Feite 2 Nr. 14V

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Tagesiviegel

Vor dem Skaaksgerichkshof für das Deutsche Reich be- Dann die zweite Verhandlung über die Klage der deukschnakionalen preußischen Landkagsftakkion auf Feststellung der Verfassungswidrigkeil der preußischen Spar- Notverordnung vom 12. 3«ni.

Bei einem Empfang einer Deputation von Kriegsbeschä­digten im Rejchsarbeiksministerium kam es durch Eindringen einer Anzahl Kriegsverlehker in das Ministerium zu einem Zwischenfall, der jedoch bald bejgelegk wurde.

Me Haftentlassung der in den Dombenlegerprozessen Verurteilten ist angeordnet worden.

Der ehemalige Präsident des Memeler Landesdirelto- riums Otto Böttcher ist am Donnerstag abend in einer Königsberger Klinik an den Folgen einer Magenkrebs, vperation gestorben.

Gestern morgen wurden im Hof der Festung Bravetto die vom Sondergericht zum Tod verurteilten Terroristen Davone und Spardellotto durch Erschießen in den Rücken hingerichtet.

Das englische Oberhaus nahm in dritter Lesung den Gesetzentwurf über die Regelung des Bergbaus und den Hauchaltsgesehentwurf an.

Der Eisenbahnattentäter Matuschka, Wien, hat zur Finanzierung seiner Anschläge 10 000 Schilling aufgewendet.

/Krach im Bayernlandtag

Fraktion der NSDAP, auf 8 Tage ausgeschlossen

München, 17. Juni. Zu der heutigen Plenarsitzung, in Der die Interpellationen der Nationalsozialisten weiter­beraten werden sollten, waren die Nationalsozialisten im braunen Hemd und mit den Hakenkreuzarmbinden erschie­nen. Als Präsident Stang dies als eine Störung des Hauses erklärte und auf Grund der Geschäftsordnung die Mitglieder der nationalsozialistischen Fraktion von der Sitzung auszuschlietzen ankündigte,

bestieg der nationalsozialistische Schriftführer Esser das Rednerpult und rief:Unserem Führer Adolf Hitler ein dreifaches Heil."

Die Nationalsozialisten und zahlreiche Besucher der über­füllten Tribünen hoben die Hände und stimmten in die Rufe ein. Unter starkem Tumult rief Esser der Regierung ein «Nieder" zu. Darauf wurde von den Nationalsozia­listen das Horsk-Wessel-Lied gesungen» in das ebenfalls ein großer Teil der Tribünenbesucher einstimmte. Der Präsi­dent erklärte die Sitzung für unterbrochen.

Kurze Zeit daraus erschienen Kriminalbeamte in Be- gleitung uniformierter Polizei im Sitzungssaal und for­derten die nationalsozialistischen Abgeordneten auf, den Saal zu verlassen. Dr. Buttmann erklärte, daß die Natio­nalsozialisten nur der Gewalt weichen würden; sie riefen Deutschland erwache!", brachten Heilrufe auf Hitler aus und stimmten Lieder an.

hierauf wurde jeder einzelne der nationalsozialistischen Abgeordneten durch Kriminalbeamte aus dem Saal ge­leitet. Der nationalsozialistische Vizepräsident, der ko- burger Bürgermeister Schwede, der nicht sofort der Aufforderung mitzukommen, Folge leistete, wurde mit Gewalt aus dem Saal entfernt.

Nach einstündiger Unterbrechung wurden die Sitzungen um 10)4 Uhr wieder ausgenommen. Präsident Stang er­klärte,

daß nach dm Bestimmungen der Geschäftsordnung die sämtlichen nationalsozialistischen Abgeordneten auf die Dauer von acht Tagen automatisch ausgeschlossen seien.

Die Erklärung verursachte stürmische, lärmende Unter­brechungen von seiten der Nationalsozialisten. Der national­sozialistische Fraktionsführer Abg. Dr. Buttmann ver­langte das Wort zur Geschäftsordnung. Der Präsident er­klärte aber, er habe kein Recht, zur Geschäftsordnung zu sprechen, weil er aus der Sitzung ausgewiesen sei, und for­dere die Nationalsozialisten nochmals auf, den Saal zu ver­lassen, wobei erneuter Lärm und stürmische Zurufe der Nationalsozialisten einsetzten. Da sich der Präsident bei dem Lärm nicht mehr verständlich machen konnte, erklärte er die Sitzung neuerdings für unterbrochen. Die National­sozialisten blieben wiederum im Saal. Die meisten von ihnen hatten inzwischen die bürgerliche Kleidung angelegt. Während die übrigen Abgeordneten den Ausgängen zu­strebten, riefen die Nationalsozialisten den Abgeordneten der Bayerischen Volkspartei Schmährufe nach.

