Seite 5 — Nr. 188
Der Gesellschafter
Dienstag, den 11. Juli 1M8.
11. Juli UM,
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5— 20 Mk. weine 14 bis
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iduktenmarkt 15,80,Weizen 3,76—17, He- Kilogramni. ner. Infolge sehr gering, t.
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Staat und Preffe
Von Karl Overdyck
Der „N S.-K u r i e r" in Stuttgart, das Kampfvrgan der nationalsozialistischen Bewegung in Württemberg und der Schrittmacher und Wegbereiter im Aufbau de» neuen Deutschland, hat in den 214 Jahren seines Bestehens trotz aller Schikanen und Verbote sich zur größten Tageszeitung Württembergs emporentwickelt. So wie tue nationalsozialistische Bewegung in Schwaben wuchs und die Menschen in ihren Bann zog, so steigerte sich auch der Aufgabenkreis des „NS.-Kurier". Von Baihingen a. F. siedelte das junge kampfesmutige Unternehmen nach Stuttgart in die Paulinenstraße über und setzte hier seinen Kampf um die Befreiung Deutschlands unentwegt und bis zum Sieg fort. Nun allerdings gilt es, dem erwachten Schwabenland auch eine Presse zu geben, die den Aufschwung des Staates und des Reiches im nationalsozialistischen Sinne fördert. Und dazu reichten die Arbeitsräume iv der Paulinenstraße nicht mehr aus. Es lag daher nahe, daß der „NS.-Kurier" in die frei stehenden Räume der früheren marxistischen „Tagwacht" einzog, um mit neuer Kraft das Werk der Rettung Deutschlands unter unserem Führer Adolf Hitler fortzusetzen. Der Umzug in die Tagwachtdruckerei gab dem „NS.-Kurier" Anlaß, einen kurzen Blick auf die bisherigen Wege und die neuen Ziele und Aufgaben zu werfen. Wir entnehmen arrs dieser Ausgabe, die am Samstag, den 8. Juli erschien, einen beachtenswerten Artikel von dem Hauptschriftleiter des „NS.-Kuriers", Karl Overdyk, über die Frage „Staat und Presse". Er schreibt:
Von der Großmacht Preffe ist schon so viel gesprochen und geschrieben worden, baß es fast gesucht erscheinen muß, zu diesem Thema ein weiteres zu sagen. Aber weil die Auffassung von der Aufgabe der Presse im nationalsozialistischen Staat eine grundverschiedene oon der des Parteienstaates ist, mochte er monarchisch oder republikanisch geführt sein, deshalb mag an dem Taae, an dem der„N S.- Kurie r", Stuttgart, offiziell seine Tätigkeit in den Räumen der früheren marxistischen „Tagwacht" aufnimmt, ein Wort über die „Großmacht Presse" ergänzt werden.
Wir wollen darauf verzichten, über das Werden der Zeitung an sich, über ihr Groß werden und über ihr Machtwer - den eine historische Betrachtung anzustellen, also dem Wandel ihrer ursprünglich selbstgestellten, später durch politische und wirtschaftliche Kräfte bestimmten Aufgabe nachzugehen.
Wir gehen vielmehr von der Zeit aus, die wir selbst miterlebten, die wir heute als die Zeit des Parteienstaates, des politischen Chaos, als die Zeit des politischen und wirtschaftlichen und damit kulturellen Zerfalls ansprechen, die wir zerschlagen haben, zerschlagen mußten, weil wir in ihr das Wirken Volks- und staatszerstörender „Mächte" erkannten, von denen eine die „Großmacht Presse" war.
Es war nur eine zwangsmäßige Folge, daß das Zeitalter des reinen Individualismus, das sich außenpolitisch gesehen, im Imperialismus, innenpolitisch im Parteienstaat, wirtschaftlich im Kapitalismus und kulturell im Niederbruch. in der zügellosen Entsittlichung der Kunst offenbarte, — eine Presse hatte, die sein Spiegelbild war. Gewiß, sie war eine Großmacht, aber nicht eine Großmacht im
Dienste eines Staates, keine Großmacht mit einer sittlichen Ausgabe,.sondern eine Großmacht, die sich all den vielen Kräften der Zerstörung und der Entartung verschrieben hatte, ja deren sichtbarer Schrittmacher geworden war. Eine Großmacht, deren ausübende Faktoren bewußt nd unbewußt den Staat verneinten. die Gemeinschaft als barbarisch und primitiv ablehnten und im Kampf aller gegen alle ihr Ziel suchten.
