/Xus 8iavt uno Kreis Lalw
Vorweihnachtliche Zeit
Mit dem gestrigen 1. Adventssonntag hat die ^vorweihnachtliche Zeit begonnen. Zum zweiten .Male schicken wir uns an, ein Kriegsweih- tU chten zu begehen. Da gehen die Gedanken zuruck in die Weihnachtszeit des Vorjahres. Wie bedrohlich dunkel und rätselhaft stand damals der Krieg vor uns. Heute nach dem großen Sieg im Westen lebt unser Volk in dem sicheren, unbeirrbaren Glauben an den siegreichen Ausgang des großen Ringens, dessen hohes Ziel die deutsche Seele erhellt. Advent bedeutet immer Verheißung. Tie Lichter, die wir jetzt wieder anzünden, sind uns neue Hoffnung, neue Verheißung in unserem Kampfe gegen eine Welt von dunklen Mächten, die uns in ihrer Habgier in den Abgrund stürzen wollten.
Wir, die wir in der Heimat verweilen, wollen jetzt in der Adventszeit Träger des Lichtes und überall dabei sein, wo man unserer Hilfe bedarf. Wenn wir die frohe Erwartung mit Taten Liebe aussüllen, wenn wir die Hoffnung nicht bloß ein frohes Empfinden sein lassen, sondern selbst mit aller unserer Kraft wirken für unser Volk und unsere Soldaten, dann dürfen wir auch in dieser ernsten Zeit die Gewißheit haben, daß von Advent zu Advent die Freude in uns immer größer wird. Es gibt nichts Schöneres als eine solche Zeit, in der sich ein ganzes Volk rüstet, um Gutes zu tun. *
Hitler-Jugend sah Iud-Siiß-Film
In Anwesenheit des Kreisleiters hielt gestern Dormittag die Hitlerjugend des Standortes Calw ihre erste Jugendfilm stunde im Winterhalbjahr 1940/41. Das „Volkstheater Calw" war mit Jungen und Mädel dicht besetzt, die mit Spannung der Vorführung deS Meisterfilmwerkes „Jud Süß" entgegensahen. Der Fanfarenzug des Jungvolkes leitete die Jugendfilmstunde festlich ein. Dann sprach K-- Bannführer Pg. Bischofs über die Jugendfilmarbeit als politisches Erziehungsmittel und forderte die Jugendlichen auf, dem im Film „Jud Süß" so abstoßend geschilderten Zeitgeist ein lebendigeres, größeres Ideal entgegenzustellen. An diese Aufforderung anknüpfend, zeigte Kreisfilmstellenleiter Pg. Braun an den Gedanken verschwenderischer, volksfeindlicher Despotie und des Liberalismus den unheilvollen Einfluß Frankreichs auf die deutsche Geschichte. Der Nationalsozialismus hat solchen Einflüssen einen Damm entqegcngestellt. Heute gehorchen wir allein dem Gesetz des völkischen Lebens, nicht mehr dem Fremden, dem was welsch oder hebräisch ist. Der Film „Jud Süß" stellt kein Einzelschicksal, sondern das Prinzip heraus, mit dem das Judentum es durch Jahrhunderte immer wieder verstanden hat, den deutschen Menschen zu beherrschen und bis aufs Blut auszusauaen. Es ist heilige Pflicht der Jugend, darüber zu Wacken, daß dieses aus fremdem Geist geborene Verräter- Prinzip nie wieder in Deutschland Einzug halten kann. Anschließend lief der künstlerisch wie politisch gleich bedeutsame Film über die Leinwand und ergriff die Jugend in seiner tiefen völkischen Sinngebung.
Männermänlelnur gegen Bezugschein
Durch eine Anordnung des Sonderbeauftragten für die Spinnstoffwirtschaft ist die Möglichkeit, vom 1. Dezember an auf die Reichskleiderkarte Herrenwintermäntel zu beziehen, vorläufig ausgefeht worden. Diese Maßnahme wurde getroffen, weil die vorhandenen Herrenwintermäntek zunächst den Volksgenossen Vorbehalten bleiben müssen, die wegen nachgewicsenen unabweisbaren Bedarfes einen Bezugschein erhalten. Den Bezugscheinberechtigten dürfen auch nicht Mäntel vorentbalten werden, weil andere Verbraucher sie sich zum Bezug auf die Männerkleiderkarte haben zurücklegen lassen. Solches Zurückhasten ist unzulässig.
