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Seite 8 - Nr. ISS

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Donnerstag, den 24. Angast 1S3S.

Der Maler und die junge Frau

Von Llisstreik 8üocla

In einem kleinen Fischerdorf an der See lebte ein Mann bedürfnislos in einer Hütte. Peter Kreutter hieß er und war ein Privat­gelehrter. Er war ein einfacher Mensch und liebte ganz altmodische Dinge: die Sonne und das Meer und die Möwen und den Bir­kenwald. O, und noch anderes: Goethe und Napoleon und Mozart und Christus und Buddha. Geld mochte er wohl haben, denn arbeiten sah man ihn nicht, wenigstens, was das Volk dort arbeiten nannte. Vielleicht schrieb er Bücher, vielleicht dachte er sie nur. Senne Gedanken flogen wie goldene Wunder­vögel in das ferne Land, wenn er so am Strand saß und den weiten strahlenden Him­mel anschaute.

Frauen gab es nicht in seinem Leben. Ob er je geliebt harte? Niemand wußte es, nie­mand kümmerte sich um ihn und sein Herz. Er selbst hatte bewußt immer eine unsicht­bare Mauer um sich gezogen, früher, als er noch in Städten lebte und man ihm Frauen vorstellte. Es war so unbequem zu lieben, abgesehen, daß man tausend Hemmungen hatte. Die jungen Mädchen ach, das waren Gänse, die von Firlefanz sprachen und kicher­ten, die fielen überhaupt nicht ins Ge­wicht. Und Frauen? Die hatten entweder Männer und waren glücklich oder hatten Männer und waren unglücklich. Die einen brauchten ihn nicht, die anderen waren blei­che Wasserrosen und mutzten getröstet werden

das war wied.r nichts für ihn. So stei­gerte er sich allmählich in einen leisen Groll hinein gegen alles, was weiblich war.

Bis eines Tages in seine Einsamkeit das Erlebnis kam.

Es war in einem Sommer, und das kleine Fischerdorf sah wie alljährlich ganz wenige Gäste. Denn es war kein mondäner Ort, es war ein ärmliches Dorf, wo es nur Luft und Licht und Wasser und Weite gab, aber keine Hotels und keine Kurmusik, keine Zeitung und kein Radio. In diesem Sommer aber war ein Paar dorthin gekommen, ein Maler und seine junge Frau, die ganz kurz nach der Hochzeit ihre Flitterwochen da verbringen wollten. So berichtete der alte Seewirt, bei dem der Sonderling manchmal sein Essen ein nahm, wenn er sich nichts selbst kosten wollte

Am ersten M.rgen kam das fremde Paar an den Strand, gerade an die Stelle, wo Peter Kreutter auf seinem Liegestuhl zr träumen oder zu lesen Pflegte. Er, der Ma ler, brachte eine Staffelei mit, zog eine fri sche Leinwand auf und begann Farben zr mischen. Die junge Frau hüpfte in einen' schwarzen Trikot, um die Schultern lose ei nen weiten Bademantel geschlungen, wie eim Bachstelze zwischen ihrem Manne und Peter Kreutter hin und her. Der Junggeselle zog den bekannten Vorhang vor sein Herz und war wütend. Aber doch sah er sich, in die Sonne blinzelnd, die junge Frau heimlich an unö mimte Unbeteiligtsein öabei. Sie aber kam zu ihm und sagte mit einer glockenhellen Stimme:Guten Morgen, Sie fremder Mann' Hier mutz man einem doch guten Morgen sagen, es ist ja alles voll Licht und Sonne und Glück."

Von Peter Kreutter fielen einige Wellen von Ungutsein, Widerwärtigkeit und Miß trauen ab, als er sich so angesprochen hörte.Wie war das doch mit deine.. Gries, grämigkeit, Peter Kreutter?" höhnte eine Stimme zu ihm, als er jetzt ausstand und schließlich war man ja doch so etwas wie ge bildet sich vorstellte.

Der Maler rief lachend zu seiner Fran herüber:Kind, nenne ihm unseren Namen

ich muß hier arbeiten, ich habe keine Zen für gesellschaftliche Dinge."

Die junge Frau Peter Kreutter mutzn es sich gestehen, da er nun zwei Stunden in ihrer Nähe verbracht hatte war wohl­tuend und angenehm. Hochgewachsen stand sie m dem weißen, weichen Sand, und das ver chwimmende Blau von Meer und Himmei ildete einen guten Rahmen um ihre schöne lestalt. Wie sie lachen konnte, daß es einen 'arm durchrieselte.

