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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, den 14. November 1832.

gesunken oder durch die Springflut an Land geschleudert und zertrümmert worden sind, wird seht auf 70 angegeben. Die Zahl der Toten soll 2500 betragen. Die Stadt Santa Cruz wird wahrscheinlich nicht wieder aufgebaut.

Auch auf den Inseln nordwestlich von Jamaica wurde durch den Wirbelsturm am Mittwoch großer Schaden angerichtet. Auf Laymanbrack und Littlecayman allein sollen 60 Men­schen umgekommen sein.

Württemberg

Die Oberpostdirettion Stuttgart

im Rechnungsjahr 1931

Die Oberpostdirektion Stuttgart hatte lt. Württ. Ver­kehrszeitung im Jahr 1931 insgesamt 3365 Verkehrsanstal­ten gegenüber 3437 im Vorjahr, womit Stuttgart die Spitze im Reich hält. Im einzelnen waren es 222 selbständige Postämter, 58 Zweigpostanstalten, 2 Bahnpostämter, 1 Post­scheckamt, 613 Postagenturen, 458 Poststellen, 700 Posthilfs­stellen, 1 Telegraphenamt, 855 Telegraphenhilfsstellen, 454 gemeindliche öffentliche Fernsprechstellen, 1 Fernsprechamt. Eingelieferte gewöhnliche und eingeschriebene Briefpost­sendungen waren es im Bezirk der Oberpostdirektion Stuttgart im vergangenen Jahr in Millionen Stück 174,3. Auf einen Einwohner fielen im Jahr 68 solcher Sendungen, während der Reichsdurchschnitt 93 beträgt. Gewöhnliche Pakete waren es in Tausend Stück 14180, Wertbriefe in Tausend Stück 218, einbezahlte Zahlkarten und Postanweisungen in Tausend Stück 11 497 mit 775 Mill. Mk., ausbezahlte Zahlungs- und Post­anweisungen in Tausend Stück 4339 mit 324 Mill. Mk. Im Zeitungsdienst waren es 104,8 Millionen ein­gelieferte Zeitungsnummernstücke und in Tausend Stück 9131 außergewöhnliche Zeitungsbeilagen. Mit Kraft Posten beförderte Personen waren es in Tausend 2994 Aufgegebene Telegramme in Tausend Stück 579. Die Zahl der Rundfunkhörer betrug 110743. Auf dem Postbahn­hof Stuttgart wurden täglich 142 Wagen mit Postsendungen im Durchschnitt behandelt. Postbriefkasten gibt es in Württemberg 155 968. Die Zahl der Postscheckkunden in Württemberg betrug 39 806 gegenüber 38 965 im Vorjahr. Auf tausend Einwohner in Württemberg kommen 15,4 Post- scheckkkunden. Die Zahl der Postscheckkonten beim Postscheckamt Stuttgart betrug 41129 gegenüber 40 271 i. V. Nach der Zahl der Konten steht das Postscheckamt Stuttgart an 12. Stelle, nach der Zahl der Buchungen an 9. Stelle. Ortstelephongespräche waren es in Württemberg in Millionen 61,2, Ferngespräche in Tausend 10222. Die Gesamtzahl der Gespräche beträgt in Millionen 72,5. Die Zahl der Ortsfernsprechnetze betrügt 305, die der Fernsprech Vermittlungsstellen 314, die Ge­samtzahl der Sprechstellen 115 104.

Geschäftsbericht des Gaswerks. Nack dem Verwal- tungsdericht des städt. Gaswerks für die Zeit vom 1. April 1931 bis 31. März 1932 ist di« Gesamdabgabe von Gas in dom durch die Eingemeindung von Zuffenhausen vergrößer­ten Versorgungsgobiet um rund 3 Prozent zurückgegangsn. Ein wirtschaftlicher Ausgleich für Liesen Ausfall konnte da­durch erzielt werden, daß durch gewissenhafte Rohrnetz- kontrolle der Netzverlust nennenswert vermindert wurde. Dm ganzen Versorgungsgebiet betrug die Koks- und Gas­abgabe 77 636 933 Kubikmeter, auf den Kops der Bevölke­rung 145,9 Kubikmeter. Als Gewinn sind in der Bilanz 655 435 RM. aufgesührt.