Bayerisches Uniformverbot bis 30. September

München. 17. Juni. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichspräsident ist bei der Aufhebung des bisherigen Uni- formvevbots von der Erwartung ausgegangen, daß der politische Meinungskampf in Deutschland sich künftig in ruhigeren Formen abspielen werde und daß Gewalttätig­keiten unterbleiben. Die bayerische Staatsregierung konnte diese Erwartung von vornherein nicht teilen. Sie wollte aber zunächst die Entwicklung ab-warten und sich nur Vor­behalten, zur Vermeidung von Ausschreitungen beschrän­kende Vorschriften über das Uniformtragen für bestimmte Anlässe ins Auge zu fassen. Die heutigen empörenden Vor­gänge im Landtage, die sich unmittelbar gegen den Fort­bestand der verfassungsmäßigen Einrichtungen und das Verfassungsleben in Bayern richten, zwingen aber die Staatsregierung, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln dis Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung im Lande zu gewährleisten. Sie hat sich deshalb entschlossen, ans Grund des Landespolizeirechkes das Tragen von Parkei- vniformen bis zum 30. September ds. 2s kür das ganze Land Bayern zu verbieten.

Das Reich wartet ab

Berlin, 17. Juni. Angesichts der Erklärung der baye­rischen Regierung, trotz der gestrigen Reichsnokverordnung für das Tragen von Uniformen bei bestimmten Anlässen noch besondere polizeiliche Vorschriften zu erlassen, und des Vorgehens der badischen Regierung, die ein allgemeines Uniformverbot ausgesprochen hat, wird die Reichsrsgie- lrung Mnächst gLnatu prüfen, auf Grund welcher landes- rechtlichen Bestimmungen die beiden Länder ihre Anord­nungen erlassen werden oder erlassen haben. Die Reichs­

regierung werde von dem Ergebnis dieser Prüfung ihre weiteren Maßnahmen abhängig machen.

Protest der NSDAP, in Baden

Karlsruhe, 17. Juni. Der nationalsozialistischeFührer" schreibt zu dem Uniformverbot in Baden, damit sei der Kampf zwischen Baden und dem Reiche in ein neues Stadium getreten. Ein Zu st and völliger Rechts- Unsicherheit kennzeichne die neue Lage. Das Blatt bringt einen scharfen Artikel des nationalsozialistischen Reichstagsabgeordnetcn Rupp, der von einerFronde gegen das Reich und gegen Gesetze" spricht. Nupp hat an den Reichsinnenminister ein Prolestkelegramm gerichtet. in dem er das sofortige Einschreiten des Reiches verlangt.

Die Neuerrichtung der SA.

Ein Erlaß Hitlers

München, 17. Juni. Im Völkischen Beobachter wird an erster Stelle heute ein Erlaß Hitlers veröffentlicht, in dem dieser die Neuerrichtung der SA. anordnet und mit der Durchführung Len Chef des Stabes, Rohm, beauftragt. Auch die Gruppenführer der SA. werden vorläufig in ihren Dienststellen und Dienstbereichen wieder ernannt. Die SS. wird durch den Reichs-führer H. Himmler neu ausgestellt. Die gesamten organisatorischen Anordnungen der früheren SA. gelten zunächst als AUhalt. Sie werden in Kürze neu erlassen. Die weiteren Ausführungsbestiminungen erläßt der Chef des Stabes.

