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Calw im Schwarzwald

Samstaa, den 7. Dezember 1940

Nr. 289

Ln Goulhampion und Bristol ruht die Arbeit in den meisten Betrieben

O!e Muser srucl ^vie ^veZrasiert - LoutkawpioQ odoe Oas, Nasser uuä

Stockholm, 7. Dezember. In Southamp­ton und Bristol ruht, wie hier vorliegende englische Berichte besagen, zur Zeit die Arbeit auch in den nicht beschädigten Teilen der Städte so gut wie ganz, da die Arbeiter zu»» allergrößten Teil aus ihren Wohnungen in den zerstörten oder gefährdeten Stadtteilen herausgczogen und teilweise bis zu 80 Kilo­meter in die Umgebung evakuiert wurden. Tie Belegschaften können unter diesen Umständen nur in ganz geringem Umfange in den noch erhaltenen Fabriken zur Arbeit antrrten, da noch kein auch nur einigermaßen funktionie­rendes Beförderungssystem organisiert werden konnte.

In den Kreisen der Werksleitungen hat man der Negierung offen erklärt, es werde in Zu­kunft völlig ausgeschlossen sein, die bisherigen 10- und l2-Stunden-Schichten weiter durch- zusühren, da den Arbeitern infolge der gro­ßen Entfernungen, die sie bis zu ihren Ar­beitsstätten zurücklegen müssen, dann viel zu wenig Zeit für den Schlaf bleibe.

Uebe^die Wirkung der massierten deutschen Luftangriff» aus Southampton liefert der Londoner Berichterstatter der Zeitung ,.Uj MagyarSzag" einen eindrucksvollen Berrcht. Der Anblick ist erschütternd, die Straßenziige find einfach nicht mehr zu erkennen, d i c Häuser sind wie weg rasiert", so meldet er seinem Blatt.Eine derartige gründliche Zerstörung habe ich noch niemals gesehen. Gewaltige Mengen von Lebensmit­teivorräten wurden vernichtet. Alan kann nur mit größten Schwierigkeiten völlig un­zureichende Lebensmittel einkausen. Die Gas-. Elektrizitäts- und Wasserversorgung hat auf­gehört. Auch die Hafenanlagen bieten ein Bild schrecklicher Verwüstung Aber schon." so schließt der Bericht,heulen wieder die Luftschntzsirenen auf; ein neuer Angriff kommt aus dem Westen."

Auch der Londoner Berichterstatter der Madrider Zeitung-«ABC" gibt eine Schilde­rung von Southampton nach den Angriffen. Southampton", so schreibt er.war eine leben­dige und arbeitsame Stadt. Jetzt ist sie in einigen Stadtteilen ein großer Trümmerhaufen Noch immer fallen die brüchigen Wände zusammen und die Atmo­sphäre wird von den dauernden Explosionen erschüttert, mit denen die Pioniere die vom Einsturz bedrohten Gebäude sprengen. Es werden noch einige Tage vergehen, bis das Zentrum der Stadt wieder zu begehen ist." Auch London sei, so wird in dem Bericht wei­ter auSgefübrt. während der letzten drei Tage von Angriffen heimaesucht worden, obgleich hier wegen der größeren Ausdehnung der Stadt die Bombenschäden nicht so stark »n die Augen fielen wie in den kleineren Provinz- städten.

Mit welch wachsender Besorgnis führende englische Kreise die Tätigkeit der deutschen U-Boote betrachten, geht aus einer in Neuyork* vorliegenden Meldung aus London hervor. Darnach n-rsuche man in englischen Schiffahrtskreisen nicht, die Besorgnis über die jüngsten Versenkungen zu verbergen. Man halte es in diesen Kreisen für möglich, daß die Lage ähnlich kritisch werde wie im Jahre ISl?. Die Ansicht, daß die Unterstützung Ame­rikas durch Kriegsschiffe sehr viel wichtiger als durch Handelsschiffe sei. wachse in diesen Kreisen beständig. Man brauche, so werde er­

klärt. dringend Schutz für die Geleit­züge. Nur wenn Amerika weitere Zerstörer nicht geben könne, so schließt der Bericht lege man in London Wert für Handels­schiffsraum.