Stabschef Lutze sprach
auf der 7. Reichsapothekerkammertagung in Freudenstadt
Zum siebten Male fand in Freuden st adt die Tagung der Neichsapothekerka armer statt, der am Donnerstag ein Besuch von Straßburg vörausging. Am Freitagvor- mittag begann die Tagung in Freudenstadt, auf der wichtige Probleme der Gesund- heitsführnng behandelt und die Aufgaben der deutschen Apotheken als Nrzneiver- sorgungsltätten klar heransgestellt wurden.
Am Samstagvormittag fand im Kursaal eine eindrucksvolle, mit einem weihevollen Gedenken für die Gefallenen des deutschen Apathe- kerstandes verbundene Feierstunde statt. Zuvor erstattete Neichsgcschäftsführcr Dr. Genecke den Geschäftsbericht, dem n. a. zu entnehmen war. daß die Neichsapothekerkam- mer gegenüber 7200 Apotheken im Jahre 1937 nunmehr im Großdeutschcn Reich rund 9200 Apotheken zu betreuen hat. Neichsapothckcr- fuhrer. SA.-Brigadeführer Albert Schmierer hielt dann eine richtungweisende Rede, zu deren Beginn er rückblickend eine Schau der gewaltigen politischen und militärischen Ereignisse stellte. Mit stolzer Genugtuung stellte er fest, daß der deutsche Apotheker auch in der inneren Front in treuer Arbeit und Pflichterfüllung sich voll und ganz bewährt
Im Mittelpunkt der Feierstunde stand eine Ansprache von Stabschef Lutze, in der dieser «. a. ausführte, daß der einstige innerpolitische Sieg nur deshalb erfochten worden fei. weil wir den Glauben an Adolf Hitler so fest 4n unserem Herzen verankert hatten, daß alle Hindernisse oownnkt Je tzt stünd en wir
tnderzwettenEtapPedeSdeutfchen Freiheitskampfes, der Gewinnung der äußeren Freiheit. Aber mit dem Glauben an den Führer werde auch dieser Krieg gewonnen werden, möge er noch so lang dauern. Aufgabe deS Sektors der Apothekerschaft wie jeder nationalsozialistischen Gemeinschaft sei es, in diesem Kampf mit in vorderster Linie zu stehen und den Glauben an den Führer auch im Alltag des Berufs immer wieder aufs neue zu manifestieren. — Stabschef Lutze trug sich anschließend an die Feierstunde bei einem Empfang auf dem Rathaus in das „Eiserne Buch", das Gästebuch der Stadt, ein.
Weihnachtsgaben, die zum Fest nicht ankommen, bereiten keine Weihnachtsfreude. Rechtzeitiges Eintreffen beim Empfänger in der Heimat oder an der Front ist nur möglich, wenn die Weihnachtspakete und Feldpostpäckchen vor dem 15. Dezember bei der Post eingeliefert sind.
Nagold. Die Angehörigen des Geburtsjahrgangs 1922 spendeten dem Deutschen Roten Kreuz 19.79 RM.
Neuenbürg. Trotz deS Krieges konnten neben den bereits schon eingeführten Mehrleistungen bei der hiesigen Ortskrankenkasse die Leistungen weiter ausgebaut werden, indem durch Aende. rung der Satzung ab 1 .Dezember 1940 das
Faimtlenstervegetd als wettere Mehrleistung eingesührt wurde. Dabei wurde auf die kinderreichen Versicherten besondere Rücksicht genommen. — Der verheiratete 44 Jahre alte Paul BullinHer von Rotenbach stieß mittags bei der Heimfahrt mit dem Fahrrad auf einen Kraftwagen auf und zog sich beim Sturz so schwere Verletzungen zu, oaß er im Kranken. Haus verstorben ist.