Drei Bedingungen an Frankreich

Erklärungen des Reichswehrministers

Paris. 17. Juni. Reichswehrminister v. Schleicher erklärte einem französischen Pressevertreter, daß er nicht daran denke, die Diktatur im Reich zu erstreben. Eine Dik­tatur, die sich ausschließlich aus die bewaffnete Macht stütze, sei zum sicheren Mißerfolg verurteilt. Sie wäre nur mög­lich unter einer Bedingung: Die gesamte Volksmasse müsse sie wünschen. Das sei aber in Deutschland nicht der Fall. Der Reichswehvminister wandte sich dann energisch gegen die Gerüchte von Rücktritksabsichisn tzindenburgs zugunsten des Kronprinzen. Niemand Lenke an eine solche Lösung. Eine Regentschaft in Deutschland sei vollkommen ausge­schlossen. lieber die französisch-deutschen Beziehungen soll General v. Schleicher gesagt haben:Gerade die nationalen Parteien in Deutschland wünschen aufrichtig eine Zusammen­arbeit mit Frankreich. Wir sind bereit, jedes wirtschaftliche Abkommen zu treffen, Las Frankreich wünscht." Allerdings sei die deutsch-französische Zusammenarbeit an drei Bedin­gungen geknüpft: Frankreich müsse Deutschland von der Lchuldlüge befreien, die Tribntzahlungen müßten beendet und die Ungleichheit der Rüstungen zwischen den beiden Ländern müßte aufgehoben werden.

Von zuständiger Berliner Stelle wird zu dieser Erklä­rung gesagt, daß der Reichswehrminister sich nur zwei Minuten mit dem französischen Journalisten unterhalten habe. Zurzeit sei es nicht möglich, nachzuprüsen, ob die französische Presse die Aeußerungen des Ministers richtig wiedergegeben habe.

Das unruhige Chile

Gegenrevolution siegreich

Neuyork, 17. Juni. Nach amerikanischen Bläkkermeldun- gen aus Santiago ist dort am Donnerstag abend eine Gegenrevolution ausgebrochen. Der Aufstand begann, als eine Ossiziersabordnung den Regierungspalast betrat, um den Regierungschef Grove zu sprechen. Grove hatte das Regierungsgebäude bereits vorher mit Maschinengewehr­abteilungen, Kavallerie und Infanterie besetzen lassen. Als Infanterie aus San Bernardo in Santiago eintraf, kam es zu den ersten blutigen Zusammenstößen. Gegen Mitter­nacht machte die Stadt den Eindruck eines Kampffeldes. Maschinengewehrgeknatter versetzte die Bevölkerung in große Aufregung, zahlreiche Leuchtkugeln wurden abge­schossen. Truppen aus Nord- und Südchile sind im An­marsch. Der Hauptangriff auf die Stadt wird aus Süden erwartet. Es heißt, daß Teile der Garnison von Santiago zu den Revolutionären übergegangen seien. Die direkte Nachrichtenübermittlung ist unterbrochen. Weitere Mel­dungen kommen nur noch telephonisch über Buenos Aires. Nach einer dieser Meldungen ist Junta mit Grove an der Spitze bereits zurückgetreten, womit der Sieg der Gegenrevolution feststeht.

Es ist bereits eine neue Regierung gebildet worden,

angeblich unter der Führung eines hohen Marine­offiziers.

Ihr gehören an: Davila, Major, Merino Benitez, der frühere Chef des Heeresslugwesens, Georg Alessandri, der Sohn des früheren Präsidenten, und Admiral Jouanns. Die bishrigen Junt-amitgliedsr wurden unter scharfer Be­wachung an die argentinische Grenze abgeschoben.

Mürttembera

Stuttgart, 17. Juni 1932.

Dr. Brüning spricht in Stuttgart und Gmünd. Wie die

Remszeitung" erfährt, wird Reichskanzler a. D. Dr. Brü­ning auf seiner Wahlreise durch Süddeutschland in Würt­temberg Stuttgart und Gmünd besuchen. In beiden Städten spricht er am Abend des 19. Juli. Für Baden ist Karls­ruhe, für Bayern München als Vortragsart vorgesehen.

Ausländische Waren in der Ausstellung Wohnbedars.

Dis Nationalsozialistische Landtagsfraktion hat in einer Klei­nen Anfrage gesagt, daß in der Werkbundciusstellung Wohnbedars" Waren ausländischer Firmen in großem Um­fang ausgestellt wären. Dazu schreibt uns die Äusstellungs- leitung, daß nur fünf Prozent, und zwar österreichische Er­zeugnisse vertreten wären; 95 Prozent sind Erzeugnisse deut­scher Firmen.

Ein Seidenbaulehrkurs in Württemberg. Die Württ.