Jede dieser Dutzendparteien, die das sichtbare Merkmal der Demokratie waren, wußte von der Großmacht Presse, jede schuf sich direkt oder indirekt ihre Presse, die nicht die Wahrheit, nicht den Staat suchte, sondern dem Klassenkamvf diente, weil sie parteiisch oder „weltanschaulich" — und was heißt das in der Demokratie anders als parteiisch und staatszerstörend — gebunden war.
Alle diese Parteien, diese Götzen der natur- and volksgelüsten, entwurzelten Masse, wußten um die „M a ch t der Press e", wußten )urch sie ihr verderbliches Lied von der „F reihei t" des Einzelnen, von dem „Sp ie l der freien Kräfte" zu verbreiten.
Der monarchische Staat der Vorkriegszeit, selbst bis ins Mark von den blutzersetzenden Erregern des Chaos befallen und verseucht, hatte nicht mehr die Kraft, dieser „Großmacht", vielmehr diesen teuflischen Großmächten die Stirne zu bieten oder sie gar mit einem festen Genickgrisf unschädlich zu machen. Unter seinem Schutz erst, also in der Blütezeit des sogenannten „National-Libera- liSmus", wurde die Presse zur Großmacht, statt Diener der Großmacht Staat zu sein.
Das Recht der freien Meinung wurde in solchen Zeiten des Zersallens aller sittlichen Bindungen, in den Zeiten, da sogar jeder fremde „Händler", der Stenern zahlte, gleich, wie er seinen „Verdienst" und sein „Vermögen", sein „Geschäft" machte, das „Bürgerrecht" erhielt und „Politik" treiben durfte, das alte Recht der freien Meinung wurde i zum Recht des Zerstörens, zum Recht der § Entsittlichung, zum Recht der Entrechtung des
> Staates, d. h. in diesem Falle: der schon ! längst in der Gewalt des Unstaates befindliche i Staat schützte die Träger und Erreger der . Vernichtung und gab ihnen das verbriefte ! Recht, das „Volk" zum richtungslosen und
rechtlosen Objekt der Parteien und der Preffe, j zur „Masse" zu degradieren.
§ Das alles hieß dann „eigene Meinung" oder ! öffentliche Meinung". Wir dürfen in dieser ! Zeit des Erwachens und Erkeunens daran! ! verzichten, die Namen der vielen Parteien und ! dieser „Presse" zu wiederholen, sie sind bekannt i genug, ob sie nun „rechts" oder „links", bürgerlich oder marxistisch, konfessionell oder gar ..kulturell" „eingestellt" waren. Ihre Namen ! brennen uns auf der Seele, mögen sie i „SPD." oder „Berliner Tageblatt" j „V o l k s p a r t e i" oder „Frankfurter i Zeitung", „Reichsbanner" oder „In
> telligenzblatt" heißen, es sind doch nur j verschiedene Namen für ein und dasselbe, es
sind doch nur die Namen der verschiedenen ! Seuchenerreger, denen Staat und Volk zum j Opfer — gefallen wäre, wären nicht in den Schlachten des Weltkrieges die gesunden
> Kräfte der Blutsgemeinschaft erwacht und wä-
> ren sie nicht, ihre Macht erkennend, und gereift zur geschichtlichen Sendung, nach einem gigantischen Kampf mit den Götzen der freien Meinung fertig geworden.
Die Parteien sind zerschlagen, in den letzten Tagen sind oie letzten Repräsentanten des — im weitesten Sinne aesvrocben — Liberales-
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ftownn von Hein? ZtkAuiveit Lop^nAkt 1932 Flbort ImnMn, lAüncsten / ftrinlock in Osimanzc
8. Foitjetzmig.
„.... . .... ..unsrao, wollen
wir die Deutschen be^.'rn?"