Der erste Vormittag wiederhole jetz! iglich. Auf des Malers Leinwand glitten oeiße Segel am Horizont. Sein Malplatz war in ziemliches Stück entfernt von der Fran md dem JunggeseUen, und wenn er ab md zu breit, schön und svnngebräunt, ein mar Worte herriiberrief, derbe Scherzworte, - sollte sich nicht von Peter verführen las m oder zärtlich besorgte, daß sie nicht zu

't hinausschwimme, dann spürte man, wie ic liebte und sie ganz sein war.

In Peter Kreutters Herz ging es wirr zu. Daß er sie zu lieben begann, das hätte er sich nie eingestanden. Ein unbehagliches Ge­fühl begann ihn zu plagen. Er wünschte sie weit weg und im nächsten Moment wollte er, sie wäre ganz nah, viel näher, als sie so im Sande mit geschlossenen Augen neben ihm lag. Aber wehe tun wollte er ihr o das wollte er.Wie ist das eigentlich," fragte er mit gleichgültiger Stimme,Flit­terwochen?" (taktlos sein, ja, das könnte sie kränken),wie empfindet das eine Frau wie Sie?" Sie war viel zu glücklich, als daß sie irgenid eine schlechte Absicht hinter sei­

ner Frage vermutet hätte.Flitterwochen?", philosophierte sie,welch ein schreckliches Wort!" Sie dehnte die Arme mit einer wun­dervollen Bewegung:Anders mützte es hei­ßen Sonnenwochen, Himmelstage und ein feines Rot überzog ihre Wangen Sternennächte..."

Da hast du'S, Peter Kreutter," dachte er ingrimmig,sie hat so viel Seligkeit in sich, daß sie dein Mürrischsein und deine Bos­heit gar nicht einmal merkt." Und er sah scheu zu ihr hin und wäre ihr gerne kosend mit den Fingern durch ihr braunes Haar ge fahren.

Die Wochen schwanden. Der Maler Packte eines Tages sein Malzeug zusammen und umfaßte mit einem letzten Blick, die Hand über den Augen noch einmal alles: die Far­ben, die vom zartesten Blau bis zum kräf­tigsten Rot über dem Meere schwebten, die

Tokenhausen

Wo leis das Kornfeld wogt und wellt, Der Feldweg führt im Sande,

Gehöfte standen, reich bestellt.

Am blum'gen Waldesrande.

Der Ranch aus Hütten traulich stieg Beim Mittagsmahl vom Herde Spurlos im Dreitzigjähr'gen Krieg Das Dorf schwand von der Erde.

Wann jeder Laut im Land verstummt In Souuenmittagsstille,

Durchs Heidekraut die Biene summt, Verträumt nur zirpt die Grille.

In Wald und Ehrenfeld erhebt Sich still und fern ein Sausen:

Der Landmann hört'S im Korn und bebt Und murmelt: Totenhansen.

Aus längst verlor'ner Zeit herbei Hört man's wie Glocken gehen,

Wie Dorfgeräusche mancherlei In glühender Lüfte Wehen:

Ein leiser, frommer Erntesang Der Schnitter bei dem Mähen,

Und Sichelschnitt und Sensenklang Und ferner Hähne Krähen.

Doch wenn ein Luftzug stärker rührt Im nahen Wald die Blätter,

Dann tönt's wie Flammen, hell geschürt, Wie schwedisch Horngeschmetter.

Ein Falter flattert weiß beschwingt Durch flüsterndes Getreide - Das ferne Glockenläuten klingt So traurig auf der Seide.

Heinrich Bierordt.

Bauernhände

Mancherlei Hände habe ich schon in mei­nem Leben gesehen: Geigerhänöe, Maler­hände, Gelehrtenhände, Hände von Genera­len, Rednern, Baumeistern, Kaufleuten, Ring­kämpfern. Von Tänzerinnen, Lehrerinnen, Schauspielerinnen. Von Dienstmädchen, Brief­trägern, Totengräbern, Lokomotivführern, Dorfschmieden, Polizisten, Matrosen unö al­len möglichen Menschen. Ich war verwundert, erstaunt, beglückt, bedrückt bei den einen, ich fühlte mich bedroht, belogen, geborgen, erho­ben, beruhigt, beschützt, erniedrigt und nach­denklich gestimmt beim Anblick der andern aber ergriffen, in tiefster Seele ergriffen, haben mich immer Bauernhände.

