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144. Fortsetzung.)
Er schrie noch mehr und wollte noch mehr schreien, kber Bianka hieb Ihm mit der flachen Hand auf den Mund, und da die Schwestern wieder -«gepackt hatten, und da Bianka sich außerdem gedreht hatte, so dag sie rückwärts gegen das Tor »ing, schleifte man ihn ziemlich schnell davon, «un mochte er mit den Beinen so viel strampeln. wie er wollte. Die Mädchen rooen ihn am nops uno q:i oen Armen zum u.or. L,a,yt^e hatte die Koffer in den Wagen gestellt, der Postbote hatte seine Tasche wieder umgenommen, gestikulierte mit beiden Händen legte die für Mo- rell eingetrosfene Post gleichfalls in den Wagen und sah nicht ohne heimliche Bewunderung zu, wie die Mädchen mit den zerrissenen und beschmutzten Kleidern, weinend vor Wut und lleberanstrengung, den tobsüchtigen Verwandten auf die Straße warfen, das Tor schlossen und an allen Gliedern zitternd stehe« blieben. „Ihr werdet von mir hören!" schrie er mit wutverzerrtem Gesicht den Mädchen zu, erhob sich aus dem Staub der Straße, wandte sich dem Wagen zu, setzte sich ans Steuer und fuhr sofort davon.
Während der Postbote neben Mathilde trat Und ihr wiederholt versicherte, daß er Herrn Morell niemals Habs leiden können und daß die Töchter der Frau Eeheimrat Uth allgemein verehrte und beliebte Mädels seien, verließen die Schwestern das Gartentor. „Das sind resolute Mädels", meinte der Postbote bewundernd, „ich hätte ihnen gar zu gern geholfen. Mathilde, aber dicht im Garten, nicht wahr, sondern hier aus der Straße, wenn sie angegriffen worden wären." Dann griff er zu seinem Fahrrad und machte sich auf den Weg zu den zu Jnqeltinqen gehörenden Weilern Lipfersberq und Kocherstein.
Gabriele und Bianka hatten Eudrun in die Mitte genommen Stefanie ging neben ihnen her. Alle vier atmeten heftig und weinten. Ihre Kleider waren zerrislen und beschmutzt, ihr Haar verwirrt und zerzaust, ihre Hände, Knie, Arm« und Schultern -erschunden.
Dis Mutter stand vor dem Haus und sah ihren Töchtern entqegen. Gestrafft und helläugig stand ste da, sich leicht auf den Krückstock stützend. Die Töchter wollten schweigend an ihr vorbei
rns paus gehen, aber st« hielt st« fest. „Zufrieden seht ihr ja gerade nicht aus", sagte sie, und vier tränenfeuchte Augenpaare sahen ste düster an.
„Doch, Mama, wir find zufrieden", meinte Gabriele.
„llnd eure Kleider? Halb nackt steht ihr da."
„Wir werden ste flicken. Mama."
„Und zerschunden seid ihr wie di« Raufbolde."
„Das heilt wieder, Mama."
„Na, dann itt's ja gut", meinte die Mutter und wandte sich zur Kastanienallee. „Ich will mir mal den Gartenbau anseben. Vielleicht kann man ihn »u einem hübschen Wohnhäurchen umbauen lasten."
rraoewegnm uno 00<y mu yeimulyem WNl- zücken sahen die Mädchen der schwarzgekleideten Dam« nach. Sie ging kerzengerade wie immer, und einmal kam es den Mädchen vor, als lache die Dame vor sich hin und als verberge sie eine große Freude.
Dann gingen ste still ins Haus.
Otfried Morell fuhr unverzüglich nach Stuttgart zurück, suchte seine Wohnung am Bubenbad auf, kleidete sich um und fuhr sogleich in die Neckarstraße, um einen ihm bekannten Anwalt aufzusuchen. Es entspann sich ein eigentümliches Gespräch.
Das Gesicht des Anwalts wurde immer länger, und als der Jurist schließlich nach der Pointe fragte, um endlich das Konkrete in Erfahrung zu bringen, wurde sein Gesicht noch länger. „Ach, Herr Morell, Sie können doch unmöglich gegen die jungen Damen klagen. Schicken Sie ihnen ein Paket mit Schokolade! Dann ist der ganze Fall erledigt." Aber davon wollte der eigensinnige Klient gar nichts wissen, und der Anwalt, der ständig auf die Uhr sah, wurde ein wenig ungeduldig, erhob sich und meinte, daß er sich die Sache durch den Kopf gehen lassen wolle, vielleicht könne er irgendein günstiges Häkchen finden. Morell sagt«: „Den beschmutzten und zerrissenen Anzug will ich jedoch ersetzt haben." — „Ich muß mir die Sache zuerst noch überlegen, Herr Morell", meinte er, und als der Klient endlich das Zimmer, verlassen hatte, lachte er endlich auf.