Auch dieNeuyork Times" befaßt sich mit der Lage Englands zur See und kommt zu dem Schluß, daß die englischen Han­delsschi ff sverlu sie jetzt einen besorg­niserregenden Umfang angenommen hätten Die Engländer müßten so schnell wie möglich dieser ^ -fahr H-rr . werden oder sie wenig­stens erheblich verringern.

Bomben auf Windsor und (Ldinburg

3000 äperiL LI beiter ro ^vlrLuivun ^84»beiten Ii scb 1-ooäon LblcowinLN ulert

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Der edle und begnadete König des britischen Weltreichs King Georg VI. wir!» in letzter Zeit sehr häufig von Coopers Propaganüa- theater eingespannt. Wenn die Heuchler, an ihrer Spitze Churchill das Gefühl haben, daß die Bevölkerung zu ermüden beginnt, daun wird der König vor das Mikrophon gezerrt, 'um ausmunteriidk Worte ansein Volk" zu richten. Er muß in rührseliger Redewendung der Haltung der hungernden und frierende» Bevölkerung, die durch die Schuld der Kriegs­verbrecher ihren Arbeitsplatz und ihre Woh­nung verloren haben. Dank sagen. Diese Schattenfigur auf dem Throne Englands laßt sich aber bekanntlich auch dazu mißbrauchen, die Greuel- und Lügenheye in erbärmlichster Weise mitzumachen Augenblicklich hat dieser Herrscher, von dem einmal dieTimes" schrieb, daß er sich durch sein langsames Den­ken auszeichne, die Gnade, sich dazu hcrabzu- lassen, die Ruinen der schwer betroffenen Städte. Jndustriewerke und die ausgebrann­ten HafendockS zu besuchen, um mit den Leu­ten. die nicht zuletzt durch ihn in dieses Unglück gestürzt wurden, persönlich zu spre­chen. Denn schließlich war es dochdie Regie­rung Seiner Maicstät im Vereinigten König­reich", die am 3. September letzten Jahres dem Deutschen Reickr den Krieg erklärte und damit das Unglück. Das über das Land her­eingebrochen ist, veranlaßt bat.

King Georg besichtigt nicht nur die rau­chenden Drümmerstätten. sondern auch die Truppen- und Flugplätze, wo er denTapfer­sten" sein Georgs-Kreuz und seine Georgs- Medaille verleiht. Er stiftet auch hin und wieder für die obdachlose Bevölkerung einige tausend Mark. Zwar etwas wenig im Hin­blick auf seinen Reichtum; aber Schenken und Geben ist nun einmal nicht seine Stärke. Leere und hoble Worte sind ihm wohlfeiler. Als er kürzlich ein Geschwader der Noval Air Force besuchte, so berichtet das Neuterbüro, habe er gesehen, wie schwerbeladene Bomber ausstiegen, um Köln zu überfallen. Einen dieser Piloten, einen Australier, soll der edle König gefragt haben, ob er über Berlin gewesen sei, worauf er von dem Flieger lächelnd die Antwort begannO ja. ick» kenne den Ort sehr gut." Ein anderer Flieger, einer der Märchenerzähler der britischen Luft­waffe, die bekanntlich in der Nacht von» 23. zum 21. November den Anhalter Bahnhof und das Gelände um den Potsdamer Bahn­hofvernichtend" bombardiert haben wollen, beschwindelte den König aufs neue mit dieser dreisten Lüge, die ja bekanntlich vor aller Welt längst entlarvt wurde.Wir haben" so ließ sich die Königlnae Hoheit erzählen etwas Glück gehabt. Im richtigen Augenblick gab es eine Lücke '.n den Wolken und ich konnte unser Ziel, einen Berliner Bahnhof, sehr deutlich erkennen, als wir unsere Bom­ben abwarfen.'

