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Lauer, verbessere betae Grünlandflüchen!

Lus unseren Wiesen und Weiden wächst daS wertvollste Eiweißfutter, wenn die Vor­aussetzungen hierfür gegeben find. Durch Pflege- und Verbesserungsmaßnahmen aus Grünlandflächen dürfte eS möglich sein, in Deutschland auf Wiesen und Werden eine Mehrerzeugung von 500000 Ton­nen Eiweiß zu erzielen. Diese Zahl sagt aber zugleich, daß ungeheure Grünland­flächen vorhanden find, die der Verbes­serungbedürfen, d. h. daß sie bei wei­tem nicht daS nötige wertvolle Futter liefern.

Es ist tatsächlich, daß es eine große Zahl von Wiesen und Weiden gibt, die einen gänz­lich minderwertigen Pflanzen- bestand tragen, der den Nutztieren kaum noch das nötige Erhaltungsfutter gibt. Für den Naturfreund mag ja eine schöne blu­menreiche Wiese ein Reiz sein, Blumen sind aber als Viehfutter gänzlich wertlos, ja, es gibt viele Pflanzen, die für die Ernähung schädlich sind. Häufig leuchtet einem auf den Wiesen das schöne Gelb des Hahnenfußes entgegen, aus einer anderen das Weiß des Wiesenschaumkrautes und das Rot der Kuckucklichtnelke. Das Wachsen dieser Pflan­zen, unter denen dann auch die gänzlich min­derwertigen Sauergräser sich befinden, und Sumpfpflanzen im Bestand vorhanden sind, deutet immer mehr auf einen zu nassen Standort hin. Solche Ländereien bedürfen unter allen Umständen der Entwässerung. Jegliche Düngung und Pflege würde nämlich ohne Entwässe­rung hinausgeworfenes Geld be­deuten. Die im Boden hervorgerufene stauende Nässe macht eine Pflege undDüngung unwirksam und er- möglicht nicht das Wachstum der hochwer­tigen eiweißreichen Süßgräser.

Die Voraussetzung für eine gute Entwäs­serung ist der Abfluß des überflüssigen Was­sers. Die Gräben und Vorfluter, die dazu bestimmt sind, dieses Wasser aufzunehmen und in die Kanäle und Flüsse zu leiten, müssen ständig frei von Unkraut sein. Es ist zu vermeiden, daß Sträucher in den Ab­zugsgraben hineinwachsen, die ein Verschlam­men zur Folge haben. Zu den Räu­mungsarbeiten eignet sich be­sonders der Herbst. Einmal hat man in dieser Jahreszeit leichter die Arbeitskräfte frei und zum andern kann man nicht erst im Frühjahr an das Räumen der Gräben Her­angehen, weil dann die ganze Umgebung schon so voll Wasser gesaugt ist, daß ein Ar­beiten technisch unmöglich wird. Ist der Grundwasserspiegel bis auf 8 0 Zenti­meter (Wiesen) bzw. aus zirka 120 Zentimeter (Weiden) gesenkt worden, ist im allgemeinen das Land trocken, so daß eine Bewirtschaftung nunmehr keine Mühe macht. Eine sorgsame pflegliche Behandlung kann da schon im Herbst ihren Anfang und im Frühjahr ihren Fortgang nehmen. Jetzt auch ist eine Düngung wirksam, die dann bei guter Behandlung (Eggen und Walzen der Grünlandslüchen) einen Pflan­zenbestand, bestehend ans guten Süßgräsern und Kleepflanzen, ein hochwertioes Eiweiß­futter erzeugen kann.

Die Voraussetzung hierzu ist aber stets und ständig und das darf nie ver­gessen werden die B e h e r r s ch u n g d e s Wassers. Es sei darum noch einmal ge­sagt: reinige die Gräben und schasse gute und schnelle Abfluß- beding ungen für das im Winter s i ch a n f a m m e l n d e N i e d e r s ch lags­wasser.