Morell fuhr zur Hauptpost, gab zwei Tete- gramme na<b Jngelfingen auf. und -war an die Ingelfinger Post und an da« Frauenhaus in der Au. Morell Lat, die für ihn eintreffend« Post nach Feldafing am Sternberqer See zu schicken. Dann frühstückte er im Schloßgarten. tankte und '"rließ Stuttoart auf der Ausfallstraße ?,ur -ketchsautobahn. In Feldafing gab es eine kleine Pension weit draußen am See. Dort war er bekannt, beliebt und angesehen. Der Wagen summte und schnurrt« und erklomm die Schwäbisch« Alb. Dann tauchten die Zinnen und Türme der alten Reichsstadt Ulm auf. Der Wagen rollt in die Straßen und Gassen. Wolkenhoch ragt das Münster, und nicht weit davon, im Schatten des alten Karolingerpalastes, war die Gasse und das Haus, in dem er «in« freudlose Jugend be» dem mürrischen Onkel verlebt. Ja, dort war er immer allein und mißgestimmt aus der Schule um die Ecke gebogen. Ja, und nun fuhr er in einem schönen Wagen um dieselbe freudlose Ecke und war genau so verbittert and einsam wie damals. „Sonderbar" murmelt« kr, „wie wenig sich eigentlich der Knabe vom Manne unterscheidet und wie ähnlich sich Jugendzeit und Alter sind!"
Er dachte immerzu an Gabriele Uth und an ihre Schwestern in der Au. „In der Schule kämpfte ich um Recht und Anerkennung, nicht anders als heute'', murmelte er vor sich hin, „das Leben ist eigentlich weiter nichts als ein unermüdlicher Kampf um dieses Recht und um diese Anerkennung, alles andere ist Unsinn, und man muß sich wundern, wie trotz jahrhundertealter Rechtspflege so wenig Menschen rechtlich denken und leben." Und er dachte an seinen Beruf und an seine verantwortungsvolle Stellung und ward sich in steigendem Maße seines Wertes und seines erfolgreichen Schaffens bewußt. „Man sollte sich überhaupt nicht mit Weibern einlassen, nur der Mann ist des Mannes Freund."
Der Wagen rollte zur Reichsantobahn zurück und jagte bald darauf über die Donau ins Bayerische hinein. Violettblau wölbte sich der Himmel über der weiten Landschaft, über Donauwald und Donaumoos. Aus flimmernden Lüsten drangen heue Schreie, wurmsalren vom Ulmer Münster belebten die Spätmittagsstille »
In Jngelfingen herrschte das alt« Leben.
Der Postbote war von den Weilern Lipfers« berg und Kocherstein nach Jngelfingen zurückgekehrt und hatte allen Bekannten, die er traf, vom heldenmütigen Kampf der Mädchen in,der
Au berichtet. Und da ein Postbote fast alle Einwohner seines Bezirke» kennt, waren es nicht wenige gewesen, die von der Uebrrwältigung des unbeliebten Vetters erfuhren. Bereits um die Mittagszeit wußte es halb Jn«lfingen. Der Bürgermeister erzählte es seiner Frau, rieb sich die Hände und meinte, daß die Kurgäste nun wieder einen großartigen Gesprächsstoff geschenkt erhalten hätten. Aber der Bürgermeister wußte noch etwas Wichtiges. Er hatte Arnulf Pleß getroffen und aus seinem Munde erfahren, daß es nach der Weinlese höchstwahrscheinlich drei Hochzeiten in der Au geben werde. Frau Olgas Augen begannen zu leuchten. „Wie? Stesanie Uth auch?" — „Ja, aber leider wird sie nach Stuttgart heiraten. Drei Hochzeiten an einem Tag! Zn der Au! Nach der Weinlese! Herrgott, das wird ein großartiges Fest! Ich muß jetzt unbedingt einmal in die Au und Frau Geheimrat einen Besuch machen!"
(Fortsetzung folgt.) '
Lslwer Bieh- und Schweinemarkt
Dein ani letzten Mittwoch in Calw abgchal- teuen Vieh- und Schweinemarkt waren insgesamt 65 Stück Rindvieh zugeführt. Darunter befanden sich 20 Kühe, 18 Kalbinnen und 17 Jungrinder. Bezahlt wurden für Kühe 300— 460 RM., für Kalbinnen 500—630 RM., für Rinder 180—300 RM. je pro Stück. — Dem Schweinemarkt waren 460 Milchschweine und 21 Läuferschweine zugeführt. Bezahlt wurde» für Milchschweine 40—65 RM., für Läufcr- schweine 70—125 RM.