Mit einem Händedruck soll dieser Schwind­ler für seine phantasievolle Erzählung vom König belohnt woroen sein. Solche Meldun­gen werden von der britischen Propaganda auch jetzt noch veroreitet, obwohl schon viele Tage zuvor die in Berlin ansässigen Luftattaches uno die ausländischen Korre­spondenten sich davon überzeugt hatten, daß kein Berliner Bahnhof von einer englischen Bombe getroffen wurde und amtlich festge­stellt worden ist. daß in dieser fraglichen Nacht kein einziges englisches Flugzeug Berlin er­reicht hat. Einem englischen König kann Duff Cooper offenbar diesenblauen Dunst" wei­terhin vormachen. So viel steht aber fest, daß die Wel' an diese faustdicken Lügen nicht mehr glaubt, selbst wenn sie die Royal Air Force hundertmal auftischt.

Wir haben an diese Schwindelmeldung von den Bomben aus die Berliner Bahnhöre, so bekannt sie auch ist, nur deshalb nochmals erinnert, weil diese Lügenmanüver sich in Ab­wandlung Tag für Tag ereignen. Man hat verheimlicht, daß Liverpool fchwer getroffen wurde, hat vertuscht, daß Birmingham aufs schwerste mitgenommen ist, daß Bristol durch riesige Brände denngesncht wurde und hat geschwiegen, als deutsche U-Bovte in. zwei Tagen rund 200 000 Brutto-Regisler-Tounen Schiffsraum versenkten. Die englische Propa­ganda kann nicht die Wahrheit fagen, sie lebt von der Lüge. Freilich, diese Methode übt man in London schon feit vielen Jahrzehn­ten. Falschheit und Heuchelei liegt den Bri­ten nun einmal im Blut. Wenn jetzt aller-' dings einigen Engländern, die sich nicht ganz verdummen lassen, die Cooperschen Phrasen aus die Nerven gehen, so ist das nicht ver­wunderlich.

Einige bemerkenswerte Pressestimmen in englischen Zeitungen verraten zu deutlich, daß die englische Bevölkerung an den Schwin­del, der ihr von der plutokratischen Ober­schicht vorgesetzt wird, nicht mehr glaubt und daß sich so langsam ein geistiger Katzenjam-

dv. Stockholm, 7. Dezember. Die Eng­länder halten den Namen der in der Nacht dom Freitag angegriffenen Stadt im Küsten, gebiet Südostenglands geheim. Sie gaben aber am Freitag plötzlich zu, daß in letzter Zeit deutsche Angriffe sich gegen englische Städte und Plätze gerichtet haben, die von englischer Seite bisher nie erwähnt worden Ware»;. Zu diesen Städten gehören vor allem Windsor und Edinburg.

Das englische KriegsministeriNm hat sich am Freitag entschließen müssen, wcitere 3000 Spe- zialarbciter aus dem Heeresdienst zu entlas­sen und sie zu Aufräumungsarbeiten nach London zu senden. Der Schottland- Minister des Kabinetts Churchill, Brown, polemisierte ain Freitag wütend gegen die Darstellung eines amerikanischen Bericht­erstatters, der erzählte, er habe London bei einem deutschen Luftangriff sozusagen auf

Gnade und Ungnade der deutschen Luftwaffe ausgeliefert gesehen.

Innenminister Morrison hielt am Freitag in dem schwer mitgenommenen Ports­mouth eine Ermutigungsrede, in deren Ver­lauf er ^war die militärischen und wirtschaft­lichen Vorzüge Englands pries, aber doch gestehen mußte:Unser Feind ist stark und kühn, der Sieg kann unter keinen Umständen leicht sein."

Sehr großes Zutrauen scheinen die Eng­länder aber nicht mehr zu haben, denn an der. Londoner Börse lagen bezeichnenderweise in den letzten Tagen Flugzeugaktienmatt". Kein Wunder!