Landwirtschaftskammer veranstaltet am Montag, 4. Juli, einen eintägigen praktisch-theoretischen Seidenbaulehrkurs in der Seidenbauzentrale in Sindelfingen. Beginn des Kur­ses vormittags 8.15 Uhr. Interessenten wollen sich unter Beifügung einer Anmeldegebühr in Höhe von einer Reichs­mark bis spätestens 27. Juni d. I. bei der Württ. Lcmd- wirtschastskammer, Tierzuchtabteilung, Stuttgart, Marien- straße 33, melden. Eine besondere Kursgebühr wird nicht erhoben.

Samstag, den 18. Juni 1932.

26 Juni, trifft der von den Schweizer Bundesbahnen aus- gefuhrte Sonderzug aus Zürich in Stuttgart ein, der neben sonstigen Schweizer Besuchern unserer Landeshauptstadt zahlreiche Mitglieder des schweizerischen Werkbundes hier­her bringen wird, vor allem zum Besuch der Werkbund- ÄusstellungWohnbedars"

Ludwigsburg, 17. Juni. Erfolg eines hiesigen Architekten. Bei dem großen Wettbewerb für das deutsche Reichsehrenmal kam die Arbeit des hiesigen Archi­tekten Otto Sichert unter 2500 eingereichten Arbeiten in die engere Wahl. Der Grundgedanke dieser Arbeit war, Erde zu holen von den verschiedenen Kriegsschauplätzen, sie auf einem größeren Feld auszuschütten und mit einem wert­vollen Bronzegitter zu umgeben; aus dieser Erde heraus wächst ein Mahnstein mit dem Hinweis, daß auf dreier Erde gekämpft, geblutet und gestorben wurde.

Geisingen, OA. Ludwigsburg, 17. Juni. Tödlicher Sturz. Gestern nachmittag wurde der 75jährige Maurer Wilhelm Fröhlich, der trotz seines hohen Alters noch ver­hältnismäßig rüstig war, mit einem schweren Schädelbruch tot auf der Tenne gefunden. Offenbar hat der alte Mann, als er von dem drei Meter hohen Futterboden auf die Lei­ter übersteigen wollte, eine Sprosse verfehlt, so daß er auf den Tennenboden stürzte.

Lauchheim OA. Ellwangen, 17. Juni. Vom Mühl­werk ersaßt. Um die Mittagsstunde beschäftigte sich der 58jährige Kunstmühlenbesitzer Jgnax Pfitzer mit Oel-en- des Mühlenwerks, als es sich plötzlich selbsttätig in Bewe­gung setzte, den Ahnungslosen erfaßte und tödlich verletzte.

Reutlingen, 17. Juni. 19 v. H. Umlage. Die letzten Reserven aufgebraucht. Der Gemeinde- rat verabschiedete den städtischen Etat für 1932. Die Ein­nahmen betragen 2847 400 und cke Ausgaben 4 562 400 Reichsmark. Zur Deckung des Abmangels von 2 015 000 Reichsmark wurde wie im Vorjahr die Erhebung einer Um­lage von 19 v. H. beschlossen. Trotzdem der Etat die letzten Reserven aufgezehrt -hat, bleibt immer noch ein ungedeckt r Abmangel von 225 000 RM. übrig, der zunächst nicht g - deckt werden kann.

Reutlingen, 17. 3uni. Fau st-F estspiele im Reut- linger Naturtheater. Das Reutlinger Natur­theater, durch seineLohengrin"-Aufführungen bekannt geworden, beginnt am nächsten Sonntag mit seinen Faust- cmfführungen-

Tübingen, 17. Juni. 20 Prozent Umlage. Der Haushaltplan wurde vom Gemeinderat endgültig verab­schiedet unter unveränderter Annahme der Anträge von Oberbürgermeister Schees. Die Summe der Ausgaben be­trägt 2 379 000 Mk., die der Einnahmen 1 509 090 Mk., so­nach Abmangel 870 000 Mk. Der Haushaltplan ist voll­ständig ausgeglichen. Die Gemeindeumlage, die in der bis­herigen Höhe von 20 Prozent erhoben wird, bringt 540 000 Mark. Der Rest wurde durch Heranziehung anderer städti­scher Mittel (Restvorbehalte usw.) gedeckt mit 330 000 Mk.

