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eine schwere Explosion hervorriefen. Durch die Stichflamme gerieten die Kleider der Frau in Brand, die, lichterloh bren­nend, in die oberen Stockwerke sprang, wo die Flammen non ihrem Mann und dem Dienstmädchen erstickt wurden. In schwerverletztem Zustand mußte die Frau ins Marien­hospital verbracht werden. Das ausgebrochene Feuer wurde non der Feuerwehr gelöscht. Die Explosion war so stark, daß im Untergeschoß nicht nur sämtliche Fenster, sondern auch nahezu alle Türen eingedrückt wurden. Teilweise sind die Türen samt der Verschalung aus der Wand heraus­gerissen.

Aus dem Lande

Zuffenhausen, 23. März. S t a d tp f a r r e r Dr. Schen­kel beurlaubt. StMpfaroer Dr. Schenkel, hier, bisher einer der aktivsten Genossen der SPD. und gewe­sener Reichsbannermann, ist, wie vom Staatskommissariat für Württemberg mitgeteilt wird, vom Evangelischen Ober­kirchenrat beurlaubt worden.

Heilbronn, 23. März. Austritt aus der Demo­kratischen Partei. Die bisher demokratisch gesinnten Weingärtner von Heilbronn haben beschlossen, aus der Demokratischen Partei auszutreten; sie empfehlen ihren Stantiesgenossen die Angliederung an Vaterländische Der- bände.

Mainhardt, 23. März. Ehrenbürger. Der Ge­meinderat hat den Reichspräsidenten und den Reichskanzler zu Ehrenbürgern der Gemeinde ernannt.

Bad Mergentheim, 23. Mürz. WiederimAmt. Bür­germeister Dr. Brönner hat seine Dienstgeschäste als Stadtoorstand in vollem Umfang wieder übernommen.

Heubach OA. Gmünd, 23. März, H i n d e n b u r c» und Hitler Ehrenbürger. Der Gemeinderat bat hin : n- burg und Hitler zu Ehrenbürgern ernannt. Denseld.n Beschluß hat der Gemeinderat von Oberböbingen gefaßt.

Leinzell OA. Gmünd, 23. März. Uhlmann ver­haftet. Gestern nachmittag wurde Fabrikant I. Uhl mann von Kriminalbeamten ocrhaster. Die Verhaßt! g .geschah wegen Verdunkelungsgefahr und wegen Betrugs- verÄachts. Er wurde in das Polizeipräsidium nach Stutt­gart verbracht.

Ellwangen, 23. März. Eine Erklärung des Stadtvorstands. Amtsniederlegung. In der gestrigen Gemeinderatssitzung gab Bürgermeister Et- tensperger die Erklärung ab, daß die städtischen Beamten und er sich auf den Boden der geschaffenen Verhältnisse stellen und getreu ihrem Diensteid wie bisher auch unter der neuen Regierung ihre Pflicht erfüllen werden. Stadt­rat Josef Baumgärtner (Zentrum) hat sein Amt als Stadt­rat niedergelegt.

Göppingen, 23. März. DieFreie Bolks- zeitung" beseht. Das in den Räumen derFreien Bolkszeilung" gelegene heim der Sozialistischen Arbeiter­jugend wurde am Mittwoch abend von der SA. besetzt und die Räume derFreien Bolkszeitung" geschlossen. Redak­teur Roh rer, sowie Gewerkschaftssekretär Völker wur­den in Schutzhast genommen.

Alm, 23. März. Erneut Besetzung des Ulmer Rathauses. Der Untersuchungsausschuß über die Ge­schäftsführung des Oberbürgermeisters Dr. Schwammberger hat erneut das Ulmer Rathaus besetzen lassen, da er dies für ein ungehindertes Arbeiten des Untersuchungsausschus­ses für notwendig hält. Außerdem fordert die Fraktion der NSDAP, die sofortige gehaltliche Einstufung sämtlicher städtischer Beamten mit über 6000 Mark Gehalt, insbeson­dere der Amtsvorstände, entsprechend der Besoldung für gleichwertige Aemter in Staat und Reich und entsprechend ihrer allgemeinen Bedeutung und Leistung. Ferner stellen sie folgende Forderung: Der einzige Leichenbeschauer in Ulm ist ein Jude. Die Fraktion verlangt, daß mit sofortiger Wirkung der Posten mit einem Nichtjuden besetzt wird.