„Prost, aber gewiß doch!"
„Gut, Kamerad. Dann fange j/oer von uns bei sich selber an!"
Dem Bärtigen blieb das Glas am Schnauzer stehen. Er beglotzte mich mit harten Augen. Dann.trank er weiter, bedächtiger als vorher. Es war etwas aufgesprungen in ihm.
Unserm Tisch näherte sich ein Kiel r Matrose, der einen Holzkasten öffnete. In dem Kasten lagen schmierige Stopfnadel.', ein Fläschchen mit Essig und eine Dose voll Ruß. Der Matrose fragte uns, und sein Atem stank nach Grog: „Genossen soll ich euch tätowieren? Glaube, Liebe Hoffnung? Den Seemannsanker oder den Drachen von China? Kostet alles eine Mark und ist wo für die Ewigkeit!"
Ich winkte ab, nur der Bärtige schimpfte' „Glaube, Liebe, Hoffnung, so siehste aus!"
Der Matrose ging, er machte gute Geschäfte an anderen Tischen. Vielleicht würd : er noch reich werden mit seinem Kasten. Er war schärfer aufs Geld als ich.
Der alte Artillerist fragte mich: „Wieviel Uhr ist es?"
„Mertel nach sechs, Kamerad!"
„Dann werden sie bald kommen!"
„Wer denn?"
„Die Batterien meines Regiments. Gestern sind sie von Aachen abmarschiert, da müssen sie bald hier über die Brücke."
Wir verließen den Bahnhof und traten auf die Straße. Obwohl der Novembermorgen noch finster war, begegnete uns eine Brandung von Menschen. Eine feldgrau' Völkerwanderung schob sich klirrend und stampfend zum Rathaus, wo es Entlassung scheine geben sollte. Nirgendwo wehten mehr rote Fahnen oder andere Signale des Aufruhrs. Nein, man richtete vor den Brücken campen hastig einige Flaggenstangen und Ehrenbogen auf, die armen Heimkehrer wür big über den Rhein zu lassen. Beamte de- Fuhrparks streuten Sand, auf tausend Da chern kletterten Wimpel aller Farben in den schwarzgrauen Himmel. Ja, es standen schon
viele Einwohner, alte und sunge, an den ' Straßenrändern, die Rückmarschierenden will-
> kommen zu heißen. Viele dieser Einwohner - trugen Trauerkleider, es Waren sa ungezählte
> Väter und Söhne draußen geblieben. Der j Bärtiae hing in meinem Arm und klammerte j sich fest, als müsse er Schutz suchen vor Ge- ! spenstern, die ihn verfolgten, lieber uns flu- ! teten schmutzige Wolken, nur zuweilen gaben ! sie ein Paar Sterne frei. Und ein kalter ^ Wind jaulte, so daß wir unsere Mützen tief i in die Stirn zogen.
! Als wir auf der Domtreppe standen, hör- i ten wir den Chor der Gläubigen, die zur ^ Orgel sangen:
! „Komm, Heiliger Geist, der alles schafft,
! Komm, such' UN? heim mit deiner Kraft;
^ Erfüll mit Gnaden, süßer Gast, i Das Herz, das du erfassen ba!>'"
! Daß man in diesen Tagen der Not ein ! Pfingstlied anstimmte! Ob mein Begleiter die Melodie kannte? Gewiß, er mutzte sie kennen, denn er sprach plötzlich: „Du, bei den Plünderern bin ich nicht gewesen!"
Ich führte ihn an der Hand weiter, als sei mir das so aufgetragen worden. Sieben braune Glockenschläge fielen aus den Domtürmen. Wie schnell doch die Zeit verging, da der Kummer unfern Gedanken saure Arbeit machte. Aber alle Menschen, die unfern Weg kreuzten, mutzten wirre Gedanken ha-
> ben; wie oft wurden wir gestoßen und ange- ! stolpert von denen, die fast blind und taub
znm Tagwerk hasteten. Nicht einer war unter ! diesen, in dessen Gesicht nicht die Schatten der Sorge nisteten. Nicht einer, dessen Schritte sich noch ruhig bewegten. Wir sahen nur stürzende, taumelnde Träumer, die das Erwachen fürchteten. Das Gesindel war nicht zu zählen das uns in Rudeln behelligte:
„Wollt ihr geschmuggelte Schokolade kaufen?"