Weil der Stadt. Unser Männergesangverein will seinen Mitgliedern und Gästen und besonders seinen Urlaubern eine Weihnachtsfreude bereiten und wie alljährlich auch im Kriege eine Weihnachtsfeier abhalten. Wieder hat der Verein seinen aktiven Sängern, die Soldat sind, ein Weihnachtspaket gesandt und den Empfängern eine große Freude bereitet.
Leonberg. Ein 17jähriger Bursche, welcher jeden Tag mit dem Omnibus vom Hinteramt an seine Arbeitsstätte nach Leonberg fuhr, wollte selbst einmal den Kraftwagenführer spielen. An einem Morgen, als der Führer des Wagens seinem Kollegen den Omnibus übergeben wollte und sich auf kurze Zeit entfernte, setzte sich der Bursche ans Steuer und fuhr mit dem Wagen von Leonberg nach Eltingen bis zum Glemseck. Unterwegs gefährdete er nicht nur den Verkehr, sondern beschädigte auch den Wagen, sodaß ihm dieser Ausflug vor Gericht recht teuer zu stehen kommen wird. Für jeden Kraftfahrer dürfte dieser Fall eine Lehre sein, auch nur bei kurzem Verlassen seines Fahrzeuges den Steckschlüssel wegzunehmen.
VON e.Ki.kiunaen-XL'r'
^11» d « Im ^ 11 k « Im V« fI » g In Of 6 » n
(34. Fortsetzung.)
„Ich habe dich nicht gesehen, und außerdem weiß ja jeder, wieviel Achtung er sich selbst und anderen schuldig ist." Sie fürchtete sich entsetzlich, daß er jetzt vergnügt auflachen, sie am Arm nehmen und nach dem Kavalierhaus führen werde. Wenn er dies tue, sei sie verloren.
Aber er lachte nicht, sondern begann wie im Fieber davon zu reden, daß er wahnsinnig gewesen sei: daß man alles vergessen und sich wieder vertragen müsse, und daß es gleichsam ein Verbrechen sei, wenn man wirklich auseinanderlaufe und sich für immer entzweie.
„Nein", sagte sie fast.
Nun redete er wie wild auf sie ein. Sein Gesicht war bleich. Er begann von ihren Be-
ar. älEcur
suchen tm Kavalterhaus, von seinem Besuch im nächtlichen Garten und von der unabdingbaren Gültigkeit der Schwüre zu sprechen, die gerade in dieser Nacht getauscht und besiegelt worden.
«Was phantasierst du da?" sagte sie, und in Ihren Augen flammte es feindselig auf. „Nie- mals habe ich mit dir Schwüre getauscht!"
«Niemals? Bist du toll?"
Sie wandt« sich zum Gehen. «Nein, aber offenbar du, da du so unsinnige Listen vorbringst." Damit ging sie schnell fort und ließ ihn stehen.
Er stürzte ihr nach und hielt sie am Arm fest. „Du. so gehst du mir nicht davon!" rief er und lachte plötzlich auf. „So. jetzt sind wir guitt! Ich bin dir daoongelaufen, und eben bist du mir davongelaufen! Aber ich bin gescheit genug, dich fest zu halten. Und jetzt gehst du mit mir!"
«Ich Hab« keine Feit. Laß mich los!"
„Iadoch hast du Zeit!"
Sie riß sich mit einem Ruck von ihm los und ging eilends weiter.
„Also gut!" rief er hinter Ihr her. „Wenn du letzt keine Zeit hast, dann später! Um sechs Uhr erwarte ich dich im Kaoalierhaus! Ich werde Wein und Kucken besorgen! Also, um Vunkt secks!" Er warf «wen Blick auf seine Uhr und rief: „In einer Stunde, Liebste!"
Sie verschwand hinter der Wegecke.