Friedrichshofen, 23. März. Keine Z e p p el i n h a l l e in Barcelona. Wegen Fehlens von Geldmitteln Hot der Stadtrat von Barcelona beschlossen, den geplanten Bau einer Zeppelinhalle in Barcelona nicht durchzuführen.

Von der bayerischen Grenze, 23. März. Selbstmord kn Schutzhaft. Im Krankenzimmer des Amtsgerichts­gefängnisses in Günzburg erhängte sich in der Nacht der in Schutzhast befindliche Führer der Eisernen Front in Günz- bnrg, Krankenkasserverwalter Otto Geiselhardt. Bis jetzt sind keine Anhaltspunkte dafür vorhanden, daß irgend­welche Verfehlungen des Verstorbenen vorliegen, die ihn zu Lüesem Schritt veranlaßt hätten.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 24. März 1933. Biele Menschen können es nicht begreifen, daß man nicht auf ihre Art glücklich sein will.

In den Ruhestand verseht: Oberregierungsrat Dr. Kr afft Zbei der Chemischen Landesanstalt, Oberreallehrer Widmann an der Realschule mit Lateinabteilung in Urach.

Verlegung: Der Sitz der Oberförsterstelle Trossingen, bisher ln Rottweil, wurde nach Trossingen verlegt.

Dom Rathaus

Gemeinderatssitzung vom 22. März 1833.

Anwesend: Der Vorsitzende Bürgermeister Maier u. 14 Stadt­räte.

1. Sitzung der Ortsfürsorgebehörde:.

Weiler waren anwesend die Herren Geistlichen Dekan Otto, Stadtpfarrer Wetzet und Prediger Pflüger.

In nichtöffentlicher Sitzung wurden einige Unterstützungs­gesuche um Beihilfen zum Mietzins, in Krankheits- und lln- gliickssällen u. a. erledigt. Gesuche von jungen Leuten unter 25 Jahren um Einstellung als Fürsorgearbeiter werden grund­sätzlich abgelehnt, wenn die Betreffenden nicht Nachweisen kön­nen, daß sie 40 Wochen nn freiwilligen Arbeitsdienst waren. - Einige Fälle gehobener Fürsorge werden gegenüber dem Be- zirkswohlsahrtsamt begutachtet. Für besonders bedürftige größere Familien werden im Stadtwald eine Anzahl Lose Schlaqraum zur Aufbereitung unentgeltlich zur Verfügung ge­stellt. Die betreffenden Familien werden von amtswegen aus- gemittelt. wer aber besonderen Wert auf Zuweisung eines Loses legi, kann sich vorsorglicherweise bis nächsten Samstag mittag auf der Kanzlei des Bürgermeisteramts melden.

2. Gemeinderatssitzung:

Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende des am 14. März dieses Jahres verstorbenen Stadtrats Otto

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter«

Lehre, dem er warme Worte des Dankes u. des treuen Gedenkens widmete. Wie er in seinem Berufe ein vorbildlicher Geschäfts­mann war, so war sein Sinn auch im öffentlichen Leben stets aufs Ganze gerichtet und auf das Wohl seiner ihm so sehr am Herzen liegenden Vaterstadt bedacht. Das Kollegium ehrte das Andenken des Kollegen durch Erheben von den Sitzen. Als Nachfolger im Gemeinderat tritt nach dem Wahlergebnis vom 12. Dezember 1031 Eugen Schill, Landwirt ein. Da keine gesetzlichen Hinderungsgründe vorliegen, soll er in der nächsten Sitzung eingesührt werden. - Stadtrat Walz hat unter Vor­lage eines ärztlichen Zeugnisses mitgeteilt, daß er wegen Krank­heit in absehbarer Zeit nicht mehr in der Lage sei, als Ge­meinderat tätig zu sein und im Zusammenhang mit den einge­tretenen veränderten politischen Verhältnissen aus der SPD. ausgetreten sei. Durch den Austritt aus der Wählervereinigung erlischt gemäß Artikel 34 der Eemeindeordnung die Mitglied­schaft zum Gemeinderat. Mit dem Dank für seine Mitarbeit wird der Wunsch auf baldige Wiedergenesung verbunden. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl vom 8. Dezember 1028 rritt als Ersatzmann Wilhelm Küchele, Holzhauer auf den Rest der Wahlperiode in den Gemeinderat ein. Da auch hier keine gesetzlichen Hinderungsgründe vorliegen, wird Herr Kü­chele ebenfalls in der nächsten Gemeinderatssitzung in das Kol­legium eingesührt.

