral nicht zu sagen. Bei seinen kühnen

Thesen ließ er sich offenbar von der Ansicht leiten, daß es in dem ihm anvertrauten Ele­ment keine Balken gibt, die sich bei solchen Erklärungen biegen könnten. Die englische Presse ist ledenfalls anderer Ansicht. Sie ver­hehlt '"chi die schweren Schäden, die in ,rMa ltaeiitstanden sid. Dabei entschlüpft MitrsTLmMlier Nachrichtendieckst das Einge- Nandnis, daß Malta in den zurückliegenden drei Tagen die schwersten Stunden des ganzen Krieges durchlebt und ernste Schäden erlitten habe. Um ein dickes Pflaster auf die offene Wunde zu kleben, wird dann freilich die Be­hauptung ausgestellt, an einem einzigen An- griffstagc seien fünfzehn deutsche Flieger ab­geschossen worden. In dem Bestreben, nach oben aufzurunden, haben die Briten auch dies­mal danebengcgriffen. Es sei fcstgestellt, daß die Zahl der verlorenen deutschen Maschinen sich an einer Hand abzählen läßt.

Aus einer Meldung des Londoner Vertre­ters vonDagens Nyheter" erfährt man bei

dieser Gelegenheit, daß General Wavell in diesen Tagen in London war. wohin er im Flugzeug gekommen war, um die weiteren Operationen in Afrika mit Churchill, Eden und dem britischen Oberkommando zu be- fprechen. Wavell ist bekanntlich Oberkomman- dierendcr für alle Stizeitkräfte in Mittelost, das"*heißt Oberbefehlshaber Mer britischen Fronten in Afrika. Es wird in London mit gewohnter Kühnheit behauptet, daß die Ab­sichten Wavells nicht nur darauf gehen, den Bodengewinn in der Chrenaika nach Möglich­keit auszuweiten, sondern auch eine scharfe Be- drängung der italienischen Fronten in Abes- siii-en, Eritrea und Somaliland zu erzwingen. Wieweit diese Pläne zu verwirklichen sind, wird natürlich stark davon abhängen, wie groß die inzwischen herangeschafften Verstär­kungen aus Südafrika und Indien geworden sind, da ja zu Beginn des Afrikakrieges die britischen Streitkräfte außerhalb Aegyptens ziemlich dünn verteilt waren.

winston Cliurchill beim Astrologen 2lstrolog:Klister Churchill, lch kann nur deutsche Flieger und Bomben sehen' (Stein)

Grieche mordet deutschen Offizier

8tgrlre Erregung io Lu cacest - Lolslis«: ,er Leciet 8eivice vieüer beteiligt

Bukarest, 21. Januar. In der Nacht zum IS. Januar.wurde in Bukarest rin deutscher Offizier in Uniform auf der Straße ohne jede Veranlassung durch einen Ausländer hinter­rücks angcschoffen. Der Offizier ist unmittelbar darauf seinen Verletzungen erlegen. Ter so­fort flüchtende Täter wurde durch das um­sichtige Verhalten eines Taxichauffrurs und rumänischer Offiziere und Pokizeibeamter so- wie deutscher Offiziere bald festgenommen. Die Ermittlungen über das Motiv des Anschlags, die in eine bestimmte Richtung weisen, stehen vor dem Abschluß.

Sofort nach Bekanntwerden des Attentats hat General Antonescu dtzn deutschen Ge­sandten davon verständigt, daß er die stand­rechtliche Erschießung des Mörders airgeord­net habe, die ausgeführt werden soll, wenn die Vernehmungen des Mörders beendet sind. General Antonescu hat außerdem sofort zehn angesehene Mitglieder der griechischen Kolonie verhaften lasten, da der Täter nach

der ersten Untersuchung- als griechischer Volksangehöriger zu betrachten ist, der mit einem türkischen Paß nach Rumänien kam.