Noosevelt besichtigre , f der britischen Insel Jamaica die Grundstücke und Flughäfen, die England den Vereinigten Staaten zur Er­richtung eines Flug- uicü Marinestützpunktes überließ.

Lokalverbot sür betrunkene Engländer

Olrel uock Absehen in Oriecbeolaock vor ckiereo rsvckalierencken Vertretern ^Vlbioav

L alten'fcke (Aegenanprt'fe

Bomben auf Truppenansammlungen

N o m. «. Dezember. Der italienische Wehr- machtßberlcht dom Freitag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehr- macht gibt bekannt:

In Albanien setzt der Feind, der Verstär­kung auch von anderen Grenzen herange­zogen hat. seinen Druck vornehmlich auf un>' ferem linken Flügel fort. Unsere Trnvven haben Gegenangriffs dnrchgrsnhrt. Im Ver- lauf der Kämpfe haben sich dir Divisionen Arezzo und Venezia über jedes Lob erhaben gezeigt.

Unsere Luftwaffe hat mit Erfolg Verb'N- bungsstraßen und Trupprnansammlungrn des Genners mit Bomben »nd MG.-Fenrr anae- grikken. Alle unsere Flugzeuge sind zurück- gekehrt.

In Nordafrika fanden Patronillenznsam- menst^ße im Grksiet südlich von Sidi el Ba- rani statt. Der Feind wurde in die Flucht geschlagen und ließ Waffen und Mlmition zurück.

Die feindliche Luftwaffe hat einige Bomben im Gebiet von Tobruk, wo es zwei Tote und einen Verwundeten gab. und in den Gebieten von Sollum und Sidi el Barans abgewarsen. Wo es weder Opfer «och Sachschabe« gab.

Belgrad, 6. Dezember. Der Hochmut und die Arroganz des Briten sind geradezu sprichwörtlich. Mit diesen Eigcnfchaften mach­ten sich die Engländer in jedem Land der Welt, in dem sie sich breit zu machen ver- suchten, unbeliebt. Selbst bei ihren angeb­lichen Freunden erzeugten diese ihre hervor­stechenden Charaktereigenschaften oft Abnei- gung und Abscheu.

Der Bericht eines hier eingetroffenen Athe­ner Industriellen läßt deutlich erkennen, in welchem Maße es die Engländer verstanden haben, sich in Griechenland unbeliebt zu ma­chen.Die Engländer in Athen", so heißt es in diesem Bericht,die sich heute aus mehreren tausend Offizieren und Soldaten zusammen- setzcn. sind durch ihr rücksichtslosesAuf- treten den Griechen bisher nur unange­nehm ausgefallen. In den besten Lokallen be­tranken sie sich bis zur Bewußt­

losigkeit, so daß tatsächlich ein betrunke­ner Engländer einmal auer über die Tür- schwelle zum Eingang eines bekannten Athe­ner Restaurants lag und die griechischen Frauen über den Betrunkenen hinwegsteigen mußten wenn sie das Lokal verlassen wollten. Das führte schließlich dazu, daß mehrere an- gksehcne Lokale englischen Soldaten den Zu­tritt verboten und dies durch Plakataushang bekanntgaben. Ebenso löste das Verhalten der Engländer anläßlich unseres Vorgehens bei Kortscha nur Abscheu aus. weil die Engländer sich wieder sinnlos betrunken hat­ten und griechische Soldaten dazu brachten, sie auf den Schultern durch Athen zu tragen."

Rein stimmungsmäßig zu diesem Bericht paßt auch eine Notiz der Athener Zeitung P r o i a". die beweist, daß die Briten auch in dembefreundeten" Griechenland ihre pluto- kratischcn Ausbeutermethoden in Anweitdung zu bringen wissen.

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Englisch» Hilf» für Srtrchrslaodr Ssl-atrn» -Ir sich sinnlos brtrlnkrn

(Zeichnung: Theo Ltria)