Fünfundzwanzigjähriges Bestehen. Der Verband würt- tembergischer Industrieller begeht am Samstag, 19. Novem­ber, nachmittags 3>- Uhr im Festsaal der Handelskammer Stuttgart die Feier seines 25jährigen Bestehens.

Stuttgart, 13. Nov. Zum Besuch des Reichskanz­lers. Wie dasStuttgarter Neue Tagblatt" erfährt, sollte Reichs­kanzler von Papen eine Rede vor der Stuttgarter Jugend bei einer Veranstaltung halten, die man über den Landesausschuß für Ju­gendpflege durchgefühlt hätte. In diesem überparteilichen Aus­schuß sind 37 Jugendverbände des Landes zusammengefaßt. In­zwischen ist jedoch diese Rede des Reichskanzlers abgesagt worden

Plüderhausen OA. Welzheim, 13. Nov. Los von Welz- y e i ni. Der Gemeinderat nahm eine Entschließung an, daß mit allen zu Gebot stehenden Mitteln die Lostrennung von» Bezirk Welzheim betrieben werden soll. Seit Jahren sind von der Lllprozentigen Gemeindsumlage rund 13 Prozent an die Amts- kärperschast Welzheim als Amtsschaden abzuliesern. Bei der Zu­teilung zum Bezirk Schorndorf fallen, von vielen an­deren Vorteilen abgesehen, nach der Berechnung rund 10 000 bis 12 000 jährlich Amtsschaden, sowie die sehr hohen Gewerbe­schulbeiträge, die die Gemeinde nach Schorndorf zu leisten hat, weg. Wegen der Lostrennung bezw. Aufteilung des Bezirks Welzheim sollen entsprechende Eingabe an das Staat-Ministerium lind an den Landtag gemacht werden. Die übrigen Gemeinden des Bezirks sollen aufgefordert werden, sich den Aufteilungs- bestccbungen der hiesigen Gemeinde anzuschließen

Aus Stadt und Land

Nagold, den 14. November 1932.

Nur die Verantwortung macht den Menschen frei und sittlich, zuverlässig und stark, gediegen und treu.

* Horneffer.

Amtliche Iieufiimchnchlen

Ueberiragen: Die 3. Stadtpfarrstelle in Ludwigskmrg dem Stu­dienassessor Paul Bauer in Heidenheim.

Verseht: Bezirksnotar Den gl er in Forchtenberg an da» Bezirksnotariat Ellwangen.

Wochenrllckfchau

Ein unfreundlicher Novembersonntag liegt hinter uns und kündet den Abschluß schöner Herbsttage; deshalb hat die Orts­gruppe Nagold des Schwarzwaldvereins trotzdem eine

Das Handwerk im Monat Oktober 1932

Die Handwerkskammer Reutlingen schreibt:

Zwischen Krise und Anzeichen der Besserung.

Die Durchführung des von der Reichsregierung aufgestell­ten Wirtschaftsprogramms hat sich nach den eingegängenen Be­richten bis jetzt im Handwerk noch verhältnismäßig wenig be­merkbar gemacht. Nach einer kurzen Belebung des Geschäfts­verkehrs mit der Landwirtschaft ging dieser bald wieder zurück. Nur das Allernotwendigste wird gekauft; das gleiche ist auch bei Reparaturen der Fall. Man merkte gut, daß, abgesehen von der geringen Kaufkraft, die Kauflust durch die politische und wirtschaftliche Unsicherheit sehr zurückgehalten wird. Das Hand­werk muß auch diesmal wieder zum Ausdruck bringen, daß Ruhe das erste ist, was die Wirtschaft braucht, um die schwere Krisis überwinden zu können. Wie bei der Landwirtschaft, so hielt sich auch das Geschäft mit den anderen Abnehmerkreisen des Handwerks in engsten Grenzen.