Winterliche Arbeiten am Sbjtbaum

Will man im Frühjahr Bäume setzen, so grabe man die Löcher nicht erst beim Sehen selbst, sondern fertige sie jetzt schon an. Da­durch gefrieren sie gut durch, die Wände verlieren ihren glatten Stich, werden krü­melig und erleichtern so später das Eindrin­gen der Wurzel.

Bei jüngeren Bäumen sind die Stützen nachzusehen. Wurden die Bäume vom Winde losgerissen, sind sie wieder zu befesti­gen und geradezuziehen.

Bei den älteren Bäumen ist beim Aus­putzen darauf zu achten, daß keine Stumpen stehen bleiben, da diese gerne Krankheits­herde abgeben. Wasserschvsse sind, um un­nötigen Nahrungsentzug zu verhindern, so­fort zu entfernen. Häufig ist ihr Auftreten auf eine einseitige Stickstvssdüngung zurück­zuführen. Schorfige und krebskranke Stel­len sind mit Karbolineum zu bestreichen. Man verwendet am besten lOvrorentiaes.

Bäume, die einen schlechten Ertrag lie- fern, und die der Sorte nach nicht in die Gegend Pasten oder schlecht abgesetzt werden können, deren Holz aber noch nicht ver­braucht ist, werden im Frühjahr umge- propft. Den Schnitt der Krone kann man jetzt schon vornehmen, allerdings darf dies nicht bei Frost geschehen.

Diese winterlichen Pflegearbeiten werden die Freude am Obstbau nicht nur erhöhen, sondern sie werden zur Vermehrung der Ernte und zu ihrem Ausgleich in den ein­zelnen Jahren beitragen und so einer un­nötigen Einfuhr von ausländischen Früchten entgegenarbeiten.

Kartoffelemsaueruns

im Klein- und Großbetrieb

Kartoffeln in Erdgruben gedämpft u. gesäuert

Betriebswirtschaftlich ist die Verwendung von Sauerkartoffeln deshalb von größter Bedeutung, weil die Verfütterung erfolgen kann, wenn es dem Landwirt auf Grund der Preisentwicklung am günstigsten erscheint: Also in erster Linie im Sommer, wenn die Schweinepreise infolge der Verknappung der Mastfuttermittel eine relative Höhe erreichen. Gut eingesäuerte Kartoffeln halten sich zwei Jahre und länger, ohne an Futterwert zu verlieren, so daß die Verfütterung der Kon­serve praktisch jederzeit der Preisentwicklung angepaßt werden kann.

Für kleinere Mengen kommt als Dämpf- gerät der Viehfutterdämpfer in Frage, in dem die Kartoffeln kesselweise aufbereitet werden. Bei durchgehendem Betrieb können 50100 Zentner je Tag verarbeitet werden, die dann in leerstehenden Schweineboxen, abgeschlagenen Kellerecken oder zur Not in

3 Kilogramm und mehr je Zentner Kartof­feln. Tagesleistung 100200 Zentner.

Am einfachsten ist die Dämpfung in Bren­nereien durchzusühren. Hier ist nur zu be­achten, daß die Kartoffeln im Henze nicht mit mehr als 1,52 Atmosphären gedämpft werden. Bei höheren Drucken beginnt die Stärke zu dertrinieren, und die Nährstofsaus.

Versenkt« Gruben mit Bretterdeckel.

Kartofseldämpfung in Eifenbetonsilo.

Erdgruben eingestampft und mit einer luft­abschließenden Lehmschicht bedeckt werden; die Erdgrube kommt aber nur in Betracht, wenn sie während des ganzen Jahres grund­wasserfrei bleibt. Der beste Behälter bleibt aber stets eine ausschließlich für Silagezwecke ausgemauerte Grube, die jeweils nach der Entleerung und vor der neuen Füllung gründlich gesäubert wird. Für die Bemessung der Grube kann angenommen werden, daß ein Kubikmeter 20 Zentner faßt.