In der rumänischen Hauptstadt hat das Attentat eine große Erregung hervor- gerufcn. Die Bukarester Bevölkerung und vor allen Dingen die rumänischen Legionäre sind erbittert über dieses Attentat an einem deut­schen Offizier und sehen dahinter die Hand des englischen Secret Service. Die Studen­tenschaft von Bukarest hat das in einem Flug­blatt ausgedrückt, worin sie mit aller Schärte die Bestrafung der an der Ermordung des deutschen Majors Schuldigen fordert und dar­aus hinweist, daß Major Döhring aus Be­fehl Englands durch einen Agenten des In­telligence Service aus den Straßen der rumä­nischen Hauptstadt meuchlings ermordet wor­den sei. Kundgebungen der Legionäre und der Studenten vor der deutschen Gesandtschaft und vor dem Ministcrpräsidium drückten die Sympathie und das Zusammengehörigkeits­gefühl mit Deutschland wie auch die Erbitte­rung gegen den Meuchelmord aus.

Fürst Konoye warnt Japans Feinde

Nationale VeiteickiZnoZ im höchsten ^usmaü gelorclert - Oi ster Reichstag ohne Parteien Lonckecdecicbt unsere! Xorrerponckenlen

-v. Kopenhagen, 22. Januar. In Ja­pans erstem Reichstag ohne politische Par» trien, der am Dienstag begann, wandte sich Ministerpräsident Konoye an das Oberhaus. Er sprach von drr schwersten Zeit der japa­nischen Geschichte und forderte eine nationale Verteidigung im höchsten nur denkbarrn Aus­maße. Japan müsse alle notwendigen Maß­nahmen ergreifen, um seine nationale Be­stimmung erfüllen zu können. Die Neuord­nung eines größeren Oftaflen im Hinblick auf die Ziele im Chinakrieg sei bereits vorge- zrichnet.

Eine deutliche Warnung brachte der Mini­sterpräsident gegenüber den Mächten zum

Ausdruck, die es sich einfallcn lassen sollten. Japan bei der Verfolgung seiner Ziele Hin­dernisse in den Weg zu legen. Den Chinesen, die an Ostasiens Neuordnung Mitwirken würden, sagte Konoye alle Unterstützung zu.

Unter Rezuanahme auf den Dreimachte- Pakt erklärte Konoye, Japan wünsche keine Ausweitung des Konfliktes, es warne aber, ihm Hindernisse in den Weg zu legen.

Es ist in diesem Zusammenhang bemerkens­wert. daß Japan bas wie aus anderen Ge­bieten bis zum Ausbruch des Krieges in Eu­ropa einen großen Teil seines Salzes aus Afrika bezog, nunmehr vom Hauptmarkt Afrika durch Ausbau der Scklzförderung in heimischen oder benachbarten Gebieten völlig unabhängig geworden ist.

peinlich für Englanö

OrtitNd«.'nict»t unserer berliner 8et»riN>e»tur»8 Berlin. 22. Januar.

Wie zu erwarten war hat die Zusammen­kunft zwischen dem Führer und dem Duce, überall stärkste Beachtung und ein vielfältiges" Echo gefunden. I» Italien wird die all­gemeine Debatte »ach wie vor durch das Er­eignis beherrscht. Bei seiner Rückkehr nach Rom wurde Mussolini, obwohl keine besondere Ankündigung über die Ankunft er­gangen war, von einer großen Menschenmenge, »nt stürmischem Jubel begrüßt. Man Welp, daß solche Zusammenkünfte stets zu histori­schen Ereignissen wurden, weil die Führer der Achsenmächte nicht gewohnt sind, Worte zu wechseln, sondern Taten zu überlegen und vorznbereiten.