Bauernhände, dünkt mich, sind anders als alle iibrige Menschenhand. Keine so rindig, io rissig wie sie, keine so grob, so hart, so wunderlich gebildet. Wie Baumwurzeln sehen die meisten aus. Wie Wurzeln, die sich in die Scholle krallen müssen. Breit, wie wenn sie viel' Erdreich umspannen wollten, spreizen sich die krummen, nägelstarken Finger. Sobald sie feiern müssen, haben sie nicht mehr das rechte Gefühl, sind sie wie fremd untereinander, können sie sich nicht eng zur Faust zusammen­fügen. Immer meinen sie, sie mühten etwas zwischen sich haben: die Sense, den Pflug­sterz, den Steinschlägel, eine Handvoll Kör­ner.

Bauernhände denken nie mit einem Ge danken an sich selber und fragen auch kau» darnach, was andere Menschen von ihnen halten. Sie wissen, daß sie nicht schön sind im landläufigen Sinn: doch haben sie davon kei­nen Kummer. Sie sind sich ihrer Kraft be­wußt, aber sie prahlen nicht damit, wollen es keinem zeigen. Sie spüren bei jedem Hieb, Griff, Armschwung den großen, schweren Se­gen, der in sie gelegt ist, aber sie mögen sich des nicht berühmen. Sie glauben, man wird es schon wissen.

Bauernhände schauen aus, als ob sie die Vergangenheit und Zukunft ihres Landes unö Volkes, nein, des ganzen runden Erd­kreises, zu tragen unö alles hohe und edle Erbe der Menschen und Menschheit zu über­kommen, zu sichern, und zu mehren hätten. Allerlei geheimnisvolle Runen sind ihnen in die spröde, schrundige Haut gekerbt. Treue, Ehrlichkeit, Selbstgefühl, Gottvertrauen und anderes bedeuten sie dem, der sie zu lesen versteht.

Bauernhände duften nach Ackerfurchen und Fichtenharz, nach Heuwind unö Weizengar­ben, nach bitteren Hopfendolden, nach der Kar­

toffelblüte und der warmen, beruhigenden Nähe der starken, gesunden Stalltiere.

Bauernhände sehen mitunter aus, wie wenn sie droben eine schwarzgeballte wetterdräuende Wolke in Stücke reißen wollten. Dann schockt ihnen ein Zorn in den Adersträngen und sie bäumen sich auf wie Nattern. Ein andermal fahren sie feinlächelnd über das glatte, nutz­baumene Tischblatt und das soll heißen: Nachbar, es ist mir gut so: es ist wieder alles eben zwischen uns!" Aber schön sind sie auch, wenn sie, in herber Stille der Stirnfal­ten, den Himmelvater um ein gnädiges Wet­ter bitten, oder wenn sie ihm ihren stum­men Dank sagen für gut heimgebrachte Ernte.

Bauernhände, fertig und getrost ineinander­gelegt in der Totenruhel Auch dieses Bild ist mir nicht fremd und ich habe es schon mehr denn einmal vor Augen gehabt. Aber nein. Mich deucht, es wäre unfromm, davon zu reden!

schmale Küste mit den Sandsteinselsen und die bunten Häuser der kleinen Siedlung, die grell in der Sonne lagen.

Die junge Frau es war der letzte Tag ihres Aufenthaltes war etwas beklom men, da sie längst ins Herz des Peter hin eingesehen hatte und ihm doch nichts geben konnte als den Abglanz ihrer seligen Zei: Als sie ihn zum letztenmal allein sprach, da faßte sie lange seine Hand und sagte:Sie sollen nicht traurig sein, Peter Kreutter Ihnen bleiben Meer und Sonne. Wir aber müssen in die Stadt und" sie lächelte ein klein wenig wehmütigin einen vier­ten Stock mit Nordlicht und einem winzigen Stück Himmel im Atelier."

Lächle nur," dachte Peter Kreutter dumpf und fühlte ein Würgen im Halse auf­steigen, das ihm die Kehle zuschnürte und die Sprache nahm.

Als am nächsten Morgen der kleine Damp­fer in den leuchtenden Himmel hinausführ und er den Hellen Schleier der jungen Frau flatternd verschwinden sah, da sagte er leise übers Meer und sprach es wie ein Gebet: Junge Frau, ich wünsche dir noch unendlich viele Sonnenwochen, Himmelstage und Ster­nennächte."

Dann ging er in seine Hütte, zurück, schloß die Tür, und Helle Tränen liefen über svn Gesicht.

Anekdoten

Von l)r. kterinann Lubl

Pius vn. besuchte Wien. Der Erzbischoj. ließ sich bei Joseph ii. melden, um seine An­ordnungen für die Einholung Seiner Heilig­keit zu erbitten, und fragte dabei, ob er auck die Glocken läuten lassen solle.Natürlich", sagte der Kaiser,sie sind ja doch die Artillerie der Geistlichkeit!"