Für größere Mengen kann das bekannte Verfahren des Dämpfens im Kastenwagen benutzt werden: In einen gut abgedichteten

Nutzung finkt. Ein normaler Henze fast 60 Zentner. Füllen, Dämpfen und Entleeren dauert eine Stunde, so daß am Tage be­quem 10 Dämpfungen durchgeführt werden können. Soll die Aufbereitung neben dem Brennereibetrieb .durchgeführt werden, so wird zweckmäßig ein gesonderter Holz- oder Eisenbehälter aufgestellt, in welchem die Kartoffeln mit Abdampf von der Maschine gedämpft werden. Wo es möglich ist. In­teressengemeinschaften zu bilden, werden seit einigen Jahren Dämpfkolonnen benutzt, die aus Kessel, Dämpfgefäßen und Kartoffel­wäsche bestehen. Bei Mengen von 6000 bis 10 000 Zentnern je Jahr arbeiten diese An­lagen durchaus rentabel.

In Genossenschaftsmolkereien, Sägewer­ken und sonstigen Nebenbetrieben wird der Abdampf vielfach zum Dämpfen benutzt. Tie

Links: Saubere Kartoffeln im Flitterturm gedämpft und gesäuert.

Rechts: Schmutzige Kartoffeln, zum Teil verdorben

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Dämpfung in Kastenwagen.

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Landwirte fahren an die Molkerei mit ge­fülltem Kastenwagen heran, entnehmen aus einem Stutzen an der Außenwand des Ge­bäudes den Dampf und leiten ihn wie oben beim Dämpfen mit der Lokomobile ge­schildert in den Kasten hinein. Die Dämp­fung erfolgt also ohne Umladen im Wagen selbst.

Das Dämpfen in Erdgruben oder Silos ist nur mit Vorsicht auzuw'enden, da bei großen Kartoffelmengen die zugeführte Wärme nicht schnell genug abgeführt werden kann. Der Futterstock bleibt wochenlang heiß, die Kon­serve wird häufig braun und bekommt einen eigentümlichen, unangenehmen Geruch: das Vieh nimmt derartiges Futter weniger gern als anderes.

Kastenwagen mit einem Fassungsvermögen von 35 - 40 Zentnern, der mit einem Bretter­deckel versehen ist, wird von hinten her ein Längsrohr eingeführt. Das Rohr trägt 5 Millimeter starke Bohrungen, liegt 20 Zenti­meter über dem Grund des Kastens und hat die gleiche Länge wie der Kasten selbst. Der Dampf wird einer Lokomobile entnommen, die eine Heizfläche von mindestens 15 Oua- 6c«>kkx>/-o'evär>/ dratmeter Größe besitzen muß. Der Dampf­druck muß mindestens 6 Atmosphären be- rragen; mit Niederdruckgeräten kommt man hier nicht aus. Der Kohleverbrauch beträgt

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Abgedichteter Kastenwagen.

EMosrecht mb Stmmwleh-tich»

Das Erbhofrecht hat nicht nur für di« Beziehung der bäuerlichen Familie zum Bo­den Bedeutung. Wer die viehzüchterischen Bezirke Nord-, West» und SüddeutschlandS kennt, der wird ohne weiteres davon über­zeugt sein, daß nicht allein in der verstärk- ten Bindung zwischen Familie und Scholle große, bisher nicht voll ausgeschöpfte Werte des neuen Boden- und Familienrechts lie- gen. sondern daß sich diese Vorteile auch auf das beziehen, was auf diesem Boden sich bewegt und ebenfalls als schöpferische Lei­stung des bäuerlichen Besitzers angesprochen werden muß. nämlich die Erzeugnisse der Viehzucht in ihrer vielgestaltigen Form.