Oder:
„Billige Zivilkleider? Zehn Mark ein Anzug mit Hose!"
Oder:
„Genosse, magst du Sekt?"
Tiere der Dämmerung. Was sie seilboten, war geplünderte Beute, Was sie >sprachen,
mus — auf die Knie gezwungen. Der Staat entriß ihnen die Masse, um sie zum „Volk" zurückzuführen.
Die „Presse" entging im Augenblick dem gleichen Schicksal bis auf die Träger der marxistisch gefärbten „freien Meinung". Der nationalsozialistische Staat verzichtete auf die gerechte Sühne, um Unschuldige, die ihren Broterwerb in der „Presse" fanden, vor dem Elend der Arbeitslosigkeit zu bewahren. Aber er zwang die „Großmacht Preffe" in seinen Dienst, um sie mit der alleinigen „G roßmacht Staat" zu verschmelzen.
Wir sind uns klar, die „Großmacht Preffe" des Weimarischen Parteienstaates, soweit sie nicht mit den Parteien vernichtet ist, bat sich nicht aus Ueberzenaung nationalsozialistisch durchbluten lasten. Unwillig, oft widerwillig fügte sie sich der Hand oder der Faust der neuen Staates, bereit, im „rechten Augenblick" wieder „eigene" Meinungen zu fabrizieren und den Anspruch einer selbstherrlichen „Großmacht" wieder anzumelden. Aber der Staat, der seine Großmut zu zeigen bereit war, wird stark genug sein, ihr den Garans zu machen, wenn sie es wagt, ihren heimlichen Wünschen nachzugehen.
^ Unterdessen ist die in wenigen Jahren von
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Für das von einer deutschen Firma erbaute Shannon- Kraftwerk in Irland wird jetzt ein weiterer Maschinensatz geliefert, von dessen Ausmaßen unser Bild eine Vorstellung gibt: man sieht den aufgehängten dreh- baren Teil des Stromerzeugers, den sogenannten Läufer, während der Versuchsmontags. Bei höchster Drehzahl erreichen dis äußeren Teile dieser Konstruktion eine Umfangsgeschwindigkeit von 118 Metern in der Sekunde, was einer Stundengeschwindigkeit von elwa 428 Kilometern entspricht.
! war der giftige Schwindel dieser Tage. Auch - verteilten sie Zettel mit der aufregenden Offenbarung, die Revolution sei verraten worden von denen, die um die Gunst des Bürgers gebuhlt hätten.
Der Alte, der immer noch zitternd an meinem Arm hing, blieb stumm, sein Mund schien eingefroren, er fand seine Sprache erst wieder, als der Morgenhimmel sich aufhellte und irgendwo Militärmusik laut wurde.
„Kamerad, sie kommen!"
Wir liefen wie neugierige Kinder zur Mar- zellenstratze; die Sterne waren blind geworden, der Sturm hatte sich ausgeheult, di: Wolkenbänke schoben sich auseinander und gaben im Osten eine klare, glasig grüne Himmelswiese Preis. Bald standen wir vor dem Gebäude der Hauptpost, und auch hier war man dabei, die Dächer und Fenster mit rheinischen, deutschen und preußischen Fahnen zu schmücken. Tausende von Menschen stießen sich die Rippen ein, Polizisten räumten die Straße frei. Die ersten geschlossenen Regimenter kamen, es waren nur Krieger, nur Prüflinge der Front, nur Männer und Jünglinge mit dem furchtbaren Gemisch von Heldentum und Verzweiflung in den verwüsteten Angen. Aber die Menschen winkten ihnen zu, die Wartenden lästerten nicht das zerbrochen: Werk derer, die allsgehalten hatten, obwohl das Raufen der letzten Monate ein apokalyptischer Wahnsinn geworden war. Einer rief aus der Menge: „Nie wieder Krieg!"