Mitteilungen. Dem Gemeinderat wird Kenntnis gegeben von Beitragsverwilligungen zur Besoldung der Lehrkräfte an der Volksschule und zu den laufenden Notstandsarbeiten und von einer Abschlagszahlung des Notstandsdarlehens. Dem Ober­wachtmeister Ziegler wird in Anrechnung auf seinen ordentlichen Urlaub von 1033 ein 14tägiger Urlaub zur Teilnahme an den Geländesportlehrgängen des Reichskuratoriums für Jugender­tüchtigung erteilt. Für einen verunglückten Feuerwehrmann wird der vorgeschriebene Bericht an die Zentralkasse zur Förde­rung des Feuerlöschwesens erstattet. Vausachen. Die Glaser­arbeiten an der Realschule und im Präparandenanstaltsgebäude werden zum Preis seines Angebots dem Elasermeister Wolf übertragen. In der Lembergerstraße wird infolge der Er­richtung eines Neubaus der Hauptwasserleitungsstrang mir einem Aufwand von 500 Mk. fortzusetzen beschlossen. Schulsachen. Von der Gewerbeschule mit Handelsabteilung liegt eine Ein­ladung zur Schlußfeier am Donnerstag, den 30. März, nach­mittags 5.15 Uhr im Saal II der Gewerbeschule vor. Der Vorsitzende gibt dem Kollegium Kenntnis von dem Ergebnis der Schulprüfungen an der evangelischen Volksschule. Das Er­gebnis war nach dem Bericht des Herrn Schulrats Knödler wie nach dem unmittelbaren Eindruck der Mitglieder des Orts­schulrats in allen Klassen ein hervorragend günstiges. Die Schü­ler zeigten einen guten Kenntnisstand und sind sehr aufgeweckt bei der Arbeit. Die Lehrerschaft gibt sich alle Mühe, Unterricht und Erziehung vorbildlich zu gestalten. Dies trifft in vollem Umfang auch im hauswirtschaftlichen und Handarbeitsunterricht zu. Das letztere kam ja bei der Ausstellung augenscheinlich zum Ausdruck. Aber auch an der Real- und Lateinschule ist der Un­terrichtserfolg ein sehr günstiger. Die mittlere Reifeprüfung ha­ben alle Prüflinge beständen und dabei mit Noten, die weit über dem Durchschnitt stehen. Die beiden Landexamianten haben das Landexamen beide bestanden und zwar mit recht gutem Ergeb­nis. Der Gemeinderat spricht dem Lehrkörper sowohl der Volks­schule. der Real- u. Lateinschule seine Anerkennung aus. In Sachen der Präparandenanstalt und der Zukunft des Lehrerseminars sind mit der Kultverwaltung weitere Verhandlungen nötig. Arbeitsbeschaffung. Die Notstandsarbeit lauft auf den 31. März ds. Js. ab. Das lange Frostwetter des Winters hat es ver­hindert. die Arbeiten bis zu diesem Zeitpunkt zum Abschluß zu bringen. Es wurde deshalb um Verlängerung der Notstands­arbeit bis 31. Juli ds. Js. gebeten. Das weibliche Lager des freiwilligen Arbeitsdienstes soll auch den Sommer hindurch fort- gesührt werden, nachdem genügende Arbeit mit Waschen und Bügeln für vie hiesigen Lager und die Lager des Bezirks, mit Nähen in der Frauenarbeitsschule und mit Kochen und Krankenpflege nachgewiesen ist. Im Interesse einer besseren Zusammenfassung von Lager und Arbeitsstätten wird das weib­liche Lager in den Fabrikräumen des Max Theurer künftig unter­gebracht werden. Im Anschluß an das zweite männliche Lager des freiwilligen Arbeitsdienstes soll in diesem Sommer ein drit­tes Lager mit etwa 70 Mann eingerichtet werden, dem in der Hauptsache die Weganlagen im Galgenberggebiet und Wald­wegbauten obliegen werden. Zur Erschließung des Ealgenberg- gebiets ist die

