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12 Seiten

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Veihnachten

Sie ewige Weihnacht!

Fröhliche Weihnachten! Das ist die frohe Kunde, die heute die Weihnachts- glucken länten. Der Stern von Bethle- hem ist anfgegangen in der stillen, der heiligen Nacht. Im Lichte der Er­lösung crnent sich die Welt. Weihnacht ist da, die Geburtsstunde der erlösten Welt. Die stille, die heilige Nacht tut sich ans mit leisen Schwingen. Ein heimliches Rarinen geht durch die Straßen, wenn der Abend seine Lichter anzüudet und wenn hundert Brun­nen ins Weihnachtswunderland rauschen. Christ ist geboren. Mächtig und freudig geht diese Botschaft wieder durch die Lande. Es ist der Hcilsruf des Jahres, das in die Einigkeit versinkt. Es ist die Jubelkunde der heiligen Nacht, durch die der tiefe Weih­nachtsfriede zieht und sich auf aller Men­schen Herzen legt, ans ihre Seele, die sie anf- tnt und die erstrahlt im Licht des Erlösungs­gedankens.

Ihr Kinderlein kommet . . ." So ruft es hinein in Kammer und Küche, in Haus und Hof.Christ, der Retter ist da", so ju­beln die Weihnachtsglocken, die über das Land tönen und die uns hineingeleiten in die fröhliche, selige, gnadenbringende Weih­nachtszeit.

Stille Nacht, heilige Nacht . . . Nun ist die Stunde nahe, wo nur Menschen den Schutt aus unserer Seele räumen, wo wir reinen Herzens werden vor dem Kinderglück in uns und vor der tiefen Andacht, die der heilige Abend mit seinen Lichtern, seiner gro­ßen Freude und seiner leuchtenden Ver- klärtheit ruhevoll uns gab als schönste Weihnachtsgabe.

Stille, heiligt Nacht! Wie bist du so un­vergleichlich! In dir lebt kein Haß, keine Lüge. Tu machst den Menschen gut und milde. Wer dich zu tiefst verstanden hat. ge­sundet und trägt in die Ewigkeit hinein dein Leuchten im Herzen. -Ob Herr oder Knecht, du bezwingst alle und gibst das Glück allen, die danach verlangen.

Sie Glocke im Ser

Eine märkische Weihnachtssage

Südlich der festen Stadt Brandenburg dehnt sich ehemaliger Seeboden. Verstreute Ackerfelder wechseln mit Kiefernbeständen und mäßigen Hügeln: die Gegend heißt die Zauche, und was an schönen Baumalleen sich hindurchzieht, stammt von den Zister­zienser Mönchen her, denen das Kloster Leh- niu gehörte. Ganz ist das Naß aber nicht versickert. Seeaugcn blinkcrn überall; ein sehr Helles ist westlich vom Mittelsee aus­getan: der Gühlitz. Er gehörte znm Kloster- gut. und der Bursarius oder Schatzmeister non Lehnin hatte schon früh eine Art Erb- sischerei dort vergeben, von der aus die klö­sterliche Fastenküche billig beliefert wurde. Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts hausten da die Kalgcwits; deren einer ist geistlich ge­worden und hat nch späterhin als Erzbischof von Magdeburg stark an Petri Fischzug be­teiligt. Wie er dazu kam, schon in jungen Jahren den väterlichen Kahn zu verlassen und in das Kloster einzutreieu, erzählt man so:

In dem Land, das die verschilften Ser­öser bildeten, soll einmal vor der Zisterzien­serzeit ein Dorf gelegen haben. Vielleicht war ks nur eine Pfahlbauernniederiaisuug. viel-

Anü wieöer ist

And wieder ist s Weihnacht nun! Komm, laß uns ganz in Weihnacht

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And ganz in Weihnacht spinnen ein! Wir wollen schauen in das Licht And in des Kindleins Angesicht And selber Kinder sein!

es Weihnacht...

Da steht so vieles Gute aufs Viel Böses endet seinen Lauf,

Es ist wie eine andre Zeit!

O daß doch jeder trüg' hinaus Aus seinem lieben Weihnachtshaus Ein Stücklein Menschlichkeit!

R. B.

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leicht auch trug zur Grüudungszeit der Bo­den noch die leichten Hütten. Als dann eine Kirche dazu gebaut wurde, und gar in das Gebälk ohne Fundament zwei Glocken ge­hängt, sackte das ganze Ufer ab. Es war noch gar nicht lauge her, daß Wodan ver­drängt worden war, und die Bevölkerung schob i h m das Unglück zu. das in einer der zwölf wilden, ihm geweihten Nächte, einer stürmischen Ehristnacht. geschah. Als der Sturm verbraust war, deckte die Flut das Tors. Die Glocken Aime-Susauue und Anne- Margrele lagen in der Tiefe des Gohlitzsees begraben. Wer ein Sonntagskind war oder am 29. Februar geboren, hörte sie in der Tiefe dumpf rusen, aber nur am 25. Dezem­ber, zur Stunde der Wcihuachtsmette, wäh­rend der mau nach Recht und Fug hätte in der Klosterkirche sein müssen.

So war denn um solche ungute Stunde nie sememd aus dem Sec gewesen, außer ge­wissen fürwitzigen Jnng- leuten, n. denen glaubte man sowieso nicht. was sie gehört haben woll­ten.