Der kleine Schelm! Das hatten schon unsere Kaiser gerufen, und der Stümper am Straßenrand bildete sich ein, der erste z» sein.
Aber ich durfte jetzt nicht tiefer grübeln, ein Labyrinth schob sich ja ins andere. Ich mußte winken wie tausend andre winkten, ich mußte mir irgend etwas von der See:e schreien, was wie ein zäher Staub auf ihr gelegen hatte. Und ich schrie, ohne mich zu fragen, ob das Jubel, Schmerz oder Zorn sei. Was ich schrie? Ich weiß es heute nicht mehr. Keine Worte, keine Sätze, ich schrie nur, und die vielen andern taten desgleichen. Je Heller der Morgen wurde, desto schwärzer stillten sich die Straßen. Kein Fenster blieb geschlossen, man stellte Tische und Stühle vor die Türen, in den Büros und Aemtern liep man die Arbeit liegen. Kein Arm schien lahm zu werden, wenn er ein Tuch schwenkte; kem Mund wollte ermüden, obwohl die Kehlen , schon heiser waren. In den Kirchen läuteten Glocken, in den Schulen ließ man die Kind: e / frei, es gab keine Siebenschläfer und keim I Ungläubigen mehr.
den Trägern ^es neuen Stacks geschaffene na- üonalsoz. Presse zur Großmacht herangewachsen, d. h. sie ist das ausübende Oraan des Staates geworden, indem sie diesen Staat unverfälscht und ahne jede Bedinaung beiaN und von ihm die Bestimmung erhält, in seinem Namen zum Volk zu sprechen und beiden zu dienen.
Wenn wir heute in den einstigen Werkstätten der marxistischen Volkszerstörnng dem nationalsozialistischen Staat einen neuen Geist in einem neuen Volk zu erwecken die Möglichkeit haben, so erfüllt uns die Genuatuunq, mit- aekämpft zu baben aeaen die Großmächte des Ebaos, mitgekämvft zu baben in dem opferreichen und oft über die Kräfte des Einzelnen iinausgebenden Kämpfen vm die wahre Freiheit, nm das wahre Recht der freien Mei- gung, aber nach mebr als diese Genugtmnm bewegt uns die freudige Verpflichtung, nach dem Kampf gegen den Volkstod nun den Kampf für bas Volks leben zu führen.
Dieser Kampf verpflichtet uuS, bis ins Letzte zu dienen, nicht zu herrschen. Wie der nationalsozialistische Staat nicht Selbstzweck ist, nicht Macht ist um der Macht willen, so stellt die nationalsozialistische Presse nicht den unbedingten Machtanspruch, um die „stärkste Presse" zu sein, sondern sie hat ihr Ziel, stärkste Presse zu sein, erkämpft und erreicht, um ein unglückliches Volk aus den Fesseln der Gesetzlosigkeit, aus der Unfreiheit des Kkaffenkampfes zu befreien und ihm das Recht der Gemeinschaft wiedemu- aeben, ohne das es dem Tode verfallen ist.
Staat und Presse ist heute eines. Die Presse ist nichts weniaer mehr als eine Funktion des Staates. Das von der Unfreiheit der Masse gelöste Volk hat stch aeschlossen hinter diesen Staat gestellt und läßt sich beute von der nationalsozialistischen Presse leiten, aufklären, unterrichten, unterhalten und — belehren. Immer mehr löst es stch von den Resten der mit den Sünden deS Liberalismus behafteten einst „gr oßen Dresse" mit dem gesunden Emofinden des ARchens, das es allen gegenüber bat. die einst führend im oder für den Nnstdat van Weimar waren nnd heute wieder führend im Staat Adolf Hitlers sein möchten —, dgs es allen denen gegenüber bat ! die weder binstehen noch sterben können für i das nnd mit dem, was sie jahrzehntelang ver-
> traten.