Stultgarker Schlachkviehmarkk
dom Donnerstag, 12 . Dezember
- i für.N Kilogramm Lebendgewicht rn Reichspfennig: Ochsen n) 43 bis 46,5, b) N o_brs 4l S x) ZI; Bullen a) 40,5 bis 43P, b) 37 bis o9,S; Knhe a) 40,5 bis 43,5, b) 355 bis 39,5, c) 24,5 bis 33,5, d) 16 bis 24: Färsen a) 41§ bis 44,5 b) 38 bis 40.5, e) SO M K" Kälber a) 59, b) 57 bis 59, c) 43 bis 50, b) 28 bis 40;.Lämmer und Hammel bl) 47; Schafe nicht notiert; Schweine a) und bl) 57,5, b2) 56.5,c) 54 5, d) 51,5, e) 49,5, f) (-), o 1 ) 57F.
— Marktverkauf: Alles -uaeteilt.
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Xosttoolo» erdklieo Sie ü»« interessant«, 1«rd. Mustr. Lued »Der K»mpt Leiten Kdeum» vaü SeLwerr". eia Vezvelror tvr OesuaSe ancl Kranke, vom ^oxalverk lilüneden S/K
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»»rrc«, kumiiei-roimliLviniuis
VIL?087
secke» »»»I »kt.
RSM.-TrlW Cal«
Sonntag, 15. Dez. 1940, Antreten 8.30 vorm, in der Fahrschule Schwarz zur Prüfung.
Der Truppftihrer
M-ram di8leii Sie?
Trinken Sie bei Heiserkeit, Ver- sciiieimunxi, öroncdirikrtsrrb, ^stdma clen devZlirten
8k!Mll SMt- II- LliNWtK
(irütier Oeiideims Lrust- uncl 1-ungentee) — dlk. I.lg — In sllea Apotbekea ru brben.
bestimmt: ^Its u. -ieus ^potbeke; uncl ^potdeke in Ssck biebenreil
Emg. Gvilttdiessie
S. Advent, 15. Dez., 8.30 Uhr Frühgottesdienst (Christenlehre Töcht), lOUHrtzauptgottesdienst Mittwoch, 18. Dezember, 8 Uhr Fraucnabend Stadtpsarrhaus (Weihnachtsabend) Donnerstag, 19. Dez., 8 Uhr Kriegsblbeistunde Vereinshaus.
Käufer wachsen nach. ^
itnaufhörUch ergänzen und erneuern sich die Käufertreise. Täglich werden alle Menschen abqerufen, und täglich kommen andere, junge Meiischen ln da« kauffäkilge Alker Dieser Käufer- »achwuch« erführe nicht« von gnien Waren undMarken.wenndleFirmen auch nur kurze Zell aushören wolllen, zu werden. And sogar die erfahrenen Hau«franen würden gar bald manchen Namen vergessen.
Daher dürfen Firmen, deren Ware vorübergehend knapp geworden ist, nichc «wo Ihre Werbung einstellen. Sic müssen weiterwerben, um bekannt zu bleiben. Wer erst vergessen Ist, holl da« Aersäumte nicht so leicht mehr nach. Deshalb wirbt auch Ihr Lieferant, obwohl er setzt vielleicht nicht iieser» kann. Seien Sie ihm nicht böse! Sr »,»'« nicht zum Vergnügen.
Statt Karten:
Helga
Maria
m. 12. 1S4V Laln)
Unser Heinzle Hai ein gesunck« Lchwesterlein bekommen.
Sn ciankbarer Zreuä«
Helene Mühlberger
geb. Kleinbeck
Heinrich Mühlberger
A^i > s V/ o 5 c !i t) e cK e n
gs Äte m ö ^ I c> Ä
ist heim ksmigsn storl( bssclimutLtsr
VLs-jFinclciiig mit tzMcisi äSits) Hin ous^Hrslck- n s ts s N itte l
H l ^. 6 S OvÖ 6^i)^
äskÄi 11°6:
LOQI't 5 6 i s s!
v,.r krlreure vabsn
prakkisobs unci bsgvkrl« Sssohsnknrtikvl sllsr^tl. Ostiksn Lis Vitts an uns bsi Ibrvn
VeldnsclilseliillSukea
-ScVLL
koel» kilo ko»!»! M-Wrvlm»n 28, isidlg 25 kl.
Lalw, 12. Dezember 1940
Stuttgarter Straß« 30
Unsere liebe Schwester, Schwägerin kmd Tante
Marie Weitzmann
frühere Lehrerin in Stuttgart und Cannstatt
ist nach zweijährigem Aufenthalt im hiesigen Kreiskrankenhaus heute nachmittag unerwartet rasch verschieden.
Die trauernden Hinterbliebenen
Anna OIpp geb. Weißmann
Eugen Olpp
Di« Richte«: Anny Karl geb. Weißmann, Stuttgart Elf« Meister geb. Weißmann, Genf
Die Einäscherung findet in Stuttgart statt.
Seköns
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Sisk-gsss s
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Werbung garantiett de« Erfolg für hrut« und leistet Vorarbeit für die Zukunft.
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Net» VerekSN H
bleibt an clen beiden Verk,uks»ormi»xen
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Karl Koller
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Sebnboktr. 95
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