Wer die langjährigen mühevollen Arbei­ten kennt, die mit der Heranzüchtung eines guten Viehstapels verbunden sind, wer vor allem auch die geldlichen Aufwendungen be­rücksichtigt, die im Laufe von Jahrzehnten hier verankert werden, der wird dem Ge­danken zustimmen, daß auch hier ein Erb­gut vorliegt, besten Erhaltung für Familie und Allgemeinheit sehr häufig abhängig ist von der geordneten Erbfolge des Gesamt- besttzes. Man soll hier nur einmal die sach­verständigen Hochzüchterfamilien in den Ge­bieten der Shorthornzucht, der ostfriesischen Stammviehzucht usw. hören, ganz abgesehen von den Inhabern der ungeheuren Zucht­werte in der Pferdezucht-

Bei Erbteilungen konnte nur zu oft die Beobachtung gemacht werden, daß die alten Zuchtstämme und Blutlinien auseinander- gerissen und in alle Winde verstreut wur­den. Eine jahrzehntelange züchterische Aui bauarbeit wurde damit mehr oder minder vernichtet. Unschätzbare viehzüchterische Werte sind verloren gegangen, weil die neuen Besitzer sehr häufig nicht in der Lage waren, die züchterischen Arbeiten zu über­nehmen und planmäßig iortzusetzen. Hier schafft nun das neue Erbhofrecht die Vor­aussetzungen, die Zuchtstämme iest mit dem Hofe zu verbinden. Außerordentliche Wirt- fchafts- und Traottionswerte werden dansti geschützt, und wer gelernt hat, über den eigenen Zaun hinwegzusehen, der wird er­kennen, daß auch hier das neue Erbhofrecht durch die Erhaltung und Fortführung alter, guter Stammviehzüchten der allgemeinen Volkswirtschaft Werte von unberechenbarem Umfang sichert.

echweiimüttmilig mit Sllmkelrübtt»

Es ist dem Bauern längst bekannt, daß Schweine gerne vorgeworfene Rüben anneh­men. Eine stärkere Fütterung mit diesem Erzeugnis der eigenen Wirtschaft will sich aber kaum durchsetzen, wahrscheinlich, weil schlechte Erfahrungen gemacht wurden. Wenn man einige Gesetze und Erfahrungen beachtet, können ohne weiteres Futterrüben zur Schweinefütterung in größerer Menge verwendet werden.

Landschweine und veredelte Landschweine vertragen größere Mengen als Edelschweine, ebenso kann an Zuchtschweine eine stärkere Fütterung verabreicht werden, als an Mast­schweine. Schweine. die schon aus der Weide waren, deren Darm sich dem Grünfutter angepaßt hat, verwerten gut. Schweine da­gegen, die nach dem Schnellmastverfahren gefüttert werden, gebe man nur kleine Ga­ben. da die Verwertung infolge des kleine­ren Darmes eine geringere ist. Auch bei Jungschweinen ist nur eine kleine Beisütte- rung von Runkelrüben möglich.

Zweifellos sind Rüben in rohem Zustande viel schmackhafter als in gekochtem. Trotzdem gibt man sie für Schweine gerner gedämpft, da in diesem Zustand keine Durchfallgefahr vorhanden ist. Dazu ist. um die Schmackhaf­tigkeit zu erhöhen, eine Salzbeigabe unbe­dingt nötig. Ebenso tut man gut. etwas phosphorsauren Kalk zuzugeben. Diesem Nährstoff ist bei der Schweinefütterung be­sondere Aufmerksamkeit zu schenken, vor allem in jenen Gegenden, die kraft ihrer Böden ein kalkarmes Futter Hervorbringen. Futterrüben sind ein Mittel, auch die Schweinezucht und Schweinemast stärker aus die Verwertung des wirtschaftseigenen Fut­ters zu stellen. Die heutige Wirtschaftslage macht dies notwendig. Ein Gerät zum Dämpfen wird zu linden kein, jeder Wasch- kestel kann benü^

3« bei««» Hanse darf der .Gesellschafter" Wen. Ek ist Sein Heimdlatt and das alleinige AnMlait sllinll. Behörden