Die große Last der Steuern und sonstigen Abgaben

ist nach wie vor Gegenstand lebhafter Klagen im Handwerk. Sie geht einfach über seine Leistungsfähigkeit hinaus. Vor allem wird darauf hingewiesen, daß es immer schwerer geht bei dem anhaltend schlechten Geschäftsgang, die hiefür nötigen Mittel, zu­mal die Steuerveranlagung noch eine bessere Zeit zur Grundlage hat, aufzubringen. Reich, Staat u. Gemeinden ist sicher nicht damit gedient, wenn immer mehr Stundungsgesuche eingehen und die Ausfälle bezw. der Ertrag an Steuern fortgesetzt zurückgeht. Da die vielen kleinen Handwerksbetriebe mit einer Gewerbe­steuer von oft außerordentlich großer Höhe belastet sind, sieht es das Handwerk als eine Ungerechtigkeit an, daß die freien Be­rufe nicht auch in diese Steuer einbezogen werden, wie dies in einer Reihe anderer deutscher Staaten der Fall ist. Warum die württ. Regierung aus die schon seit Jahren eingebrachten An­träge nicht eingeht, wird vom Handwerk nicht verstanden. Es wäre endlich an der Zeit, daß sich die Fraktionen des württ. Landtags um diese Frage annehmen würden.

Mehr Rücksicht beim Vergebungswesen auf das Handwerk.

Immer wieder gibt das Handwerk auch in den Berichten seiner Erbitterung darüber Ausdruck, daß das Vergebungs­wesen vielfach sehr zum Nachteil des Handwerks gehandhabt wird. Es muß zum Ruin des Handwerks führen, wenn hier nicht ein Wandel eintritt. Entsprechende Belehrung und Beratung der Bauherren durch die Architektenschaft könnte sicher manches dazu beitragen, daß wenigstens die schlimmsten Auswüchse aus­gemerzt werden. Eine solche Handhabung des Vergebungswesens zwingt manchen Betrieb, die Arbeiterzahl auf das notwendigste einzuschränken.

Große Gefahr für das Handwerk von der Schwarzarbeit

Eine schwere Bedrohung vieler Handwerksbetriebe stellt die Schwarzarbeit dar. Das Handwerk erwartet in Bälde entspre­chende Maßnahmen zur Bekämpfung derselben, damit nicht ein erheblicher Teil des Handwerks dadurch zugrunde gerichtet wird.

Neben der Schwarzarbeit macht der Wanderhandel mit nicht selbst angefertigten Waren manchem Handwerkszweig schwer zu schassen. Der Wanderhandel ist heute insofern gefährlicher, als er z. T. mit den neuzeitlichsten Mitteln und in allen Arten be­trieben wird.

Der langsame Zahlungseingang bringt große Schwierigkeiten

Nach wie vor wird in den Berichten an die Kammer be­sonders herausgestellt, daß die Zahlungen vielfach sehr langsam eingehen. Die Außenstände sind oft sehr groß und vielfach nur in ganz kleinen Raten hereinzubringen.

Auf das Verantwortungsbewußtsein jedes Einzelnen kommt

es an.