Gerade deshalb empfindet England die Tatsache der Begegnung und das Echo, das sie in der Welt gefunden hat. so überaus peinlich. Mit allem hatte die englische Agi­tation vielleicht gerechnet, nur nicht mit einer Zusammenkunft FührerDuce in diesem Au­genblick. Seit Churchill sich mit dumm­dreisten Worten an das italienische Volk wandte und ihm nahclegte, sich vom Duce' zu trennen und die Freundschaft mit Deutsch­land zu beenden, sind die englischen Schanm- sichläger nicht müde geworden, der Welt zu erzählen, eigentlich seien diese sehnlichsten Wünsche der Plutokraten schon in Erfüllung, gegangen.

Die verstärkte Aktivität der gemeinsam operierenden deutschen und italienischen Luft­waffe an der für England so überaus emp­findlichen Stelle des MittelmerrS hat sie zunächst eines ander» belehrt. Die Bespre­chungen zwischen dem Führer und Duce kaben den Plutokraten die Svrache verschlagen. Man stammelt, man weiß nicht mehr, was man sagen soll und ganz besonders erstaun­lich ist diesmal, daß man wie häufig in sol­chen Fällen bisher noch nicht einmal eine Lüge gefunden hat. um deg betrogenen Mil­lionenmassen etwas vorzugaukein.

Vor allem aber hat man in London keine ruhige Stunde mehr, weil man wohl mit Recht vermutet, daß die Geschehnisse im Mit­telmeer im Zusammenhang mit dem Treffen FührerDuce Wohl erst den Anfang einer Entwicklung bilden werden, die sich sür die Plutokraten sehr gefährlich entwickeln wird. Niemand bei uns überschätzt etwa voreilig die bisher im Mittelmeer gegen Großbritan­nien erzielten Erfolge. Sicher aber ist, daß man aus englischer Seite bereits als Folge davon sehr behutsam geworden ist und in aller Eile überlegt, welche neue Taktik ent­wickelt werden kann, um über die nächsten schwierigen Wochen im Mittelmeer hi »weg­zukommen.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammen­hang eine Meldung einer schwedischen Zei­tung, wonach England die Flugzeugträ­ger im Mittelmeer nicht mehr mit Bomben und Torpedoflugzeugen, sondern nur noch mit Jagdflugzeugen ausrüsten wolle. Das beweist, daß man von den Flugzeugträgern aus zu Bombenangriffen gegen Italien starten wollte, daß man nunmehr aber gezwungen ist. die wertvollen Flugzeugträger selbst zu schützen.

Auch in andern Ländern sieht man in den Ereignissen der letzten Zeit einen Hinweis für die kommenden Entwicklungen und einen Fingerzeig für eine noch erweiterte Zusam­menarbeit der beiden Achsenmächte, ohne daß damit gesagt wäre, daß die Angriffe der deut­schen U-Boote und Flieger im Norden eine Einschränkung erfahren würden.

Churchill weicht aus

Der Schrei nach den Kriegszielen

Stockholm, 22. Januar. Daß die Zahl der Unzufriedenen in England immer größer, wird, die sich fragen, warum Großbritannieik diesen Krieg eigentlich führt, geht aus einer, Anfrage im Unterhaus hervor. In der gestri­gen Sitzung wurde nämlich Churchill drin­gend ersucht, seinem Versprechen nachzukom­men und endlich seine Kriegsziele bekanntzu­geben. Eine peinliche Forderung! Churchill, der kein Kriegsziel bat. und es darum auch nicht kennt und keine Entschuldigung für sein Kricgsverbrechen findet, weil es keine dafür gibt, sucht sich darum wieder mit faulen Aus­reden aus der Asfäre zu ziehen.

Die britische Regierung", so weicht Chur­chill verlegen aus.warte irgendeine gün» stige Gelegenheit ab. um eine diesbe­zügliche Erklärung zu machen. Im Augenblick sei er jedoch nicht imstande. Genaueres be­kanntzugeben " Eine andere Antwort kann man von dem Katastrophenpolitiker kaum er­warten, denn auch Churchill wird es däm­mern, daß das Ziel dieses Krieges nicht Eng­land bestimmt sondern Deutschland.