Nun sollte Otte Knl- geivit. der Bater. iür den zweiten Weihnachts­tag ein Trumm guter Karpfen an den Bruder K ttcheumeistcr liefern. und hatte die Fische vor­sorglich im Holzdotiich am Steg bewahrt. Stile, der Sohn, aber immer auf Suche nach etlichen Festputz für seinen böhmischen Groschen znm Schatz, hatte nicht wi­derstehen können, als der Hausmeister von Schloß Plaue ihn im letzten Augenblick um ein gut bezahltes Ge­richt Fische für die herr­schaftliche Tafel ersuchte. Er hatte den väterlichen

Kasten geplündert und wollte nun den Schaden durch einen Nachfang wieder gut machen.

Während die alten Kalgewits in der Kirche knieten, löste Ottke den Kahn von der Kette. Anue-Tusauue, sein Mädel, hielt das Ruder und stieß ab, daun nahm der Bursche Mie Stange und stakte den Kahn durch die schmale, in das noch dünne Eis gehauene Fahrstraße zu den Fischlöchern, die immer offen gehalten wurden. Dort hatte Ottke am Morgen auf des Bakers Geheiß Netze aus­legen müssen, die sich durch leichte Erlen- stammstücke im Schwimmen hielten. Diese Netze wollte Ottke jetzt auf Beute unter­suchen. Als er eines faßte, wog es ihn merk­würdig schwer in der Hand und Anne- Susanne sagte: er möge doch einmal hor­chen man höre schon die Glocken vom Kloster läuten. Der Klang kam aber in Wahrheit aus dein Wasser. Er zuckte die Aenseln und hieß sie an- iaisen. Wie sie nun ver­eint zogen, schwoll oer Glockenklaug, und sie merticn, im Netz Hinzen zwei Glocken. Da de wegle die erste ihren Klöppel und brummte Anne-Susanne, ick will mit tv zu lanne", die zweite aber bimmelte hell:Anne - Margcele. wii witln wieder tv arnnne zweite

scheten!" Die Glocke behielt recht, das Netz platzte, dle Glocken glucksten aus den §eeboden zurück, aber auch die lebende Anne - Susanne bekam Ucbergewicht und wurde in das Wasser gerissen. Als Ottke sie fand, schwieg ipr blasser Mund . . .

Ottke ruderte die tote Liebste heim, wartete

indes nicht mehr auf seine Eltern, son­dern ging nach dem Kloster, beichtete den Mönchen seine Schuld und ver­sprach zu sühnen. Sie. nahmen ihn als letzten der Laienbrüder aus, doch bald stieg er im Ansehen. Er, der bislang ein einfacher Fischer gewesen, lernte Lesen und Schreiben und Latein und erwarb sich neben aller Frömmigkeit auch das nötige geistige Rüstzeug, dessen die Kirche in allerlei Streitigkeiten bedurfte. Er erreichte, wie eingangs erzählt, die hohen Ehren eines Erz­bischofs von Magdeburg.

Die Glocken Anne-Susanne und Anne- Margrete liegen noch immer im moorigen Grund des Gohlitzsees und läuten in der Ehristnacht für den, der Ohren hat, sie zu hören

Sas Fest der Liebe

Eine Erzählung von Walter Persich

Professor Matthics, internationale Be­rühmtheit, hat bisher nahezu dreitausend Abarten der Kegelmnscheln zusammengestellt. Familie. Liebe, Vergnügen, das sind drei Begriffe, die nicht iür ihn existieren, hin­gegen erlevt er eine Sensation, als er auf einer kleinen Reise in Hamburg beim Händ­ler in der Kastanieuallee im Dezember um 5 Uhr nachmittags eine schneeweiße Kegel- schuecke entdeckt. Ter Preis beträgt zweitau­send Mark, und zögernd legt der Gelehrte die Kostbarkeit aus der Hand.Gut ich werde sehen, daß ich bis Samstag das Geld austreibe. Hundert Mark habe ich bei mir."

Der Kaufmann nimmt ans dem Bort ncoen den Perlnuittschalen und gezähnten Kalkwuudern ein Kästchen.Ich gebe Ihnen die Muschel gerne mit. Herr Professor. Wir haben zwei Feiertage, io kann von auswärts das Geld nicht so schnell komme» und Ihre hundert Mark könnten Sie benötigen. Sie wollen mir nur bis Silvester Na: ,richt geben, Sie das Eremplar behalten oder ob ich es ans dem Hotel abholen lassen kann."

. Herzlichen Dank!" Seine Hand verstaut liebevoll deu Schatz iu der großen Pelerine. An der Tür wendet er sich nochmals.Feier­tage, sagten Siel"

Der Meister nickt:Herr Professor haben vergessen, daß heute Weihnachtsabend ist, meine Familie wartet aus mich, daß ich die Kerzen anzünde ... Frohe? Fest. Herr Pro­fessor!"

Da sitzt man mm in Nürnberg inmitten Tausender von Büchern, fährt in die Han­delsstadt, weil dort die edelsten und vielfäl­tigsten Wunder des Studiums auszutreibeu sind, nick wird vom Christfest überrascht' Während er durch die Straßen geht, wirb es selbst in diesem St. Pauli, wo doch sonst die Lichter der Kinos, Kaffees und Ball Häuser alle Herrlichkeiten der Welt ver sprechen, dunkel, hinter Gardinen flammen in Kegelsorm die Treppen der Lichter an- Weihnachtsbäumen.

Seltsam, es ist nichts mit der Freude über deu großen Fund in der Tasche! Quälend kommt die Erinnerung an die Jugend und ihre Ueberraschungen in einstigen Fellen. Niemand, sagt sich der Professor, dechst heute au mich. Ter Kollege Winspvru, der meine Deutungen stets so aufeindet, deu ich mit dieser einen Muschel gänzlich widerlegen kann, selbst er hat heute nicht eine Erinne-

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