Es kommt aber schließlich immer wieder auf das Verant­wortungsbewußtsein und die wirtschaftlich einsichtige Mitarbeit jedes Einzelnen an. Je mehr diese Erkenntnis sich in entspre­chendes Handeln umsetzt, desto rascherer und sicherer wird der jetzige Notstand beseitigt werden können.

bestgelungene Wanderung nach Verneck unternommen. Der Christliche Vereinjunger Männer zeigte in einem Lichtbildervortrag den Sternenhimmel. Seine alljährliche Hauptversammlung hielt der F i s ch e r e i v e r e i n ab, wäh­rend der Homöopath. Verein zu einem Vortrag über Krebskrankheiten eingeladen hatte. In Berufsfragen trafen sich die Mitglieder des Schwarzwaldkreises der Konditoren- Jnnung in Nagold. Anläßlich der 300. Wiederkehr des Schwedenkönigs Gustav Adolfs Tod inscenierte die hiesige evangelische Gemeinde ein Festspiel, das die damalige Not der evang. Kirche zum Thema hatte und drei gutbesuchte Auffüh­rungen erlebte. Der S o n d e r z u g nach Stuttgart erfreute sich guter Besetzung. Etwas ganz lustiges bot das Tonfilm­theater mit dem Schwank:Schön ist die Manöverzeit". Das bedeutsamste Ereignis, von welchem am wenigstens Auf­hebens gemacht wurde, ist die Verlegung des Postbetriebes in das neue Postamtsgebäude. Der lokale Sport ruhte am gestrigen Sonntage. An dieser Stelle sei nochmals auf die beiden, vom Verlag desGesellschafters" gestifteten Wan­derpreise, die in unserem Schaufenster ausgestellt sind, und um die die kommenden Wettkämpfe entbrennen werden, hin­gewiesen.

Reichszuschüffe für Hausinstandsetzung

Die Handwerkskammer Reutlingen macht noch Rücksprache mit der Landeskreditanstalt Stuttgart darauf aufmerksam, daß noch Anträge eingereicht werden können. Den Hausbesitzern ist aber zu empfehlen, damit noch eine Berücksichtigung möglich ist, ihre Anträge alsbald beim Bürgermeisteramt anzubringen.

Homöopathischer Verein

Oberlehrer a. D. Grieb sprach im Nebenzimmer der Traube am Sonntag über Krebskrankheit in überaus interessanter und populärer Weise. Er beantwortete die Fragen: Was ist Krebs? -- seine Arten Welche Erscheinung machen eine Krankheit krebsverdächtig? Welches sind die Ursachen des Krebses? Ist Krebs ansteckend oder erblich? Ist Krebs heilbar? Wie kann ihm vorgebeugt werden? Nebenbei streifte d.er Redner noch Probleme der Ernährung und der Lebensreform. An den lehr­reichen Vortrag schloß sich eine längere Aussprache an.

Gustav Adolf-Festspiel

Auch die beiden gestrigen Aufführungen waren außerordent­lich gut besucht. Hauptsächlich bei der Abendausführung konnte der gewiß geräumige Traubensaal die Besucher kaum fassen. Ausführlicher Bericht folgt.

Schwäbische Bilderbühne

Am Dienstag abend läuft im Seminarfestsaal ein neuer hochinteressanter Film der Schwäb. Bilderbühne, der die Donau vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer zeigt. Ihre Quel­len rieseln in vertrautem Boden, ihre Mündungswasser verströ­men ins fremde Meer. In drei Strombecken sammelten sich die Wasser und erst die Durchbrüche von Becken zu Becken, die heute noch die Höhepunkte der Flutzlandschaft sind, bildeten den Strom. Diese Entstehungsgeschichte wurde zum Schicksal der Völker an der Donau sie sind keine Einheit. In keinem anderen Strome spiegeln sich die Kirchen aller Konfessionen Europas. Evang. und röm.-kath. Anwohner werden vom griech. kath. ab­gelöst, die sich in der Walachei und der Dobrudscha mit Mo­hammedanern mischen. Versäumen Sie diesen Film nicht.

Der Maikäfer

Es. gibt wohl keine Redaktion, der nicht schon zu ungewöhn­licher Jahreszeit von Buben oder Mädels, im Bewußtsein ihrer wichtigen Mission ein Maikäfer präsentiert worden wäre. Auch uns wurde dieser Tage wieder solch ein Künder des Som­mers, der sich gewaltig in seinem obligatorischen Geburtstag geirrt hat. ins Haus gebracht. Der wievielte dies wohl sein mag seit Bestehen desGesellschafters"? Dies festzustellen, wäre nötig, 106 Jahrgänge durchzublättern und das kann uns wirklich nicht zugemutet werden.