II.

Christine von Schweden bewunderte einst in Rom die Marmorstatue der Wahrheit. Ein Kardinal bemerkte die ganz Versunkene, trat näher und sprach:Eure Majestät geruhe meine Huldigung entgegenzunehmen. Selten ist es, daß gekrönte Häupter die Wahrheit lie ben."

Rasch wendete sich die Königin um und er widerte:Aber es sind auch nicht alle Wahr heiten in Marmor!"

m.

Ein alter Fürst, der seine Untertanen väter­lich liebte, wollte, daß alle an ben Wohltaten die seine Güte täglich spendete, teilhaben soll­ten, auch die Schwerverbrecher.

Er befahl deshalb, daß allen denjenigen, die zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt wor­den seien, sofort ein Jahr ihrer Strafe er­lassen werbe.

IV.

Graf Brühl, der vertraute Minister August des Starken und seines Nachfolgers, mußte einst in einer Stabt Aufenthalt nehmen, weil ein Riemen seines Wagens gerissen war. Der Riemen wurde durch einen kräftigen Strick ersetzt.

Der Graf fragte nach seiner Schuldigkeit. Ach Gott", sagte der brave Handwerksmeister, Eure Durchlaucht haben um unser Land wohl mehr als einen Strick verdient!"

Menschen vor dem Käfig

Vor dem Käfigwagen, in dem die Tiger lang ausgestreckt liege» und müde und mür­risch ins Taglicht blinzeln, stehen die Men­schen und treuen sich: denn es ist unterhalt­sam und lehrreich. Bonbons zu kauen und sich ein Tier anzusehen, das hinter Gittern gut verwahrt ist. Und einige finden viel Spaß und Kurzweil dabei, mit kleinen Stei­nen die Tiger zu schrecken, daß sie hastig und jäh aus dem Halbschlaf fahren und wü­tend gegen die Stangen rasen, bis sie ihre erbärmliche Ohnmacht erkennen und grollend zurück in das glasige Dunkel kriechen. Dann lachen die Menschen in der gesunden Erkennt­nis, daß sie die Stärkeren sind. Wie gut, daß die Tiger nicht lachen können, denken wohl viele dabei und schütteln sich angenehm gru- selnd beim Anblick der Zähne und Krallen, die das Tier ihnen weist. Noch immer zeigte der Mensch dem Tier sein wahres Gesicht.

In vorderster Reihe steht eine gewaltige Dame und hält zwei vermickerten Mädchen gewichtig und laut einen Vortrag. Es muß eine Lehrerin sein, denn sie nimmt ein Lorg­non von der Nase und klappt es zusammen und funkelt die schreckhaften Kinder mit grü­nen Stachelbeeraugen an. Wiederhole jetzt, Hannelore! Was sagte ich, Else-Marie?" Und die Mädchen schwatzten wie Papageien. Sie haben schon röte Köpfe und zupfen ver­legen an ihren Kleidern. Sie möchten gern

zu den kleinen Pferden, die sie viel nied­licher finden. Aber die Alte steht eisern.

Warum ist ein gefangener Tiger zufrie­den?... Bitte, Else-Marie?" Das Mädchen grinst und schüttelt den Kopf.Er freut sich nicht!"

Sag du es, Hannelore. Du bist viel auf­merksamer." Das Lorgnon schnickt auf und zu.

Weil der Mensch das Tier des Daseins­kampfes enthebi..." plappert das Kind alt­klug und ernst und nickt sehr boshaft der Schwester zu.

Sehr richtig!" lobt die gewaltige Dame.

Da ist der Tiger bis dicht an das Gitter gekommen und hat gefaucht unö gebrüllt. Aber es klang wie ein irres Lachen.

Einige spürten es wohl und gingen fröstelnd davon.

Er hat recht!

Bei Meyers klopft ein Bettler. Herr Meyer gibt ihm 10 Pfennig.

Eine Stunde später kommt Herr Meyer in eine Wirtschaft, und wer sitzt dal Der Bett­ler von vorhin und spielt Karten.

So!" sagt Herr Meyer empört,eben ha­ben Sie noch bei mir gebettelt und jetzt sitzen Sie hier und spielen Karten?"

Wat denn wat denn!" sagt der grin­send,soll ick vielleicht für Ihren Groschen nach Monte Carlo fahren?"

Zeder Parteigenosse liest die mtimlsozWW Tageszeitung Ler Gesellschafter"