Arnulf Pleß rannte ins Kavalierhaus. „Sie kommt. Polonius! Um sechs! Hol' Wein und Kuchen!" Und Polonius beglückwünschte seinen Freund, griff nach dem Einholekorb und stürmte aus dem Haus«. Krgchend !.-l die Tür ins Schloß. Lachend ging der Junker im Atelier umber.
Gabriele hatte di« Stadtlind« passiert und das Rathaus erreicht. Wie gehetzt war sie aus dem Park geeilt. Nun verlangsamte sie ihre Schritte und ging mit schwimmenden Augen auf der Straße nach dem Bühlhof zum Dörnle hinauf.
Lange vor sechs Uhr war im Kavalierhau«
alles zu ihrem Empfang vorbereitet. Arnulf Pietz saß am Atelierfenster, stopft« di« Pfeife, horchte auf die Steintreppe, sah in den Park und genoß im voraus den Augenblick, da Gabriel« läuten und über die Schwelle treten werde. Es schlug sechs Uhr.es schlug sieben Uhr. Sie kam nicht. Er begann im Atelier umherzuwandern. Um acht Uhr begann das Abendkonzert. Die Sonne ging unter, die Parkwipfel färbten sich rot. Dämmerung sank über die Alleen. Gabriele kam nicht. Er/ ging aus dem Haus« hinaus, späht« den schummerigen Graben hinauf und hinab, ging über die Steintreppe in den Park, sucht« das Haus wieder auf, ließ sich am Fenster nieder und blickt« mit düsteren Augen in die Au. Dann öffnete er di« Weinflasche, trank und aß ein Stück Kuchen. Kurz vor elf Uhr kehrt« Polonius zurück.
«Hat Sintprecht noch Licht?"
«Ja, er hat noch Licht und auch Besuch."
„Trinh die Flasche aus, Polonius, sonst verdirbt der Wein", sagte er und ging fort.
Polonius räumt« die unberührte Tafel ab, ließ sich in einem Sessel nieder und leerte betrübt die Flasche.
Um den Portikus der Hofapothek« zirpten Fledermäuse. Aus der «Lerche" drang Lärm und Gedudel. Unter dem Steubertor standen der Lerchenwirt Karl Tormann und der Bäckermeister Rino Firt. Der Lerchenwirt war gleichzeitig Bäcker, und Kollege Firt hatte ihn beute aus einem besonderen Anlaß besucht. Zwei Stunden hatte er mit Ihm lm Hinterstübchen zusammengesessen und geschwatzt. Der Lerchenwirt hatte, wie alle Ingelfinger Bäcker, zu Ostern Hasen aus Vrotteig gebacken. Aber da er ein kleines auf dem Rücken des Hasen sitzendes Häschen mitgebocken hatte, waren viele Ingel- finger in die Lerchenbäckerei gelaufen, um das Wunderwerk heimatlicher Backkunst zu erstehen.
Und dies hatte den hochempfindlichen Kollegen Rino Firt und vornehmlich feine ehrgeizige Gemahlin nicht ruhen iassen. Firt war daher in die «Lerche" gegangen, um „vorzubeugen" und in Erfahrung zu bringen, was Karl Tormann für Weihnachten vorhabe. Seine Gemahlin hatte ihn hierzu gedrängt, da man sich „beizeiten" umsehen müsse. Der Lerchenwirt hatte wohl gespürt, daß Kollege -Firt etwas auf dem Herzen habe. Aber dieser rückte erst unter dem Steubertor mit seinem Anliegen heraus.
„Was ich an Weihnachten machen werde? Oh, da backe ich Brezeln und Kringeln, daß ihr nur so staunen werdet! Ich habe da ein paar großartige Ideen."
„Was? Gleich ein paar? Und ich habe nicht eine einzige! Brezeln und Kringeln sind doch Brezeln und Kringeln! Da kann man doch nichts ändern oder dazutun!"
„Soo? Habe ich dem Hasen nicht ein Häschen dazuaetan?"
„Wahrhaftig, das Häschen! Großer Gott!"