Altensteiger Allerlei

Letzte Woche unternahm der Verein der Ortsvorsteher und Körperschaftsbeamten des Bezirks Neuenbürg in drei Omnibus­sen einen Familienausflug hierher, um sein langjähriges eifri­ges Mitglied, den hier im Ruhestand lebenden Bürgermeister Feldweg aus Höfen a. E. zu besuchen In derTraube" ka­men die Gefühle der Wertschätzung und Anhänglichkeit und die Anerkennung für Feldwegs verdienstvolles Wirken zum beredten Ausdruck. Bei gemütlicher Unterhaltung verstrichen die Stun­den in schöner Harmonie. Als eine von vielen Interessenten sicher freudig begrüßte Neuerung ist zu vermerken, daß die Nagolder Rechtsanwälte Mauthe und Renz seit dieser Woche hier regelmäßige Sprechstunden abhalten. Am Samstag abend trafen sich die Mitglieder der hiesigen Ortsgruppe des D.H.V. zu einem schön verlaufenen Unterhaltungsabend, an dem erfreulicherweise auch eine Vertretung der Ortsgruppe Na­gold teilnahm. In der Turnhalle veranstaltete am Sonntag

der Turnverein erstmals ein Schülerschauturnen, das von den Eltern und Turnfreunden mit großem Interesse verfolgt wurde. Es ist staunenswert und erfreulich, mit welchem Eifer die Schüler bei der Sache waren und zu welchen Leistun­gen sie in dem auf den verschiedensten Gebieten tätigen, gut gelei­teten Turnverein schon erzogen wurden. Allen Teilnehmern wurde ein in sinniger Weise mit einem Altensteiger Stadtbild geschmückter Schülerpaß mit entsprechender Eintragung ausge­händigt. Das große Ereignis des Tages bildete das Herbst- konzert desLiederkranzes", das sehr gut besucht war. Die MännerchöreHeilig ist Gott" v. Silcher,Das deutsche Lied" v. Attenhofer,Wenig begehr ich" v./ Podbertsky,Turmwarts Minne" v. Löffler u. derPilgerchor" v. R. Wagner wurden ganz vorzüglich vorgetragen und zeugten von erfolgreicher Ar­beit und gründlicher Schulung. Aus allem spürte man die er­staunlichen Fortschritte, die musikalische Höherentwicklung, die zu verzeichnen ist, seitdem der talentierte Lehrer Wilhelm Proß die Direktion innehat. lleberhaupt freut man sich, daß er den Verein mit einem ganz neuen Geist zu beleben vermochte. Großen Anklang fanden auch die Darbietungen des Quartetts: Hör uns" v. Mehul,Der du von dem Himmel bist" v. C. M. Weber undDer Russische Vesperchor". Den höchsten musikali­schen Genuß boten jedoch die Solls von Lehrer Proß selbst. Er sang drei Löwe-Balladen und erwies sich dabei als Sänger mit staunenswerter Ausdrucksfähigkeit und von hoher Qualität. Frl. ge begleitete ihn aus dem Flügel in meisterhafter Weise. So wurden den Besuchern bei der Reichhaltigkeit des Pro­gramms genußreiche Stunden und den Veranstaltern reicher Beifall zuteil. Dirigent und Verein können auf ihre Leistungen stolz sein. Das Verbandsspiel im Fußballsport Altensteig gegen Neubulach endete unentschieden (2:2).