Feststellung von Baulinien

in diesem Gebiete nötig. Der Gemeinderat hat bekanntlich am 20. April 1031 dem Stadtbauamt den Auftrag erteilt, zur Er­schließung von Baugelände im Galgenberg, von dem man eine gewisse Belebung des Vaumarkies und die Niederlassung von Fremden, Beamten und Pensionären erwartet, die nötigen Auf­nahmen und Vorarbeiten zur Fertigung der Baulinienpläne, der Projekte über Straßen-Kanalisations- und Wasserleitungsan­lagen in die Wege zu leiten. Durch starke anderweitige Inan­spruchnahme des Stadtbauamts hat sich diese Aufgabe verzögert, konnte aber mit Hilfe einiger ADF. Vau- und Vermessungs­techniker diesen Winter so weit gefördert werden, daß das ganze Projekt heute zur Beratung gestellt werden konnte. Stadtbau­meister Benz erläuterte das Projekt an Hand der Pläne und Zeichnungen in längeren Ausführungen. In Anpassung an das Gelände find 3 Haüptwege vorgesehen. Der untere schließt sich an die Weingartenstraße an und führt durch das Kraft'sche, Benz'sche und Schuler'sche Grundstück auf der unteren Terrasse zu Tal und mündet oberhalb des Eerätehauses des Straßen- und Wasserbanamts in der Staatsstraße NagoldStuttgart. Der mittlere Weg schließt sich am genehmigten mittleren Weg des vorderen Galgenbergs an und führt oberhalb des Hermann- Platzes durch die städtischen Kulturen auf der zweiten Terrasse langsam zu Tal und mündet oberhalb der städtischen Quell- sassüng auf der oberen Talterrasse in die Staatsstraße. Auf der Talsohle muß diese Baustraße mit einer ca. 1 Meter hohen An­schüttung geführt werden, so daß sie hier einen natürlichen Ge- röllauffang für künftige Hochwasser bildet. Dem Waldrand ent­lang wird als 3. Baustraße der bisherige Waldweg ausgebaul, worbei der bisherige vordere Steilaufgang durch eine Umge­hung stark ausgeglichen wird. Die Siedlung soll in aufgelöster Form erfolgen und ganz dem Gelände angepaßt werden. Bei der richtigen Durchführung des Grundgedankens verspricht dieses Sied­lungsgebiet eine schöner Stadtteil zu werden, von dem die das Tal passierenden Fremden einen guren Eindruck bekommen »ol­len. Damit deshalb die Bauten zweckmäßig ausgeführt und weit­gehendst dein Gelände angepaßt werden, sind auch besondere An­bauvorschriften vorgesehen Bei der Ausarbeitung des Projekts ist das Stadlbauamt durch die Ortsbauplanberatungsstelle des Innenministeriums beraten worden. Nach längerer Beratung überzeugte sich der Gemeinderat von der zweckmäßigen Lösung der Baulinienfrage und glaubt, hier ein Siedlungsgebiet zu erschließen, das nicht bloß bei den Interessenten in Nagold, son­dern auch bei auswärtigen Baulustigen Anklang finden wiro. Es wird beschlossen, die am 27. Mai 1027 genehmigte Vaulinie am mittleren Weg von Punkt A B und die dazu gehörige Bau­grenze CD und die Vaugrenze an der Wetngartenstraße von E F auszvheüen. Die Vaulinie»! und Baugrenzen für das Ge­biet Weingarten und Galgenberg im Anschluß an die am 12. Juni 1007 bezw. 27. Mai 1027 genehmigten Linien und Bau- grenzen der Weingartenstraße des mittleren Wegs und der Eal- genbergstraße wie im Entwurf vorgeschlagen, festzustellen, für dieses Gebiet folgende Anbauvorschriften zu erlassen: Es wer­den in der Regel nur Gebäude mit 2 Wohnstockwerken zuge­lassen. Die Gcbäudeabstände »ollen mindestens 8 Meter betragen. Der Ausbau des Daches mittels Dachanfbauren ist nicht ge­stattet. Kleine Dachläden können zugelassen werden. Ziegeldächer sind mit engobierten Ziegeln einzudecken.. Einfriedigungs- und Stützmauern dürfen nur aus Natursteinen oder aus Natursteinen mit Hinterbeton ausgefübrt werden. Die Pläne werden nun­mehr zur Einsicht der Beteiligten auf dem Rathaus aufgelegt,

Freitag, den 24. März 1033.