„Nanu! Was regst du dich denn so auf? Du wirst deine Brezeln und Kringeln doch auch verkaufen! Außerdem bist du der Lieferant für den Pfauenhof! Du backst die feinsten Wecken im ganzen Hohenloher Land. Das gebe ich offen und ehrlich zu."
„Aber die Brezeln und Kringeln, Tormann! Ich Krieg« mit meiner Frau die größten Händel, wahrhaftig, sie hat mich ja extra zu dir geschickt, um «ine Idee für Weihnachten zu erfahren."
„Ich habe ein paar Ideen."
„Du, ich trinke noch einen Schopven, aber du mußt mir wenigstens eine deiner Ideen verraten."
„Also gut. Komm mit."
Die beiden Männer traten aus dem Sckatten des Tores und verschwanden im matt erleuchteten Eingang der „Lerche". Nun war alles still, viel stiller als sonst an Samstagabenden. Viele Inaelfinger und Ingelfingerinnen waren nach Hall zum Manöverball gefahren.
Die Fledermäuse beherrschten allein das Feld. Nur hie und da drang aus der „Lerche" oder aus den oberen Fenstern der Hofapothek« lärmendes Gelächter. Plötzlich kam es aus dem Graben um die Hofapotheke geschritten, blieb stehen und rief zu den erleuchteten Fenstern hinauf:
«Hehe, Totenfürst! Hetze, alter Omnlvore!"
Sintprecht erschien in einem der Fenster und brüllt« hinab: »Ahaa. durchlauchtigster Hunde-
HVickHKe» in ItiirLv l
Av i. Dezemoer werden sv Punrre oeiz Kleid er karte für den Einkauf frei. Zu» sammen mit den auf jeder Kleiderkarte schraffiert gedruckten Vorgriffspunkten haben da« mit die Männer 102 Punkte für ihre Ein« kaufe zur Verfügung, die Frauen, Knaben und Mädchen 94 und die Kleinkinder Punkte. Auf der Männerkleiderkarte wird deh Strumpfkontrollabschnitt b und auf bei Frauenkleiderkarte der Kontrollabschnitt a für den Einkauf von einem Paar Strümpsej frei.
*
Die Reichsbahn hat zugelassen, daß di« für das Kalenderjahr 1939 oder 1940 ansge« stellten Ausweise zur Erlangung von Fahr» preisvergünstigungenfür Kriegsbeschädigte für das Kalenderjahr 1941 weiter gelten. Der Neichspostminister gibt be« kannt, daß Inhaber dieser Ausweise bei der» Dienststellen der Reichspost, besonders an den Schaltern bevorzugt zu behandeln sind. '
Auskünfte über den Versand von Wa« ren ins Ausland erteilt die Auskunfts». und Zollabteilung der Außenhandelsstelle für Württemberg, Stuttgart-N. Kriegsbergstr. iS (Sprechstunden von 9—12 Uhr). Hinsichtlich der Einfuhr von Liebesgaben- und Geschenksendungen aus dem Ausland nach Deutschland erteilen die deutschen Zollämter, z. Ä. das Hauptzollamt, Postzollabfertignng, Stritt» gart-W, Rotebühlkaserne. Auskunft.
* "
Da der Besuch kausmännischerKurse während deS Pflichtsabres dem Sinn des Pflichtjahres nicht entspricht, ist den Mädchen, die künftig neben ihrer Pflicht» iahrtätigkeit kaufmännische Kurse besuchen, die Bescheinigung der Ableistung des Pflicht« iahres im Arbeitsbuch zu versagen. Die Mädchen sind in geeigneter Weise hierauf hinzuweisen.
4-
Ein Erlaß deS ReichsarVeitSmimstcrs hat die Beschäftigung von Franen für das Führen von Klein- und Straßenbahnwagen, Omnibussen und schweren Lastkraftwagen von mebr als 1,5 Tonnen Nutzlast verboten. Eine Ausnahme ist iedoch für elektrisch angetriebene Wagen zugelassen. Dadurch werden im wesentlichen die Zustellwagen der Reichspost erfaßt.
topf! All« Trabanten aus dem Totenretch stno um uns versammelt! Blaubart Lollani ist da! Der Pontifex Bürlle und seine bildschöne Frau Olga sind auch da! Alle ermordeten Königstöchter und alle geköpften Omphalen sitzen in der Runde! Ich halte Hof!"