Mötzingen, 13. Nov. Totengräbers Grab. Eine große Trauerversammlung hatte sich am vergangenen Freitag in un­serem Friedhof eingefunden. Galt es doch, einem Manne die letzte Ehre zu erweisen, der an dieser Stätte der To­ten gar häufig anzutreffen war. Wie manchmal in den 18 Jah­ren, da Jakob Kußmaul als Totengräber seines Amtes wal­tete. ist er am Friedhoftor gestanden, um einen müden Erden­pilger zu empfangen und zur letzten Ruhestätte zu geleiten Nun hat ihn selbst der Schnitter Tod geholt. Unerwartet rasch ist er am Dienstag im Alter von bald 73 Jahren an den Fol­gen eines Schlagänfalls verschieden. Der Geistliche stellte seine Betrachtung unter das Schriftwort:Herr, lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden." Die Traner- lieder wurden vom Singchor der Gemeinchaft gesungen. Drei Schüsse am Schlüsse der Beerdigung galten dem alten Soldaten, und der Vorstand des Kriegervereins legte dem Mitgründer und langjährigen Mitglied des Vereins einen Kranz treuen Gedenkens am Grabe nieder. Möge er im Frieden ruhen!

Herrenberger Allerlei

Unter den Verhandlungsgegenständen des Gemeinderats ist der Nadelstammholz - Verkauf besonderer Erwähnung wert. Da am 31. Dezember der Kohlenlieferungsvertrag der Stadt mit dem Jndustriekohlenverein abläuft, so erhebt sich die Frage, ob man den Vertrag erneuert, oder ob man anoerweitig Koh­len kauft. Der Gemeinderat beschließt einstimmig, 560 Tonnen Saarfettkohle beim Jndustriekohlenverein zu bestellen. Das Gaswerk meldet für Oktober eine Ausbeute von 36,3 Pro­zent gegenüber 35,6 Prozent im Vorjahr. Die hiesige Filiale der Vollmöllerschen Trikotfabrik liegt ja seit ge­raumer Zeit still. Bürgermeister Schick bemüht sich wiederholt, daß auch hier wieder gearbeitet wird. In dieser Woche konnte zum ersten Male diesen Herbst der Frost nachtspanner beobachtet werden. Um sich vor diesen sehr schädlichen Nacht­schmetterlingen zu schützen, ist es dringend nötig, daß jeder Baumbesitzer seine Bäume mit Klebgürteln versieht. Auf dem herrlich gelegenen Sportplätze auf dem Alten Rain wurden am Sosintag eine ganze Anzahl von Spielen ausgesuchten. Dabei erlitt die erste Elf der Herrenberger eine empfindliche Nieder­lage. Das Fußballresultat ist folgendes: TV. Sindelfingen FV. Herrenberg 3:0: die zweite Mannschaft stellte aber den Sieg wieder sicher, TV. Sindelfingen 2. FV. Herrenberg 2. 4:5; TV. Sindelfingen Jugend Herrenberg TV. Jugend 4:2. Zwei Schülerspiele aber müssen besonders erwähnt werden, weil sie einen großen Eindruck machten und der Sieg auch entsprechend bewertet wurde: Es kämpften TV. Ehningen 1. Schütermann- schaft 1. Schülermannschaft Herrenberg 0:5; Ehningen 2. Schü­lermannschaft Herrenberg 2. Schülermannschaft 1:3. Besonders der Herrenberger Torwart hat sich dabei ausgezeichnet. Vom Handballspiel ist zu berichten, daß die beiden ersten Mannschaf­ten Herrenberg Tailfingen zuerst miteinander kämpften, wo­bei H. gegen Tailfingen mit 3:7 verlor, bei dem Spiel der beiden 2. Mannschaften der gleichen Vereine siegte ebenfalls Herren­berg mit 3:0. Beide Spiele waren für die Zuschauer ein wirk­licher Genuß. Die Ortsfürsorgebehörde hat in der letzten Eemeinderatssitzung beschlossen, die Wohl fahr ts- erwerbslosen künftig durchweg als Fürssrgearbeiter bei 32stündiger Arbeitszeit in der Woche zu beschäftigen. Der Stun­denlohn wird bei den Verheirateten 45 Pfg. bei den ledigen

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