worüber noch Bekanntmachung erfolgt. Wenn nun hier wieder für den freiwilligen Arbeitsdienst bedeutende Arbeitsgelegenheit geschaffen wird, so wird erneut die Erwartung ausgesprochen, daß sämliche arbeitslose junge Leute unter 25 Jahren von Na­gold, gleichviel ob in Versicherung stehend oder nicht, sich auch beiin Arbeitsdienst beteiligen. Es kann nicht damit gerechnet werden, daß Hilfsbedürftige von der Stadt Arbeit oder Unter­stützung erhalten, wenn sie nicht in den Arbeitsdienst eintreten. Meldungen werden jederzeit auf dem Bürgermeisteramt ent­gegengenommen. Sonstiges: Um eine größeren Spielraum beim Ansatz der Feuerwehrabgaben künftig zu haben, werden statt bisher 7, künftig 8 Steuerstufen eingeführt und zwar die Stu­fen 3, 5, 8, 12, 16, 20, 24 und 30 Mark. - Nachdem die Be­mühungen, eine einheitliche Regelung des Straßenhausierhan­dels im ganzen Land oder wenigstens im Bezirk durchzuführen. sehlgeschlagen sind, wird die von der Handwerkskammer Reut­lingen vorgeschlagene ortspolizeiliche Vorschrift über den Hau­sierhandel auf öffentlichen Straßen und Plätzen erlassen. Sie wird im Wortlaut noch bekannt gemacht. Hierauf trat man zur Erledigung von weiteren Beratungsgegenständen und von Erundstücksschätzungen in die nichtöffentliche' Sitzung ein.

Stand des freiwillige« Arbeitsdienstes auf IS. Februar 1?33

Am Stichtag bestanden im Arbeitsamtsbezirk Nagold 10. Arbeitslager. Dabei wurden insgesamt 648 Arbeitsdienst­willige beschäftigt, darunter 62 weibliche AD. Nach den einzel­nen Oberamtsbezirken gesondert werden zurzeit folgende Maß­nahmen geführt: Oberämtsbezirk Nagold: < Reihenfolge: Trä­ger der Arbeit; Art der Arbeit; Zahl der AD.) Stadtgemeinde Nagold, Wegbau, 55. Stadtgemeinde Wildberg, Beseitigung von llnwetterschäden, 50. Stadtgemeinde Ältensteig, Dränagen, 53. Gemeinde Eültlingen, Vachkorrektion, 30. Stadtgemeinde Nagold tweibl ), Winterhilfe, 19. Gemeinde Sulz, Bachverbesserung, 33. Oberamtsbezirk Calw: Gemeinde Altbulach, Dränung, 32. Co- ritasverband Stuttgart (weibl. Lager in Calw), Instandsetzung von alten Kleidern, 15. Gemeinde Neuweiler, Dränung, 20. Oberämtsbezirk Freudenstadt: Gemeinde Dietersweiler, Verbes­serung von Holzabfuhrwegen, 31. Oberämtsbezirk Herrenberg: Stadtgemeinde Herrenberg. Aispachkorrektion, 31. Gemeinde Un­terjesingen, Ammertorrektion, 62. Gemeinde Nebringen. Weg­bau, 40. Oberamtsbezirk Horb: Stadtgemeinde Horb. Bau der Panoramasrraße, 30. Stadtgemeinde Horb, (weiblich), Winter­hilfe, 23. Gemeinde Vierlingen, Verbesserung von Waldwegen. 20. Gemeinde Bieringen. Waldwegbau, 24. Gemeinde Wachen­dorf, Dränung und Waldwegverbesserung, 24. Gemeinde Sulzan, Verbesserung von Waldwegen, 20. A. Ä.

Tonfilm-Theater

Stürme der Leidenschaft

Ein Film, in der Hauptrolle der große Emil Jannings Noch nie war er so menschlich wie hier, ein Vollblutmensch mit allen Schwächen und Leidenschaften, in kein kindliche Naivität, kaltblü'ige Gerissenheit, behäbige Gutmütigkeit und schranken­lose Willkür herrschen. Und das ist das Wanderbare an ihm: wo er auftaucht, da kann man auch lachen, heizhafk sogar, denn er hat einen derben Humor. Durch ihn wird dieser sensationelle Unterweltfilm jedem zu einem großen Erlebnis werden. (S. heu­tige Anzeige).

Neuregelung der Aukosteuer zum 1. TNai

, Die Autosteuer wird bekanntlich einer Neuregelung unter­zogen. Das bisherige Kraftfahrzeugsteuergesetz läuft'am 31. März ab. Inzwischen sind einige neue Vorschläge aufgetaucht, die in das neue Gesetz ausgenommen werden sollen. Das bisherige Gesetz wird daher bis 30. April verlängert.