„Hehe, ich halte mit!"
«Ho, quoll licet llovi, uon licet bovi!" brüllte Sintprecht. „Aber nichtsdestotrotz herauf mit dem Pavian! Die Augen der Dunkelgräfin strahlen wie der Morgenstern und Lichtbringer Luzifer, ihr Mund ist rot wie Lubin und ihre Haur wie Mondschein auf Schwanengefieder! Gerade hat sie «inen Pariser llanse mscsdre vorgeführt und dazu gesungen! Musik von Kardinal Prinz Ro- han, Text von Cagliostro, Gebärden von der La Motte! Jetzt sitzt sie in einem weiten Purpurmantel «ingehüllt am Tisch und klagt ein ganzes Jahrhundert an!" Damit verschwand er aus dem Fenster. Bald darauf knarrte die Türe im Portikus. Arnulf Pleß erstieg die kleine Freitreppe und trat ein. Die Tür« schloß sich.
Gegen ein Uhr kam er ins Kavalierhaus zurück.
Polonius war noch auf. Ein Blick in sein bekümmertes Gesicht genügte, um zu wissen, daß niemand nach ihm gefragt hatte. Er ging in lein« Kammer und legt« sich nieder. Gegen fünf Uhr erwachte er. Vor den Fenstern schimmerte der Tag. Er erhob sich, legte ab, nahm Sandalen und Trainingsanzug zur Hand und schritt zum Kocher hinab. Er legte die Sachen auf eine Bank, glitt über den Steinabhang ins Wasser und schwamm länger als «ine Stunde umher.
, Dann kehrte er zur Bank zurück, zog sich an, lauschte dem vielstimmigen Morgengesang der Bügel, sah in die Au hinüber, sah auf den schimmernden Wald und in den immer lichter werdenden Himmel. Dann steckte er die Hände in die Hosentaschen und ging über di« Kocherbrücke in die Mühlwiesen, schlug «inen Haken, ging den Hügel hinauf und ließ sich vor dem Schlehdornbusch nieder, sich in den Strahlen der Sonne wärmend. .
(Fortsetzung folgt.)
Wochendienstplan der HZ.
HJ.-Gef. 1/401. Montag: Der Führerzug des Standorts Calw tritt um 20 Uhr an der alten Post an. — Mittwoch: Die Gef. 1/401 tritt um 20 Uhr am Rathaus an. — Donnerstag: Turnen.
— Sonntag: Dienst wird noch bekanntgegeben. BDM.-Mädelgruppe 1/401 — BDM.-Werk-
gruppe 1/401. Dienst in dieser Woche normal. Dienstag und Mittwoch: Sanitätskurs Schar l.
— Donnerstag: Heimabend (Salzkasten). — Am Freitag kommen sämtliche GD.-Mädel, die die Prüfung abgelegt haben, zu einer einmaligen Uebung 20 Uhr ins Kaffeehaus (Sport). Die GD.-Ausweise sind zwecks Eintragung der Wiederholungsübung mitzubringen.
Ltic/rs»' rerrrl --
Schwaben-Kalender 1941. Herausgegebcn vom Verlag Karl Weinbrenner u. Söhne, Stuttgart-S., in Zusammenarbeit mit denz Landesfremdenverkehrsverband Württemberg- Hohenzollern. Preis RM. 2.—.
In 96 meisterhaft wiedergegebenen Bildseiten zieht das Schwabenland, unsere schöne Heimat, m diesem Kalender an uns vorüber. Neben den vielen Schönheiten schwäbischer Landschaft^ den alten verträumten Städten, Schlössern und Burgen, steht der schwäbische Mensch im Mittelpunkt des Schauens. Als Neuerung ist in Zusammenarbeit mit dem Schwäbischen Albverein ledem Blatt ein kleiner Wandervorschlag bei« gegeben.