Gönmngen OA. Tübingen, 17. Juni. Dreijähriger Steuernachlaß für die Nebenbahn Reutlin­genGönn in gen. Der Eemeindsrat Eönningen be­schloß, in Sachen der Stützung der Nebenbahn Reutlingen -Gönningen in den Jahren 193132, 1933 und 1934 die anfallenden Steuern der Bahn nachzulassen, um einen Wci- terbetrieb der Bahn zu ermöglichen. Die Gemeinde ver­langt unter Hinweis auf die in dem Erlaß des Wirtschasts- ministeriums seitens der Vertreter der Württ. Nebenbahnen AG. gegebenen Zusage, daß sofort in Verhandlungen be­züglich der Tarifsenkungen eingetreten wird.

Ahlngey OA. Göppingen, 17. 3uni. Zwanzig Be­werber um die Bürgermei st er stelle. Durch den vor kurzem erfolgten Tod von Bürgermeister Arnold hat die Gemeinde Uhingen den Posten zur Neubesetzung aus- geschrieben. Für die auf 3. 3uli ds. 3s. vorgesehene'Wahl sind bis jetzt zwanzig Bewerbungen eingegangen. Borwie­gend handelt es sich um Mürttemberger, die bisher im Ver­waltungsdienst tätig gewesen sind. Aus der engeren Um­gebung Uhingens haben sich der auf dem dortigen Rathaus tätige Obersekretär Wieland, sowie der derzeitige Bürger­meister Käß aus Albershausen gemeldet-

Rottweil, 17. Juni. Unterschlagung. Der Haus­verwalter der hiesigen Oberrealschule hat sich beim Ein­zug der Schulgelder Unregelmäßigkeiten zuschulden kommen lassen. Die Unterschlagungen, die schon auf längere Zeit zuruckgehen, belaufen sich auf etwa 2400 Mk. Näheres wird die Untersuchung ergeben.

Ulm, 17. Juni. Die Elektrifizierung der Bahnlinie Ulm Stuttgart. Die Betonfunda­mente der neuen Umspannwerke in Neu-Ulm an der Gabe­lung der Linien Augsburg und Kempten und bei Plochingen sind beinahe fertiggestellt. Während das Umspannwerk Pasing bei München gegen Witterungseinflüsse geschützt ist, werden diese beiden Werke aus finanziellen Gründen als Freiluftanlagen ausgeführt. Dem Sparprogramm fiel be­kanntlich auch das ursprünglich vorgesehene Umspannwerk Augsburg zum Opfer, so daß jetzt auf der Strecke von Pasing bis Neu-Ulm (140 Km.) die Leitung nirgends neu gespeist werden kann. Auch die Bahnstrom-Fernleitung nähert sich immer mehr ihrer Fertigstellung.

Heidenheim, 17. Juni. Götz von Berlichingen im Heidenheimer Naturtheater. Die Volkskunst­vereinigung Heidenheim, die Trägerin der Heidenheimer Volksschauspiele, beginnt am Sonntag, 19. Juni, mit den Aufführungen von GoethesGötz von Berlichingen" im Hei­denheimer Naturtheater. Insgesamt wirken wieder 400 Per­sonen mit, welche sich völlig uneigennützig in den Dienst der idealen Sache stellen. Die Zuschauer finden beste Unter­kunft in der gedeckten 2500 Personen fassenden Zuschauer- Halle, welche für den ersten Spielsonntag am 19. Juni in Anbetracht der niederen Preise schon nahezu ausverkauft ist, so daß Kartenvorbestellungen jedem Besucher dringend emp­fohlen werden.

Vom Ries, 17. Juni. Vom Mitreisenden Kol­legen ausgeraubt und schwer verletzt. Der 38 I. a. Schlosser Wilhelm Dittmann von Berlin wurde bei Rain von dem 22 I. a. Dienstknecht Ernst Auktor aus Oettingen, der sich mit Dittmann aus der Wanderung befand, von rückwärts überfallen und mit einem dicken Eichenstock zu Boden geschlagen. Dann raubte er dem Schwerverletzten, der bewußtlos am Boden lag, die Bar­schaft von 10 Mk., obwohl ihm Dittmann in einer Wirt­schaft Bier und Zigaretten bezahlt hatte. Der Täter, der mit dem Ueberfallenen mittags von der Herberge in Rain zusammen weggegangen war, ist flüchtig gegangen.