j Das deutsche Volk empfindet es beute nach ! dem großen tT'-leb-m seiner Revolution selbst , wie es dnrcb die Herrschest der Varieien und ^ deren Prelle seit Jahren in die Irre geführt ! wurde, daß man ihm volstisch und stMurell i nicht zu seinem Besten, sondern rnm Eigennutz ! von volitschen Interessenten und Hemden, ent- i arteten Intellektuellen eine salsihe Denkart ank- ! zwang. Es weiß heute, daß man seine seelische j Not. in dl? es in den Krfta^ahren durch das ^ völlige Fehlen einer tatkräftigen Regierung ^ aeriet, politisch ansnützte, nm den Nnstagt der i Demokratie zu errichten. Es weiß, daß die li-
> berale Partei- und Generalanzeigerpresse, statt : zum Widerstand aufzurufen, diesen Parteienstaat sanktionierte und beweihräucherte, daß sie all den Wahnsinn der Untermerfunasvolitit duldete, daß sie den liberalistischen Kitsch und Schmutz in Kunst und Kultur geradezu propagierte, und dast sie jahrelang jedes Zeichen von nationaler Gesinnung und völkischer Erneuerung verächtlich machte.
Das deutsche Volk weiß heut-', daß seine seelische Vem'veiflnna nach dem Zusammenbruch der deutschen Währung von der „großen Presse" einfach als Tatsache hinaenommen ! wurde, statt daß sie diese Verzweiflung zmn
Und die Gespenster des Untergangs? Sie hatten sich verkrochen, vielteicht aus Feigheit, vielleicht aus Groll; oder aus Scham, ans Scheu vor dem Licht, das heute so unerwartet die Finsternis an":'
Der Zug nahm kein Ende. Regimenter schritten vorbei, Infanteristen in Gruppenkolonne, Getvehrriemen lang, späte Blumen an Helm oder Mütze. Doch war dieses Schreiten kein hartes Marschieren mehr, es war ein Wandern getvorden; denn Wandernde wissen, daß sie Heimweh und eine Sehnsucht tragen. Von den ersten tausend Soldaten winkten nur wenige, die meisten waren müde, müde nicht nur in den Füßen. Aber in diesen Müden geschah bald die Wandlung, sie richteten alles in sich aus, was gestern noch Einstürzen und zweifeln wollte. Verschlammte Planwagen rollten hinter dem Fußvolk, treue Pferde schnaubten in den Sielen. Die Soldaten hatten ihre Karren und dampfenden Feld- ! küchen bekränzt: mit Aesten voll Herbstlaub, ! mit zappelnden Fähnchen, mit billigen Gir- ! landen, zuweilen gar mit kindlichem Spuk;
> denn auch Hampelmänner sah ich, bunte ^ Püppchen, schaukelnde Lampions und drol- j lige Bilder, die man Wohl aus den Kanti- ! neu und Soldatenheimen mitgenommen hatte. ^ Es war schon gut, daß die Geprüften mit
> diesem Schabernack etwas offenbaren woll-
> ten. Es war schon heilsam, daß ihre Seelen : das Grauen der Verwesung verborgen hiel- ^ ten; nicht, als ob sie das Fürchterliche ver- § schweigen und vergessen wollten, nicht, als ! ob die Grausamkeit von vier Jahren nur ein ! Schützenfest gewesen sei. Nein, sie würden
> noch alle Rechtfertigung fordern, sie
> würden sich noch streiten wollen um die Hin- l tergründe ihres Schicksals. Aber jetzt, aber ! heute, da sie heimkamen, da sie sich zurück- , fanden zu denen, die sich um sie geängstigt i hatten, da sie Liebe trafen statt Fluch, heute ' wollten sie erkennen, daß ihr verzweifeltes i Werk einen Triumph verdiente. Wo blieb
denn die Niederlage, wenn der Sieg der an- ^ dern kein Heldenstück war? Diese feldgraue ^ Flur, die stch ihrer Ebbe nicht zu schämen ! brauchte, batte sich von einem Gegner ge- ! trennt, der nur noch mit falschen Würfeln ! spielte.
Meine Augen brannten schon, so hart hatten sie kämpfen müssen. Und als ich mich nach den Gesichtern der Heimat umblickte, sah ich nur Tränen. Einen hatte ich ganz vergessen: Den Bärtigen an meinem Arm!
„Kamerad, kannst du alles sehen?"
(Fortsetzung folgt >.