Unsere Heimat"

Nr. 3. In der heutigen NummerUnsere Heimat" soll das Bilderbuch unseres heimatlichen Dorflebens ausgeschlagen wer­den und aus einer Reihe von Bildern soll der Herzschlag dieses Dorflebens spürbar werden, wie man im Gruß einander begeg­net, wie die Menschen etwa ehedem gemeinsam hinausfuhren ins Laub, etwas voin Eemeindebackhaus, wie man da einan­der hilft, die Nachbarin der Nachbarin. Atem und Klangfarbe des Sonntagabends, die verhaltene Stimmung einer Gewitter- nacht, die weihevollen Stunden am Alten-Jahrs-Abend und die jchweigenoe Größe und Innigkeit, wenn die Menschen des Dorfes ihren Verstorbenen das letzte Geleit geben.

Bestellung eines weiteren Unterkommtssars. Von zustän­diger Seite wird mitgeteilt: Auf Grund von 8 1 der Ver­ordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Stunt vom 28. Februar 1933 ist bis auf weiteres Bürger­meister und Landtagsabgeordneter Dirx in Stammheim OA. Calw als ehrenamtlicher Unterkommissar zur besonde­ren Verwendung für die Oberämter Calw, Freudenstadt, Leonberg, Nagold und Neuenbürg bestellt worden. Er un- lersteht dem Innenministerium Polizeikommissar für das Land Württemberg unmittelbar und hat die notwendi­gen Maßnahmen im Rahmen der Zuständigkeit des Innen­ministeriums Polizeikommissar für das Land Württem­berg im Benehmen mit den Landräten zu treffen. Die Sa.- und SS.-Führer und -Formationen haben den Wei­sungen des Unterkommissars unbedingt Folge zu leisten.

Das Unterkommissariat des Standartenführers und Landtagsabgeordneten Dr. Sommer in Heilbronn, der schon bisher für die Oberämter Vrackenheim. Crailsheim, Eerabronn, Hall. Heilbronn, Künzelsau, Meigenth.sim, Neckarsulm und Oehringen zuständig war. ist auf Grund von 8 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28, Februar 1933 auf den Ober­amtsbezirk Besigheim ausgedehnt worden. Die SA.- und SS.-Führer und -Formationen des Oberamtsbezirks Besig­heim haben den Weisungen des Unterkommisfars unbedingt Folge zu leisten

Das Potsdamer Glockenspiel als Pausenzeichen des veutjchland- senders. Die Reichsrundfunkgesellschaft teiit mit: Von Mittwoä, den 22. März ab, wird der Deutschlandsender ein neues Pause». Zeichen führen. In Zukunft werden als Zeichen die ersten Kläng: des Glockenspiels der Potsdamer Garnisonskirche erklingen, um den Hörer an die denkwürdigen voin Deutschen Rundfunk aus Potsdam übertragenen Feierlichkeiten des 21. März zu erinnern.

Der 21. März im Tonfilm. Die wesentlichen Vorgänge d s historischen Tags in Potsdam werden von der Ufa-Tonwoche und der D e u l i g - T o n w o ch e verfilmt. Bereits am Mittwoch, den 22. März, wird der Film vorgeführt werden. Die Aufnahmen bringen alle wichtigen Ausschnitte des bedeutungsvollen Tags und schließen mit dem Fackelzug.

Hochdorf OA. Horb. 24. März. In Schutzhaft ge­nommen. Wie wir hören, ist gestern Bürgermeister Pfeisle von Hochdorf auf Anordnung des Unterkommifsars in Schutz- Haft genommen worden. Veranlassung hiezu soll eine Waffen­angelegenheit sein. Man habe in einem Hause in Hochdorf Waffen gefunden, von deren Versteck der Bürgermeister gewußt habe, ohne Anzeige zu erstatten.

herrenbcrg. 23. März. Bekenntnis zur neuen Regierung. In der Gemeinderatssitzung verlas Bürger­meister -Schick eine Erklärung, nach der sich alle städtischer? Beamten einmütig zur Regierung der nationalen Erhebung bekennen und im Sinn der Regierung pflichttreu und mit ' ganzer Kraft mitzuarbeiten versprechen. Der kommunistische Stadtrat Gößler hat sein Gemeinderatsmandat niedergelegt.